Elephants & Squirrels
Bei Recherchen in Schweizer Museen stößt die sri-lankische Künstlerin Deneth Piumakshi Veda Arachchige auf Depot-Objekte, die als Zeugnisse für das Alltagsleben einer Indigenen Adivasi-Gemeinschaft ihres Landes zusammengetragen wurden. Auch wenn die Schweiz keine Kolonien hatte, profitierte sie vom kolonialen System. Zwischen 1883 und 1913 unternahmen die Naturforscher Fritz und Paul Sarasin Expeditionen nach Britisch-Ceylon und Niederländisch-Ostindien. Sie erkundeten diese Gebiete – mit Hilfe von Zwangsarbeiter*innen – und brachten exotische Tiere, Pflanzen, Artefakte und menschliche Gebeine nach Basel: Eine der größten ethnologischen Sammlungen im deutschsprachigen Raum entstand – paradigmatisch für koloniale Gewalt und eurozentrischen Wissenschaftsanspruch. Bereits in den 1970er Jahren forderte Sri Lanka die Rückgabe, doch die Schweiz lehnte ab.
Deneth Piumakshi Veda Arachchige macht sich auf eine Reise entlang der damaligen Route der Sarasins und setzt sich, gemeinsam mit Adivasi-Repräsentant*innen, erneut für die Restitution ein. Ein Hürdenlauf durch Behörden und starre Museumsstrukturen beginnt. Konsequent begleitet der Film die interdisziplinäre Künstlerin und Co-Autorin des Drehbuchs beim kreativen und investigativen Verhandeln von Besitzverhältnissen. Dabei wirft er ein höchst unbequemes Licht auf die kolonialen Verflechtungen und deren bis heute blinde Flecken im globalen Norden.
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