Es gibt nicht nur Liebe, sondern auch die Sucht nach Liebe. Denisa, eine junge Slowakin, verzehrt sich nach ihr. Gleich zu Beginn stellt sie klar: „Ich will Liebe. Kein Geld, keine Kohle, keine Scheine … Nur Liebe, das ist alles.“ Denisa möchte unbedingt mit einem Mann zusammen sein und sie hat auch ganz genaue Vorstellungen davon, wie dieser aussehen beziehungsweise sein sollte: Einer glich am ehesten einem Mitglied der Kelly Family, bevor sie sich auf das Berufsbild des Polizisten versteifte. Holprig verlaufen alle Beziehungen. Aus der ersten ist außerdem ein kleiner Junge hervorgegangen, der nach der Trennung vom Vater aus Denisas Blickfeld gerät. Mária Brnušákovás Langzeitporträt ist spröde und ungeschönt. Begegnet einem Denisa zunächst noch als aufgedrehter Teenager, dem das Kochen für den Ehemann wie einer spaßiger Zeitvertreib erscheint, verändert sich das Auftreten der jungen Frau über die Jahre. Was bleibt, ist ein besonderer Humor und eine gewisse Unbezwingbarkeit: Ringt Denisa anfänglich noch um die Liebe von Männern, verlagert sich ihr Kampf später auf die Wiederherstellung des Kontakts zu ihrem Sohn.
Carolin Weidner
Nominiert für den MDR-Filmpreis