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Lo que queda en el camino

Lo que queda en el camino
Jakob Krese, Danilo do Carmo
Wettbewerb um den Publikumspreis 2021
Dokumentarfilm
Brasilien,
Deutschland,
Mexiko
2021
93 Minuten
Spanisch
Untertitel: 
deutsche Untertitel für Menschen mit eingeschränkter Hörfähigkeit, Englisch

2018 machten sich Tausende Menschen aus Lateinamerika auf den Weg. Gemeinsam flohen sie vor Perspektivlosigkeit, Armut und Gewalt Richtung USA. Auch die alleinerziehende Mutter Lilian aus Guatemala wagte es, ihren gewalttätigen Ehemann zu verlassen. Die Karawane war ihre einzige Chance, den Kraftakt zu schaffen. Dennoch: 4.000 Kilometer mit vier kleinen Kindern zu Fuß, per Anhalter und auf „La Bestia“, dem Güterzug gen Norden, bleiben lebensgefährlich.

Der Film setzt der medialen Berichterstattung einen sensiblen Blick entgegen, der sich ganz bewusst auf eine Familie konzentriert. Er registriert unfassbare Härten, aber auch große Hilfsbereitschaft, Lilians Durchhaltevermögen und ihre Fähigkeit, die Strapazen für ihre Kinder – zumindest manchmal – wie eine Abenteuerreise wirken zu lassen. Doch trotz aller Leichtigkeit bleibt die Anstrengung genauso präsent wie die Tatsache, dass die USA zeitgleich eine Mauer errichten, die jeden Grenzübertritt verhindern soll. Als Lilian und ihre Kinder nach Wochen der Angst an der Grenze ankommen, bricht sie zusammen. Plötzlich stellt sich die Frage, ob ihr Ziel wirklich dieses reiche Land ist. Geht es nicht vielmehr darum, sich endlich gegen männliche Dominanz und traditionelle Geschlechterrollen zu behaupten? Ganz offensichtlich kam Lilian auf dem beschwerlichen Weg etwas abhanden: Die Angst ist einem neuen Selbstbewusstsein gewichen.
Luc-Carolin Ziemann

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Jakob Krese, Danilo do Carmo
Kamera
Arne Büttner, Danilo do Carmo
Schnitt
Sofia A. Machado
Produktion
Annika Mayer
Co-Produktion
Bruna Epiphanio
Ausgezeichnet mit: Lobende Erwähnung (im Rahmen des DEFA-Förderpreis)
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The Still Side

El lado quieto
Miko Revereza, Carolina Fusilier
Camera Lucida – Außer Konkurrenz 2021
Dokumentarfilm
Philippinen,
Südkorea,
Argentinien,
Mexiko
2021
70 Minuten
Spanisch,
Englisch
Untertitel: 
Englisch

Die mexikanische Insel Capaluco beherbergte einst ein florierendes Ferienressort. Nun ist sie menschenleer. An den Ruinen von Freizeitpark und Hotelanlage kratzen die Gezeiten. Sensorische Erkundungen des Terrains treffen auf Erzählungen von einem mythischen Seeungeheuer, das es von den Philippinen ans mexikanische Festland verschlagen hat. Betörende Science-Fiction im Spiegel posthumanistischer Theorie.

„Willkommen auf Capaluco, der einzigen All-Inclusive-Insel der Welt! Ein Ort, an dem Spaß für die ganze Familie garantiert ist“, hallt es aus den Lautsprechern. Leuchtend bunte Delfin-Skulpturen starren ins Leere. Ein bröckelndes Nestlé-Emblem erinnert an die Sternstunden einer überlebten Zivilisation. Miko Revereza und Carolina Fusilier gestalten ihren Schauplatz als Zwischenraum, in dem die Vergangenheit nachhallt und die Zukunft sich ihren Weg bahnt. In der akribischen Betrachtung von Formationen und Texturen beginnen sich Architektur und Natur einander anzugleichen. Rauscht da noch ein Funkmast oder ist das der Ozean? Im Off spekuliert das Regieduo darüber, wer im Staffellauf der Spezies als nächstes Gebrauch machen wird von den Reliquien des menschlichen Imperiums.
Sarina Lacaf

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Miko Revereza, Carolina Fusilier
Buch
Miko Revereza, Carolina Fusilier
Kamera
Miko Revereza, Carolina Fusilier, Mateo Fusilier
Schnitt
Miko Revereza, Carolina Fusilier
Produktion
Miko Revereza, Carolina Fusilier
Ton
Miko Revereza
Musik
Miko Revereza, Carolina Fusilier
Animation
Carolina Fusilier