Nasim

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Nasim

Nasim
Ole Jacobs, Arne Büttner
Deutscher Wettbewerb 2021
Dokumentarfilm
Deutschland
2021
120 Minuten
dari,
Französisch,
Griechisch,
Persisch (Farsi)
Untertitel: 
deutsche Untertitel für Menschen mit eingeschränkter Hörfähigkeit, Englisch

Acht Monate lang begleitete das Filmteam um Ole Jacobs und Arne Büttner die Afghanin Nasim und ihre Familie im Geflüchtetenlager Moria auf der griechischen Insel Lesbos, wo zeitweise 20.000 Menschen auf einem für weniger als 3.000 Personen konzipierten Raum leben mussten. Der beobachtende Dokumentarfilm zeigt äußerst einfühlsam den Alltag der zweifachen Mutter, die es auf beeindruckende Weise schafft, die Herausforderungen dieser unzumutbaren Extremsituation immer wieder aufs Neue zu meistern.

Nasim lebte mit ihrer Familie zuvor im Iran, wo sie bereits Diskriminierung erdulden musste. Ihre Ehe ist zerrüttet, die stillen Konflikte mit ihrem Mann fängt die Kamera behutsam ein – Blicke erzählen alles. Nasim leidet an Rheuma und kann ihre Hände kaum noch bewegen. Trotzdem findet sie dafür liebevolle, erklärende Worte – ihren eigenen und den anderen Kindern gegenüber. Sie springt sogar vorübergehend als Ersatz für die weggegangene Schullehrerin ein: „Heute werden wir malen …“ Das Verständnis, das sie anderen stets entgegenbringt, bleibt ihr selbst jedoch verwehrt: Alle in ihrem Umfeld meinen besser zu wissen, was sie braucht. Als das Camp im September 2020 in Flammen aufgeht, scheint jede Hoffnung auf eine bessere Welt verloren. Nasim ist auf sich allein gestellt – doch ganz vielleicht birgt diese erneute Katastrophe auch eine Chance.
Borjana Gaković

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Ole Jacobs, Arne Büttner
Kamera
Arne Büttner
Schnitt
Janina Herhoffer
Produktion
Ray Peter Maletzki, Ayla Güney, Stephan Helmut Beier
Co-Produktion
Ole Jacobs, Arne Büttner
Ton
Ole Jacobs, Azadeh Zandieh
Performer
Nasima Tajik
Ausgezeichnet mit: DEFA Förderpreis, ver.di Preis für Solidarität, Menschlichkeit und Fairness