Filmarchiv

Filmstill Marine Target

Marine Target

Marine Target
Lukas Marxt
Deutscher Wettbewerb Kurzfilm 2022
Dokumentarfilm
Österreich,
Deutschland
2022
10 Minuten
Englisch
Untertitel: 
Keine

Der vierte Film von Lukas Marxt über den südkalifornischen Saltonsee richtet seinen Fokus auf die Jahre 1944/45. Etwa 150 Attrappen, Replikas der Bomben von Hiroshima und Nagasaki, wurden dort damals für ballistische Tests abgeworfen. „Marine Target“ vermisst die Überreste der hölzernen Zielplattformen aus der Nähe und aus der Höhe. Den beklemmenden Soundtrack zu der bestechenden filmischen Studie liefert eine anschwellende Verfremdung des nigerianischen Hits „Atomic Bomb“ von William Onyeabor.

Christoph Terhechte

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Regie
Lukas Marxt
Kamera
Lukas Marxt
Schnitt
Lukas Marxt, Vanja Smiljanić
Produktion
Lukas Marxt
Ton
Marcus Zilz
Musik
Marcus Zilz
Filmvertrieb
Dietmar Schwärzler
Internationaler Wettbewerb 2022
Filmstill Matter Out of Place
Matter Out of Place Nikolaus Geyrhalter
Eine monumentale Studie zum Müll als Gestalter von Landschaftsräumen und den Menschen und Maschinen, die er beschäftigt hält: aus dem Getriebe eines selbsterhaltenden Systems.
Filmstill Matter Out of Place

Matter Out of Place

Matter Out of Place
Nikolaus Geyrhalter
Internationaler Wettbewerb 2022
Dokumentarfilm
Österreich
2022
105 Minuten
Albanisch,
Nepali,
Schweizerdeutsch,
Englisch
Untertitel: 
Englisch

Für seine monumentale Studie zur Deplatzierung unternahm Nikolaus Geyrhalter eine Interkontinentalreise. Unter Palmen, auf Bergen, an Flüssen, im Schnee kartografiert er eine Landschaft neuer Art, die sich von geografischen oder klimatischen Bedingungen gelöst zu haben scheint. Angeschwemmt, herbeigeweht, aufgehäuft, hängen oder liegen geblieben – wo einst Naturgewalten wirkten, übernimmt Müll die Gestaltungshoheit. Er bringt sogar einen neuen sozialen Typus hervor: den Umräumer.

Wie in all seinen Filmen führte Nikolaus Geyrhalter auch hier selbst die Kamera. Sie steht still, oft minutenlang, als könne sie nicht glauben, was sich ihr präsentiert: Plastikgespinste, wie verwachsen mit den dürren Ästen an Uferböschungen, verwesende Zeitungen und Kakaopulververpackungen im Bodenaushub auf einem Kartoffelacker in der Schweiz, Strände, die zum Wasser hin ein Teppich aus Styropor und Kunststoffbehältern säumt. In ebenso delikat komponierten Bildern widmet sich der Filmemacher den Maschinen und Menschen, die sich an diesen Mülllandschaften abarbeiten. Sie baggern und pressen, sammeln und sortieren, kehren und harken, schaffen mit Greifarmen oder Händen das eine nach hier und das andere nach dort. Wohlgeformt und unkommentiert stellt sich das Getriebe eines sich selbst erhaltenden Systems vor. Darin läuft ein Entfremdungsprozess ab, der Problem und Lösung auseinanderdriften lässt.
Sylvia Görke

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Regie
Nikolaus Geyrhalter
Kamera
Nikolaus Geyrhalter
Schnitt
Samira Ghahremani, Michael Palm
Produktion
Michael Kitzberger, Nikolaus Geyrhalter, Wolfgang Widerhofer, Markus Glaser
Ton
Sergey Martynyuk, Nora Czamler
Sound Design
Florian Kindlinger, Flora Rajakowitsch
Filmvertrieb
Salma Abdalla
Nominiert für: Preis der Interreligiösen Jury, FIPRESCI Preis, Gedanken-Aufschluss-Preis, Young Eyes Film Award
Seelendinge 2022
Filmstill The 3 Rs
The 3 Rs David Lynch
Nervös vibriert die Kamera, ein Quietscheentchen wird von der Algebra geköpft. Kurz und mit voller Wucht entzündet David Lynch ein Fanal gegen den verschulten Blick auf die Welt.
Filmstill The 3 Rs

The 3 Rs

The 3 Rs
David Lynch
Seelendinge 2022
Experimentalfilm
Österreich,
USA
2011
1 Minute
Englisch
Untertitel: 
Keine

Nervös vibriert die Kamera, ein Quietscheentchen wird von der Algebra geköpft. In nur einer Minute und mit voller Wucht entzündet David Lynch ein Fanal gegen den verschulten Blick auf die Welt. Reading, wRiting, aRithmetic – die drei Grunddisziplinen der kulturtechnischen „Abrichtung“ entpuppen sich als Trauma der Kindheit und Gegner des nicht Vermessbaren, des Rätselhaften und Unbeschreiblichen.

André Eckardt

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Regie
David Lynch
Buch
David Lynch
Kamera
David Lynch
Schnitt
David Lynch
Filmstill The Artist in the Machine

The Artist in the Machine

The Artist in the Machine
Claudia Larcher
Internationaler Wettbewerb Kurzfilm 2022
Animationsfilm
Österreich
2022
4 Minuten
ohne Dialog
Untertitel: 
Keine

Als ihren „Artificial Assistant“ bezeichnet Claudia Larcher die KI, die ihre analoge Collageserie „Baumeister“ digital analysierte und daraus diesen Film generierte. Ob Urheber oder dienstbarer Geist – die Maschine lässt Architekturskizzen biomorph wabern und belebt (d.h. animiert) starre Formen. Die japanischen Metabolisten, die die fließende Erneuerung ihrer Bauten, das organische Wachsen, Verformen und Vergehen von Architektur forderten, hätten an „The Artist in the Machine“ Gefallen gefunden.

Christoph Terhechte

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Regie
Claudia Larcher
Kamera
Claudia Larcher
Schnitt
Claudia Larcher
Produktion
Claudia Larcher
Ton
Claudia Larcher
Animation
Artificial Assistant No. 2
Filmvertrieb
Gerald Weber
Nominiert für: mephisto 97.6-Publikumspreis
Seelendinge 2022
Filmstill The Magical Dimension
The Magical Dimension Gudrun Krebitz
Weit streckt sie die Arme aus: Für den Übertritt von der unerträglichen Wirklichkeit in den Traum braucht es manchmal nur ein Fingerschnipsen, ein anderes Mal mehrere Liegestütze.
Filmstill The Magical Dimension

The Magical Dimension

The Magical Dimension
Gudrun Krebitz
Seelendinge 2022
Animationsfilm
Deutschland,
Österreich
2018
7 Minuten
Englisch
Untertitel: 
Keine

Weit streckt sie die Arme aus: „Ich will nach Hause gehen, träumen.“ Für den Übertritt von der unerträglichen Wirklichkeit in die magische Welt braucht es manchmal nur ein Fingerschnipsen, ein anderes Mal mehrere Liegestütze. Gudrun Krebitz’ poetische Arbeit aus Video und Animation empfiehlt, die Grabplatte wegzuschieben und in das Unterbewusstsein hinabzusteigen.

André Eckardt

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Regie
Gudrun Krebitz
Sound Design
Gudrun Krebitz, Marian Mentrup
Animation
Gudrun Krebitz
Filmstill She Chef

Wanderjahre

Wanderjahre
Gereon Wetzel, Melanie Liebheit
Deutscher Wettbewerb 2022
Dokumentarfilm
Deutschland,
Österreich
2022
100 Minuten
Deutsch,
Englisch,
Dänisch,
Spanisch
Untertitel: 
Englisch

Mit Agnes reisen wir von Luxusküche zu Luxusküche, von Bergisch Gladbach über Barcelona zu den Färöerinseln. Im Gepäck hat die Köchin stets ihren Rucksack mit diversen Messern, Hackebeilen und Pinzetten. Bei der Zubereitung der Köstlichkeiten schaut die Kamera der wissbegierigen jungen Frau über die Schulter. Das Wasser läuft uns im Mund zusammen. Gleichzeitig gewinnt man einen Einblick in die verschiedenen Arten, ein Restaurant zu führen. Es geht um Teamgeist und Gleichberechtigung am Herd.

Man denkt an Goethes „Wilhelm Meisters Lehr- und Wanderjahre“. Denn auch dieser beobachtende Dokumentarfilm gleicht einem Entwicklungsroman. Agnes ist ambitioniert, versteht ihr Handwerk. Eines Tages möchte sie ihre eigene Chefin sein. Schnell findet sie sich in jedem neuen Team zurecht, reiht sich ein. Es ist eine sinnliche Freude, dabei zuzusehen, wie die vielen Hände ineinandergreifen, kulinarische Kreationen liebevoll hergestellt und fein gezupfte Salatblättchen als Dekorationen drapiert werden. Gleichzeitig muss Agnes gegen Widerstände kämpfen. Ihr Lohn ist gering. Ein Kollege fragt, was sie, die gerade erst ihre Lehre abgeschlossen hat, in einem Drei-Sterne-Restaurant suche. Agnes bewegt sich in einer Männerdomäne, in einem Umfeld, das den Druck gern nach unten weitergibt. Doch im Verlauf ihrer Reise trifft sie auch auf kollektive Formen der Zusammenarbeit und neue Visionen des Kochens.
Anke Leweke

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Gereon Wetzel, Melanie Liebheit
Kamera
Gereon Wetzel
Schnitt
Stephan Bechinger
Produktion
Florian Brüning, Thomas Herberth, Alireza Golafshan
Ton
Melanie Liebheit
Musik
Wolf-Maximillian Liebich
Filmvertrieb
Georg Gruber
Funding institution
FilmFernsehFonds Bayern, Filmfonds Wien, ORF Film/Fernsehabkommen, Deutscher Filmförderfonds (DFFF), Österreichisches Filminstitut, BKM – Staatsministerin Kultur und Medien, Filmstandort Austria (FISA)
Nominiert für: VER.DI Preis für Solidarität, Menschlichkeit und Fairness, Young Eyes Film Award, DEFA Förderpreis