Endless Cookie
„Die Vergangenheit ist ein endloser Cookie.“ Das Vergangene ist allgegenwärtig in diesem sagenhaft originellen Familienporträt. Es macht sich schon in den ersten Minuten bemerkbar, als Filmemacher Seth aus Toronto seinen Halbbruder Pete anruft, der dem Indigenen Volk der Cree angehört: Die Erdkugel, auf der die Distanz zwischen den beiden visualisiert wird, schnippt das kleine Schildchen „Dominion of Canada“ weg und gibt darunter das Wort Shamattawa frei – so heißt die First-Nations-Gemeinde, in der Pete lebt. Die Vergangenheit bleibt eben Gegenwart durch die Verletzungen, die die Cree in der weißen Mehrheitsgesellschaft erfahren (haben), darunter Polizeigewalt und Landnahme. Nichtsdestotrotz ist Humor das prägende Stilmittel der Scrivers – von subtilen Jokes über Selbstironie bis hin zum detaillierten, liebevoll-surrealen Look aller Charaktere, den sie sogar rassistischen Polizisten angedeihen lassen.
Sieben Geschichten wollten die Brüder anfangs erzählen. Am Ende sind es Hunderte geworden – denn jede Sprachaufnahme wird durch den Alltag der Großfamilie unterbrochen, jede Anekdote birgt die nächste. Ganz gleich, ob es um den Tipi-Bau, den Einkauf im Supermarkt oder das Tiere-Schächten geht. Über neun Jahre entstand diese schier unendliche Familienchronik, die auch eine besondere Chronik Kanadas entwirft. Es ist ein unverwechselbarer Cookie geworden, auf dem man lange herumkauen kann.
Termine und Tickets
Eintritt frei
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pliebling@magpictures.com
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