The Great History of Western Philosophy
„Versuchen Sie nicht, über diesen Film nachzudenken. Er ist völlig verrückt und ergibt überhaupt keinen Sinn.“ Das lässt Aria Covamonas in diesem wilden Cutout-Animation-Ritt durch die chinesische und westliche (Philosophie-)Geschichte gleich zu Anfang verkünden – und hält Wort. In scheinbar arbiträrer Reihenfolge treten zahllose Figuren auf, die ohne erkennbaren roten Faden zum Tode verurteilen, sich streiten oder anbändeln – dies aber auf die absurdeste und lustigste Weise tun. Irgendwann taucht beispielsweise Platon auf, den die Elefanten baden müssen, weil er zu lange in der Höhle war. Aber auch Mao, Micky Maus, Nietzsche und Lacan betreten die Bühne. Entnommen sind sie allesamt der Public Domain, genauso wie die chinesischen Dialoge, die nach Rhythmus geschnitten aus den Mündern kommen; die englischen Untertitel haben mit ihnen nichts zu tun.
Jede Interpretation, so Covamonas, sei möglich – und gewünscht. Nichtsdestotrotz verdichten sich Themenfelder: Die willkürliche Gewaltanwendung, die jedes autoritäre Regime auszeichnet, wird ebenso karikiert wie die Absurdität jedweden Kanons. Aber auch Covamonas ist von ihm geprägt: Visuell eine Hommage an dadaistische Collage-Kunst à la Hannah Höch, auditiv ein Verweis auf das Rauschen früher Tonfilme, kann man sich in diesem überbordenden Schatz gesampelter Weltkultur herrlich amüsieren und Referenzen-findend treiben lassen.
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