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Filmstill Bye Bye Tiberias

Bye Bye Tiberias

Bye Bye Tibériade
Lina Soualem
Publikumswettbewerb 2023
Dokumentarfilm
Frankreich,
Palästina,
Belgien,
Katar
2023
82 Minuten
Französisch,
Arabisch
Untertitel: 
Englisch

Die in Frankreich lebende Schauspielerin Hiam Abbass ist einer der größten Filmstars aus dem Nahen Osten. Sie übernahm Hauptrollen in den prämierten Filmen des israelischen Regisseurs Eran Riklis, spielte in Steven Spielbergs „München“ und kürzlich im US-Serienhit „Succession“. Sie saß in der Jury der großen Festivals in Cannes und Berlin, stellte ihr eigenes Regiedebüt in Venedig vor. Sie ist aber auch: Mutter, Tochter und Schwester in einer großen palästinensischen Familie voller tatkräftiger Frauen. In dieser realen Rolle tritt sie im Werk ihrer Tochter Lina Soualem vor die Kamera und reist zurück in ihren Heimatort Deir Hanna im Norden von Israel – ein arabisches Dorf im jüdischen Staat.

„Öffne nicht das Tor zu vergangenen Sorgen“, zitiert die Regisseurin eine Art Dogma ihrer Verwandten. Es bezieht sich unter anderem auf die traumatische Vertreibung der Familie aus Tiberias, der Stadt am See Genezareth, im Palästinakrieg von 1948. Doch Soualem öffnet mit ihrer Konfrontation der familiären Geschichte auch Tore zu vergangenen Freuden und vermeintlich abgelegten Identitäten. Zwischen Home-Videos, historischen Archivaufnahmen, Fotos und Briefen zeigt Abbass eine berührende und nahbare Leinwandpräsenz in der Rückbesinnung auf ihre Wurzeln. Der lange Schatten der eigenen Herkunft fällt auch auf eine Frau von Welt.

Jan-Philipp Kohlmann

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Lina Soualem
Buch
Lina Soualem, Nadine Naous, Gladys Joujou
Kamera
Frida Marzouk
Schnitt
Gladys Joujou
Produktion
Jean-Marie Nizan
Co-Produktion
Guillaume Malandrin, Ossama Bawardi
Ton
Ludovic Escallier, Lina Soualem
Sound Design
Julie Tribout, Benoit Biral, Rémi Durel
Musik
Amine Bouhafa
Filmvertrieb
Anna Berthollet
Redaktion
Rasha Salti