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Rund ums Jahr informieren wir interessierte Journalist*innen über die wichtigsten Neuerungen bei DOK Leipzig. Auf dieser Seite finden Sie unsere Pressemitteilungen sowie Informationen zu Pressematerialien.
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DOK Leipzig blickt auf eine erfolgreiche Festivalausgabe zurück. Insgesamt verzeichnet das Festival 41.523 Besuche. Insbesondere das Interesse an den Präsenzveranstaltungen war erfreulich groß. 30.596 Besucher*innen wurden bei den Kinovorführungen, Gesprächsformaten und Branchenveranstaltungen sowie bei der Ausstellung DOK Neuland gezählt. Vom 17.10. bis 23.10. konnte das Publikum 255 Filme und XR-Arbeiten aus 55 Ländern in den Leipziger Spielstätten sehen. Im Anschluss an die Festivalwoche waren elf ausgezeichnete Filme des Programms für eine Woche deutschlandweit online im DOK Stream verfügbar.
Großen Anklang fanden die sechs Programme der Retrospektive „Die Dokumentaristinnen der DDR“ sowie die beiden Matineen, die sich thematisch an die Reihe anlehnten. Auch die beiden Meisterklassen von Mila Turajlić und Špela Čadež wurden mit Begeisterung wahrgenommen. Die kostenlosen Vorführungen am Hauptbahnhof waren erneut stark nachgefragt, ebenso wie die Ausstellung immersiver XR-Arbeiten DOK Neuland.
„Nach zwei Jahren unter coronabedingten Einschränkungen war diese Festivalausgabe eine sehr wichtige für die Filmschaffenden und für uns“, resümiert Festivalleiter Christoph Terhechte. „Wir freuen uns sehr über das überschwängliche, positive Feedback von unserem Publikum und den Fachbesucher*innen, das uns zeigt, wie bedeutend direkte Begegnungen für die Film- und Kinobranche sind. Besonders erfreulich ist, dass wir ein sehr junges Publikum erreicht haben und viele Menschen zurück in die Kinos holen konnten.“
Die Onlineangebote des Festivals, darunter das Filmprogramm im DOK Stream, wurden 10.927 Mal von dem Publikum in Deutschland und internationalen Fachteilnehmer*innen genutzt.
Die Branchenplattform DOK Industry setzte nach der hybriden Variante in 2021 dieses Jahr den Schwerpunkt wieder auf die Teilnahme in Präsenz. Livestreams, Aufzeichnungen und Podcasts boten zusätzliche Online-Zugänge zum Programm. Die Fachveranstaltungen stießen auf großes Interesse. Ein besonders starker Zulauf war bei dem neu etablierten DOK Archive Market und den begleitenden Gesprächsformaten, Fallstudien und Einzelkonsultationen mit Archiv-Expert*innen festzustellen. Auch den Kurzfilmpitch DOK Short n‘ Sweet sowie das Fokusprogramm für die Animationsfilmbranche nahmen zahlreiche Fachakkreditierte wahr.
In der Festivalwoche kamen 1.471 internationale Branchenvertreter*innen in Leipzig zusammen, weitere 210 Akkreditierte nahmen aus der Ferne teil. An zwei Tagen nach Ende des Festivals hatten Fachakkreditierte zusätzlich Gelegenheit, sich online zu vernetzen. Insgesamt verzeichnet DOK Industry in diesem Jahr 8.425 Teilnahmen.
24 Preise wurden in der Festivalwoche vergeben, darunter die neun Goldenen und Silbernen Tauben. Den Hauptpreis des Festivals, die mit 10.000 Euro dotierte Goldene Taube im Internationalen Wettbewerb, erhielt Theo Montoya für seinen Dokumentarfilm „Anhell69“.
Alle Preise im Überblick: Auszeichnungen & Jurys

Nach einer erfolgreichen Festivalwoche in den Leipziger Kinos, die am Sonntag, dem 23.10., ihren Abschluss fand, sind ab heute insgesamt elf Filme diesjähriger Preisträger*innen im DOK Stream zu sehen.
Der mit der Goldenen Taube im Deutschen Wettbewerb ausgezeichnete Dokumentarfilm „Die toten Vögel sind oben“ von Sönje Storm ist Teil der Filmauswahl, genauso wie „One Mother“, „A Hawk as Big as a Horse“ und „Silent Love“.
Auch „Drei Frauen“ von Maksym Melnyk, der sowohl mit der Goldenen Taube im Wettbewerb um den Publikumspreis als auch dem DEFA-Förderpreis geehrt wurde, ist im DOK Stream zu sehen.
Außerdem dabei sind sechs Kurzfilme. „Misaligned“, „Sliver Cave“ und „Border Conversations“ werden zusammen in einer Kurzfilmrolle gezeigt und die Filme „Lada, Ivan’s Sister“, „Will You Look at Me“ und „Yonii“ in einer weiteren.
Der DOK Stream der 65. Ausgabe von DOK Leipzig ist vom 24. bis zum 30. Oktober deutschlandweit verfügbar. Der Online-Ticketverkauf startet am Montag, dem 24. Oktober um 10 Uhr. Eine Einzelkarte für einen Film bzw. eine Kurzfilmrolle kostet fünf Euro. Gekaufte Tickets sind für den gesamten Zeitraum gültig, nach dem Start eines Programms bleiben jeweils 48 Stunden, um dieses abzuspielen.
Die Filme können per Video-on-Demand über einen eingebetteten Video-Player direkt auf den jeweiligen Filmseiten unter dok-leipzig.de geschaut werden.
Akkreditierte Besucher*innen des Festivals können bis zum 30. Oktober Filme weiterhin weltweit online sichten.
Die 65. Ausgabe von DOK Leipzig fand vom 17.10. bis 23.10.2022 vor Ort in Leipzig statt. Der Branchenbereich DOK Industry wurde in diesem Jahr wieder vorrangig vor Ort veranstaltet, bot jedoch diverse Online-Zugänge zu den Formaten.
Zur Filmauswahl des Streaming-Angebots: DOK Stream 2022
Alle Gewinnerfilme bei DOK Leipzig 2022 im Überblick: Auszeichnungen & Jurys
Bildmaterial & Logos: Presse-Download-Bereich
Filmstills bitte per E-Mail anfragen: presse [at] dok-leipzig [dot] de

Die Preise der 65. Ausgabe von DOK Leipzig wurden am Samstag in der Leipziger Schaubühne Lindenfels vergeben. Nach der Festivalwoche wird eine Auswahl der Gewinnerfilme vom 24.10. bis 30.10. deutschlandweit online im DOK Stream zu sehen sein.
Die Goldene Taube im Internationalen Wettbewerb ging an Theo Montoya für „Anhell69“. Die Koproduktion aus Kolumbien, Rumänien, Frankreich und Deutschland porträtiert eine junge, queere Generation im von Gewalt und Repression geprägten Kolumbien, erzählt als ganz reale Geistergeschichte in stimmungsvollen Bildern. „Ein furioser filmischer Bewusstseinsstrom, genährt vom menschlichen Lust- und Todestrieb“, heißt es in der Jurybegründung. „Gleichzeitig Ode an eine vom Unglück verfolgte Stadt und Tribut an die eigene Gemeinschaft, nutzt der Film die Macht der Anpassungsfähigkeit und der Grenzübertretung, um die Welt mit Fluidität, Furchtlosigkeit und radikaler Dringlichkeit zu bewohnen.“ Über die langen Gewinnerfilme im Internationalen Wettbewerb entschieden Philippa Kowarsky, Lemohang Jeremiah Mosese, Shireen Seno, Ula Stöckl und Andrei Tănăsescu. Die Goldene Taube ist mit 10.000 Euro dotiert und wird gestiftet vom Mitteldeutschen Rundfunk. Überreicht wurde der Preis von Jana Brandt, Direktorin der MDR-Programmdirektion Halle.
Die Silberne Taube für den besten langen Dokumentar- oder Animationsfilm einer Nachwuchsregie im Internationalen Wettbewerb erhielt Faustine Cros für die belgisch-französische Produktion „A Life Like Any Other“, das Porträt einer Frau, die mit der Mutterrolle und ihren Anforderungen hadert. „Der Film versucht, den Schmerz einer Familie zu verstehen, und gibt so dem Urschrei von Frauen, Ehefrauen und Müttern überall eine Stimme“, so die Jury. Gestiftet wurde der mit 6.000 Euro dotierte Preis von 3sat. Johannes Dicke, Leiter der Programmplanung bei 3sat, überreichte den Preis der Filmemacherin.
Im Internationalen Wettbewerb Kurzfilm entschieden Diana Cam Van Nguyen, Rocco Di Mento und Tina Smrekar über die mit jeweils 3.000 Euro dotierten Goldenen Tauben sowie über die neu geschaffene Silberne Taube, dotiert mit 1.500 Euro. Als bester Dokumentarfilm ausgezeichnet wurde „Will You Look at Me“ von Shuli Huang. Der Film zeigt, wie der Lebensentwurf des queeren Filmemachers auf die Erwartungen der Mutter und der chinesischen Gesellschaft prallt. Den Preis für den besten Animationsfilm erhielt Marta Magnuska für ihren Film „Misaligned“, der mittels einer minimalistischen, vibrierenden Schwarz-Weiß-Animation Szenen einer Ehe darstellt.
Die Silberne Taube für den besten kurzen Dokumentar- oder Animationsfilm einer Nachwuchsregie, gestiftet von der Sächsischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (SLM), erhielt der südkoreanische Animationsfilm „Persona“ von Sujin Moon über Schönheitsideale und den Zwang, ins Bild zu passen. Der Präsident des SLM-Medienrates Prof. Dr. Markus Heinker war bei der Preisverleihung anwesend und hielt ein Grußwort.
Die Gewinnerfilme der Goldenen Tauben in den Internationalen Wettbewerben für Lang- und Kurzfilme qualifizieren sich für die Nominierung der jährlich vergebenen Academy Awards®, vorausgesetzt sie erfüllen die Vorgaben der Academy. Lobende Erwähnungen der Jurys erhielten Matthias Joulaud und Lucien Roux für ihren dokumentarischen Kurzfilm „Ramboy“ sowie Sasha Kulak für den langen Dokumentarfilm „A Hawk as Big as a Horse“.
Im Deutschen Wettbewerb wurde die Filmemacherin Sönje Storm für „Die toten Vögel sind oben“ mit der Goldenen Taube (3.000 Euro) ausgezeichnet. In dem Dokumentarfilm öffnet Storm den Nachlass ihres Urgroßvaters Jürgen Friedrich Mahrt. Der Landwirt und Naturkundler dokumentierte mit Hilfe von Fotografie und Taxidermie die lokale Flora und Fauna und beobachtete dadurch schon im frühen 20. Jahrhundert das Artensterben sowie Vorboten der heutigen Klimakrise. „Bildkomposition, Sounddesign und Schnitt verschmelzen zu einem in sich stimmigen Kunstwerk, in dem sich der dramatische Wandel der Natur ebenso spiegelt wie der fatale Einfluss des Menschen auf seine Umwelt“, so die Juror*innen Andreas Kötzing, Sabine Rollberg und Marie Wilke.
Die Silberne Taube im Deutschen Wettbewerb Kurzfilm, verbunden mit einem Preisgeld von 1.500 Euro und gestiftet von IG Metall Leipzig, ging an Jonathan Brunner für „Border Conversations“, ein Film, der polnische Aktivistinnen im Grenzgebiet zwischen Belarus und Polen im Winter 2021 begleitet.
Im Wettbewerb um den Publikumspreis ging die Goldene Taube in Verbindung mit 3.000 Euro an „Drei Frauen“ von Maksym Melnyk. In dem Film dokumentiert Melnyk anhand der Begegnungen mit drei selbstbestimmten Frauen das Landleben im ukrainischen Stuschyzja nahe der EU-Grenze. „Dieser Film schenkt uns Bilder von Lebensfreude und Leichtigkeit. Bilder, die wir aus diesem Land aktuell nicht oft sehen. Er schafft Verbindungen und eint Menschen durch die Leinwand hindurch“, heißt es im Statement der Publikumsjury.
Die Silberne Taube erhielt Olesya Shchukina für die russisch-französische Produktion „Lada, Ivan’s Sister“. Der animierte Dokumentarfilm erzählt von der Transition einer Frau, die in einem biologisch männlichen Körper zur Welt kam. Der Preis in Verbindung mit 1.500 Euro wurde gestiftet von der Leipziger Gesellschaft zur Förderung der Filmkunst e.V. Bei der Preisverleihung wurde der Verein durch Christiane Wilhelm repräsentiert, die ein Grußwort an das Publikum richtete.
Die Publikumsjury bildeten dieses Jahr die Filmfans und Festivalfreund*innen David Chazarenc, Margherita Gallano, Erik Laube, Paula Mecklenburg, Annegret Meder und Barbara Tennstedt.
Partnerpreise für Dokumentar- und Animationsfilme aus den Wettbewerben
Bereits am Samstagnachmittag wurden in der Schaubühne Lindenfels neun Partnerpreise verliehen.
Der DEFA-Förderpreis in Verbindung mit 4.000 Euro, gestiftet von der DEFA-Stiftung, ging an Maksym Melnyk für „Drei Frauen“.
Den MDR-Filmpreis in Höhe von 3.000 Euro für einen herausragenden osteuropäischen Dokumentarfilm erhielt Marek Kozakiewicz für „Silent Love“. Der Film erzählt von einer Frau, die in einem konservativen Teil Polens versucht, das Sorgerecht für ihren Bruder zu erhalten und zusammen mit ihrer Lebenspartnerin ein alternatives Familienmodell zu leben.
Der Filmpreis Leipziger Ring ehrt einen Dokumentarfilm über Menschenrechte, Demokratie und bürgerschaftliches Engagement, wird gestiftet von der Stiftung Friedliche Revolution und ist versehen mit einem Preisgeld von 2.500 Euro. Der Preis ging in diesem Jahr an „König hört auf“ von Tilman König über seinen Vater, den ehemaligen Jenaer Pfarrer und linken Aktivisten Lothar König.
„König hört auf“ erhielt außerdem den ver.di-Preis für Solidarität, Menschlichkeit und Fairness, verbunden mit 1.500 Euro.
Der Young Eyes Film Award, dotiert mit 2.000 Euro und gestiftet von der Leipziger Stadtbau AG, ging an „Blauer Himmel Weiße Wolken“ von Astrid Menzel. Die Filmemacherin nimmt darin ihre demenzkranke Großmutter mit auf eine Kanufahrt über norddeutsche Gewässer. Vergeben wurde die Auszeichnung von der Jugendjury in Kooperation mit der Filmschule Leipzig e.V.
Den Preis der Interreligiösen Jury, dotiert mit 1.750 Euro, erhielt „A Life Like Any Other“ von Faustine Cros. Der Preis wird gespendet vom Interreligiösen Runden Tisch Leipzig, dem Oratorium zu Leipzig und den VCH-Hotels Deutschland GmbH – im Verband Christlicher Hoteliers e. V. einschließlich des Hotels MICHAELIS Leipzig.
Mit dem Preis der Internationalen Filmkritik (FIPRESCI Preis) wurde „One Mother“ von Mickaël Bandela ausgezeichnet, eine autobiografische, visuell einfallsreiche Studie des Erwachsenwerdens in einer Pflegefamilie.
Den mephisto 97.6 Preis erhielt „Sliver Cave“ von Caibei Cai. In dem Kurzfilm verschmelzen bizarre Animationen auf einer Metallplatte mit Free-Jazz-Klängen.
Der Preis Gedanken-Aufschluss ging an „Yonii“ von Julius Gintaras Blum, das Porträt eines Schauspielers und Rappers mit schwäbisch-marokkanischer Identität. Die Auszeichnung wurde vergeben von einer Jury aus Strafgefangenen der Jugendstrafvollzugsanstalt Regis-Breitingen.
Auszeichnungen im Rahmen von DOK Industry
Im Rahmen der Branchenplattform DOK Industry wurden sechs Preise bereits in der Festivalwoche vergeben.
Verliehen im DOK Co-Pro Market:
Sächsischer Preis für das beste Dokumentarfilmprojekt einer Regisseurin (dotiert mit 5.000 Euro): „A Bit Of A Stranger“ von Svitlana Lishchynska (Ukraine)
Preisstifter: Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus
Current Time TV Award (dotiert mit 1.500 Euro): „Blum” von Jasmila Žbanić (Bosnien und Herzegowina, Kroatien, Deutschland)
Preisstifter: Current Time TV
The EWA Diverse Voices Award (dotiert mit 1.000 Euro, einer einjährigen Mentorinnenschaft durch DOK Leipzig und einer EWA-Mitgliedschaft): „In the Light of Darkness” (Indien)
Preisstifter: EWA – European Women’s Audiovisual Network
Unifrance Doc Award (in Verbindung mit Untertitelungsservices durch TitraFilm und eine Unifrance-Mitgliedschaft für den/die französische Produzent*in): „Under the Dance Floor“ von Sára Timár (Ungarn, Frankreich)
Verliehen bei DOK Preview Germany:
D-Facto Motion Works-in-Progress Prize (Sachleistung im Wert von 10.000 Euro): „300 Trillion“ von Rudolph Herzog (Germany)
Preisstifter: D-Facto Motion GmbH
Verliehen bei DOK Short n‘ Sweet:
Square Eyes Festival Consultation Award (für eine Festivalstrategieberatung durch Square Eyes): „The Art of Detaching One's Memory” von Jan Carlo Natividad (Philippinen)
Preisstifter: Square Eyes
Insgesamt wurden bei DOK Leipzig 24 Preise vergeben. In der Festivalwoche waren 255 Filme und Extended-Reality-Arbeiten aus 55 Ländern in den Leipziger Spielstätten zu sehen.
Nach dem Festival sind vom 24.10. bis 30.10.2022 elf ausgezeichnete Filme deutschlandweit online im DOK Stream zu sehen, darunter sechs Gewinner Goldener und Silberner Tauben. Die Filme im DOK Stream sind „Die toten Vögel sind oben“, „A Hawk as Big as a Horse“, „One Mother“, „Drei Frauen“, „Silent Love”, „Misaligned“, „Sliver Cave“, „Border Conversations“, „Lada, Ivan’s Sister“, „Will You Look at Me“ und „Yonii”. Der Online-Ticketverkauf startet am Montag, dem 24.10., um 10 Uhr. Der Ticketpreis pro Langfilm bzw. Kurzfilmrolle beträgt 5 Euro.
Der Gewinnerfilm im Internationalen Wettbewerb „Anhell69“ wird 2023 bundesweit in den Kinos starten.
Informationen zu den Preisträger-Filmen finden Sie hier: Programm & Tickets
Alle Jurybegründungen und Preise inkl. Lobende Erwähnungen entnehmen Sie der PDF-Version dieser Pressemitteilung.

DOK Leipzig ist am Montag, dem 17. Oktober, im Leipziger CineStar mit der Deutschen Premiere des langen Animationsfilms „No Dogs or Italians Allowed“ von Alain Ughetto feierlich eröffnet worden.
Für Christoph Terhechte hat damit die dritte Festivalausgabe als Leiter von DOK Leipzig begonnen. In seiner Begrüßung reflektierte er die Rolle von Kunst in der Auseinandersetzung mit weltpolitischen Ereignissen und nahm Bezug auf die gegenwärtigen Proteste im Iran: „Kunst muss sich der Wirklichkeit stellen und sie braucht die Interaktion mit ihrem Publikum, dafür sind wir als Festival da. Wir bedauern es daher, dass uns nicht die Zeit blieb, mit unserer Programmgestaltung auf die Proteste im Iran zu reagieren. Es ist uns dennoch ein Bedürfnis, uns solidarisch zu erklären mit den mutigen Frauen im Iran und allen, die endlich Aussicht haben, Jahrzehnte der Unterdrückung abzuschütteln und elementare Menschenrechte durchzusetzen. Für diese Werte steht auch unser Festival.“
Bei der Festivaleröffnung sprach auch die Sächsische Staatsministerin für Kultur und Tourismus Barbara Klepsch. Sie stellte die Bedeutung des Festivals als Präsenzveranstaltung heraus: „Ich freue mich sehr, dass DOK Leipzig in diesem Jahr wieder Gäste und internationale Filmemacherinnen und Filmemacher in gewohntem Maße in Leipzig begrüßen kann. Vor allem nach den zwei schweren Jahren für die Kultur durch die Corona-Pandemie ist es umso schöner, dass die direkte Begegnung und der Austausch vor Ort wieder möglich sind.“
Anschließend übergab Barbara Klepsch den mit 5.000 Euro dotierten Sächsischen Preis für das beste Dokumentarfilmprojekt einer Regisseurin an die ukrainische Filmemacherin Svitlana Lishchynska für ihr Projekt „A Bit Of A Stranger“. Darin begleitet sie ihre Mutter, ihre Tochter und ihre Enkelin – drei Generationen einer Familie aus Mariupol, die durch die langjährige imperialistische Politik Russlands ihre nationale Identität verloren hat und gegenwärtig den russischen Angriffskrieg miterlebt.
Die Juror*innen Sarah Anderson (Chicken & Egg Pictures), Vesna Cudic (Sky Studios) und Babette Dieu (European Film Market) zeigten sich beeindruckt von Lishchynskas „Mut beim Filmen und Offenbaren der Erfahrungen ihrer Familie“. In ihrer Laudatio betonten sie: „Wir sind davon überzeugt, dass das Projekt ein großes Potenzial hat, Empathie für die Protagonist*innen und die beteiligten Personen zu wecken, heilend zu wirken und zur Auseinandersetzung mit universellen Themen anzuregen.“
Für den von der Sächsischen Staatsministerin für Kultur und Tourismus gestifteten Preis kamen Projekte von Regisseurinnen infrage, die für den DOK Co-Pro Market ausgewählt worden sind. „Ich freue mich sehr, dass wir zum wiederholten Mal mit diesem Preis die Entwicklung von Filmprojekten aus weiblicher Sicht unterstützen“, so Staatsministerin Barbara Klepsch.
Bei der Festivaleröffnung wandte sich auch der Leipziger Oberbürgermeister Burkhard Jung an das Publikum und gratulierte in einem Grußwort per Videobotschaft dem Festival zu seiner 65. Ausgabe: „Viele interessante Einblicke, Diskussionen und politische, klare Commitments – das wünsche ich mir für eine offene Vielfalt und am Ende auch für den Frieden in dieser Welt, für die die Taube des DOK-Festivals steht.“ Als Schwerpunkte der diesjährigen Festivalausgabe hob Jung die Initiative zur Unterstützung ukrainischer Filmschaffender sowie die neue Sektion „Panorama“ mit Filmen aus Mittel- und Osteuropa hervor.
Anschließend wurde der Kurzfilm „Anscht“ von Matthias Huber gezeigt, gefolgt von der Vorstellung der Auswahlkommission und der Jurys von DOK Leipzig 2022.
Den Abschluss der Eröffnungsveranstaltung bildete die Vorführung von „No Dogs or Italians Allowed“, eingeleitet von einem Gespräch von Christoph Terhechte mit dem Regisseur Alain Ughetto. In dem Stop-Motion-Film zeichnet der Regisseur das Leben seiner Großeltern in Norditalien und deren Migration nach Frankreich in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts nach.
Parallel zur Eröffnungsveranstaltung im CineStar lief „No Dogs or Italians Allowed“ in der Osthalle des Leipziger Hauptbahnhofs, ebenfalls nach einer Einführung von dem Filmemacher und dem Festivalleiter.
DOK Leipzig zeigt bis Sonntag, den 23.10., insgesamt 255 Filme und XR-Erfahrungen aus 55 Ländern in elf verschiedenen Spielstätten. Mit dabei ist zum ersten Mal die Kinobar Prager Frühling im Leipziger Süden. Einige der Filme präsentiert DOK Leipzig in diesem Jahr erneut bei freiem Eintritt in der Osthalle des Hauptbahnhofs sowie im Polnischen Institut.
Die Goldenen und Silbernen Tauben werden am Samstagabend verliehen. Zuvor werden am Nachmittag in einer ersten Preisverleihung zahlreiche Partnerpreise vergeben.
Im Anschluss an die Festivalwoche werden vom 24.10. bis 30.10. zehn ausgezeichnete Filme deutschlandweit im DOK Stream online zu sehen sein. Die Filmauswahl wird am Festivalsonntag veröffentlicht.
Weitere Informationen zum Festivalprogramm finden Sie hier: Programm & Tickets

Die Preisvergabe in den Wettbewerben für kurze und lange Animations- und Dokumentarfilme der 65. Ausgabe von DOK Leipzig verantworten drei Jurys aus renommierten Film- und Kulturschaffenden sowie eine Publikumsjury. Die Jury des Internationalen Wettbewerbs langer Dokumentar- und Animationsfilm besteht 2022 aus Philippa Kowarsky, Lemohang Jeremiah Mosese, Shireen Seno, Ula Stöckl und Andrei Tănăsescu. Diese fünf Juror*innen prämieren aus 13 nominierten dokumentarischen Arbeiten einen Film mit einer Goldenen Taube und einen Film mit einer Silbernen Taube.
Die Jurymitglieder versammeln diverse Perspektiven auf das gegenwärtige internationale Dokumentarfilmschaffen. Die Film- und Fernsehproduzentin Philippa Kowarsky gründete die Firma Cinephil in Tel Aviv und verantwortete zahlreiche israelische und internationale Dokumentarfilme, darunter den 2013 für einen Oscar nominierten Film „Töte zuerst“. Der aus Lesotho stammende autodidaktische Video- und Filmkünstler Lemohang Jeremiah Mosese präsentierte Werke wie „Mother, I Am Suffocating. This Is My Last Film About You“ (2019) im Forum der Berlinale sowie im Museum of Modern Art in New York.
Die Video- und Filmkünstlerin Shireen Seno, geboren in Japan, betreibt gemeinsam mit John Torres die Filmwerkstatt „Los Otros“ in Manila. Sie präsentierte den Kurzfilm „To Pick a Flower“ 2021 bei DOK Leipzig und wird demnächst als Film-Fellow des Berliner Künstlerprogramms in der deutschen Hauptstadt residieren. Die Regisseurin Ula Stöckl schuf feministische Klassiker der deutschen Filmgeschichte wie „Neun Leben hat die Katze“ (1968), gehörte zwanzig Jahre lang zum Auswahlkomitee der Berlinale und lehrt als Professorin für Film an der University of Central Florida in Orlando, USA. Der rumänisch-kanadische Kurator und Filmwissenschaftler Andrei Tănăsescu zeigte 2019 mit der Filmreihe „Videograms of a Nation“ eine visuelle Nationalgeschichte Rumäniens und ist für Filmfestivals in Venedig, Basel und Bukarest tätig.
Die Jury des Internationalen Wettbewerbs kurzer Dokumentar- und Animationsfilm sichtet 24 nominierte Werke und vergibt zwei Goldene Tauben, jeweils für den besten Film in den beiden Gattungen, sowie eine Silberne Taube für den besten Nachwuchsfilm. Die Jury besteht aus der tschechisch-vietnamesischen Regisseurin Diana Cam Van Nguyen (Silberne Taube für „Love, Dad“, DOK Leipzig 2021), dem Dokumentarfilmer und Filmeditoren Rocco Di Mento sowie der slowenischen Produzentin und Professorin Tina Smrekar, die unter anderem für Werke wie „Boles“ (Goldene Taube, DOK Leipzig 2013) der Animationskünstlerin Špela Čadež (2022 zu Gast für eine Meisterklasse) verantwortlich zeichnet.
Die Jury der Deutschen Wettbewerbe verantwortet die Vergabe einer Goldenen Taube für einen langen Dokumentarfilm sowie einer Silbernen Taube für einen kurzen Animations- oder Dokumentarfilm. Andreas Kötzing, Sabine Rollberg und Marie Wilke sind die Juror*innen der neun langen und neun kurzen Filmproduktionen aus Deutschland.
Andreas Kötzing forscht als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Hannah-Arendt-Institut in Dresden sowie als Lehrbeauftragter an der Universität Leipzig zur deutschen Kultur-, Medien- und Filmzensurgeschichte sowie zur Erinnerungskultur nach 1989/1990. Die promovierte Literaturwissenschaftlerin, Grimme- und Bundesfilmpreisträgerin Sabine Rollberg arbeitete über vierzig Jahre für das öffentlich-rechtliche Fernsehen (WDR, ARTE, ARD) und lehrt seit ihrem Ruhestand Journalismus und Dokumentarfilm an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Die Filmemacherin und Autorin Marie Wilke präsentierte ihren zweiten langen Dokumentarfilm „Aggregat“ 2018 im Forum der Berlinale, lehrte Regie an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF und war 2021/2022 künstlerische Direktorin der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin.
Cinephile und teils langjährige Festivalbesucher*innen haben auch in diesem Jahr wieder die Gelegenheit, in der Jury der Wettbewerbe um den Publikumspreis mitzuwirken. David Chazarenc, Margherita Gallano, Erik Laube, Paula Mecklenburg, Annegret Meder, Christian Pauli und Barbara Tennstedt repräsentieren in diesem Jahr als Juror*innen das Publikum von DOK Leipzig. Sie vergeben eine Goldene Taube für einen langen sowie eine Silberne Taube für einen kurzen Dokumentar oder Animationsfilm. Neun lange und zehn kurze Werke sind in diesen beiden Wettbewerben nominiert.
Die diesjährigen Preisträgerfilme der Wettbewerbe werden am Festivalsamstag, den 22. Oktober 2022, um 19 Uhr in der Schaubühne Lindenfels im Leipziger Westen ausgezeichnet.
Übersicht über alle Jurymitglieder bei DOK Leipzig 2022: Auszeichnungen & Jurys

Im Internationalen Wettbewerb Kurzfilm bei DOK Leipzig wird erstmals eine Silberne Taube für den besten Dokumentar- oder Animationsfilm einer Nachwuchsregisseurin oder eines Nachwuchsregisseurs verliehen. Nominiert sind alle Kurzfilme des Wettbewerbs, welche die maximal dritte Regiearbeit nach Abschluss der Ausbildung sind. Gestiftet wird der mit 1.500 Euro dotierte Preis von der Sächsischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (SLM), die bereits seit vielen Jahren den filmischen Nachwuchs sowie Angebote zur Förderung einer kritischen Medienkompetenz aller Altersgruppen unterstützt.
Auch die IG Metall Leipzig tritt erstmals als Preisstifter bei Leipzig auf und stiftet die mit 1.500 Euro dotierte Silberne Taube im Deutschen Wettbewerb Kurzfilm.
Langjähriger Preisstifter bei DOK Leipzig ist der Mitteldeutsche Rundfunk. Seit 2013 stiftet er die mit 10.000 Euro dotierte Goldene Taube im Internationalen Wettbewerb langer Dokumentar- und Animationsfilm stiftet. Der MDR ist zudem exklusiver Medienpartner für Hörfunk und TV.
3sat dotiert auch in diesem Jahr die Silberne Taube für den besten Film einer Nachwuchsregisseurin oder eines Nachwuchsregisseurs im Internationalen Langfilmwettbewerb mit 6.000 Euro. 3sat zeigt Autor*innendokumentarfilme und unterstützt deren Produktion seit 1993. Mit der Stiftung des Nachwuchspreises bei DOK Leipzig bekräftigt 3sat sein Engagement für internationale Regietalente.
Auch der Freundeskreis von DOK Leipzig ist erneut unter den Preisstiftern. Die Leipziger Gesellschaft zur Förderung der Filmkunst e. V. stiftet die mit 1.500 Euro dotierte Silberne Taube im Wettbewerb um den Publikumspreis kurzer Dokumentar- und Animationsfilm.
Am Festivalsamstag werden außerdem zahlreiche Partner-Preise vergeben. Insgesamt werden bei DOK Leipzig 24 Preise verliehen. „Wir danken unseren Partnern und Sponsoren von Herzen, dass sie unser Festival auch in diesem Jahr großzügig unterstützen“, so Festivalleiter Christoph Terhechte.
Sechs der Preise werden im Rahmen von DOK Industry zur Förderung von Filmprojekten verliehen. Erstmals vergibt Unifrance einen Preis an eine französische Produktion oder Koproduktion beim DOK Co-Pro Market. Mit dem „EWA Diverse Voices Award“ wird ein Projekt einer Regisseurin, das aus einem marginalisierten und in der Filmlandschaft unterrepräsentierten Blickpunkt erzählt, ausgezeichnet. Der Sächsische Preis für das beste Dokumentarfilmprojekt einer Regisseurin und der „Current Time TV Award“ für ein Projekt aus Mittel- und Osteuropa zeichnen ebenfalls Projekte beim DOK Co-Pro Market aus. Eines der bei DOK Short’n Sweet präsentierten Projekte wird mit dem „Square Eyes Festival Consultation Award“ geehrt. Der „DFM-Works-in-Progress-Preis“, gestiftet von D-Facto Motion, wird erneut im Rahmen der Rohschnitt-Präsentation DOK Preview Germany vergeben.
Insgesamt werden bei DOK Leipzig Preisgelder in Höhe von 54.750 Euro vergeben. Hinzu kommen Sachleistungen im Wert von 10.000 Euro, die Filmschaffende für die Entwicklung ihrer Filme nutzen können.
Darüber hinaus kann sich das Festival auf das Engagement einer Vielzahl weiterer Förderer, Sponsoren und Partner verlassen, die dazu beitragen, die Angebote des Festivals umsetzen zu können.
Auch in diesem Jahr wird DOK Leipzig großzügig gefördert. Die Hauptförderung stammt von der Stadt Leipzig, die zugleich Eigentümerin der Leipziger Dok-Filmwochen GmbH ist. Der Freistaat Sachsen fördert DOK Leipzig seit vielen Jahren ebenfalls maßgeblich. Das Festival wird in diesem Jahr zusätzlich unterstützt durch das Projekt „Corona – Kultur Erhalt“ des Freistaats Sachsen. Das Sächsische Ministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus weist erneut Projektmittel für inklusive Angebote aus, um die Teilhabe aller Filminteressierten zu ermöglichen. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes. Auch das EU-Programm Creative Europe Media, die Mitteldeutsche Medienförderung und die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, die seit Sommer 2020 die Kultur- und Kreativwirtschaft auch mit dem Rettungs- und Zukunftspaket NEUSTART KULTUR unterstützt, fördern das Festival und seine Branchenangebote in entscheidender Weise.
Als Förderer stehen zudem das Auswärtige Amt, die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen hinter DOK Leipzig. Auch das US-Konsulat Leipzig, das Goethe-Institut sowie ZDF und die Leipziger Gesellschaft zur Förderung der Filmkunst e. V. unterstützen das Festival großzügig. DOK Leipzig dankt zudem seinem langjährigen Partner ARTE sowie der Stadtbau AG und German Films.
Weitere Partner tragen mit Geld- und Sachleistungen entscheidend zum Gelingen des Festivals bei. Big Cinema unterstützt auch in diesem Jahr das Festival in Prozessen der Digitalisierung und des Kino-Playouts und setzt die technische wie organisatorische Seite der Filmvorführungen in der Osthalle des Hauptbahnhofs um. Den Weg für die kostenfreien Filmvorführungen dort sichern auch die ECE Marketplaces. Im Leipziger Stadtbild ist DOK Leipzig insbesondere präsent durch die Zusammenarbeit mit dem regionalen Druckpartner MaXx Print. Die Infobox am Marktplatz wird durch modulbox mo systeme ermöglicht. Zu den treuen Partnern von DOK Leipzig zählen seit Jahren außerdem Computer Leipzig und 3sat.
Die SLM fördert erneut die zahlreichen Nachwuchsangebote des Festivals, darunter die Meisterklassen, die DOK Spotters, die Schulvorstellungen und DOK Neuland. Die Extended-Reality-Ausstellung wird zudem durch Mittel des US-Generalkonsulats Leipzig und von MDR Media realisiert. Auch Zed Up, Logando, VR Cover und Werkleitz unterstützen DOK Neuland.
Auch auf inhaltlicher Ebene freut sich das Festival über zahlreiche Kooperationspartner.
DOK Leipzig zeigt in diesem Jahr vom 17. bis 23. Oktober 255 Filme und Extended-Reality-Arbeiten aus 55 Ländern. Das Festival eröffnet mit der Deutschen Premiere von „No Dogs or Italians Allowed“, einem langen Animationsfilm von Alain Ughetto. Das Festivalzentrum befindet sich im Museum der bildenden Künste Leipzig.
Auszeichnungen, Preisstifter und Jurys bei DOK Leipzig in der Übersicht: Auszeichnungen & Jurys
Alle Unterstützer des Festivals: Partner & Sponsoren

Filme über erkältete Krokodile, ballspielende Bauklötzchen und Breakdance-Fans: Mit Kids DOK hält DOK Leipzig auch in diesem Jahr ein vielseitiges Angebot für die jüngsten Festivalbesucher*innen bereit. Die vier Programme für verschiedene Altersgruppen versammeln fantasievolle, nachdenkliche und lustige Animations- und Dokumentarfilme.
Für Kindergarten- und Vorschulkinder führen die Programme „Filme für alle 3+“ und „Filme für alle 5+“ in die bunte Welt der Animation. Das junge Publikum lernt singende Bären kennen („Hush Hush Little Bear“), ein kleines Wesen, das sich in einen Wal und dann in eine Schwimmerin verwandelt („Meta“) oder auch zwei Kinder, die sich im Zank aufblähen wie Luftballons („Don’t Blow It Up“).
Einen Mix aus dokumentarischen und animierten Geschichten für Schulkinder und Jugendliche zeigen die Programme „Filme für alle 7+“ und „Filme für alle 11+“. Die Protagonist*innen sind allesamt Kinder, denen die Filmschaffenden auf Augenhöhe begegnen. In „Shirampari: Legacies of the River“ etwa geht Ricky, der mit seiner Familie tief im Amazonas-Urwald von Peru lebt, auf die Jagd nach einem riesigen Wels, um sich seinen Ängsten zu stellen. Von Zwillingen, die sich am Ende ihrer Ferien voneinander verabschieden, weil einer von ihnen an eine Schule für Kinder mit Behinderungen wechselt, erzählt „Oasis“. Die 14-jährige Mali, eine begeisterte Breakdancerin, freut sich in „Bgirl Badli“ darauf, eine Tanzschule zu besuchen. Und „Goals“ erzählt von Husna und Charlotte, die davon träumen, Profifußballerinnen zu werden.
Die für Kids DOK ausgewählten internationalen Filme sind entweder ohne Dialog, deutsch untertitelt oder werden deutsch eingesprochen. Für Kita- und Hortgruppen bieten sich insbesondere die Vormittagsvorstellungen unter der Festivalwoche an. Einzelkarten für die Kids-DOK-Vorstellungen kosten 3,50€. Alle Infos sind auf dok-leipzig.de zu finden.
Seit vielen Jahren bietet DOK Leipzig auch Schüler*innen und Lehrer*innen die Möglichkeit, den Dokumentarfilm als filmische Gattung kennenzulernen. Die Angebote von DOK Bildung bestehen aus der Jugendredaktion DOK Spotters, Schulvorstellungen von ausgewählten Festivalfilmen sowie dem „Teachers Day“, einer Fortbildung für Lehrende.
Die DOK Spotters planen, angeleitet von Medienprofis, in Redaktionssitzungen Zeitungsartikel, Online-Inhalte, Videos und Hörfunkstücke über das Festival. Sie veröffentlichen die Beiträge auf dem eigenen Blog dok-spotters.de sowie bei verschiedenen Projektpartnern. Die Teilnehmer*innen zwischen 14 und 20 Jahren lernen Interviewtechniken, den Umgang mit der Kamera, das Schneiden von Video- und Audiomaterial sowie die Grundlagen des Online-Publishing. Die Jugendredaktion ist vom 15. bis 22. Oktober im Einsatz. Die Anmeldung ist möglich unter dok-leipzig.de/dok-bildung.
Der „Teachers Day“ bietet Lehrenden während der Festivalwoche am 17. Oktober eine ganztägige Fortbildung zum Einsatz von Dokumentarfilm im Unterricht. Die Kooperation zwischen DOK Leipzig und Vision Kino beinhaltet auch den Besuch einer Festivalvorführung von „König hört auf“ aus dem Deutschen Wettbewerb. Tilman Königs kritisch-würdigendes Porträt seines Vaters, eines ehemaligen Jenaer Stadtjugendpfarrers, beleuchtet unter anderem die Kontroversen, die dessen Einsatz gegen Rechtsextremismus aufwarf.
„Wir möchten in der Fortbildung durch die sorgfältige gemeinsame Analyse des Films erörtern, mit welchen kreativen filmischen Mitteln er seine Geschichte erzählt und eine emotionale Wirkung erzielt“, sagt Luc-Carolin Ziemann, die DOK Bildung verantwortet und den Workshop gemeinsam mit Leopold Grün leiten wird. „Der Film ist für Lehrerinnen und Lehrer spannend, weil er anschaulich zeigt, was es heißt, politisch aktiv zu leben, und weil er eine intergenerationelle Auseinandersetzung mit einem charakterstarken Protagonisten ist, der für den Osten Deutschlands eine wichtige Stimme war und ist.“
Nach dem Festival, am 29. November 2022, veranstaltet DOK Leipzig außerdem eine Schulvorstellung von „König hört auf“ in den Passage Kinos Leipzig. Neben der Vorführung mit moderiertem Filmgespräch bietet DOK Bildung ein vor- und nachbereitendes Modul an sowie pädagogische Materialien für den Unterricht. Auch hier sind Anmeldungen für Schulklassen noch möglich.

Vom 18. bis 23. Oktober lässt DOK Neuland im Museum der bildenden Künste Leipzig unter dem Titel „THX 4 Nothing“ einen immersiven Raum für Kritik und Vision entstehen: Die gezeigten Werke, darunter 6 VR-Erfahrungen, 2 AR-Erfahrungen und ein 360°-Film, legen starre Denk- und Verhaltensmuster offen, brechen überkommene Strukturen auf und erzählen von Zuversicht.
Die Herausforderungen der Gegenwart – etwa die Folgen der Klimakrise, die Missachtung von Menschenrechten, korrupte Systeme, Verfolgung und Flucht, vorgefertigte Geschlechterrollen und fehlende Schutzräume – sind weltweit ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt. Gleichzeitig sind der Zugang zu Wissen und die Möglichkeiten des Austauschs so hoch wie nie. Dennoch tut sich allzu oft: nichts.
Diese Beobachtung bildet den Ausgangspunkt des von Lars Rummel und Marie Hinkelmann entwickelten kuratorischen Konzepts. Die Ausstellung stellt sowohl das Nicht-Handeln auf politischer und institutioneller Ebene wie auch die Verantwortung jedes Einzelnen in den Fokus. Gleichzeitig reflektiert sie die individuellen Grenzen persönlicher Handlungsmacht. Die beteiligten Künstler*innen beleuchten in ihren Werken unterschiedliche Lebensrealitäten und stellen die Frage, in welchem Zustand wir die Welt an kommende Generationen übergeben werden – oder wollen.
„Durch das Erleben mit dem gesamten Körper bewegen und berühren XR-Arbeiten ganz unmittelbar. Sie machen aus Zuschauenden Beteiligte“, so Lars Rummel und Marie Hinkelmann. Aus Sicht der Kurator*innen bieten die Werke das Potenzial, Wissen auf besondere Weise spürbar zu machen.
Rund um den Themenkomplex Mensch und Natur können drei der XR-Arbeiten verortet werden. Die AR-Erfahrung „Seven Grams“ zerlegt Smartphones in ihre Einzelteile – und zwar mithilfe des eigenen Smartphones. Sie führt die Ausstellungsbesucher*innen in die Demokratische Republik Kongo und legt offen, welche natürlichen und menschlichen Ressourcen die Tech-Industrie für ihre Innovationen benötigt. Die VR-Parabel „The Miracle Basket“ beginnt mit einer Vergangenheit im Einklang mit der Natur und erzählt von der Achtlosigkeit der westlichen Konsumgesellschaft, die der absurden Überzeugung folgt, der Mensch könne unabhängig von der Natur eben. Blinder Konsum und Zerstörung treffen hier auf Hoffnung. In „Kusunda“ widmen sich der nepalesische Schamane Lil Bahadur und seine Enkelin Hima der Wiedererweckung seiner Muttersprache. Über Kommunikation hinaus geht es um Identität, Tradition und Bewusstsein für die eigene Geschichte. Durch die interaktive Sprachsteuerung kann jede*r selbst zu einem menschlichen Archiv dieser indigenen Sprache werden.
Queerness steht im Zentrum drei weiterer Arbeiten, die von marginalisierenden und diskriminierenden Erfahrungsräumen berichten. Das autotheoretische Essay „[Posthuman Wombs]“ befragt stereotype Vorstellungen von Schwangerschaft und spekuliert über nicht-binäre Reproduktionsszenarien. Im Zentrum der AR-Erfahrung „Dragzina“ steht die queere Community in Russland, die einem zunehmend feindlichen gesellschaftlichen Klima ausgesetzt ist, tabuisiert und kriminalisiert wird. Sie eröffnet der lokalen Drag-Szene einen digitalen Schutzraum, in dem diese performen kann, ohne Gewalt fürchten zu müssen. Schließlich macht der 360°-Film „In the Mist“ eine Gruppensexszenerie in der Schwulensauna zur real-surrealen Bühne für Begehren und Reflexionen: über sexpositive Räume, die eigene Lust und das persönliche Moralempfinden.
Vervollständigt wird die Ausstellung von wiederum drei Werken, die Projektionsflächen für Ängste, Unsicherheiten und dem Bedürfnis nach Kontrolle sind. Die VR-Erfahrung „Control Negative“ unterzieht die Ausstellungsbesucher*innen einem psychologischen Experiment: Eine Stimme, die keine Widerrede zulässt, löst immer mehr Unbehagen aus und enttarnt Kontrolle als Illusion. In „All Unsaved Progress Will Be Lost“ schweben Textfragmente in einer menschenleeren Stadt über einem Meer aus Blumen. Bevor sie sich zur Geschichte einer Frau zusammenfügen, die sich nach der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl weigerte, ihre Heimat zu verlassen, öffnen sie einen Assoziationsraum der eigenen Ängste. Auch die VR-Erfahrung „On the Morning You Wake (to the End of the World)“ beruht auf einer wahren Begebenheit: Am 13. Januar 2018 wurden 1,4 Millionen Menschen auf Hawaii per Textnachricht vor einer atomaren Bedrohung gewarnt. Für 38 Minuten kam der Alltag zum Erliegen und Panik brach aus, bis sich die Information schließlich als Falschmeldung herausstellte.
Die Szenografie der Ausstellung ist erneut in Zusammenarbeit mit der Künstlerin Paula Gehrmann entstanden. Ihre modulare Installation „Display“ (THX 4 Nothing, 2022) setzt die einzelnen Arbeiten der Gruppenausstellung miteinander in Bezug und lässt so ein ganzheitliches Raumgefühl entstehen.
Während der Festivalwoche wird „THX 4 Nothing“ von Dienstag (18.10.) bis Sonntag (23.10.) bei freiem Eintritt im Untergeschoss des MdbK präsentiert. Die Ausstellung ist regulär von 11 bis 18 Uhr geöffnet, am Mittwoch von 12 bis 20 Uhr.
DOK Neuland ist Bestandteil des DOK-Nachwuchs-Angebotes und wird in Kooperation mit der SLM realisiert. DOK Leipzig dankt zudem dem US-Generalkonsulats Leipzig, MDR Media, Zed Up, Logando, VR Cover und Werkleitz für ihre Unterstützung. Die Räumlichkeiten werden wie in den vergangenen Jahren vom MdbK zur Verfügung gestellt. Ein herzlicher Dank geht außerdem an alle an der Ausstellung beteiligten Künstler*innen sowie der XR-Community im Allgemeinen.
Infos zu allen XR-Erfahrungen: DOK Neuland

Die Wettbewerbsfilme der 65. Ausgabe von DOK Leipzig stehen fest. Mit der Nominierung der kurzen und langen Animations- und Dokumentarfilme für die Internationalen Wettbewerbe, die Deutschen Wettbewerbe sowie die Wettbewerbe um die Publikumspreise ist das Filmprogramm komplett. 74 Filme konkurrieren in diesem Jahr um die Goldenen und Silbernen Tauben, davon sind 48 Beiträge als internationale oder Weltpremiere in Leipzig zu sehen.
Der Internationale Wettbewerb langer Dokumentar- und Animationsfilm versammelt 13 Werke aus dem Dokumentarfilmbereich, darunter Erstlingswerke ebenso wie Arbeiten vielfach prämierter Filmschaffender. Die formale Bandbreite reicht vom beobachtenden Stil über performative Inszenierungen bis zur kreativen Aneignung von Archivbildern. Die Auswahl umfasst unter anderem Produktionen aus Argentinien, Kanada, den Philippinen und dem Libanon.
Drei dokumentarische Debütfilme erzählen mit unterschiedlichen Ansätzen von Biografien im Kontext gesellschaftlicher Institutionen. „The Dependents“ von Sofía Brockenshire verbindet ein Porträt ihres Vaters, eines weitgereisten Beamten der kanadischen Einwanderungsbehörde, mit Reflexionen über Grenzen, Privilegien und Abhängigkeiten. Mariana Flores Villalba filmt in „The Invisible Frontier“ die Übungen mexikanischer Militäreinheiten auf einer verlassenen Pazifikinsel – und verhandelt dabei die gewaltsamen Zustände in ihrem Land abseits der Filmbilder. Joseph Mangats „Divine Factory“ zeichnet eine Manufaktur für Heiligenbilder nahe Manila als Mikrokosmos für ökonomische, soziale und religiöse Verhältnisse auf den Philippinen. Die Debüts von Brockenshire, Villalba und Mangat feiern in Leipzig jeweils Weltpremiere.
Mehrere Filme des Wettbewerbs basieren auf Archivrecherchen. Zwei dieser Beiträge werfen einen Blick auf koloniale Machtverhältnisse: „Tropic Fever“ von Mahardika Yudha, Robin Hartanto Honggare und Perdana Roswaldy untersucht die Bilder der ehemaligen niederländischen Kolonialmacht in Indonesien und erkennt in der Plantage das Fundament ihrer Ideologie. Nach thematisch verwandten niederländischen Produktionen wie „Mother Dao, the Turtlelike“ (1995, Silberne Taube) eignet sich erstmals ein indonesischer Langfilm diese Bilder an. Mila Turajlić, der auch die diesjährige Hommage von DOK Leipzig gewidmet ist, greift derweil in ihrem neuen Film „Ciné-Guerrillas: Scenes from the Labudović Reels“ auf Aufnahmen von Titos Lieblingskameramann aus dem Algerienkrieg zurück, eine außenpolitische Mission ihres Geburtslandes Jugoslawien.
Als Weltpremiere ist die französische Produktion „A Hawk as Big as a Horse“ zu sehen, die Sasha Kulak 2021 bei DOK Industry vorgestellt hatte. Der Film porträtiert die Transgender-Ornithologin Lydia, die ihr Umfeld am Stadtrand von Moskau performativ dem Universum von „Twin Peaks“ angleicht. Der kanadische Beitrag „A Night Song“ von Félix Lamarche, ebenfalls eine Weltpremiere, beleuchtet das kontroverse Thema der Beihilfe zum Suizid. Außerdem im Wettbewerb: die neuen Werke von Nikolaus Geyrhalter („Matter Out of Place“), Corine Shawi („Perhaps What I Fear Does Not Exist“) und Hernán Fernández („Landscapes“).
Im Internationalen Wettbewerb kurzer Dokumentar- und Animationsfilm finden sich insgesamt 24 Werke, davon elf animierte und 13 dokumentarische Arbeiten. Animationsfilmkünstler*innen wie Priit Tender aus Estland und Elizabeth Hobbs aus Großbritannien, die schon bei DOK Leipzig zu Gast waren, zeigen auch in diesem Jahr die visuelle Komik der Gattung. Die dokumentarischen Beiträge führen von der abseitig gelegenen Schienenstrecke eines motorisch betriebenen Ersatzzuges in Kolumbien bis zu einer Drei-Generationen-WG im Corona-Lockdown von New York City.
Mehrere Kurzfilme reflektieren Urheberschafts- und Wahrheitsdiskurse im Kontext digitaler Bildproduktion. So hat Claudia Larcher eine Künstliche Intelligenz auf der Basis analoger Bilder einen Film kreieren lassen. Gala Hernández López widmet sich derweil Geschlechterbildern und algorithmisch beeinflussten Aufmerksamkeitsökonomien der sogenannten Incel-Szene.
„Die Filme dieser Festivalausgabe konfrontieren uns mit wahrhaftigen sozialen Realitäten, sie lehren uns aber auch, dass dem dokumentarischen Bild mit Skepsis begegnet werden muss“, sagt Festivaldirektor Christoph Terhechte. „Wenn heute Deepfakes in der digitalen Öffentlichkeit kursieren, versteht sich DOK Leipzig als Schule des Sehens, wo die Bildproduktion der Gegenwart und ihre Wahrheitskategorien kritisch diskutiert werden.“
Im Deutschen Wettbewerb langer Dokumentar- und Animationsfilm beteiligt sich „Uncanny Me“ an dieser Auseinandersetzung mit der Abbildung von Wirklichkeit. In Katharina Pethkes Film entscheidet sich eine junge Frau dafür, einen täuschend echten Avatar von sich für ihre Arbeit als Model anfertigen zu lassen – und stößt damit auf Fragen der Moral und Individualität. Die eigene Identität reflektiert auch Sarah, die Protagonistin in „The Homes We Carry“ (Regie: Brenda Akele Jorde). Sie ist die Tochter einer Deutschen und eines Mosambikaners, der in den 1980ern als einer von 20.000 Vertragsarbeitern in der DDR arbeitete. Mit dem Mauerfall musste er in sein Heimatland zurückkehren und seine Familie in Deutschland allein lassen.
Teil des Deutschen Wettbewerbs ist außerdem einer der drei neuen Filme von Heinz Emigholz, die allesamt bei DOK Leipzig zu sehen sind. „Schlachthäuser der Moderne“ übt anhand der Betrachtung argentinischer, bolivianischer und deutscher Architektur Kritik an der deutschen Geschichte. Unter den weiteren Wettbewerbsbeiträgen sind Tilman Königs Porträt seines Vaters, des ehemaligen Jenaer Jugendpfarrers, dessen Einsatz gegen Rechtsextremismus Kontroversen aufwarf („König hört auf“), außerdem „Daniel Richter“, Pepe Danquarts Betrachtung des Bildenden Künstlers, sowie der neue Film von Rainer Komers, der einen Gelsenkirchener in seiner Wahlheimat Japan begleitet („Miyama, Kyoto Prefecture“).
Auch Anne Isensee kehrt mit ihrem neuesten Werk zu DOK Leipzig und in den Deutschen Wettbewerb kurzer Dokumentar- und Animationsfilm zurück. Ebenso Falk Schuster, der zusammen mit Mike Plitt einen animierten Kurzfilm über einen Mann präsentiert, der wegen der öffentlichen Kritik seiner Mutter am SED-Regime in einen Jugendwerkhof gebracht wurde. 16 der 18 Beiträge in den beiden Wettbewerben werden in Leipzig uraufgeführt.
Im Wettbewerb um den Publikumspreis langer Dokumentar- und Animationsfilm beschäftigt sich der Beitrag von Pamela Meyer-Arndt ebenfalls mit den Folgen des Widerspruchs gegen die DDR. „Rebellinnen – Fotografie. Underground. DDR“ porträtiert die drei Künstlerinnen Gabriele Stötzer, Cornelia Schleime und Tina Bara, die jede für sich in Konflikt mit dem Staat gerieten. 2019, im Jahr von Selenskyjs Wahlerfolg, führt „Drei Frauen“ von Maksym Melnyk in ein abgeschiedenes, ukrainisches Dorf nahe der EU-Grenze. Martyna Peszkos „Revolution 21“ begleitet ein Theaterensemble aus Spielbegeisterten mit Downsyndrom. Die drei Filme feiern in der diesjährigen Festivalausgabe ihre Weltpremiere.
Weitere Filme des Wettbewerbs erzählen von einer Outsider-Community im US-Bundesstaat Arizona und von einer Gruppe junger Menschen, die auf der Bühne den Einfluss des Krieges in der Ostukraine aufarbeiten.
Im Wettbewerb um den Publikumspreis kurzer Dokumentar- und Animationsfilm finden sich insgesamt zehn Werke, darunter ein Porträt der Band Moderat und ein filmisches Tagebuch aus Kyjiw im Frühjahr 2022.
In Ergänzung zum Filmprogramm finden drei thematische Gesprächsrunden statt. Der DOK Talk „animation@DOK Leipzig – Eine Filmgattung im Gespräch“ widmet sich den Animationsfilmen im aktuellen Festivalprogramm. „Das dirigierte Archiv – Material im Gespräch“ blickt unter anderem auf die Machtverhältnisse von Dokumentensammlung. Nicht zuletzt begrüßt beim DOK Talk „Architektur Film Kunst – Heinz Emigholz im Gespräch“ Ralph Eue einen der renommiertesten deutschen Dokumentarfilmer und Künstler. Parallel zum Festival ist in der Techne Sphere Leipzig vom 14. Oktober bis 1. November neben Emigholz‘ zahlreichen Filmen eine Auswahl seiner Zeichnungen zu sehen.
Insgesamt präsentiert das Festival 255 Filme und XR-Arbeiten aus 55 Ländern, darunter 67 Lang- und 179 Kurzfilme. Mit der traditionsreichen Kinobar Prager Frühling gewinnt DOK Leipzig ein neues Festivalkino im Süden der Stadt dazu.
Mit der Veröffentlichung des Filmprogramms inklusive aller Vorführzeiten ist auch der Ticketverkauf für die 65. Festivaledition gestartet. Einige der Filme präsentiert das Festival zudem bei freiem Eintritt in der Osthalle des Leipziger Hauptbahnhofs sowie im Polnischen Institut. Zugangsbeschränkungen für den Besuch der Festivalveranstaltungen sieht DOK Leipzig, der aktuellen Corona-Schutz-Verordnung folgend, zum jetzigen Zeitpunkt nicht vor. Dringend empfohlen wird jedoch das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung während des gesamten Aufenthalts in den Spielstätten.
Alle Filmlisten der Wettbewerbe: siehe PDF-Dokument
Zum Online-Filmprogramm inklusive allen Terminen & Ticketvorverkauf: DOK Leipzig Programm

Nach einer Onlineedition in 2020 und einer hybriden Variante in 2021 setzt DOK Industry in diesem Jahr einen Schwerpunkt auf die Festivalteilnahme in Präsenz. Die Branchenveranstaltungen werden vom 17. bis 21. Oktober vorrangig vor Ort stattfinden. Ergänzende Formate machen das Programm online zugänglich, etwa Livestreams, Aufzeichnungen und Podcasts. Nach Festivalende können an zwei Tagen zusätzlich online Kontakte geknüpft werden.
DOK Leipzig unterstützt die ukrainische Filmbranche in diesem Jahr mit einer Initiative, die in Kooperation mit Docudays UA entstanden ist. Ukrainischen Filmschaffenden wird eine Plattform geboten, um ihre Filme zu präsentieren sowie sich bei DOK Industry mit internationalen Branchenvertreter*innen zu vernetzen und Partnerschaften zu schließen, die die Zukunft des Filmschaffens stärken. Bei einem DOK Industry Talk stellen Igor Savychenko (Babylon 13) und Lucie Kon (BBC Storyville) mit „One Day in Ukraine“ (Regie: Volodymyr Tykhyy) eine erfolgreiche direkte Zusammenarbeit zwischen ukrainischen Produzent*innen und einer führenden europäischen Rundfunkanstalt vor. Die Produktion dient als Fallbeispiel für die Diskussion, wie künftige Kollaborationen von Fernsehsendern mit ukrainischen oder anderen regionalen Filmemacher*innen gestaltet werden können, um deren Perspektiven zu mehr Sichtbarkeit bei einem breiten Publikum zu verhelfen. In Solidarität mit Docudays UA, dessen 19. Ausgabe aufgrund des russischen Angriffskrieges im März nicht in Kyjiw stattfinden konnte, präsentiert DOK Leipzig den nationalen Wettbewerb sowie den Eröffnungsfilm des Festivals.
Auch die kanadische Branche wird stark repräsentiert sein, unter anderem durch Filme im öffentlichen Programm, einer französisch-kanadischen Produzent*innen-Delegation sowie einer Delegation von Hot Docs.
Ein zweiter DOK Industry Talk wird die Initiative Re-Present Media vorstellen, die sich für die Förderung persönlicher Geschichten von Filmschaffenden aus unterrepräsentierten Gruppen im Bereich Dokumentarfilm und Non-Fiction-Medien einsetzt. Ausgangspunkt der Diskussion ist ihre Studie „The Power of Personal Documentary Films“, die Erfahrungen von aufstrebenden Dokumentarfilmer*innen of Colour in der nordamerikanischen Filmbranche darstellt. DOK Industry schlägt mit dem Talk den Bogen zu europäischen Filmemacher*innen of Colour, deren Sujets sich ausgehend von ihren persönlichen Geschichten entwickeln.
Als neues Format stellt DOK Industry den DOK Archive Market vor. Vertreter*innen bedeutender europäischer Archive sowie Anbieter von Archivmaterialien werden an Informationsständen ihre Arbeit präsentieren und Auskunft über ihre Bestände, Kosten und Zugangsmodalitäten geben – u.a. mit dabei sind British Pathé, Getty Images, Huntley Film Archives, SVT Archives und rbb media. Außerdem können sich die Teilnehmenden von Archivrechercheur*innen und Archivproduzent*innen in kurzen Einzelgesprächen zur Recherche und Lizenzierung von Filmmaterial für ihre Projekte beraten lassen.
In Gesprächsformaten stellen parallel dazu Filmschaffende ihre Erfahrungen in der Arbeit mit Archivmaterial vor. Dr. Adelheid Heftberger führt in einer Keynote hinter die Kulissen des Bundesarchivs. Ein Panel über die Entkolonialisierung von Archiven beleuchtet Perspektiven von Filmemacher*innen aus dem globalen Süden auf das Filmmaterial von Kolonialmächten. Zudem wird der neu gegründete Bundesverband der Archivrechercheur*innen und Produzent*innen GRAP (German Researchers und Archive Producers e.V.) erstmals offiziell vorgestellt.
Eine Case Study widmet sich der True-Crime-Produktion „Gladbeck: Das Geiseldrama“ von Netflix, die ausschließlich anhand von Originalaufnahmen von einer berüchtigten Geiselnahme 1988 in Westdeutschland erzählt. Mark Edwards (Netflix / Director of Original Documentary Features), Yan Schoenefeld (Film Five / Produzent), der Post Supervisor Juan Galva sowie die Archiv-Producerinnen Janne Gärtner und Monika Preischl geben aus unterschiedlichen Perspektiven Einblicke in ihre Arbeit an dem Film. „Gladbeck: Das Geiseldrama“ wird vorab im Festivalprogramm gezeigt, inklusive Q&A mit dem Filmteam. Den Abschluss des DOK Archive Markets bildet die Meisterklasse der serbischen Dokumentarfilmerin Mila Turajlić. Der DOK Talk „Das dirigierte Archiv – Material im Gespräch“ schließt sich dem Themenkomplex an.
Der Festivalfreitag wird bei DOK Industry im Zeichen der Animation stehen. Den Animationsfilmen im Festivalprogramm widmet sich der DOK Talk „animation@DOK Leipzig – Eine Filmgattung im Gespräch“. Špela Čadež stellt in einer Meisterklasse ihre Arbeitsweise und künstlerischen Techniken vor. Die AG Animationsfilm befasst sich mit der Bedeutung von Filmfestivals für den Gesamterfolg von animierten Kurz- und Langfilmen sowie Serien. Mit „Animation Meets Doc“ bietet DOK Industry eine Vernetzungsmöglichkeit für Dokumentarfilmschaffende und Animationskünstler*innen. Auch im Filmprogramm von DOK Leipzig gibt es eine Reihe an Programmen mit dem Fokus auf der Animationskunst.
DOK Exchange findet in hybrider Form statt. Bei der Conference werden auch in diesem Jahr Expert*innen der XR-Branche Impulsvorträge halten: Michael Nebeling, Forscher und Entwickler im Bereich XR-Sicherheit und Prototyping, Viviana Hochstätter (Creative Producer), die VR-Künstlerin und Forscherin Michaela Pňačeková sowie Monika Masłoń (Visual Artist und Kunstvermittlerin). Sie sprechen über verschiedene Bereiche der XR-Kunst, darunter räumliches Denken und Imagination beim Prototyping, gesunde oder heilende Körperpraktiken, die Zukunft von XR und digitaler Vernetzung, die emotionale Dimension beim Verschmelzen von virtueller und physischer Wirklichkeit, die Frage nach Mitteln und Befähigungen, sowie alternative Finanzierungsmöglichkeiten. Beim Online-Showcase werden mehr als 20 Expert*innen sechs innovative XR-Projekte in der Entwicklungsphase beraten.
Die dritte Staffel des DOK Industry Podcasts (produziert in Kooperation mit „What’s Up with Docs“ und dem „Programmers of Color Collective“) erscheint in der Festivalwoche und fokussiert auf Re-Präsentation und Diversität in der Dokumentarfilmbranche.
Neu in diesem Jahr ist die DOK Film Market Lounge im Untergeschoss des MdbK (Festivalzentrum). Sie bietet einen Ort zur Filmsichtung mit dem eigenen Endgerät sowie für Begegnungen und Meetings in entspannter Atmosphäre.
Sechs Preise werden im Rahmen von DOK Industry verliehen. Erstmals vergibt Unifrance einen Preis an eine französische Produktion oder Koproduktion beim DOK Co-Pro Market, die von der Co-Pro-Jury ausgewählt wird. Das Projekt erhält eine Untertitelung von TitraFilm sowie eine Mitgliedschaft bei Unifrance für die französische Produzent*in bzw. den französischen Produzenten. Mit dem „EWA Diverse Voices Award“ wird ein Projekt einer Regisseurin, das aus einem marginalisierten und in der Filmlandschaft unterrepräsentierten Blickpunkt erzählt, ausgezeichnet (in Verbindung mit 1.000 Euro sowie einem einjährigen Mentoring durch DOK Leipzig). Der Sächsische Preis für das beste Dokumentarfilmprojekt einer Regisseurin (5.000 Euro) und der „Current Time TV Award“ für ein Projekt aus Mittel- und Osteuropa (1.500 Euro) zeichnen ebenfalls Projekte beim DOK Co-Pro Market aus. Eines der bei DOK Short’n Sweet präsentierten Kurzfilmprojekte wird mit dem „Square Eyes Festival Consultation Award“ geehrt und erhält eine maßgeschneiderte Beratung im Bereich Festivalstrategie. Der „DFM-Works-in-Progress-Preis“, gestiftet von D-Facto Motion, wird erneut im Rahmen der Rohschnitt-Präsentation DOK Preview Germany vergeben.
Die Initiative zur Unterstützung ukrainischer Filmschaffender wird als Sonderprojekt „Docudays UA at DOK Leipzig“ von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert.
Durch Unterstützung vom Ukrainian Institute und dem Goethe-Institut können darüber hinaus weitere Filmemacher*innen und Delegationen aus der Ukraine am Festival sowie den Branchenangeboten in Leipzig teilnehmen.
Zum kompletten Branchenprogramm: DOK Industry Programme A-Z
Alle Termine: DOK Industry Schedule

Docudays UA, das Internationale Dokumentarfilmfestival der Menschenrechte, konnte im März dieses Jahres aufgrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine nicht in Kyjiw stattfinden. Im solidarischen Austausch mit dem Team von Docudays UA bietet DOK Leipzig deshalb der 19. Edition des Festivals eine Bühne.
Das Programm „Spotlight on: Docudays UA 2022“ präsentiert die vier für den nationalen Wettbewerb DOCU/UKRAINE ausgewählten Filme sowie den Eröffnungsfilm „Boney Piles“. Die Beiträge zeichnen ein differenziertes Bild des Landes: Sie erzählen von Immobilienkämpfen in Kyjiw und Flohmärkten in Odessa, vom Rettungsdienst inmitten der Pandemie im ländlichen Transkarpatien, aber auch von den Folgen des bereits seit 2014 schwelenden Kriegs in der Ostukraine. Der Preisträgerfilm „Plai. A Mountain Path“ von Eva Dzhyshyashvili wurde bereits im Juni auf dem Kraków Film Festival ausgezeichnet. Zur Jury des Wettbewerbs gehörten Stanislav Bytiutsky, Devika Girish und Daniel Abma, der auch Mitglied des Leipziger Auswahlkomitees ist.
Mit der neuen Sektion „Panorama“ öffnet DOK Leipzig künftig ein Fenster zur Welt des mittel- und osteuropäischen Films, der eng mit der Festivalgeschichte verbunden ist. Die hier gezeigten kurzen und langen Arbeiten spannen den Bogen von der sozialistischen Vergangenheit über die Umbruchszeiten bis zur Gegenwart. Darunter sind Werke von etablierten Filmschaffenden wie der in Lettland geborenen Animationskünstlerin Signe Baumane bis hin zu aufstrebenden Dokumentarfilm-Talenten wie Otilia Babara aus Moldau. Der erste Panorama-Jahrgang versammelt außerdem Filme aus Kroatien, Serbien, Polen, Bulgarien, der Slowakei und der Ukraine.
Die Reihe „Camera Lucida“ zeigt außer Konkurrenz sieben außergewöhnliche Werke namhafter Dokumentarfilmer*innen. Heinz Emigholz ist in der Sektion mit gleich zwei essayistischen Arbeiten über Architektur in Südamerika vertreten, den Teilen 34 und 35 seiner fortlaufenden Filmserie „Photographie und jenseits“. Hinzu kommen unter anderem eine filmische Collage über Musik vom französischen Regisseur Éric Baudelaire, Jumana Mannas semi-dokumentarischer Beitrag zum Politikum des Kräutersammelns in der Westbank sowie ein Video-Briefwechsel als Hommage an Avantgarde-Regisseurinnen zwischen Chica Barbosa und Fernanda Pessoa.
Die Auswahl „Doc Alliance Award“ stellt drei nominierte Dokumentarfilme aus dem Wettbewerb des Festivalnetzwerks vor, dem neben DOK Leipzig sechs weitere europäische Dokumentarfilmfestivals angehören. Die Preisträgerfilme wurden im Mai 2022 im Rahmen der Internationalen Filmfestspiele von Cannes gekürt. „The Eclipse” von Nataša Urban erhielt eine Lobende Erwähnung von der Jury, zudem werden „5 Dreamers and a Horse” von Vahagn Khachatryan und Aren Malakyan sowie „The Pawnshop” von Łukasz Kowalski in Leipzig zu sehen sein.
Das neue Kurzfilm-Event „5x5 Shorts from the East“ präsentiert DOK Leipzig in Kooperation mit den europäischen Partnern Kraków Film Foundation, Czech Film Fund, Slovak Film Institute, Estonian Film Institute sowie Croatian Audiovisual Centre. Die fünf Filminstitutionen aus Mittel- und Osteuropa haben jeweils fünf herausragende Werke aus ihrem Fundus zu einer bunten Schau der Kurzfilmgattung beigesteuert. Die 25 dokumentarischen und animierten Filme werden am 22. Oktober kostenfrei im Polnischen Institut vorgeführt und können nach dem Prinzip „hop on, hop off“ besucht werden. Damit erweitert DOK Leipzig sein für alle Filmfans zugängliches Angebot während der diesjährigen Festivalwoche.
Die gesamte Filmauswahl der hier vorgestellten Reihen finden Sie in der angehängten PDF-Version dieser Pressemitteilung.

Das 65. Internationale Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm eröffnet am 17. Oktober 2022 mit der Deutschen Premiere von „No Dogs or Italians Allowed“. Der französische Regisseur und Drehbuchautor Alain Ughetto zeichnet in dem Film das Leben seiner Großeltern in Norditalien und deren Migration nach Frankreich in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts nach. Zum zweiten Mal zeigt DOK Leipzig einen langen Animationsfilm zum Auftakt des Festivals.
Die Stop-Motion-Animation erzählt im tragikomischen Stil von den beschwerlichen Verhältnissen in einem piemontesischen Bergdorf. Während die Männer der Familie zur Saisonarbeit in die französischen Alpen gehen oder in Kolonial- und Weltkriege ziehen müssen, verrichten Frauen und Kinder die Feldarbeit. Als in Italien die Faschisten an die Macht kommen, entschließen sich die Ughettos, ins Nachbarland auszuwandern.
„Alain Ughetto hat seinen italienischen Großeltern Cesira und Luigi mit dieser fantasievoll inszenierten Puppenanimation ein warmherziges Denkmal gesetzt“, so Festivalleiter Christoph Terhechte. „In der Chronik der Familie findet der Regisseur sich selbst, erkennt seine Vorliebe für die Arbeit mit der Hand wieder. Bald wird der Film zu einer Reflexion über das Geschichtenerzählen mit dem, was diese Hand formt.“
In der Rahmenhandlung von „No Dogs or Italians Allowed“ inszeniert Ughetto sich selbst im Dialog mit seiner als Puppenfigur dargestellten Großmutter. In humoristischer Form macht er dabei auch die Gestaltung der filmischen Welt sichtbar: Aus Materialien wie Ton, Pappe und Watte, ja sogar aus Maronen und Broccoli erschafft er die Landschaften seiner Erzählung.
Alain Ughetto arbeitet seit mehr als 40 Jahren als Animator und Drehbuchautor. Stop-Motion-Animationen und eine Do-it-yourself-Ästhetik sind zu seinen Markenzeichen geworden. Er begann seine Karriere mit animierten Kurzfilmen in den 1980er-Jahren und erhielt 1985 den französischen Filmpreis César für „La boule”.
Ughettos erster Langfilm „Jasmine” (2013), eine Liebesgeschichte während der Islamischen Revolution in Teheran, wurde für den Europäischen Filmpreis in der Kategorie Bester Animationsfilm nominiert. „No Dogs or Italians Allowed“ hatte seine Weltpremiere im Juni 2022 auf dem renommierten Animationsfilmfestival Annecy und wurde dort mit dem Jury-Preis und dem Preis der Gan Foundation ausgezeichnet.
Die Eröffnung von DOK Leipzig findet am 17. Oktober 2022 um 19 Uhr im CineStar 8 statt. „No Dogs or Italians Allowed“ wird darüber hinaus öffentlich und kostenfrei um 20:30 Uhr im Leipziger Hauptbahnhof (Osthalle) gezeigt. Regisseur Alain Ughetto wird bei beiden Vorführungen anwesend sein.

34 Dokumentarfilmprojekte aus 32 Ländern erhalten beim diesjährigen 18. DOK Co-Pro Market die Gelegenheit, internationale Finanzierungs- und Koproduktionspartner zu finden (vollständige Liste siehe unten). Zum ersten Mal ist ein Serienprojekt Teil der Auswahl. „The Sharp End of a Knife" von Godisamang Khunou (Mogale Pictures) lässt Insassinnen eines Frauengefängnisses in Johannisburg zu Wort kommen, die lebenslängliche Haftstrafen verbüßen, nachdem sie sich gegen ihre gewalttätigen Männer zur Wehr setzten.
Insgesamt wurden 262 Projekte für den DOK Co-Pro Market eingereicht. Bemerkenswert war dabei die Vielzahl an starken Filmprojekten aus Georgien, von denen sich drei schließlich durchsetzten. Die französisch-georgische Produktion „Kartli“ von Tamar Kalandadze und Julien Pebrel wird koproduziert von Habilis Productions und Sakdoc Film, der Produktionsfirma hinter den erfolgreichen Filmen von Salomé Jashi. Tcholokava wird „The Mud Princess“ (17/07) vorstellen und Gvantsa Meparishvili sucht Partner für ihren Film „Boxes From Georgia“ (Millimeter Film). Darin begleitet sie Freiwillige in einer Sammelstelle für humanitäre Hilfe in Tiflis, die lebenswichtige Güter an vom russischen Angriffskrieg betroffene Ukrainer*innen verschicken.
Auch die ukrainische Produktion „A Bit of a Stranger“ (Albatros Communicos) blickt auf die Auswirkungen des Krieges auf die Menschen in der Ukraine. Regisseurin Svitlana Lishchynska filmt ihre russischsprachige Familie über ein Jahr während der Angriffe Russlands auf ihre Heimat: Mariupol und die Ukraine. Ihre Tochter und ihre Enkelin flüchten schließlich nach London, ihre Mutter bleibt allein zurück in Kiew.
Daneben reflektieren weitere Projekte aktuelle, global diskutierte Themen. In „The Culprits“ (Boogaloo Films) lässt Marta Duran junge Frauen zu Wort kommen, die sich als Teenager für eine Abtreibung entschieden haben. Tuffi Films stellt „In a Box“ von Liinu Grönlund und Okku Nuutilainen vor, ein Film über das Engagement von Forscher*innen und Privatleuten, bedrohte Frösche, Reptilien und Fischarten vor dem Aussterben zu bewahren. „Ojos de Agua, Free the Waters of Chile“ (Dryades Films) folgt zwei indigenen Chilen*innen bei ihrem Kampf um die Entprivatisierung von Wasser und um die Festschreibung seines Status als Gemeingut in der Verfassung.
Auch mit Blick auf die künstlerischen Ansätze sind die ausgewählten Filmprojekte allesamt einzigartig und vielversprechend. Eine Reihe an Projekten zeichnet ihr kreativer Umgang mit Archivmaterial aus. Für „Becoming Omer Khairy“ (Black Balance Artistic Production) nutzt Alyaa Musa öffentliches und persönliches Archivmaterial eines sudanesischen Künstlers, um dessen mystischer Geschichte um seine zweite Identität als junger Weißer Brite auf die Spur zu gehen. In „Colosal“ (Tavab/ Movimiento Cine) versucht Nayibe Tavares-Abel mittels Zeitungsartikeln, VHS-Kassetten, 16-mm-Filmen und Objekten aufzuklären, ob ihr Großvater bei den Präsidentschaftswahlen der Dominikanischen Republik 1990 tatsächlich an Wahlbetrug beteiligt war und setzt sich gleichzeitig mit einem erneuten Betrugsfall bei den Kommunalwahlen 2020 auseinander. Auf eine Forschungsreise innerhalb der eigenen Familiensphäre begibt sich auch Sára Timár mit „Under the Dance Floor“ (Little Bus Production/ Alter Ego Production). Sie erkundet die Vergangenheit ihres Familienhauses, das in den 1950er Jahren dem kommunistischen Regime der Volksrepublik Ungarn als Geheimgefängnis und Ort für gewalttätige Verhöre diente.
Einige der zum DOK Co-Pro Market eingeladenen Produzent*innen oder Regisseur*innen waren in der Vergangenheit bereits mit Filmen bei DOK Leipzig. In „Superposition“ (CORSO Film) erzählt Gesa Hollerbach („Landretter“, 2019) von der ambitionierten Arbeit renommierter Wissenschaftler*innen am ersten kommerziell nutzbaren Quantencomputer Deutschlands – ein technologischer Meilenstein, der Lösungen für globale Probleme verspricht, zugleich aber auch im Einhalten dieses Versprechens scheitern könnte. Auch Bálint Révész („Granny Project“, 2017) wird zum Festival zurückkehren und sein neues Projekt „Voice/Over“ (Roughhouse Project) vorstellen.
Die Filmemacherin Jasmila Žbanić („One Day in Sarajevo“, 2015), u.a. bekannt für den preisgekrönten Spielfilm „Quo vadis, Aida?“, nimmt mit „Blum“ (Deblokada/ Produkcija Živa) am Co-Pro Market teil. Susanne Kim (Regisseurin von „Trockenschwimmen“, 2016 und „Meine Wunderkammern“, 2021) ist mit ihrem neuen Projekt „Becoming Kim“ (Neufilm) vertreten.
Teil der Auswahl sind außerdem vier vielversprechende Projekte, die das DOK Industry Team bei verpartnerten, regional fokussierten Trainingsinitiativen und Filmmärkten gescoutet hat. Alle Projekte wurden mit dem DOK Leipzig Accelerator Prize ausgezeichnet: „Baltic UXO“ (East Doc Platform), „A Hole in the Wall“ (Doc Lab Poland Docs to Start), „Kange“ (Durban FilmMart) sowie „In the Light of Darkness“ (Docs by the Sea). Ein fünftes Projekt wird Ende September beim BDC Discoveries Workshop ausgewählt.
Bei der Auswahl wurde das Team von DOK Industry unterstützt von Anna Berthollet (CEO & Sales Agent bei Lightdox), dem Produzenten Derren Lawford (Gründer und CEO von DARE Pictures) und der Produzentin Heejung Oh (Gründerin von Seesaw Pictures).
Letztes Jahr als Hybridveranstaltung durchgeführt, wird der DOK Co-Pro Market in diesem Jahr vorrangig vor Ort stattfinden (17.10. und 18.10.2022). Im Vorfeld bietet DOK Industry erneut ein Online-Treffen der Projektvertreter*innen zur Vorbereitung auf den DOK Co-Pro Market und zur Stärkung der Community an.
Alle 34 Projekte in der Übersicht: DOK Co-Pro Market

Eine Vielzahl globaler und lokaler Protestbewegungen hat wesentlich dazu beigetragen, die sich zuspitzende Klimakrise ins Zentrum gesellschaftlicher Debatten zu rücken.
In der 65. Festivalausgabe präsentiert DOK Leipzig zwei Reihen mit Filmen, die sich mit diesem Klimaaktivismus auseinandersetzen: ob an Londoner Verkehrsknotenpunkten („Rebellion“, 2021), in den Baumwipfeln des Dannenröder Forsts („Barrikade – Bilder einer Waldbesetzung“, 2021), in der argentinischen Salzwüste („Oro Blanco“, 2018) oder in den Wäldern der philippinischen Insel Palawan („Delikado“, 2022). Als Auftakt der Filmreihe „Zeit zu handeln! Our House Is on Fire“ wird am Freitag vor dem Festival der Dokumentarfilm „Rebellion“ in einer kostenlosen Preview gezeigt (14. Oktober 2022, 19 Uhr, Cinémathèque Leipzig). Der Film porträtiert die Umweltschutzbewegung „Extinction Rebellion“.
Die Reihe „Re-Visionen“ ergänzt diesen Themenfokus. Unter dem Titel „Wer Wind sät, wird Sturm ernten“ nimmt sie die Auswirkungen der Klimakrise im Globalen Süden in den Blick und bringt zwei ehemalige Festivalfilme zur Wiederaufführung, die nichts von ihrer Aktualität eingebüßt haben. „New Eldorado“ (2004) erzählt von drohender Umweltverschmutzung sowie Zwangsumsiedelung durch den Goldabbau in Rumänien. „Are You Listening!“ (2012) eröffnete vor zehn Jahren DOK Leipzig und porträtiert die Bewohner*innen eines Dorfes in Bangladesch, das durch Überschwemmungen zerstört wurde.
Die Hommage ist in diesem Jahr der renommierten serbischen Dokumentarfilmerin Mila Turajlić gewidmet. Im Zentrum ihrer Werke stehen die Geschichte Jugoslawiens und der sogenannten Blockfreien Staaten, die sie entlang der Schnittstellen von nationalem Gedächtnis, persönlichen Erinnerungen und Found Footage erkundet. Mithilfe vielfältiger künstlerischer Formen – von Lecture Performances über Videokunst bis hin zum Essayfilm – versucht sie, dem Verschwinden der kollektiven Erinnerungen an ihr Herkunftsland entgegenzuwirken. Das Programm umfasst ihre international bekannten Produktionen „Cinema Komunisto“ (2010) und „The Other Side of Everything“ (2017) sowie den von Turajlić als Ergänzung ausgewählten Film „Innocence Unprotected“ (1968) des bereits verstorbenen jugoslawischen Regisseurs Dušan Makavejev. In ihrer Meisterklasse diskutiert sie Strategien des künstlerisch forschenden Filmemachens und ihre Faszination für Archive. Mila Turajlić ist außerdem mit ihrem neuen Dokumentarfilm im Internationalen Wettbewerb vertreten.
Gleich vier inhaltlich wie technisch sehr facettenreiche Filmreihen widmen sich der Animationskunst. Neben klassischen Animationstechniken und linearen Erzählformen sind zahlreiche experimentelle Arbeiten zu sehen, in denen sich die Grenzen zwischen Animation, Bildender Kunst, Dokumentarfilm und Performance auflösen.
Die Reihe „Slowenische Animation. Die Eroberung des poetischen Raums“ versammelt herausragende zeitgenössische Animationskurzfilme aus Slowenien. Arbeiten der international bekannten Filmemacherin Špela Čadež stehen dabei im Fokus: Gezeigt werden unter anderem die Puppenanimation „Lovesick“ (2007), das kurze Schattenspiel „Last Minute“ (2010), die beiden Cutout-Animationen „Nighthawk“ (2016) und „Steakhouse“ (2021) sowie ein Puppentrick-Recap der Netflix-Serie „Orange Is the New Black“. Weiterhin sind etwa die 3D-Animation „The Box“ (2017) von Dušan Kastelic, der als Meister dieses Verfahrens gilt, und Arbeiten der Nachwuchstalente Leo Černic und Miha Reja zu sehen. In einer Meisterklasse wird Špela Čadež einen Einblick in ihren Arbeits- und Ideenfindungsprozess geben.
Ausgangs- und Mittelpunkt der Filmreihe „Tanz in der Dunkelheit. Hysteresis & Kompanie“ bildet die neueste Arbeit des renommierten Animationskünstlers Robert Seidel, die am 21. Oktober in der Leipziger Schaubühne Lindenfels präsentiert wird: „Hysteresis“ (2021). In der Liveperformance verschmelzen die Bewegungen der queeren australischen Tänzerin Tsuki und die KI-basierte Animation von Zeichnungen Robert Seidels zur Musik des Soundartisten Markus Popp alias Oval. In ihrer Verortung zwischen diesen unterschiedlichen Kunstformen eröffnet die experimentelle Arbeit einen Raum für vielfältige Assoziationen. Ein ausführliches Publikumsgespräch widmet sich der Entstehung des Werks. Im Vorfeld der Performance ist ein von André Eckardt und Robert Seidel kuratiertes Programm mit Arbeiten anderer Künstler*innen zum Verhältnis von Körper, Bewegung und Animation zu sehen.
In der vierten Ausgabe des dialogischen Formats „Animation Perspectives“ kommen die Regisseurinnen Veneta Androva und Tang Han über ihr künstlerisches Schaffen ins Gespräch. Gezeigt werden dabei unter anderem zwei Werke aus den letzten beiden Jahrgängen von DOK Leipzig: Veneta Androvas computeranimierte Zukunftsfiktion „AIVA“ (2020), in der männlicher Ingenieursgeist auf absurde Weise eine geschlechtliche Gleichberechtigung im Kunstmarkt programmieren will, sowie Tang Hans Arbeit „Pink Mao“ (2020), eine humorvolle Analyse des 100-Yuan-Scheins, die mit einer Silbernen Taube ausgezeichnet wurde. Mit ironischer Distanz setzen sich beide Künstlerinnen mit gesellschaftlichen Rollenbildern auseinander und werfen die Frage auf, was unter dem Begriff „Animationsfilm“ verstanden werden kann. So grundverschieden ihre künstlerischen Handschriften auch sein mögen: In ihrer interdisziplinären Grundhaltung, die sich in den Grenzbereichen der Animation bewegt, finden sich Parallelen.
Nicht zuletzt widmet sich DOK Leipzig mit der Reihe „Seelendinge. Durch die Höllen der Animation“ Filmen, die sich lustvoll dem Verstörenden und Verdrängten hingeben. Das Programm entstand rund um den 2021 beim Festival gezeigten Kurzfilm „Ding“ (2021) des Animationskünstlers Malte Stein. Neben diesem Film versammelt die von Malte Stein und André Eckardt kuratierte Reihe zwölf weitere, die das Publikum mit den eigenen diffusen Ängsten konfrontieren. Immer wieder stehen Figuren im Zentrum, deren Konflikte aus Kindheit und Jugend im Erwachsenenleben nachhallen. Unter anderem mit dabei: ein Musikvideo von Björk, eine verfilmte Kurzgeschichte von Charles Bukowski, ostasiatische Animationskunst sowie Filme von David Lynch und Jan Švankmajer.
DOK Leipzig dankt dem Slowenischen Kulturinformationszentrum in Berlin und dem Slovenian Film Centre für die Unterstützung der Filmreihe „Slowenische Animation – Die Eroberung des poetischen Raums“.
Die gesamte Filmauswahl der hier vorgestellten Reihen finden Sie zum Download im PDF der Pressemitteilung.

Die diesjährige Retrospektive von DOK Leipzig nimmt einen vernachlässigten Teil der deutschen Film- und Fernsehgeschichte in den Blick: das dokumentarische Werk von Frauen in der DDR.
„Die Dokumentaristinnen der DDR“, kuratiert von Carolin Weidner und Felix Mende, entstand in dem Wissen, dass nur wenige Regisseurinnen aus der ehemaligen DDR den Sprung ins Dokumentarfilmgedächtnis geschafft haben. Was hieß es, Dokumentarfilmerin in der DDR zu sein? Welche Filme sind in vierzig Jahren entstanden?
Die sechs Programme der Retrospektive umfassen Institutionenporträts, Essays und Alltagsbeobachtungen – darunter DEFA-, Hochschul- und TV-Produktionen von der Staatsgründung 1949 bis zum Jahr des Mauerfalls. „Wir haben viel Zeit darauf verwendet, eine Bestandsaufnahme durchzuführen“, sagt Kuratorin Carolin Weidner. „Wichtiger Wegweiser dabei war das Buch ‚Sie. Regisseurinnen der DEFA und ihre Filme‘, herausgegeben von Cornelia Klauß und Ralf Schenk.“
Die Werke von renommierten Dokumentarfilmerinnen wie Helke Misselwitz („Wer fürchtet sich vorm schwarzen Mann“, 1989), Tamara Trampe („Ich war einmal ein Kind“, 1986) und Petra Tschörtner („Hinter den Fenstern“, 1984), die nach der Deutschen Einheit ihre Arbeit fortsetzten, bilden den bekannteren Teil der Filmreihe. In vielen Filmen ist ein persönlicher Zugang und eine an individuellen Erfahrungen interessierte Auseinandersetzung mit dem Leben im Sozialismus erkennbar. Sie widmen sich Themen wie Arbeit und Kunst, Kindheit und Mutterschaft. Sie erkunden Frauenperspektiven ebenso wie die männlich dominierte Welt der Nationalen Volksarmee.
Es entstanden aber auch unter weiblicher Regie Filme, die merklich von der SED-Diktatur geprägt sind, wie Co-Kurator Felix Mende betont: „Ebenso sehr wie Männer wurden Frauen dafür eingebunden, ideologische Selbstbestätigungen zu drehen. Auch unter solchen Vorgaben entstanden natürlich einige Arbeiten, deren Blick, bei aller politischen Linientreue, eine gewisse Eigenwilligkeit aufweist und mehr erzählt als nur das eh schon Bekannte.“
Die Retrospektive präsentiert so auch staatstragend auftretende Filme („Du bist min. Ein deutsches Tagebuch“, 1969) sowie Arbeiten von Filmemacherinnen wie Dagnija Osite-Krüger („Ablinga“, 1977), die lange im Verborgenen lagen. Für die Veranstaltungen der Reihe werden Filmhistoriker*innen sowie einige der noch lebenden Filmemacherinnen erwartet.
Die DEFA Matinee ergänzt dieses Programm um das schmale DDR-Œuvre der auch in der Retrospektive vertretenen Regisseurin Angelika Andrees. Sie gehört einer Generation von Dokumentarfilmerinnen an, die in den späten 1970er-Jahren an der Babelsberger Filmhochschule ästhetische Freiheiten erprobte. Unter dem Titel „Angelika Andrees – Der einfühlsame Blick“ sind sechs kurze Dokumentarfilme zu sehen, darunter der in Co-Regie mit Petra Tschörtner entstandene und bis 1990 verbotene Film „Heim“ (1978) über Jugendliche in einer Erziehungsanstalt. Andrees‘ Arbeiten sind sensible Porträts von Außenseiter*innen der DDR-Gesellschaft und poetische Skizzen sozialer Räume vom „Friedrichstadtpalast“ (1980) bis zum U-Bahnhof Alexanderplatz („Friedensplakate“, 1983). 1985 verließ sie die DDR und kehrte auch dem Kino fast vollständig den Rücken.
Die Matinee Sächsisches Staatsarchiv knüpft ebenfalls an die Retrospektive an. Das Programm „Sozialistische Frauenbilder – Die weibliche DDR" zeigt Filme von Frauen zu den Themenkomplexen Frauenpolitik („Frauen unserer Zeit“, 1969), Umweltschutz („Wir und unsere Umwelt“, 1971) und Filmschaffen („Tagebuch eines Schmalfilmers“, 1975) in der DDR. Der satirische Kurzfilm „Hilfe, ich bin eine Frau“ (1981) formuliert eine feministische Kritik, die den Unterschied zwischen staatlichem Gleichstellungsanspruch und gesellschaftlichem Alltag pointiert aufzeigt.
DOK Leipzig dankt der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, der DEFA-Stiftung sowie dem Sächsischen Staatsarchiv für die Förderung und Unterstützung der Filmreihen.
Die gesamte Filmauswahl der hier vorgestellten Reihen finden Sie zum Download im PDF der Pressemitteilung.

Fans von DOK Leipzig, die sich schon jetzt auf die Festivalwoche im Herbst freuen, können im „DOK Leipzig Sommerkino“ wieder Filme der letzten Jahrgänge unter freiem Himmel in Leipzig schauen.
Vom 21. Juli bis 11. August präsentiert das Festival gemeinsam mit der Schaubühne Lindenfels, der Cinémathèque und dem Luru-Kino zehn Dokumentar- und Animationsfilme an der Plagwitzer Markthalle, auf der Moritzbastei und in der Spinnerei.
Das Sommerkino-Programm versammelt zahlreiche Publikumslieblinge und Preisträgerfilme, etwa „The Balcony Movie“, in dem der Regisseur von seinem Balkon aus die Passant*innen in Gespräche über ihr Leben verwickelt, oder auch den Gewinner des Publikumspreises „Dida“, ein charmantes Portrait über die Mutter des Filmemachers und zugleich die Geschichte einer Familie im Umbruch.
Der Film „Kopf Faust Fahne – Perspektiven auf das Thälmanndenkmal“ schaut aus zehn Blickwinkeln auf eine umstrittene Statue in Berlin-Prenzlauer Berg: in der DDR noch Siegessymbol des Kommunismus, nun kolossales Überbleibsel. Als Vorfilm wird „Impossible Figures and Other Stories I“ gezeigt, der 2021 bei DOK Leipzig eine Goldene Taube im Internationalen Wettbewerb für Kurzfilme gewonnen hat. Auf subtil brutale Weise führt der Film dem Publikum die (eigene) Vergänglichkeit vor Augen.
Um Liebe, Sexualität und Körperideale geht es an einem weiteren Sommerkinoabend mit drei Filmen. Nach den Kurzfilmen „Glückspfad” über weibliche Körperbehaarung und „In Nature” über die vielseitigen, oftmals queeren Beziehungsformen in der Fauna, begleitet „Reality Must Be Addressed“ zwei junge Frauen, die sich auf einer Reise durch Südamerika kennenlernen, anfreunden und schließlich verlieben.
„Los cuatro vientos“ erzählt von Menschen aus Fondo Negro in der Dominikanischen Republik, die für die Arbeit ins Ausland ziehen – und von jenen, die zurückbleiben.
Auch das letzte Screening des DOK Leipzig Sommerkino führt auf die andere Seite des Atlantik. In „Gegen den Strom – Abgetaucht in Venezuela“ trifft der Filmemacher einen Verwandten, der früher Teil der autonomen Szene in Berlin war. Seit 1995 wird er per Haftbefehl als Mitglied einer linksterroristischen Vereinigung gesucht und tauchte für Jahrzehnte unter. Begleitet wird der Film von „Erwin“, einem Kurzfilm über einen 58-Jährigen, der die meiste Zeit in seinem Wohnmobil verbringt und sich sexuellen Onlinebegegnungen mit anderen Männern hingibt.
Filmstills, Fotos sowie die Grafik zum Sommerkino finden Sie hier: DOK Leipzig Sommerkino
Festivalmotiv und Logos von DOK Leipzig zum Download: dok-leipzig.de/presse-download
DOK Leipzig Sommerkino: Termine & Infos im Überblick
Donnerstag, 21.7.
21:45 Uhr | Plagwitzer Markthalle
The Balcony Movie (Regie: Paweł Łoziński)
in Kooperation mit der Schaubühne Lindenfels | Tickets über schaubuehne.com
Montag, 25.7.
22:00 Uhr | 1cl Sommerkino auf der Moritzbastei
Impossible Figures and Other Stories I (Regie: Marta Pajek)
+
Kopf Faust Fahne – Perspektiven auf das Thälmanndenkmal (Regie: Betina Kuntzsch)
in Kooperation mit der Cinémathèque | Tickets über cinematheque-leipzig.de
Donnerstag, 28.7.
21:45 Uhr | Plagwitzer Markthalle
Dida (Regie: Nikola Ilić und Corina Schwingruber Ilić)
in Kooperation mit der Schaubühne Lindenfels | Tickets über schaubuehne.com
Donnerstag, 4.8.
21:15 Uhr | Baumwollspinnerei
Glückspfad (Regie: Jakob Werner, Thea Sparmeier und Pauline Cremer)
+
In Nature (Regie: Marcel Barelli)
+
Reality Must Be Addressed (Regie: Johanna Seggelke)
in Kooperation mit dem Luru-Kino in der Spinnerei | Tickets über luru-kino.de
Montag, 8.8.
22:00 Uhr | 1cl Sommerkino auf der Moritzbastei
Los cuatro vientos (Regie: Anna-Sophia Richard)
in Kooperation mit der Cinémathèque | Tickets über cinematheque-leipzig.de
Donnerstag, 11.8.
21:15 Uhr | Baumwollspinnerei
Erwin (Regie: Jan Soldat)
+
Gegen den Strom – Abgetaucht in Venezuela (Regie: Sobo Swobodnik)
in Kooperation mit dem Luru-Kino in der Spinnerei | Tickets über luru-kino.de

DOK Leipzig richtet auch seine 65. Festivalausgabe in den Leipziger Kinos und Spielstätten aus. Damit macht sich das Festival einmal mehr für die Rückkehr zur Kinokultur und für gemeinsame Festivalerlebnisse stark.
Vom 17. bis 23. Oktober zeigt DOK Leipzig neue Dokumentar- und Animationsfilme aus der ganzen Welt, kreative XR-Arbeiten und thematische Filmreihen in den Festivalkinos. Das Festivalteam freut sich darauf, zahlreiche internationale Filmemacher*innen und Gäste in Leipzig zu begrüßen und ihre Werke gemeinsam mit ihnen und dem Publikum bei Filmgesprächen und in Meisterklassen zu diskutieren. Mit dem Schwerpunkt auf Vor-Ort-Veranstaltungen reagiert DOK Leipzig auf das Bedürfnis von Besucher*innen und Branche nach direkten Begegnungen und Austausch, das in den vergangenen zwei Jahren deutlich spürbar war.
Einige Onlineangebote werden in reduzierter Form beibehalten, darunter aufgezeichnete Gesprächsformate. Im „DOK Stream“ stehen im Anschluss an das Festival deutschlandweit erneut ausgewählte Filme on Demand zur Verfügung – in diesem Jahr soll der Fokus auf den Preisträgerfilmen liegen.
Auch DOK Industry setzt den Schwerpunkt wieder auf die Festivalteilnahme in Präsenz. In der Festivalwoche werden die Branchenvertreter*innen bei den Fachveranstaltungen vor Ort zusammenkommen. Livestreams von Projektpräsentationen und Talks machen die Präsenzformate online zugänglich. An zwei Tagen nach Ende des Festivals können sich Fachteilnehmer*innen zusätzlich online vernetzen.
Das diesjährige Festivalmotiv wurde wie in den Vorjahren von dem Leipziger Grafiker Stefan Ibrahim entworfen. Es zeigt den Schlüssel einer Einbausicherung, die vielen noch aus DDR-Zeiten bekannt sein dürfte. Während des Festivals sowie online kann das Publikum weitere Schlüsselvarianten entdecken.
„Unser Motiv lässt ganz bewusst viele Deutungen zu“, so Festivalleiter Christoph Terhechte. „Die Filme und Arbeiten in unserem Programm vereint ihre Neugierde auf die Welt. Sie eröffnen sozusagen neue Perspektiven oder erschließen bislang unbekannte Lebenswelten. Der Schlüssel ist aber auch immer wieder ein Sinnbild für Heimat – oft behalten Menschen, die ihre Heimat verlassen müssen, ihren Wohnungsschlüssel als Symbol der Verbundenheit mit ihrem Zuhause, ihrer Herkunft und Vergangenheit. Als Festival mit ostdeutsch geprägter Geschichte haben wir uns bei dem Schlüssel für ein DDR-Modell entschieden.“
Einige Themen des Festivalprogramms stehen bereits fest. In diesem Jahr betont DOK Leipzig seine langjährige Verbindung mit Osteuropa mit einem Programm aus aktuellen Langfilmen, die Einblicke in Lebensrealitäten osteuropäischer Länder bieten. Auch die Vernetzung von Dokumentar- und Animationsfilmer*innen will das Festival durch neue Formate verstärkt fördern. Gleich vier Filmreihen des Festivalprogramms erkunden zudem verschiedene künstlerische Spielarten des Animationsfilms.
Mit der Retrospektive 2022 richtet DOK Leipzig den Blick auf die dokumentarischen Werke von Filmemacherinnen der DDR. Die Hommage ist der renommierten serbischen Dokumentarfilmerin Mila Turajlić gewidmet, deren Werk die historische Bedeutung bewegter Bilder erkundet. Zwei weitere Programme versammeln Filme, die sich mit Klimakrise, Ressourcenknappheit und Umweltaktivismus beschäftigen.
Ab heute können sich alle Festivalfans bis zum 15. Juli eine Early-Dove-Akkreditierung zum reduzierten Preis sichern, mit der sie Zugang zu Filmscreenings, Gesprächen mit inspirierenden Gästen und Branchenangeboten erhalten.
Freikarten für Filmscreenings gibt es für alle, die an der Publikumsbefragung von DOK Leipzig teilnehmen. Das Festival möchte mit der Umfrage Feedback von ehemaligen und zukünftigen Besucher*innen einholen und sein Publikum besser kennenlernen. Die Teilnahme ist ab 16. Juni über dok-leipzig.de möglich.
Noch bis 1. Juli können Filme und XR-Arbeiten für DOK Leipzig eingereicht werden. Die Frist für den DOK Co-Pro Market endet am 21. Juli.
Festivalmotiv zum Download: Presse-Download-Bereich
Infos zur Early-Dove-Akkreditierung: Akkreditierung
Infos zur Einreichung für DOK Leipzig 2022 und den DOK Co-Pro Market: Einreichung

Die Filme, die in diesem Jahr um die Doc Alliance Awards konkurrieren, stehen fest. Jedes der sieben europäischen Dokumentarfilmfestivals, die das Netzwerk Doc Alliance bilden, hat je einen kurzen und langen Dokumentarfilm aus seinem vergangenen Programm nominiert. Mit den Doc Alliance Awards werden Nachwuchstalente des europäischen Dokumentarfilms unterstützt. Für den Langfilmpreis werden nur die Debüt- oder Zweitfilme der Regisseur*innen ausgewählt.
DOK Leipzig schickt den Langfilm „Nasim“ sowie den Kurzfilm „Light Years“ ins Rennen. In „Nasim“ begleiten die Filmemacher Ole Jacobs und Arne Büttner die Afghanin Nasim und ihre Familie im Geflüchtetenlager Moria auf der griechischen Insel Lesbos. Der beobachtende Dokumentarfilm zeigt einfühlsam den Alltag der zweifachen Mutter, die es auf beeindruckende Weise schafft, die Herausforderungen dieser unzumutbaren Extremsituation immer wieder aufs Neue zu meistern. „Nasim“ lief bei DOK Leipzig 2021 im Deutschen Wettbewerb und wurde mit dem DEFA-Förderpreis und dem ver.di-Preis für Solidarität, Menschlichkeit und Fairness ausgezeichnet.
„Light Years“ von Monika Proba war im vergangenen Jahr im Internationalen Wettbewerb Kurzfilm bei DOK Leipzig zu sehen. Witali und Łukasz, die Protagonisten des Films, haben das orthodoxe Seminar absolviert und müssten nun eine Familie gründen oder Mönche werden, um das Priesteramt anzutreten. Doch die beiden Freunde leben lieber in den Tag hinein, sinnieren, philosophieren und singen. Der empathische Film folgt dem Alltag der beiden Männer zwischen religiösen Verpflichtungen, den Erwartungen der Familie und ihrer zärtlichen Freundschaft.
Die 15. Doc Alliance Awards werden am 24. Mai in Cannes im Rahmen des Branchenprogramms Marché du Film vergeben. Über die Gewinnerfilme entscheidet eine Jury aus sieben internationalen Filmkritiker*innen und Branchenvertreter*innen, die ebenfalls von den Festivals ausgewählt wurden. Die diesjährige Jury bilden die Journalist*innen Esther Buss (Jungle World, Filmdienst, Der Tagesspiegel), Frederik Bojer Bové (POV.International), Teresa Vieira (Antena 3, Cineuropa), Nepheli Gambade (Critikat), Michał Walkiewicz (Filmweb) und Leila Basma (dok.revue), sowie Nicolas Wadimoff (Filmemacher, Leiter des Département Cinéma an der HEAD – Genève).
Der Doc Alliance Award wurde seit 2008 jährlich an einen abendfüllenden Dokumentarfilm vergeben, seit 2021 wird zusätzlich ein Kurzfilm ausgezeichnet. Die Awards sind mit einem Preisgeld von je 8.000 EUR dotiert, das die Filmschaffenden für ihre nächsten Projekte verwenden können. Zusätzlich zeigt jedes der Festivals im Netzwerk mindestens drei Filme der Auswahl bei seiner nächsten Ausgabe.
Teil des Netzwerks Doc Alliance sind die Festivals CPH:DOX, Doclisboa, Millennium Docs Against Gravity FF, DOK Leipzig, FIDMarseille, Ji.hlava IDFF und Visions du Réel.
Übersicht der nominierten Langfilme:
- 5 Dreamers and a Horse, Armenien/ Deutschland/ Schweiz/ Dänemark/ Georgien, Regie: Aren Malakyan und Vahagn Khachatryan, nominiert von Visions du Réel
- A Night of Knowing Nothing, Frankreich/ Indien, Regie: Payal Kapadia, nominiert von FIDMarseille
- The Eclipse, Norwegen, Regie: Nataša Urban, nominiert von CPH:DOX
- Kapr Code, Tschechische Republik/ Slowakei, Regie: Lucie Králová, nominiert von Ji.hlava IDFF
- Nasim, Deutschland, Regie: Ole Jacobs und Arne Büttner, nominiert von DOK Leipzig
- The Pawnshop, Polen, Regie: Łukasz Kowalski, nominiert von Millenium Docs Against Gravity
- Yoon, Portugal, Regie: Pedro Figueiredo Neto und Ricardo Falcão, nominiert von Doclisboa
Übersicht der nominierten Kurzfilme:
- Abyss, Dänemark, Regie: Jeppe Lange, nominiert von CPH:DOX
- Aralkum, Usbekistan/ Deutschland, Regie: Daniel Asadi Faezi und Mila Zhluktenko, nominiert von Visions du Réel
- Beautiful Solution, Tschechische Republik, Regie: Eliška Cílková, nominiert von Ji.hlava IDFF
- Joanna d'Arc, Polen, Regie: Aleksander Szamałek, nominiert von Millenium Docs Against Gravity
- Light Years, Polen, Regie: Monika Proba, nominiert von DOK Leipzig
- In the Billowing Night, Frankreich, Regie: Erika Etangsalé, nominiert von FIDMarseille
- Peace, Portugal, Regie: José Oliveira und Marta Ramos, nominiert von Doclisboa
Mehr Informationen zu den nominierten Filmen: Doc Alliance Nominations

Am 1. April um 19 Uhr zeigt DOK Leipzig in der Kinobar Prager Frühling in Leipzig zwei Filme von ukrainischen Filmschaffenden. Damit sollen Filmemacher*innen in der Ukraine und ihre Arbeit unterstützt werden. Gezeigt werden der animierte Kurzfilm „Deep Love“ von Mykyta Lyskov und anschließend der Dokumentarfilm „No Obvious Signs“ von Alina Gorlova. Die Ticketerlöse gehen an Docudays UA. Das jährlich in Kiew stattfindende Dokumentarfilmfestival für Menschenrechte sammelt aktuell Geldspenden für ukrainische Filmschaffende, die die Geschehnisse vor Ort dokumentieren und Unterstützung oder technisches Equipment benötigen. Auch über eine Spendenbox können an diesem Abend vor Ort Geldbeträge an Docudays UA gespendet werden.
Die gezeigten Filme waren vor einigen Jahren Teil des Filmprogramms von DOK Leipzig. Mykyta Lyskov zeichnet in seinem Animationsfilm „Deep Love“ schonungslos ehrlich und mit pointiertem Humor ein Bild der Ukraine als ein Land, das zu sich selbst zu finden versucht. 2019 wurde „Deep Love“ bei DOK Leipzig mit der Goldenen Taube im Next Masters Wettbewerb ausgezeichnet.
„No Obvious Signs“ von Alina Gorlova ist eine eindringliche Studie über eine ukrainische Soldatin, die nach ihrer Dienstzeit die Armee hochdekoriert verlassen hat und nun mit den psychischen Folgen ihrer Erlebnisse kämpft. Der Film zeigt eindrücklich, wie unauslöschlich sich der Krieg in das Leben hineinfrisst. „No Obvious Signs“ erhielt bei DOK Leipzig 2018 den MDR-Filmpreis, mit dem jedes Jahr ein herausragender osteuropäischer Dokumentarfilm aus dem Festivalprogramm geehrt wird.
Die Tickets für den Soli-Kinoabend kosten 8 € (ermäßigt 7 €) und sind ab sofort via Cinetixx über die Website der Kinobar Prager Frühling oder an der Abendkasse erhältlich.
Auch die Streaming-Plattform DAFilms des europäischen Festival-Netzwerks Doc Alliance, zu dem DOK Leipzig gehört, hat eine Spendenaktion zugunsten ukrainischer Filmschaffender gestartet. Unter dafilms.com ist eine Reihe an Dokumentarfilmen verfügbar, die ihren Blick auf die Ukraine vor den russischen Angriffen richten und Hintergründe zur ukrainischen Kultur und dem gesellschaftlichen Wandel der letzten Jahre bieten. Teil der Reihe ist auch der Film „No Obvious Signs“. Die Ticketerlöse gehen zum Teil in die Spendensammlung von Docudays UA, die restlichen Einnahmen kommen den Rechteinhaber*innen der Filme zugute.
Vorverkauf für das DOK Leipzig Soli-Kino: Cinetixx
Spendenaufruf von Docudays UA: DOCU/HELP
Informationen zur Filmreihe von DAFilms: „Support Ukraine with DAFilms“
Statement von DOK Leipzig: Solidarität mit den Menschen in der Ukraine