Sixty-Seven Milliseconds
Die Situation dauert nur wenige Sekunden, eine Viertelstunde lang wird sie minutiös rekonstruiert. In einer Stadt in Frankreich stürmt ein Polizeikommando nachts in ein Viertel und schießt auf einen jungen Mann, ohne zu prüfen, ob er überhaupt bewaffnet ist oder ein Verbrechen begangen hat. Eine von dutzenden Überwachungskameras in der Gegend nimmt diesen Vorfall auf. 67 Millisekunden ist die Zeit, die zwischen zwei Aufnahmen dieser Kamera liegt: Auf einem Bild ist die Patrone sichtbar, auf dem nächsten nicht mehr. Das Regie- und Künstlerduo fleuryfontaine nutzt dieses Videoüberwachungsmaterial und kombiniert es mit nachträglich animierten Bildern der Grafiksoftware Blender, um fast forensisch die Positionen zu betrachten, die jeder von uns in der heutigen künstlichen und sicherheitsfixierten Umwelt einnimmt, und die unser Verhalten, unseren Körper und unsere Beziehung zur Welt und zu anderen Menschen bestimmen. In seinem elegant-strengen Aufbau hinterfragt der Film eindringlich die Auswüchse von Gewaltanwendung und deren Legitimität bei Polizei und anderen staatlichen Organen.
Thematisiert körperliche Gewalt
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