Trains
Dieser Film ist ein Juwel des Archivkinos. Es gibt keine Dialoge, nur ein Zitat von Franz Kafka am Anfang: „Es gibt Hoffnung genug, unendlich viel Hoffnung – nur nicht für uns.“ In der Eröffnungssequenz führen Menschen und Maschinen einen dynamischen Tanz auf. Arbeiter bauen eine Lokomotive zusammen. Bald schon mischen wir uns am Bahnsteig unter die Wartenden mit ihren altmodischen Hüten und Mänteln, bewundern später gemeinsam die idyllischen Landschaften hinter den Waggonfenstern und ahnen, dass sich diese Fahrt für manche unserer Mitreisenden wie eine Expedition ins Weltall angefühlt haben muss. Dann füllen Soldaten die Bilder, Ströme von Soldaten auf dem Weg in den Ersten Weltkrieg. Waffen gehen auf Transport, viele Waffen. Sie werden in Fabriken hergestellt.
Der Geist des Krieges zieht durch Europa. Dieses Gefühl durchdringt den Film und weist über ihn hinaus. Was im Archivmaterial gespeichert ist – Uniformmützen und Zylinder, Opfer und Täter, Luxus und Elend, Vieh- und Kommandowaggons, Hitler und Chaplin – hat Anschluss an die Gegenwart, sogar an die Zukunft. Ob wir auf sie hoffen dürfen, hängt davon ab, wie gut wir aus der Geschichte gelernt haben.
Enthält Darstellungen von Tod, Folter, Kriegsszenen
Trailer

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