Filmarchiv

Extended Reality 2022
Filmstill [Posthuman Wombs]
[Posthuman Wombs] Anna Fries, Malu Peeters
Dieses autotheoretische Essay erkundet den Bauch eines Posthumans, befragt stereotype Vorstellungen von Schwangerschaft und spekuliert über nicht-binäre Reproduktionsszenarien.
Filmstill [Posthuman Wombs]

[Posthuman Wombs]

[Posthuman Wombs]
Anna Fries, Malu Peeters
Extended Reality 2022
XR
Deutschland,
Niederlande,
Schweiz
2021
20 Minuten
Englisch

Die stereotype Vorstellung von Schwangerschaft ist eine Herausforderung für Personen, die sich nicht nur als weiblich definieren. Dieses autotheoretische Essay beschäftigt sich mit der Zukunft von Familie und nicht-binären Reproduktionsszenarien, in denen alle Körper schwanger werden können. Wir reisen in den Bauch eines Posthumans und folgen Spekulationen zur Entfeminisierung des Kinder-Austragens.

Lars Rummel

Credits DOK Leipzig Logo

Produktion
Anna Fries, Malu Peeters
Animation
Lisa Kaschubat, Manuel Tozzi
VR Entwicklung
Ambrus Ivanyos
3D-Künstler*in
Lisa Kaschubat, Manuel Tozzi, Danielle Williams
Creative Technologist
Ambrus Ivanyos
Ton
Malu Peeters
Buch
Anna Fries
Musik
Malu Peeters
Performer
Brandy Butler, Anna Fries, Olivia Hyunsin Kim, Ncube as Bibi, Fercha Pombo, Kübra Uzun, Wheelymum
Regie
Anna Fries, Malu Peeters
Doc Alliance Award 2022
Filmstill 5 Dreamers and a Horse
5 Dreamers and a Horse Vahagn Khachatryan, Aren Malakyan
Vier Menschen verkörpern die gegensätzlichen Facetten des aktuellen Armenien. So sehr ihre Träume sich auch unterscheiden mögen: Sie handeln immer von Freiheit und Selbstbestimmung.
Filmstill 5 Dreamers and a Horse

5 Dreamers and a Horse

5 yerazoghnery yev dzin
Vahagn Khachatryan, Aren Malakyan
Doc Alliance Award 2022
Dokumentarfilm
Armenien,
Deutschland
2022
82 Minuten
Armenisch
Untertitel: 
Englisch

Die vier Menschen, die Aren Malakyan und Vahagn Khachatryan in ihrem Langfilmdebüt vorstellen, verkörpern die gegensätzlichen Facetten des aktuellen Armenien. Einige von ihnen schmieden Zukunftspläne, die sich vielleicht tatsächlich verwirklichen lassen. Andere streben nach Idealen, die unerreichbar scheinen. Sie alle eint der Traum von einem selbstbestimmten Leben – und das ist in einem Land, in dem die Regierung alles und jeden zu kontrollieren versucht, fast ein Ding der Unmöglichkeit.

Melania, Mitte sechzig, arbeitet als Fahrstuhlführerin in einem Krankenhaus in Jerewan und sehnt sich nach einer späten Karriere als Kosmonautin. Sie ist auf ihre Art ein anachronistisch wirkendes Überbleibsel der Sowjetzeit. Das platte Land, immer noch von uralten Traditionen und Glücksentwürfen bestimmt, wird repräsentiert vom Bauern Karen, der nach der besten aller Ehefrauen sucht. Und die Nacht über den Dächern der Hauptstadt gehört Amasia und Sona. Sie sind Teil einer neuen Generation, die bereit ist, für eine Zukunft zu kämpfen, in der sich trotz eines erstickenden Patriarchats Raum für Freiheiten auftut. Manchmal etwas belustigt, doch ohne zu urteilen, beobachten die beiden Filmemacher ihre Heimat beim Träumen.
Lina Dinkla

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Vahagn Khachatryan, Aren Malakyan
Kamera
Vahagn Khachatryan, Aren Malakyan, Andranik Sahakyan
Schnitt
Federico Delpero Bejar
Produktion
Vahagn Khachatryan
Co-Produktion
Eva Blondiau
Ton
Jonathan Darch
Musik
Avet Terteryan, Rafael Tunyan
Filmstill A Provincial Hospital

A Provincial Hospital

A Provincial Hospital
Ilian Metev, Ivan Chertov, Zlatina Teneva
Panorama Mittel- und Osteuropa 2022
Dokumentarfilm
Bulgarien,
Deutschland
2022
110 Minuten
Bulgarisch
Untertitel: 
Englisch

Kjustendil, eine Stadt in den bulgarischen Bergen, wurde von Covid schwer getroffen. Das dortige Krankenhaus ist wohl ein einigermaßen repräsentativer Mikrokosmos dafür, wie das medizinische Personal mit den schlimmsten Folgen der Pandemie umging. Zehn Jahre nach seinem Debüt „Sofia’s Last Ambulance“ (DOK Leipzig 2012) kehrt Ilian Metev mit einem weiteren Film über das nationale Gesundheitssystem zurück, das dem Virus Galgenhumor und individuelles Engagement entgegensetzt.

Metev selbst saß während des Drehs in London fest und überwachte aus der Ferne, wie Co-Regisseurin Teneva und ihr Kollege Chertov Material sammelten und die Aufnahmen im Alleingang bearbeiteten. Die Krankenhausbelegschaft steht im Fokus. Und wenn es bei all den unzähligen Mitwirkenden einen Hauptprotagonisten gibt, so ist das Dr. Popov. Warmherzig und immer zu einem Spruch aufgelegt, sehen wir ihn oft sogar ohne Maske – die anderen Mitarbeitenden sind meist hinter Schutzausrüstungen verborgen. Sie alle teilen einen knallharten Humor, um durch den Tag und die Nacht zu kommen. Auch die logistischen Herausforderungen einer derartigen Filmunternehmung bleiben nicht verborgen: Die Leute mit den Kameras werden immer wieder erwähnt und angesprochen. In dieser Notgemeinschaft von Patienten, Ärzten und Filmcrew scheint man stets zu Scherzen aufgelegt. Doch der Tod, oben auf der Intensivstation, ist ganz nah.
Lina Dinkla

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Regie
Ilian Metev, Ivan Chertov, Zlatina Teneva
Buch
Ilian Metev, Ivan Chertov, Zlatina Teneva
Kamera
Ivan Chertov
Schnitt
Ilian Metev
Produktion
Martichka Bozhilova, Ilian Metev, Ingmar Trost
Ton
Zlatina Teneva
Sound Design
Ivan Andreev, Adrian Lo
Filmvertrieb
Marcella Jelić
Nominiert für: MDR-Filmpreis
Animation Perspectives 2022
Filmstill About AIVA – Director’s Short Cut
About AIVA – Director’s Short Cut Veneta Androva
Welcher kluge Kopf steckt eigentlich hinter „AIVA”, der absolut unglaublichen KI-Novität, von der alle Welt spricht? Ein Avatar mit weiblicher Stimme stellt sich als Erfinder vor.
Filmstill About AIVA – Director’s Short Cut

About AIVA – Director’s Short Cut

About AIVA – Director’s Short Cut
Veneta Androva
Animation Perspectives 2022
Animationsfilm
Deutschland
2020
3 Minuten
Englisch
Untertitel: 
Englisch

Welcher kluge Kopf steckt eigentlich hinter „AIVA”, der absolut unglaublichen KI-Novität, von der alle Welt spricht und die alle haben wollen? Ein Avatar mit weiblicher Stimme, zweidimensional auseinandergefaltet wie ein Schnittmusterbogen, preist sein erfolgreiches Multimillionen-Pfund-Projekt an. Eine Antwort gibt es nicht, aber eine schaurige, weitere Feedbackschleife der Künstlichkeit.

André Eckardt

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Regie
Veneta Androva
Schnitt
Veneta Androva
Produktion
Veneta Androva
Animation
Veneta Androva
Filmstill One of Us Now

Achshav at ahat mishelanu

Achshav at ahat mishelanu
Maya Steinberg
Deutscher Wettbewerb Kurzfilm 2022
Dokumentarfilm
Deutschland,
Israel
2022
30 Minuten
Hebräisch,
Englisch
Untertitel: 
Englisch

Maya Steinberg ist säkulare Israelin. Ihr Vater jedoch hatte ein spätes religiöses Erwachen. In ihrem Film wird er nicht vorkommen. Stattdessen nähert sich die junge Regisseurin seinem Glauben und ihrem Unverständnis dafür durch einen Besuch an der Grabstätte des Rabbi Schimon bar Jochai in Galiläa. Einige Wochen verbringt sie dort, beobachtet Gläubige, orthodoxe und ultraorthodoxe, und fragt sich: Gibt es hier einen Platz für Frauen? Und kann es einen Platz für queere Frauen geben?

Marie Kloos

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Regie
Maya Steinberg
Kamera
Eline Gehring, Maya Steinberg
Schnitt
Maya Steinberg
Produktion
Maya Steinberg
Ton
Eline Gehring, Maya Steinberg
Sound Design
Manuela Schininá
Musik
Sivan Levy
Animation Perspectives 2022
Filmstill AIVA
AIVA Veneta Androva
AIVA ist Künstlerin, belebt durch Algorithmen. Vor allem aber ist sie die ernüchternd beschränkte männliche Tech-Vision davon, wie mehr Diversität im Kunstbetrieb aussehen könnte.
Filmstill AIVA

AIVA

AIVA
Veneta Androva
Animation Perspectives 2022
Animationsfilm
Deutschland
2020
13 Minuten
Englisch
Untertitel: 
Englisch

AIVA ist Künstlerin, belebt durch Algorithmen. Vor allem aber ist sie eine Tech-Vision männlichen IT-Engagements für mehr Diversität im Kunstbetrieb. In ihrer Malerei bevorzugt AIVA folglich das „Hochformat“. Eine „Kunst-Doku“ lässt an ihrem Schaffen teilhaben und nimmt jedes Klischee mit. Mit zielsicherem Witz reflektiert Veneta Androva in ihrer computeranimierten Zukunftsfiktion einen Istzustand.

André Eckardt

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Regie
Veneta Androva
Buch
Veneta Androva
Schnitt
Veneta Androva
Produktion
Veneta Androva
Musik
Nadia D’Alò, Benedikt Frey
Animation
Veneta Androva
Sprecher*in
Vivienne Pettitt
Filmstill Anhell69

Anhell69

Anhell69
Theo Montoya
Internationaler Wettbewerb 2022
Dokumentarfilm
Kolumbien,
Frankreich,
Deutschland,
Rumänien
2022
75 Minuten
Spanisch
Untertitel: 
Englisch

Aus verworfenen Casting-Aufnahmen, melancholischen Alltagsbeobachtungen und dekadenten Party-Impressionen seines Freundeskreises schöpft Theo Montoya das morbide und doch zärtliche Porträt einer jungen, queeren Generation in Kolumbien. In dem von Gewalt und Repression geprägten Land vermag sie sich eine eigene Zukunft kaum auszumalen, pflegt zum Tod indes ein enges, fast liebevolles Verhältnis.

Eigentlich hätte es ein fiktionaler Film werden sollen: eine Geistergeschichte, in der die Toten keinen Platz mehr auf den Friedhöfen finden, fortan mit den Lebenden koexistieren und auch sexuelle Beziehungen zu ihnen eingehen – was der Staat rigoros verbietet und verfolgt. Es bildet sich eine klandestine nächtliche Subkultur, in der erotische Begierden ausgelebt werden können, für die das Tageslicht die Vernichtung bedeutet. Eine Woche nachdem Montoya seinen Hauptdarsteller für das Projekt gefunden hat, stirbt dieser an einer Überdosis Heroin. Weitere Todesfälle im Freundeskreis folgen. Sie sind die Geister, die durch den Film wandeln, der letztlich entstanden ist. Dieser bewahrt sich einen dystopischen Charakter, doch die Gefahren, von denen er erzählt, sind ganz real: Sie gehören für diese jungen Leute zum Alltag in einem Medellín, das immer noch tief im Schatten von Pablo Escobar steht, und in dem die Suche nach Lebenslust und menschlicher Wärme durch labyrinthische Abgründe führt.
Carolin Weidner

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Theo Montoya
Buch
Theo Montoya
Kamera
Theo Montoya
Schnitt
Matthieu Taponier, Delia Oniga, Theo Montoya
Produktion
Theo Montoya, Juan Pablo Castrillón, Bianca Oana, David Hurst
Co-Produktion
Balthasar Busmann, Maximilian Haslberger
Ton
Eloisa Arcila Fernandez, Estephany Cano
Sound Design
Marius Leftărache, Victor Miu
Musik
Vlad Feneșan, Marius Leftărache
Ausgezeichnet mit: Goldene Taube (Internationaler Wettbewerb)
Zeit zu handeln! 2022
Filmstill Barricade – Pictures of an Occupation
Barrikade – Bilder einer Waldbesetzung David Klammer
Im hessischen Dannenröder Forst bildeten sich 2019 Allianzen zwischen anarchischem und bürgerlichem Widerstand. Gemeinsam verteidigten sie Bäume gegen die Polizei.
Filmstill Barricade – Pictures of an Occupation

Barrikade – Bilder einer Waldbesetzung

Barrikade – Bilder einer Waldbesetzung
David Klammer
Zeit zu handeln! 2022
Dokumentarfilm
Deutschland
2021
83 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Englisch

Waldbesetzungen sind ein wichtiger Teil des Klimaaktivismus. Die „Okkupation“ des Dannenröder Forsts 2019 sollte dessen Rodung zugunsten einer Autobahn verhindern. Die da in luftiger Höhe in Baumhäusern ausharrten, waren darauf angewiesen, vom Boden aus unterstützt und versorgt zu werden. Zu Hilfe kamen ihnen Ortsansässige, die sich nie hätten träumen lassen, jemals einer Widerstandsbewegung anzugehören. Wie sich im Angesicht von Umwelt- und Klimazerstörung, im Wissen um die Ohnmacht von Worten ganz neue Allianzen bilden, zeigt David Klammers Film. Diese Allianzen könnten Bestand haben – selbst wenn die Bäume, wie im „Danni“, am Ende den Kettensägen zum Opfer fallen.

Luc-Carolin Ziemann

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
David Klammer
Produktion
David Klammer
Deutscher Wettbewerb Kurzfilm 2022
Filmstill Make or Break
Biegen und Brechen Falk Schuster, Mike Plitt
Der animierte Dokumentarfilm erzählt in reduzierten Bildern von den traumatischen Erfahrungen des Protagonisten im Heimsystem der DDR und im geschlossenen Jugendwerkhof Torgau.
Filmstill Make or Break

Biegen und Brechen

Biegen und Brechen
Falk Schuster, Mike Plitt
Deutscher Wettbewerb Kurzfilm 2022
Animationsfilm
Deutschland
2022
8 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Englisch

Weil seine alleinerziehende Mutter den Staat kritisierte, wurde Alex mit elf Jahren ins Kinderheim eingewiesen, um ihn – wie fast 500.000 Kinder in der DDR – zu einer „sozialistischen Persönlichkeit“ zu formen. Er floh und landete zur Strafe im Geschlossenen Jugendwerkhof Torgau, mehr Knast als soziale Einrichtung. Militärischer Drill und Gewalt prägten nun den Alltag … Reduzierte, im Rotoskop-Verfahren animierte Bilder folgen Alex’ Erinnerungen und zeigen, wie die Traumata bis heute wirken.

Luc-Carolin Ziemann

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Regie
Falk Schuster, Mike Plitt
Buch
Mike Plitt
Kamera
Falk Schuster
Schnitt
Julian Quitsch
Produktion
Max Mönch, Alexander Lahl
Ton
Hannes Schulze
Musik
Hannes Schulze
Animation
Julian Quitsch, Alexander Schmidt, Falk Schuster
Nominiert für: Gedanken-Aufschluss-Preis, mephisto 97.6-Publikumspreis
Deutscher Wettbewerb 2022
Filmstill Blue Sky White Clouds
Blauer Himmel Weiße Wolken Astrid Menzel
Eine zehntägige Kanufahrt über norddeutsche Gewässer stellt Enkelin Astrid, ihren Bruder und ihre demenzkranke Oma auf die Probe. Das Erfordernis: Neujustierungen im Minutentakt.
Filmstill Blue Sky White Clouds

Blauer Himmel Weiße Wolken

Blauer Himmel Weiße Wolken
Astrid Menzel
Deutscher Wettbewerb 2022
Dokumentarfilm
Deutschland
2022
91 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Englisch

Etwas tüdelig ist Oma geworden. Und seit dem Tod ihres Mannes, genannt E.O., tun sich immer größere Gedächtnislücken auf, nimmt die Orientierungslosigkeit zu. Regisseurin Astrid Menzel fasst einen Entschluss: Gemeinsam mit ihrem Bruder und der 86-jährigen Dame soll es auf eine zehntägige Kanufahrt über norddeutsche Gewässer gehen. Ein Abenteuer mit ungewissem Ausgang, dem sich die drei Reisenden von Etappe zu Etappe neu stellen müssen.

In den Himmel schauen, den sich verändernden Wolkenformationen zusehen, ganz gegenwärtig sein. Dinge, die Astrid Menzels Großmutter mit fortschreitender Demenz leichter fallen. Pferde und Betten sind dort oben erkennbar, und manchmal gibt es auch Gedanken an den verstorbenen E.O. Eine Ereigniskette der Auflösung hat sich in Gang gesetzt: Das geliebte Haus ist unübersichtlich geworden, ein Heim für Oma wird gesucht, quälende Schuldgefühle auf Seiten der Angehörigen. Enkelin Astrid spürt Handlungsbedarf. Behutsam und mit unermüdlicher Geduld involviert sie die Seniorin in die Vorbereitung und Durchführung der Kanutour, die wohl alle Unerprobten vor Herausforderungen stellen würde: tagein tagaus auf den Flüssen unterwegs, nahezu jede Nacht ein anderer Schlafplatz. Alt und Jung suchen nach Strategien, miteinander umzugehen. Rummikub-Partien und das Anfertigen eines Reisetagebuchs verankern, doch auch emotionale Einbrüche sind Teil des Unterfangens.
Carolin Weidner

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Astrid Menzel
Kamera
Astrid Menzel
Schnitt
Justin Koch
Produktion
Mike Beilfuss, Urs Krüger
Ton
Astrid Menzel
Musik
André Feldhaus, Anders Wasserfall
Ausgezeichnet mit: Young Eyes Film Award
Kids DOK 2022
Filmstill Blocks
Blocks Adrian Jaffé
Eine Gruppe von Figuren aus Perlen und Bauklötzen bewegt sich im gleichen Rhythmus – bis die kleine grüne Figur auch Perlen tragen soll. Alles gerät aus dem Takt.
Filmstill Blocks

Blocks

Blocks
Adrian Jaffé
Kids DOK 2022
Animationsfilm
Deutschland
2022
3 Minuten
ohne Dialog
Untertitel: 
Keine

Die kleine grüne Figur läuft den Berg hinauf zu den anderen Figuren, die aus Perlen und kleinen Bauklötzen gemacht sind. Alle bewegen sich im gleichen Rhythmus, nach links und nach rechts, rauf und runter. Eines Tages soll sich auch die kleine grüne Figur mit Perlen schmücken. Doch damit wird alles aus dem Takt gebracht. Das Getriebe kommt zum Stillstand.

Lina Dinkla

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Adrian Jaffé
Schnitt
Adrian Jaffé
Produktion
Adrian Jaffé
Ton
Tim Hennig
Sound Design
Tim Hennig
Musik
Tim Hennig
Animation
Adrian Jaffé
Filmstill Boles

Boles

Boles
Špela Čadež
Slowenische Animation 2022
Animationsfilm
Slowenien,
Deutschland
2013
13 Minuten
Slowenisch
Untertitel: 
Englisch

Filip wohnt neben Tereza, er ein Schriftsteller mit Schreibblockade, sie eine alternde Prostituierte. Die beiden haben nicht viel gemeinsam, außer der Wand zwischen ihren Wohnungen. Eines Tages bittet ihn Tereza, einen Brief an ihren Verlobten zu schreiben. Doch dabei soll es nicht bleiben … Špela Čadež lässt die Puppen frei nach Maxim Gorki tanzen: ein Pas de deux der benachbarten Einsamkeiten.

Lina Dinkla

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Špela Čadež
Buch
Špela Čadež, Gregor Zorc
Kamera
Michael Jörg
Schnitt
Thomas Schmidl
Produktion
Špela Čadež
Ton
Johanna Herr
Musik
Tomaž Grom
Animation
Oliver Thorm
Deutscher Wettbewerb Kurzfilm 2022
Filmstill Border Conversations
Border Conversations Jonathan Brunner
Wer in die EU will, stößt an Grenzen. Wer helfen will, auch. Ein aufrüttelnder Film über den „Dschungel“ zwischen Belarus und Polen, der im Winter 2021 zur Menschenfalle wurde.
Filmstill Border Conversations

Border Conversations

Border Conversations
Jonathan Brunner
Deutscher Wettbewerb Kurzfilm 2022
Dokumentarfilm
Deutschland
2022
30 Minuten
Englisch,
Polnisch
Untertitel: 
Englisch

Im November 2021 versuchten Menschen, über Belarus und Polen in die EU einzureisen, doch die Route erwies sich als lebensgefährliche Falle. Um keinen Fluchtkorridor zu schaffen, wurden alle Zugänge zum Grenzgebiet gesperrt. Männer, Frauen und Kinder steckten im Niemandsland fest – mitten im Winter, mitten im Wald, wochenlang. Der Film begleitet polnische Aktivistinnen auf ihrem Einsatz. Sie erfahren, dass humanitäre Hilfe, genau wie die Hilfebedürftigen selbst, an Grenzen stößt.

Luc-Carolin Ziemann

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Jonathan Brunner
Kamera
Marie Scholjegerdes
Schnitt
Samuel Albert
Produktion
Tristan Schneider
Ton
Marc Lehnert
Musik
Frederic Hellmann
Animation
Fee Fuchs
Ausgezeichnet mit: Silberne Taube (Deutscher Wettbewerb Kurzfilm)
Deutscher Wettbewerb 2022
Filmstill Daniel Richter
Daniel Richter Pepe Danquart
Drei Jahre mit Daniel Richter: Pepe Danquart schließt uns die Tür zum Atelier des berühmten Malers auf und porträtiert den politischen Künstler facetten- und kenntnisreich.
Filmstill Daniel Richter

Daniel Richter

Daniel Richter
Pepe Danquart
Deutscher Wettbewerb 2022
Dokumentarfilm
Deutschland
2022
117 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Englisch

Wenige Künstlerporträts verschaffen uns das Privileg, einem Maler so nahezukommen, als hätten wir freien Zugang zu seinem Atelier. Drei Jahre lang durfte Pepe Danquart den Maler Daniel Richter begleiten. Er hat ihm mit der Kamera beim Malen zugeschaut, bei Verhandlungen mit seiner Galeristin, im Gespräch mit seiner Verlegerin und beim Scherzen mit seinem Weggefährten Jonathan Meese. Er befragt Sammler, ist auf Auktionen zugegen und sogar beim Besuch im Schallplattenladen.

So entsteht das komplexe Bild eines bildenden Künstlers, der dem Abstrakten ebenso zugeneigt ist wie dem Figurativen und der fortwährend auf der Suche nach dem Sinn seiner Arbeit scheint. Auf dem Kunstmarkt erzielen Daniel Richters Gemälde Höchstpreise – ein Aspekt, den weder Pepe Danquart noch der Maler selbst auslassen, der hier zum Glück aber nicht im Mittelpunkt steht. Vernissagen, Auktionen und Galadiners geben der Filmerzählung Struktur, doch ihr Herz ist Richters Atelier. Dort erleben wir ihn als Handwerker, als rastlosen Macher, der erstaunlich freimütig und selbstironisch über seine Arbeit reflektiert, die für ihn immer auch ein politischer Akt ist. Er spricht über Entstehungsprozess, Wirkung, Bedeutung und Stellenwert der eigenen Bilder, trifft klare Aussagen und nimmt sich bei allem Geltungsanspruch schließlich doch nicht ernster als nötig.
Christoph Terhechte

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Pepe Danquart
Kamera
Daniel Gottschalk, Marvin Hesse
Schnitt
Toni Froschhammer
Produktion
Vanessa Nöcker, Benjamin Seikel
Co-Produktion
Annegret Weitkämper-Krug
Ton
Andre Zacher, Etienne Haug, Kai Ziarkowski, Tobias Welmering, Krischan Rudolph
Musik
Ramon Kramer
Filmvertrieb
Dietmar Güntsche
Nominiert für: VER.DI Preis für Solidarität, Menschlichkeit und Fairness
Filmstill The Hamlet Syndrome

Das Hamlet-Syndrom

Das Hamlet-Syndrom
Elwira Niewiera, Piotr Rosołowski
Wettbewerb um den Publikumspreis 2022
Dokumentarfilm
Deutschland,
Polen
2022
85 Minuten
Ukrainisch,
Russisch
Untertitel: 
Englisch

Fünf junge Menschen aus der Ukraine sprechen über ihr Leben nach der Maidan-Revolution 2014. Nicht alle kämpften im Russisch-Ukrainischen Krieg, aber allen zerschmetterte er Lebenspläne. Als „Generation Maidan“ stehen sie vor der Frage, wie sie Gewalterfahrungen verarbeiten, wie sie weitermachen können. Die Theaterregisseurin Roza Sarkisian inszeniert mit ihnen eine Hamlet-Adaption, in der sie sich in Shakespeares Tragödienfigur spiegeln und Traumata auf der Bühne neu begegnen.

Für sie ist Hamlets Frage nach dem „Sein oder Nichtsein“ nicht nur historischer Text, sondern ein aktuelles und existenzielles Dilemma ohne eindeutige Antwort. Der Film verfolgt den Clash der unterschiedlichen Biografien, Selbstentwürfe und politischen Haltungen bei den Proben: Ein Soldat trifft zum ersten Mal auf eine LGBT-Person, die Feministin hadert damit, dass der Krieg hart erkämpfte Emanzipationserfolge hinfällig macht. Reibungen und Differenzen treten zutage, Kompromisse werden mühsam ausgehandelt. Schließlich weitet der Film seinen Fokus und verlässt die Bühne, um die fünf auch als (mit sich ringende) Privatpersonen vorzustellen. Es entsteht ein vielschichtiges, dichtes Porträt einer zerrissenen und gleichzeitig kraftvollen ukrainischen Generation, die sich nur wenige Monate nach der Premiere des Theaterstückes durch den russischen Überfall erneut im Kriegszustand befindet.
Luc-Carolin Ziemann

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Elwira Niewiera, Piotr Rosołowski
Kamera
Piotr Rosołowski
Schnitt
Agata Ciernak
Produktion
Andreas Banz, Matthias Miegel, Magdalena Kaminska, Agata Szymanska, Robert Thalheim
Ton
Marcin Lenarczyk, Jaroslaw Sadowski, Andrii Nidzelskyi
Sound Design
Jonathan Schorr
Musik
John Gürtler, Jan Miserre
Filmvertrieb
Katarzyna Wilk
Broadcaster
Eva Witte-Toetzke, Beata Ryczkowska, Alicja Gancarz
Redaktion
Eva Witte-Toetzke
Nominiert für: MDR-Filmpreis, Filmpreis Leipziger Ring
Zeit zu handeln! 2022
Filmstill Dead Sea Dying
Dead Sea Dying Rebecca Zehr, Katharina Rabl
Eine bildgewaltig-dystopische Parabel über eine Gesellschaft, die angesichts der drohenden Zerstörung ihrer Lebensgrundlagen in Schockstarre verfallen zu sein scheint.
Filmstill Dead Sea Dying

Dead Sea Dying

Dead Sea Dying
Rebecca Zehr, Katharina Rabl
Zeit zu handeln! 2022
Dokumentarfilm
Deutschland
2019
30 Minuten
Englisch,
Hebräisch
Untertitel: 
Englisch

Eine cineastische Reise an den tiefsten Punkt der Erde, in deren Verlauf sich die universelle Geschichte von Schöpfung, Verantwortung und Verderben entfaltet. Gedreht wurde an den Ufern des Toten Meeres, wo Gott einst Sodom und Gomorra zerstörte, um die sündigen Menschen zu bestrafen. Das Wasser des Sees zieht sich hier seit Jahrzehnten zurück. Übrig bleiben nur salzige Krusten, verlassene Spa-Anlagen und gefährliche Sinklöcher. Die doppelbödige, aber nie aufdringliche Montage verknüpft die biblische Erzählung um Lots zur Salzsäule erstarrte Frau mit der beunruhigenden Frage, warum wir angeblich vernunftbegabten Wesen auf die aktuellen Krisen nur mit Schockstarre reagieren, statt zu handeln.

Luc-Carolin Ziemann

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Rebecca Zehr, Katharina Rabl
Buch
Rebecca Zehr, Katharina Rabl
Kamera
Manuel Lübbers
Schnitt
Melanie Jilg
Produktion
Rebecca Zehr, Katharina Rabl
Sprecher*in
Mona Vojacek Koper