Filmarchiv

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Land (Film Archive)

Deutscher Wettbewerb 2021
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A Sound of My Own Rebecca Zehr
Visuell und auditiv herausragender Film über die Musikerin Marja Burchard, Leiterin der legendären Band „Embryo“. Eine Ode ans Hören, ans Experimentieren und an die Inspiration.
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A Sound of My Own

A Sound of My Own
Rebecca Zehr
Deutscher Wettbewerb 2021
Dokumentarfilm
Deutschland
2021
52 Minuten
Englisch,
Deutsch
Untertitel: 
Englisch

Mit elf stand sie das erste Mal mit dem legendären Krautrock-Ensemble „Embryo“ auf der Bühne. Ihr Vater, Christian Burchard, gründete die Band 1969 und leitete sie bis 2016. Heute – mit Mitte 30 – ist Marja Burchard die Bandleaderin in diesem Projekt, das für sie auch ein Stück weit Familie wurde. Doch was so einfach und organisch scheint, ist in einer stark männlich dominierten Sphäre längst nicht selbstverständlich, wie Rebecca Zehr in ihrem exakt beobachteten und präzise gestalteten Film zeigt.

Die streng und dennoch voller Leichtigkeit komponierte Melange besteht aus Archivaufnahmen, psychedelischen Animationssequenzen und alltäglichen Beobachtungen einer Musikerinnen-Normalität zwischen Organisation und Inspiration. Weil die visuelle Ebene schwarz-weiß gehalten, also ganz bewusst zurückgenommen ist, richtet sich die Aufmerksamkeit umso stärker auf den Sound. Der – wen wundert’s?! – herausragende Score nimmt dabei aber die Musik nie als „gegeben“ hin, sondern arbeitet offensiv mit unserer Wahrnehmung. Dass der Film trotz dieser Konzentration aufs Hören ungeheuer haptisch bleibt, liegt an den klaren, unaufgeregten Bildern und an der immer im Hier und Jetzt verankerten Erzählweise. Rebecca Zehr geht es nicht um das Porträt einer Musiklegende, sondern darum zu zeigen, wie es aussieht und sich anfühlen könnte, Musik nicht nur zu machen, sondern in ihr zu leben.
Luc-Carolin Ziemann

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Rebecca Zehr
Kamera
Felix Press
Schnitt
Melanie Jilg
Produktion
Rebecca Zehr, Katharina Rabl, University of Television and Film Munich (HFF)
Ton
Rebecca Zehr
Musik
Marja Burchard
Filmvertrieb
Tina Janker
Ausgezeichnet mit: Goldene Taube (Deutscher Wettbewerb)
Deutscher Wettbewerb 2022
Filmstill Slaughterhouses of Modernity
Schlachthäuser der Moderne Heinz Emigholz
Von der argentinischen Pampa über das bolivianische Hochland bis in Berlins Mitte: eine messerscharfe Kritik deutscher Geschichte in ihrer sichtbarsten Ausprägung, der Architektur.
Filmstill Slaughterhouses of Modernity

Schlachthäuser der Moderne

Schlachthäuser der Moderne
Heinz Emigholz
Deutscher Wettbewerb 2022
Dokumentarfilm
Deutschland
2022
80 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Englisch

Ein argentinischer Baumeister, der in der Pampa Rathäuser, Friedhofsportale und Schlachthäuser wie vom modernistischen Fließband gebaut hat. Dann ein bolivianischer Architekt, dessen grellbunte Zweckbauten im Hochland jeder Beschreibung und Vorstellung spotten. Schließlich mitten in Berlin ein neuer alter Palast. Zusammenhänge gibt es in Hülle und Fülle, erbaulich sind sie alle nicht. Heinz Emigholz nutzt sie für ein Pamphlet wider Stilvergessenheit und Geschichtsfälschung.

1983 erschien der erste Film in Heinz Emigholz’ Reihe „Photographie und jenseits“; mit den beiden Arbeiten, die DOK Leipzig in diesem Jahr in der Festivalsektion Camera Lucida zeigt, sind es bereits 35. Doch obwohl „Schlachthäuser der Moderne“ zahlreiche Sequenzen der anderen beiden Werke verwendet, hat er in Form und Duktus wenig mit ihnen gemein. Kommen die genannten, eher minimalistischen Filme ohne Kommentar und teils ohne Inserts aus, so zeichnet sich dieser durch seine kantigen Monologe und seinen Mut zum Stilbruch aus. Polemik und schwarzer Humor sind nichts Ungewöhnliches in Emigholz’ Universum. Doch so vergnügt auf Krawall gebürstet wie in dieser überaus facettenreichen Auseinandersetzung mit deutscher Geschichte und ihren hässlichen Ausprägungen hat man ihn bisher nicht erlebt. Kein Alterswerk, eher ein neuer Aufbruch.
Christoph Terhechte

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Heinz Emigholz
Buch
Heinz Emigholz
Kamera
Till Beckmann, Heinz Emigholz
Schnitt
Heinz Emigholz, Till Beckmann
Produktion
Frieder Schlaich, Irene von Alberti
Co-Produktion
Rolf Bergmann
Ton
Esteban Bellotto, Rainer Gerlach, Christian Obermaier, Jochen Jezussek
Musik
Kiev Stingl
Filmvertrieb
Frieder Schlaich
Key Collaborator
Angel Cordero Siles
Sprecher*in
Susanne Bredehöft, Heinz Emigholz, Kiev Stingl, Stefan Kolosko, Arno Brandlhuber
Nominiert für: VER.DI Preis für Solidarität, Menschlichkeit und Fairness