Olivia & the Clouds
Unter Olivias Bett wohnt der Geist eines ehemaligen Geliebten. Barbara erfindet fantasievolle Geschichten, um die Zurückweisung von Mauricio zu verarbeiten. Mauricio versinkt aus Reue im Erdboden. Ramón entwickelt eine tiefe Zuneigung zu einer sprechenden Zimmerpflanze, die Olivias Züge trägt.
In kreisenden Bewegungen nähert sich dieser Film seinem thematischen Zentrum. Wir sind eingeladen, aus unterschiedlichen Perspektiven über die Komplexität zwischenmenschlicher Beziehungen zu sinnieren. Die Blick- und Gefühlsdrehungen der in diesen Reigen verstrickten Charaktere spiegeln sich nicht nur in der episodischen, clever verschlungenen Dramaturgie, sondern auch in der visuellen Gestaltung. „Olivia & the Clouds“ durchstreift einen reichen Garten an künstlerischen Techniken. Figuren und Orte, die uns zunächst als Zeichnungen begegnen, durchlaufen eine Transformation und tauchen als Pappcollage, Aquarell oder Ölmalerei wieder auf. Es entfaltet sich eine vielschichtige Erzählung um Anziehung und Abstoßung, die mit jedem stilistischen Wechsel formal wie inhaltlich neue Facetten offenbart. Die wolkenleichte Musik, das brillante Sounddesign, vibrierende Farben und nicht zuletzt die gelegentlichen Abschweifungen in Richtung Experimentalfilm bezaubern und tragen einen tief hinein in diese surreale Geschichte, die ganz nah am Leben ist.