Jinsei
Der Originaltitel des Films lautet übersetzt in etwa „Ein namenloses Leben“, und anders kann man die Story kaum zusammenfassen. Den wirklichen Namen ihres Protagonisten werden wir nie erfahren, doch in den hundert einsamen Jahren, die wir ihn 90 Kinominuten lang begleiten, sehen wir ihn in immer neuen Facetten. Am Anfang steht eine scheinbar unschuldige Montage von Taxifahrten im Jahre 1994. Aber so nonchalant, wie sich die Szenen hier aneinanderreihen, so sehr muss man auf Feinheiten achten, will man im darauffolgenden Jahrhunderttrip nicht die Übersicht verlieren. Die Reise beginnt in der nordjapanischen Provinz und führt über die J-Pop-Welt des Tokioter Szeneviertels Harajuku bis in eine postapokalyptische Zukunft, in der Fernand Léger und Stanley Kubrick einander die Hand reichen.
Ryuya Suzuki gilt als Außenseiter in der zeitgenössischen japanischen Animation. Er fungiert als alleiniger Autor, Regisseur, Animator, Cutter und Filmmusiker. „Jinsei“ ist ganz allein seine Vision, ein Film über Leben und Tod, über Schicksal und Rebellion, über Macht und Ohnmacht, schonungslos und gefühlvoll. Die 2D-Animation ist einfallsreich, überraschend, meist minimalistisch, stets irritierend, zuweilen kontemplativ, dann wieder explosiv. Ein Höllenritt über menschliche Abgründe, mit so viel Liebe zum Detail in Szene gesetzt, dass sich auch bei wiederholtem Ansehen immer neue Räume öffnen.
Thematisiert Tod, psychische Erkrankungen
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