The Gullspång Miracle
Kari und May begegnen im schwedischen Gullspång einer Frau, die ihrer vor mehr als 30 Jahren verstorbenen Schwester Lita täuschend ähnlich sieht. Kein Zufall: Olaug wurde am selben Tag wie Lita im ländlichen Norden von Norwegen geboren; ein DNA-Test bestätigt, dass die beiden als Zwillingsschwestern zur Welt kamen. Die freudige Wiedervereinigung mit Kari, May und dem Rest der Familie bekommt jedoch bald Risse. Mit 80 Jahren ist Olaug in ihrer Identität erschüttert. Warum gaben ihre Eltern sie fort? Passt sie zu ihrer neuen, tiefreligiösen Verwandtschaft? An göttliche Offenbarungen glaubt sie nicht. Stattdessen treibt sie Litas vermeintlicher Selbstmord um – und tatsächlich stellt ihre detektivische Recherche deren Todesumstände zunehmend infrage.
An mindestens einer Stelle ist Regisseurin Maria Fredriksson hinter der Kamera hörbar verblüfft. Was wie ein Feel-good-Film beginnt, wird zur Charakterstudie über Identität, dann zu einer Art True-Crime- und schließlich zur Mystery-Story. Die Inszenierung setzt noch eine Schippe drauf, mal mit dramatischem, mal mit durchaus komischem Effekt: Die perfekt ausgeleuchteten Landhäuser mit Porträtfotos an den Wänden und der ironisch-suggestive Musikeinsatz erinnern an „Twin Peaks“. Manchmal schreibt das Leben die verrückteren Plot-Twists.