Ein Porträtfoto von Kurz Tetzlaff: Er sitzt einem Hocker, leicht nach vorne gebeugt, blickt in die Kamera, hat die Unterarme auf den Oberschenkeln aufgestützt und die Hände zu einer Raute geformt.

Abschied von Kurt Tetzlaff

Wir trauern um den DEFA-Regisseur und Dokumentaristen Kurt Tetzlaff, der unserem Festival über Jahrzehnte eng verbunden war. Er ist am 4. Juli im Alter von 89 Jahren gestorben.

Sein Werk umfasst mehr als sechzig Filme, allein vierzig drehte er im DEFA-Studio für Dokumentarfilme. Mehrfach war Kurt Tetzlaff (geb. 1933) mit seinen Arbeiten in Leipzig und gewann 1975 mit Alltag eines Abenteuers eine Silberne Taube. Anderen Filmen aus seinem Werk wurde eine Vorführung auf dem Festival verwehrt. Dennoch war DOK Leipzig – damals noch unter dem Titel „Internationale Leipziger Dokumentar- und Kurzfilmwoche“ – für Tetzlaff stets „die Begegnung mit der Welt“. Von 1973 bis 1989 gehörte er auch dem Festivalkomitee an.

Kurt Tetzlaff war ein Dokumentarist, der die Reibung am DDR-Kulturbetrieb nie scheute. In unserer DEFA-Matinee 2021 blickten wir gemeinsam mit der DEFA-Stiftung nochmals auf sein Schaffen und zeigten u.a. zwei Produktionen, die von der Umbruchszeit 1989/1990 berichten. Es waren Tetzlaffs letzte Filme, die er für die DEFA realisierte.

Unsere Gedanken sind bei seiner Familie, seinen Freund*innen und Wegbegleiter*innen.

Ein Programmhinweis aus Anlass seines Todes: Kurt Tetzlaffs Film Erinnerung an eine Landschaft – Für Manuela (1983) über den Braunkohletagebau südlich von Leipzig ist aktuell in voller Länge auf dem Youtube-Kanal der DEFA-Stiftung abrufbar. Zum Film auf Youtube


Porträtfoto © Günter Linke