Boma a Bopa
An der Wand hängen gerahmte Hochzeitsfotografien, auf dem Tisch liegen aufgeschlagene Alben mit Urlaubserinnerungen. Es ist ein Haushalt der seit Jahrzehnten eingespielten Handgriffe. Die Filmemacherin trifft auf gelebtes Leben im Luxemburger Eigenheim der Großeltern. Sie probiert das Jackett des Großvaters und die Ringe der Großmutter an. Aus Langeweile? Oder ist das die Aneignung einer Geschichte? Die Zeit scheint still zu stehen und geht doch unerbittlich weiter. Er hält ein Nickerchen mit der Schlafmaske, auf die offene Augen gedruckt sind, sie sitzt am Küchentisch und spricht über ihre beginnende Demenz. Mit vollen Zügen genießt sie eine Zigarette am Fenster, lässt sich von der Enkelin die Nägel pink lackieren. Vielleicht, um eine gute Figur vor der Kamera zu machen, während der Großvater zur Musik aus dem Radio mit den Hüften wackelt. Dem Gefühl der Vergänglichkeit trotzt das Paar bewegende Momente ab, ein Pas de deux erzählt von Liebe und Verbundenheit.
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