The Wages of John Pernia
Bevor die Fotografie und der Film erfunden wurden und den „Wilden Westen“ konstruierten, starb der berühmte Entdecker Meriwether Lewis, dessen Reisen eine Expansion der jungen USA nach Westen ermöglichten, unter mysteriösen Umständen. Der heutige Erzähler des Films, ein entfernter Nachfahre, macht ihn zum tragischen Helden einer spekulativen schwulen Liebesgeschichte. Der mögliche Liebhaber, Meriwethers Angestellter John Pernia, ein „Louisiana Creole“, ist historisch verbürgt. Doch das Archivmaterial, das die weiße Folklore der sogenannten Pionierzeit begünstigte, legt keine Fährte zu dieser Romanze.
Ben Young verwildert die frühen Westernbilder und queert die nationalistische Geschichtsschreibung aus der Perspektive von Menschen, die in den ruhmreichen Erzählungen fehlen und deren ursprünglich freier Raum durch die Siedlerbewegung und ihre anschließende Legendenbildung besetzt wurde. Er rehabilitiert John und Meriwether, das undokumentierte Liebespaar, mithilfe von assoziativer Montage und Gossip als die eigentlichen Pioniere. Und die haben mit den USA noch eine Rechnung offen.