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Jahr

Filmstill No Changes Have Taken In Our Life

No Changes Have Taken In Our Life

Hai nei yang
Xu Jingwei
Internationaler Wettbewerb Animationsfilm 2023
Animationsfilm
China
2022
43 Minuten
Chinesisch
Untertitel: 
Englisch

Nach dem Ende der Graduierungsfeier verlässt Ba, ein junger Musiker, mit seiner Tuba auf der Schulter den Festsaal. Am Ausgang trifft er seinen Lehrer, der ihm ein Versprechen abringt: Er soll berichten, sobald er eine Anstellung gefunden hat. Da ihn niemand am Wohnheim abholt, schlägt sich Ba allein durch die karge ländliche Gegend. Endlich daheim entdeckt er, dass sein Vater eine neue Ehefrau gefunden hat, die nun bei ihm lebt. Es gibt keinen Platz mehr für Ba. Er verlässt sein ehemaliges Zuhause und macht sich auf die Suche nach einem Job. Es folgen diverse vergebliche Versuche – erst als Musiker und später ohne Bezug zu seiner Ausbildung – eine Anstellung zu finden. Alle Bemühungen scheitern an absurden Voraussetzungen der potenziellen Arbeitgebenden. Ba müsse sich zunächst ein teures Kostüm kaufen oder könne erst nach einer unbezahlten Anfangsphase mit Bezahlung rechnen, da er noch Anfänger im Geschäft sei. Der aufdringlichen Nachfragen seines Lehrers weiß sich Ba nur noch durch Notlügen zu erwehren.

In dieser Welt, in der kein Stückchen grüne Landschaft mehr existiert, in der der Putz von den Wänden bröckelt, in der alles zerfällt, gibt es keine Verwendung für den Musiker Ba. Die alltäglichen Ausgaben verzehren sein letztes bisschen Geld. Die Hoffnung auf Glück und darauf, seinen Lebensunterhalt bestreiten zu können, schwindet dahin. Bas Tuba verstummt.

Franka Sachse

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Xu Jingwei
Produktion
Yang Leiting, Yang Xintong
Animation
Yang Leiting
Filmvertrieb
Shuting Li
Ausgezeichnet mit: Goldene Taube Langfilm (Internationaler Wettbewerb Animationsfilm)
Filmstill Sewing Love

Sewing Love

Sewing Love
Xu Yuan
Internationaler Wettbewerb Animationsfilm 2023
Animationsfilm
Japan
2023
8 Minuten
ohne Dialog
Untertitel: 
Keine

Wie füreinander gemacht sind die zwei Hauptcharaktere dieses Films. Sie passen buchstäblich zueinander, gehen ineinander auf, verschmelzen zu einer farbenfrohen, psychedelisch wabernden Einheit. Sie funktionieren zusammen, bis einer der beiden sich aus der Verbindung entfernt. Der Wahnsinn des Farbrausches verwandelt sich in einen düsteren Albtraum, als der Zurückgelassene sich den anderen Menschen mit Gewalt erneut einverleibt. Gegen ihren Willen muss sich die Abtrünnige nun an ihren Partner annähen lassen. Die einst blühende Beziehung verkommt zu einem visuell und auditiv irritierenden Chaos aus aggressiv zuckenden Zeichnungen und zerschlagenen Klängen. Aufgespießt auf einen knorrigen Baum, verwittern die Körper des Paares. Während sie vergehen, wandelt sich die Dunkelheit in Licht und frische Blüten öffnen sich auf den bleichen Knochen.

Franka Sachse

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Regie
Xu Yuan
Produktion
Tomokazu Nomura
Sound Design
Nanami Sato
Animation
Xu Yuan
Nominiert für: Gedanken-Aufschluss-Preis, mephisto 97.6-Publikumspreis
Filmstill Such Miracles Do Happen

Such Miracles Do Happen

Takie cuda się zdarzają
Barbara Rupik
Internationaler Wettbewerb Animationsfilm 2023
Animationsfilm
Polen
2022
14 Minuten
Polnisch
Untertitel: 
Englisch

Die Bewohner*innen eines Dorfes werden Zeug*innen eines ungewöhnlichen Ereignisses. Die religiösen Figuren, von denen sie umgeben sind, erwachen zum Leben und verlassen ihre angestammten Plätze. Die Statuen steigen herab aus Schreinen und Nischen, von Altären und Sockeln. Sie machen sich daran, dem Dorf den Rücken zu kehren. Niemand weiß, wohin sie ziehen und warum sie aufgebrochen sind.

Ein Großteil der Menschen erstarrt in religiöser Bewunderung, doch einige von ihnen überwältigen eine Marienstatue und zerschmettern sie am Boden. Die einzelnen Teile der zerborstenen Figur leben jedoch weiter. Es zieht sie immer noch hinaus. Einem jungen Mädchen – selbst ohne Knochen auf die Welt gekommen und nicht in der Lage, sich ohne Hilfe fortzubewegen – gelingt es, mit einem der fortstrebenden Standbilder in Kontakt zu treten.

Franka Sachse

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Regie
Barbara Rupik
Buch
Barbara Rupik
Kamera
Barbara Rupik
Schnitt
Barbara Rupik
Produktion
Agata Golańska
Ton
Barbara Rupik
Musik
Barbara Rupik
Animation
Barbara Rupik
Filmvertrieb
Marta Świętek
Ausgezeichnet mit: Goldene Taube Kurzfilm (Internationaler Wettbewerb Animationsfilm)
Filmstill Sultana’s Dream

Sultana’s Dream

El sueño de la Sultana
Isabel Herguera
Internationaler Wettbewerb Animationsfilm 2023
Animationsfilm
Spanien,
Deutschland
2023
86 Minuten
Hindi,
Bengali,
Spanisch,
baskisch,
Englisch,
Italienisch
Untertitel: 
Englisch

Träumerisch animierte Bilder in detailreicher Hennamalerei und stimmungsvollen Aquarellen bestimmen die bewegende Entdeckungsreise einer jungen spanischen Künstlerin. In einer kleinen Buchhandlung in Indien stößt Inés auf die feministisch-utopische Science-Fiction-Geschichte „Sultanas Traum“. Sie handele von der schrecklichen Rache an den Männern, erklärt die Buchhändlerin. In dem 1905 entstandenen schmalen Band beschreibt Rokeya Hossain das Fantasiereich Ladyland – ein Land, in dem Frauen selbstbestimmt und in Frieden leben, in dem sie die Regierungsgeschäfte führen und ihnen alle Wege der Bildung offenstehen. Und die Männer? Ihr Platz, so kommentiert die Buchhändlerin weiter, sei in Ladyland dort, wo sie hingehörten: zu Hause, eingesperrt.

Fasziniert von dem literarisch „ausgemalten“ Ort und seiner Erfinderin, begibt sich Inés auf die Spuren der Schriftstellerin und Lehrerin Hossain, die sich bereits Anfang des 20. Jahrhunderts für die Bildung und Gleichberechtigung der indischen Mädchen und Frauen einsetzte. Der Trip führt die Spanierin quer durch das Indien der Gegenwart. Ihre Begleiter sind die Träumereien von Ladyland – und die völlig unterschiedlichen Lebensrealitäten der Frauen, denen sie auf der Reise begegnet.

Jana Kraft

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Regie
Isabel Herguera
Buch
Gianmarco Serra, Isabel Herguera
Kamera
Eduardo Elosegi
Schnitt
Gianmarco Serra
Produktion
Fabian Driehorst, Chelo Loureiro, Mariano Baratech, Diego Herguera, Iván Miñambres
Sound Design
Simon Bastian, Gianmarco Serra
Musik
Gianmarco Serra, Tajdar Junaid
Animation
Izibene Oñederra Aramendi, Ana María Sabater Araújo, Paula Valiño Rivera, Sergio Pereira del Castillo, María José Alfonso Torrescusa
Filmvertrieb
Wouter Jansen
Deutscher Filmverleih
Vanessa Ciszewski
Künstlerisches Design
Francisco Muñoz de Gregorio, María Manero Muro, Rajesh Thakare, Nelson Cabrera Curbelo, Upamanyu Bhattacharyya, Bhusan Katkar, Aravind Senan, Begoña Vicario, Troy Vasanth
Internationaler Wettbewerb Animationsfilm 2023
Filmstill Tender Metalheads
Tender Metalheads Joan Tomàs Monfort, Carlos Pérez-Reche, Juanjo Sáez
Das Entstehen einer tiefen Freundschaft zwischen Juanjo und Miquel wird selbst von Phil Collins nicht aufgehalten. Heavy Metal hat die beiden Teenager-Jungs für immer zusammengeschweißt.
Filmstill Tender Metalheads

Tender Metalheads

Heavies tendres
Joan Tomàs Monfort, Carlos Pérez-Reche, Juanjo Sáez
Internationaler Wettbewerb Animationsfilm 2023
Animationsfilm
Spanien
2023
80 Minuten
Katalanisch
Untertitel: 
deutsche Untertitel für Menschen mit eingeschränkter Hörfähigkeit, Englisch

Barcelona, 1991. Juanjo ist sitzen geblieben und muss das vergangene Schuljahr wiederholen. Sein neuer Lehrer platziert ihn in die letzte Reihe neben Miquel, der davon nicht besonders begeistert ist. Die beiden müssen noch am selben Nachmittag gemeinsam einen Aufsatz verfassen. Eine unliebsame Aufgabe, die immer weiter in Vergessenheit gerät, als die beiden entdecken, dass sie eine große Leidenschaft teilen: Musik!

Juanjo stammt aus behüteten Verhältnissen, die Familie verhätschelt ihn. Miquel ist Sohn einer alleinerziehenden Mutter, die ohne seine Unterstützung die Versorgung seiner zwei Geschwister kaum bewältigen kann. Heavy Metal wird für sie Zuflucht und zentraler Knotenpunkt ihrer Freundschaft. Kreischende Gitarren und gebrüllte Vocals – mit ein paar bemerkenswerten Ausnahmen – sind der Soundtrack zu dieser spannenden, aber liebevoll-sanften Erzählung, die einen Blick in die Seele zweier Teenager-Jungs erlaubt. Die Gestaltung des Films ist konsequent reduziert – bis hin zum Weglassen ganzer Teile des Hintergrunds und der Charakterzeichnung. Durch den pointierten Einsatz einzelner prominenter Bildelemente führen uns die Regisseure geschickt in die Welt der beiden Freunde. Eine wunderbare Reise in eine Zeit voller Veränderung, Erkenntnis und Wachstum.

Franka Sachse

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Regie
Joan Tomàs Monfort, Carlos Pérez-Reche, Juanjo Sáez
Buch
Ivan Morales Jr., Natalia Durán, Enric Pardo, Mario Torrecillas, Yago Alonso
Schnitt
Víctor Xavier Monzó
Produktion
Juanjo Sáez
Co-Produktion
Xavier Romero, Elizabeth Méndez
Ton
Coser y Cantar
Sound Design
Coser y Cantar
Animation
Victor Rago
Filmstill The Family Portrait

The Family Portrait

Obiteljski portret
Lea Vidaković
Internationaler Wettbewerb Animationsfilm 2023
Animationsfilm
Kroatien,
Frankreich,
Serbien
2023
14 Minuten
ohne Dialog
Untertitel: 
Keine

András und seine Tochter Zsófia genießen einen entspannten Sonntag in ihrer herrschaftlichen Stadtvilla, kurz vor dem Zusammenbruch der österreichisch-ungarischen Monarchie. Die Stille im Haus wird jedoch bald von einem entflohenen Schwein und gleich darauf von unerwartetem Besuch gestört: Der Bruder von András fällt mit seiner großen Familie und viel Gepäck durch die Vordertür ein. Auf allen Etagen verursachen rennende Kinder und schwatzhafte Verwandte Lärm und Durcheinander. Kunstobjekte werden unerlaubt betastet, Möbel verrückt, Gegenstände fallen zu Boden. Mit dem Besuch ist das Chaos eingezogen. Zsófias Vater und die Dienstmagd versuchen vergeblich, Ruhe und Ordnung wiederherzustellen. Zwar können sich András und sein Bruder annähern, jedoch ist das alte Haus den veränderten Umständen nicht gewachsen. Ein Leck in der Wasserleitung kündigt ein Finale an, das immerhin alle gemeinsam stillstehen lässt.

Franka Sachse

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Regie
Lea Vidaković
Buch
Lea Vidaković
Kamera
Lea Vidaković, Damien Buquen
Schnitt
Iva Kraljević
Produktion
Draško Ivezić, Jean Francois le Corre, Nikolina Vucetic Zecevic
Sound Design
Zoran Maksimovic
Animation
Marion le Guillou, Bilitis Levillain, Violette Delvoye
Nominiert für: mephisto 97.6-Publikumspreis
Filmstill When Adam Changes

When Adam Changes

Adam change lentement
Joël Vaudreuil
Internationaler Wettbewerb Animationsfilm 2023
Animationsfilm
Kanada
2023
94 Minuten
Französisch
Untertitel: 
Englisch

Adam ist 15, wird von seinen Mitschülern gemobbt und vom Mädchen seiner Träume ignoriert. Seine Großmutter, die ihn sein Leben lang mit fiesen Bemerkungen über sein Äußeres aufgezogen hat, nutzt den letzten Atemzug vor ihrem Tode, um ihm erneut seine vermeintlichen physischen Unzulänglichkeiten vor Augen zu führen. Auch die Aussicht auf die anstehenden Sommerferien kann Adams Stimmung kaum heben, denn sein Vater hat ihm zur Charakterbildung diverse unerquickliche Ferienjobs besorgt. Obendrein manifestieren sich Hänseleien und negative Kommentare bei Adam in seltsamen Verformungen seines Körpers, die zusätzlich für Stress und Spott sorgen.

Adam ist anders. Er bleibt außen vor, während die Menschen um ihn herum ihren gewohnten – ihren „normalen“ – Aktivitäten nachgehen. Er beobachtet, wie seine Schwester von ihrem Freund betrogen wird, muss die fanatische Akkuratesse seines Nachbarn bei der Rasenpflege ertragen und entdeckt, dass ein Bewohner seiner Straße Beutel mit Hundefäkalien in die Äste der Alleebäume wirft. Je deutlicher der alltägliche Wahnsinn um ihn herum zutage tritt, desto mehr entpuppt sich Adam als empathischer und reifer junger Erwachsener. Er, den andere für einen seltsamen Sonderling halten, hat entgegen aller Behauptungen sein Leben im Griff.

Franka Sachse

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Joël Vaudreuil
Buch
Joël Vaudreuil
Schnitt
Joël Vaudreuil
Produktion
David Pierrat, Olivier Picard
Ton
Olivier Calvert
Sound Design
Olivier Calvert
Musik
Joël Vaudreuil
Animation
Nicolas Moussette, Hrsito Karastoyanov
Filmstill Where I Live
Filmstill Where I Live
Filmstill Where I Live

Wo ich wohne

Wo ich wohne
Susi Jirkuff
Internationaler Wettbewerb Animationsfilm 2023
Animationsfilm
Österreich
2022
11 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Englisch

„Ich will es nicht laut sagen, aber ich wohne tiefer“, bemerkt die Erzählerin. Die Kamera folgt zunächst ihren treppensteigenden Beinen durch den Hausflur. Mehr sehen wir von ihr nicht. Sehr bald bestimmt ihr Blick unsere Perspektive in einer beunruhigenden Geschichte. Zu Beginn klingt alles nach Irrtum, aber irgendwann richtet sich die Mieterin darauf ein, dass sie auf unerklärliche Weise und völlig ohne Aufhebens vom vierten Stock etagenweise in den Kohlenkeller gezogen wird. Ein Abstieg, den die Nachbarschaft mit unüberhörbarem Schweigen geschehen lässt.

Das irritierte, mal resignierte, oftmals zweckoptimistische Selbstgespräch der „fallenden“ Protagonistin begleiten Kohlezeichnungen. Die Klarheit und die architektonischen Details – bis hin zu verschnörkelten Dekorationen des großbürgerlichen Hauses – verlieren sich im Fortgang der Ereignisse. Die räumliche Darstellung wird zunehmend vage und reduziert sich auf wenige Striche, um schließlich in weichen Kohlestaubflächen aufzugehen. Es gibt in der albtraumhaften Geschichte keinen Halt in der Wirklichkeit mehr, sondern nur noch im eigenen Ich. Susi Jirkuff adaptiert Ilse Aichingers gleichnamige vielschichtige Erzählung, die erstmals Mitte der 1950er Jahre erschien, mit einer bemerkenswerten Eindringlichkeit, die die Aktualität von Aichingers Text und ihres Schreibens vor Augen führt.

André Eckardt

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Regie
Susi Jirkuff
Buch
Susi Jirkuff
Kamera
Diego Mosca
Produktion
Susi Jirkuff
Sound Design
Michael Schreiber
Animation
Susi Jirkuff
Filmvertrieb
Gerald Weber
Nominiert für: mephisto 97.6-Publikumspreis
Filmstill Y

Y

Y
Matea Kovač
Internationaler Wettbewerb Animationsfilm 2023
Animationsfilm
Kroatien
2023
7 Minuten
Kroatisch
Untertitel: 
Englisch

Lustvoll zeichnet „Y“ den Verlauf einer gleichgeschlechtlichen Paarbeziehung vom spielerischen Beginn bis zum turbulenten Ende. Die Linie eines Kohlestiftes wird zur Sprache, in der uns die Filmemacherin vom Prozess der Annäherung und Entfremdung, von Vereinigung und Streit erzählt. Es wird ein gemeinsamer Lebensabschnitt skizziert, korrigiert und verworfen.

Die Linie erforscht aber auch den weiblichen Körper. Rundungen, Hügel und Täler durchwandert die Spitze der Zeichenkohle. Sie umkreist wie ein Finger weiche Flanken und streicht sanft über Brüste und Hüften. In der Dunkelheit des Kinosaals darf unser Blick an den entstehenden und vergehenden Formen entlanggleiten. Wir werden Teil eines erotischen Liebesdreiecks und erhalten einen intimen Einblick in die vielgestaltigen psychologischen und körperlichen Aspekte dieser Partnerschaft.

Franka Sachse

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Matea Kovač
Buch
Matea Kovač, Jasna Žmak
Schnitt
Matea Kovač
Produktion
Vinko Brešan
Ton
Vjeran Šalamon
Sound Design
Vjeran Šalamon
Animation
Matea Kovač, Darko Bakliža, Kata Gugić
Filmvertrieb
Sanja Borčić
Sprecher*in
Jadranka Đokić
Nominiert für: mephisto 97.6-Publikumspreis
Filmstill Zima

Zima

Zima
Tomek Popakul, Kasumi Ozeki
Internationaler Wettbewerb Animationsfilm 2023
Animationsfilm
Polen
2023
26 Minuten
Polnisch
Untertitel: 
deutsche Untertitel für Menschen mit eingeschränkter Hörfähigkeit, Englisch

Untergehen oder einsames Inseldasein – die Optionen sind nicht vielfältig in diesem polnischen Dorf am Meer. Die Gemeinschaft funktioniert, aber der Umgang ist rau, der Alkohol präsent. Archaisch anmutende Rituale und soziale Muster werden von den alten an die jungen Männer weitergegeben. Der Winter hüllt den Ort in weiße Stille, die hier und da in kleinen Dingen ihren trügerischen Schein verrät. An Heiligabend werden um Mitternacht die Stimmen der toten und geschundenen Seelen laut. Mittendrin lebt Anka. Die junge Frau steckt ein, steht auf, beißt sich durch mit ihrer Liebe zu Jesus.

„Zima“ erzählt einen Schwebezustand mit gelegentlichen Achterbahnfahrten und schwingt sich zu einer ungeheuren emotionalen Wucht auf. Farben sind in den schwarz-weißen Zeichnungen der Winterlandschaft und in den dunklen Häusern rar, aber wenn sie auftauchen, dann verleihen sie den Ereignissen eine große Intensität. Szenen des Alltags und des dörflichen Lebens sind sowohl klanglich als auch grafisch assoziativ miteinander verwoben. Sie überschlagen sich im Exzess und expressiver Gestaltung und verwandeln sich in mystische Traumbilder.

André Eckardt

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Tomek Popakul, Kasumi Ozeki
Buch
Tomek Popakul
Kamera
Tomek Popakul
Schnitt
Tomek Popakul
Produktion
Marcin Podolec, Wiktoria Podolec
Ton
Michał Fojcik
Sound Design
Michał Fojcik
Animation
Tomek Popakul, Jakub Baniak, Alicja Błaszczyńska, Michał Orzechowski, Olga Kłyszewicz
Filmvertrieb
Marta Świętek
Künstlerisches Design
Magdalena Basińska, Magdalena Botor, Agnieszka Czachór, Jagoda Czarnowska, Alicja Grotuz, Karolina Kajetanowicz, Marcin Kotliński, Adrianna Matwiejczuk, Katarzyna Melnyk, Michalina Musialik, Maria Nitek, Marcin Podolec, Weronika Szyma, Marcjanna Urbańska, Pola Włodarczyk, Agata Mianowska-Zamarło, Patrycja Ćmak
Nominiert für: mephisto 97.6-Publikumspreis
Filmstill Zoopticon

Zoopticon

Zoopticon
Jon Frickey, Thies Mynther, Sandra Trostel
Internationaler Wettbewerb Animationsfilm 2023
Animationsfilm
Deutschland
2023
29 Minuten
Englisch
Untertitel: 
Keine

2043 entsendet die Menschheit mit dem Raumschiff namens Zoopticon einen Gruß an weit entfernte Galaxien. Nach Lichtjahren wird dem zunächst stolzen – weil mit wertvollen Kulturzeugnissen und viel Hoffnung beladenen – Botschafter in den unendlichen Weiten schwer ums Herz. Ein verstolperter Selbstmordversuch aus Einsamkeit heraus verursacht einen Ruck in seinem Raumschiffkörper, und das Erbmaterial von fünf Tieren von fünf Kontinenten erwacht in Petrischalen ungeplant zum Leben.

Jon Frickey, Sandra Trostel und Thies Mynther bürsten den Science-Fiction-Klassiker „2001“ gegen den Strich. Ihr Zoopticon, ein gutmütiger Verwandter von Stanley Kubricks Supercomputer HAL 9000, schlägt auf seiner Odyssee im Weltraum eine überraschende Reiseroute ein. Der äußerst stilvoll designte Animationsfilm startet mit einem bewegenden Monolog des sensiblen Protagonisten und findet seine perfekte Umlaufbahn in Form einer sich grandios aufbauenden Oper – mit gefühligem Drama, hell und farbig strahlendem Pop-Charme sowie augenzwinkernder kathartischer Zuversicht.

André Eckardt

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Jon Frickey, Thies Mynther, Sandra Trostel
Buch
Jon Frickey, Thies Mynther, Sandra Trostel, Christoph Mathieu
Schnitt
Sandra Trostel
Produktion
Sandra Trostel
Ton
Thies Mynther
Musik
Thies Mynther
Animation
Jon Frickey
Filmvertrieb
Wouter Jansen
Nominiert für: mephisto 97.6-Publikumspreis