Ancestor
Durch rhythmische, ekstatische Musik und Bruchstücke folkloristischen Gesangs führt uns Yasmine Djedje-Fisher-Azoume zu den mythischen Urahninnen, Göttinnen und Hüterinnen des Volkes der Bété an der Elfenbeinküste – jenem Ort, aus dem die Vorfahr*innen der Regisseurin stammen. In ihrer von traditionellen Holzskulpturen und Masken inspirierten Filmstudie verwandelt sie diese mithilfe von Kohlezeichnungen und Kupferreliefs in vielgestaltige weibliche Charaktere. Sich um die eigene Achse drehend, mehrgesichtig und allsehend, in flauschigen Gewändern tanzend, vollziehen sie Rituale und entfalten eine ansteckende Choreografie. Der ganze Film pulsiert in diesem Takt, sodass es nicht überrascht, wenn eine Figur einen wortwörtlichen Strom schöpferischer Energie freisetzt.
Dieser Strom ist so stark, dass er bis in die Gegenwart reicht – in einen modernen Tempel, in dem lebendige Göttinnen im unendlichen Fluss des Daseins rotieren. Anders als die leblos arrangierten Exponate in europäischen Museen, Zeugen der kolonialen Gewalt, versammelt Djedje-Fisher-Azoume hier ein Pantheon dessen, was sie ehrt und zutiefst bewegt. Ein Tempel, der nur für diejenigen existiert, die die eigene Herkunft kennen und diese respektvoll behandeln, um daraus Kraft für Gegenwart und Zukunft zu schöpfen. Diese Kraft der mystischen Selbsterkenntnis durchdringt den ganzen Film von der Wurzelspitze bis in die Knospen.
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