Filmarchiv

Internationaler Wettbewerb 2021
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KRAI Aleksey Lapin
In einem russischen Dorf soll ein Casting für einen historischen Film stattfinden. Dies ist Anlass für ein liebevolles, semifiktionales Ortsporträt mit Gespür für Wunderliches.
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KRAI

KRAI
Aleksey Lapin
Internationaler Wettbewerb 2021
Dokumentarfilm
Österreich
2021
123 Minuten
Englisch,
Deutsch,
Italienisch,
Russisch
Untertitel: 
Englisch

Der in Russland geborene Regisseur Aleksey Lapin begibt sich zurück in das nahe bei der ukrainischen Grenze liegende Heimatdorf seiner Verwandten, in dem er früher selbst jeden Sommer verbracht hat. Die Filmcrew stellt sich bei einer eigens organisierten öffentlichen Veranstaltung mit Musik vor: Der Grund ihrer Anwesenheit sei ein Casting für einen historischen Film, der hier spielen soll. Es entwickelt sich daraus eine charmante, semifiktionale Dokumentation von und mit der Dorfgemeinschaft.

Das geplante Filmprojekt ist nur ein Vorwand – das wird von Anfang an ersichtlich. Die Bewohnerinnen und Bewohner machen trotzdem gern mit. Lapin spielt originell und mit feiner Ironie mit den Grenzen zwischen Dokumentar- und Spielfilm. So gehen beobachtende Szenen unauffällig über in Inszenierungen. Wunderbar Absurdes hält er fest, etwa wenn ein Baum gefällt und für den „Filmdreh“ umständlich woanders aufgestellt wird, oder wenn liegen gebliebene Autos die Gerüchte über Elektromagnetismus in der Gegend befeuern. Hervorzuheben ist die Bildgestaltung in Schwarz-Weiß, voll von Referenzen an russische Filmklassiker, zeitlos und zeitnah zugleich. Lapins Langfilmdebüt ist nicht nur ein liebevolles Ortsporträt mit Gespür für Wunderliches, sondern auch ein Film über Film: In einem längeren Dialog am Fluss sprechen zwei Figuren über das Kino als Kunstform und wie es sich verändert.
Annina Wettstein

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Aleksey Lapin
Buch
Aleksey Lapin
Kamera
Adrian Campean
Schnitt
Sebastian Schreiner
Produktion
Florian Brüning, Thomas Herberth
Ton
Jaroslaw Redkin, Yuriy Todorov, Lenja Gathmann
Filmvertrieb
Gerald Weber