Lights, Haze
Erst das Licht bringt die Umrisse der Welt aus der Dunkelheit hervor. Bei der Zyanotypie wird lichtempfindliches Material verwendet, damit sich weiße Zeichnungen auf bläulichem Hintergrund materialisieren. Tata Managadze fordert die Lichtempfindlichkeit unseres Bewusstseins heraus. Sie verwendet Reflexionen und Spiegelungen, um die sensible, hauchdünne Materie der Assoziationen so zu belichten, dass ephemere Erinnerungen und Empfindungen sichtbar werden. Das Gedicht am Anfang verrät, wie beruhigend und brutal zugleich ihr Protagonist – das Licht – sein kann. Wie Kinder auf einem Spielplatz lassen wir uns durch den Tanz der Lichter verführen, suchen ihn stets aufs Neue. Blumenmuster auf dem Geschirr in der Spüle beginnen sich zu drehen, wenn die Lider schwer werden und der Schlaf naht. Alles kommt in Bewegung. Im Übergang zwischen Wachsein und Traum regt sich ein anderes Leben in der Plattenbausiedlung: Die Sterne des Restaurants springen aus dem Schild und ritzen Spuren in die Wand. Oder sind das Narben, die noch heilen müssen? Vielleicht die Narben der sowjetischen Ära?
Immer wieder werden uns schon bekannte Fragmente neu zusammengesetzt. Dieser nicht-narrative animierte Dokumentarfilm führt uns durch eine Spirale der Erinnerung zu einem Ursprung, der nicht auffindbar ist. Er baut eine Brücke zu unserer kindlichen Fähigkeit, Magie in den alltäglichsten Dingen zu finden.
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managadze.tata1@gmail.com