Filmarchiv

Jahr

Retrospektive 2021
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Nuit et brouillard [Synchronfassung BRD 1956] Alain Resnais
Paul Celan, Schöpfer der „Todesfuge“, prägte mit seiner lyrisch rhythmisierten, in den Tempi springenden Übertragung die westdeutsche Rezeptionsgeschichte von Resnais‘ Film.
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Nuit et brouillard [Synchronfassung BRD 1956]

Nuit et brouillard [Synchronfassung BRD 1956]
Alain Resnais
Retrospektive 2021
Dokumentarfilm
Frankreich
1955
31 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

„Le sang a caillé, les bouches se sont tues“, heißt es bei Jean Cayrol. Paul Celan übersetzt: „Das Blut ist geronnen, die Münder sind verstummt“. Alain Resnais‘ Archivfilm über die nationalsozialistischen Konzentrationslager setzte neue Maßstäbe für die essayistische Form. Die Filmmusik von Hanns Eisler musste den Wechsel in eine andere Sprachfassung nicht fürchten. Aber die Worte von Jean Cayrol, mehr Elegie als Kommentar? Paul Celan, Schöpfer der „Todesfuge“ und mit Cayrol bereits als Übersetzer verbunden, wurde um die Übertragung ins Deutsche gebeten. Sein lyrischer Rhythmus, seine vom Originaltext abweichenden Tempussprünge prägten die westdeutsche Rezeptionsgeschichte von Resnais’ Film.

Sylvia Görke

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Alain Resnais
Buch
Paul Celan
Kamera
Sacha Vierny, Ghislain Cloquet
Schnitt
Alain Resnais, Henri Colpi
Produktion
Anatole Dauman, Samy Halfon, Philippe Lifchitz
Musik
Hanns Eisler
Sprecher*in
Kurt Glass
Retrospektive 2021
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Nuit et brouillard [Synchronfassung DDR 1960] Alain Resnais
Henryk Keischs Neuübersetzung für die DEFA holte Paul Celans Versäumnisse nach. In seiner Textversion kehrte die in der BRD-Fassung ausgesparte Sowjetunion in den NS-Opferkreis zurück.
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Nuit et brouillard [Synchronfassung DDR 1960]

Nuit et brouillard [Synchronfassung DDR 1960]
Alain Resnais
Retrospektive 2021
Dokumentarfilm
Frankreich
1955
31 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

„Le sang a caillé, les bouches se sont tues“, heißt es bei Jean Cayrol. Henryk Keisch übersetzt: „Das Blut ist getrocknet, die Münder sind verstummt“. Als Resnais Film für den Spielbetrieb in der DDR lizensiert werden sollte, schien der Rückgriff auf die westdeutsche Synchronfassung naheliegend. Doch bei der DEFA fiel Celans Textübertragung durch. Man monierte Aussparungen, die etwa aus der Sowjetunion Deportierte unter den Tisch fallen ließen. Der behördliche Schriftverkehr endete apodiktisch: Man halte den Ankauf für „unverantwortlich“. Der linientreue Schriftsteller und Übersetzer Henryk Keisch wurde mit einer Neufassung beauftragt – und holte Celans Versäumnisse selbstverständlich nach.

Sylvia Görke

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Alain Resnais
Buch
Henryk Keisch
Kamera
Ghislain Cloquet, Sacha Vierny
Schnitt
Alain Resnais, Henri Colpi
Produktion
Anatole Dauman, Samy Halfon, Philippe Lifchitz
Musik
Hanns Eisler
Sprecher*in
Raimund Schelcher