How a River Is Born
Der Tau tropft verheißungsvoll von den Blättern. Ayla erwacht in einer wunderbar erblühten, üppigen Landschaft. In der Ferne entsteht eine neue Bergkette. Der Gipfel: ein lächelnder Frauenkopf. Ayla macht sich auf den Weg zu ihm. Die Hügel sind die haltgebenden Brustwarzen, der Flaum der Unterarme ist das Gras, das sie zart mit den Fingern durchstreift. Als sie am Horizont einen kleinen dichten Wald sieht, weiß sie, wohin sie gehen muss, wo die letztendliche Erfüllung liegt.
Luma Flôres inszeniert Aylas Selbstfindung als ungemein sinnliche, zärtliche und farbintensive Reise. Die Entdeckung des eigenen Körpers und der eigenen Lust geht hier mit der Entdeckung des anderen, ebenfalls weiblichen Körpers einher. Die intensive Sinnlichkeit bleibt bis zum Schluss metaphorisch und doch plastisch – zum Beispiel, als Ayla den Schoß ihrer Geliebten als Wasserquelle entdeckt, erst mit dem Finger und schließlich ganz mit Kopf und Leib eintaucht. Als sich die beiden im Wasser endlich vereinigen und miteinander schlafen, wechselt die Animation von der konkreten Darstellung in die Abstraktion – die wiederum als Feuerwerk am Himmel explodiert. Erst in den finalen Momenten ihres Films löst Flôres ihren Metaphernreigen auf: Die beiden Frauen küssen sich, sie lassen sich auf dem Wasser treiben. Die hohe Kunst der Liebe, aber auch die einfachste, natürlichste Sache der Welt.
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