Far from the Light of Day
Wo die beiden Männer sind, ist zunächst nicht zu sehen. Wir hören nur einen von ihnen im Voiceover hebräisch sprechen. Der Israeli findet keinen Schlaf, während sein palästinensischer Freund neben ihm im Bett von quälenden Albträumen hin und her geworfen wird. Nachts kommt alles hoch. Dieses Zuhause, wo sich der Hund zwischen die beiden kuschelt, liegt in Paris, erklärt der Sprecher. Aber er streift das nur nebenbei. Sein Sprechen ist vielmehr der Versuch, die politische Lage in der Heimat verständlich zu machen, einen Krieg, eine so schreckliche, andauernde Katastrophe, dass sie sich im Grunde unmöglich beschreiben lässt. Jeder Versuch dieser Art muss wohl scheitern. Aber was sonst kann man tun?
Der Sprecher weiß sich eloquent ausdrücken, seine Worte wirbeln und drehen sich um sich selbst, erzählen von Gräueln, Protesten, Diskriminierung, aber auch von Familie, Intimität, freudvollen Erinnerungen. Wie die Worte falten sich auch die Bilder ineinander, schweifen durch die dunkle Wohnung, manchmal sogar nach draußen, zu Metrostationen, vagen Landschaften, eingeschneiten Straßen. Lichtkontraste schaffen Perspektiven, obwohl Dunkelheit herrscht. Trotz allem wird vom nächsten Morgen gesprochen, von Neuanfängen, seien sie auch noch so unfassbar weit weg. Zärtlich fällt der Blick auf das Bett im Tageslicht und den Mann, der darin aufwacht. Woran sonst kann man sich noch festhalten?
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