My Father, Nour and I

Filmstill My Father, Nour and I

My Father, Nour and I

Mijn vader, Nour en ik
Wiam Al-Zabari
Publikumswettbewerb 2023
Dokumentarfilm
Niederlande
2023
56 Minuten
Niederländisch,
Arabisch
Untertitel: 
deutsche Untertitel für Menschen mit eingeschränkter Hörfähigkeit, Englisch

Vor zwanzig Jahren floh der Filmemacher Wiam Al-Zabari mitten in der Nacht mit seiner Familie aus Bagdad. Sein Vater, ein regimekritischer ehemaliger Botschafter, war bereits aus dem Irak entkommen und wartete in den Niederlanden auf sie. Seitdem hat in der Familie niemand mehr über diese Ereignisse gesprochen. Was damals genau geschah, blieb immer ein Tabu. Jetzt, da Wiam selbst Vater ist, merkt er, dass sein früheres Leben ihn einholt und sich immer mehr Fragen auftun. Die größte von allen: Warum mussten sie überhaupt fliehen? Wiam möchte das endlich herausfinden. Zum ersten Mal bricht er das Schweigen und beginnt, der Vergangenheit im Dialog mit seinen Eltern und Geschwistern auf den Grund zu gehen. Vor allem möchte er verhindern, dass er diese traumatischen Erfahrungen an seinen Sohn weitergibt.

In dieser filmischen Familien-Therapie richtet er sich direkt an Nour, den kleinen Sohn. Diesen Film hat Wiam sich und ihm versprochen, um die viel zu lange verdrängten Themen so aufzuklären, dass der Junge, wenn er einmal erwachsen sein wird, festen Boden unter sich fühlt. Dabei ist er schonungslos ehrlich mit sich und seinen Verwandten und wählt manch ungewöhnlichen künstlerischen Kniff. So bringt er sich als Regisseur aus dem Off selbst mit ein und analysiert kritisch die eigene Position im Gefüge aus Sprechen und Schweigen: der Versuch eines Innenblicks von außen.

Lina Dinkla

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Wiam Al-Zabari
Kamera
Niels van Koevorden, Jefrim Rothuizen, Wiam Al-Zabari
Schnitt
Augustine Huijsser, Renko Douze, Wiam Al-Zabari
Produktion
Hasse van Nunen, Iris Lammertsma, Renko Douze, Boudewijn Koole
Ton
Tim van Peppen, Gideon Bijlsma
Sound Design
Jacob Oostra
Musik
Alaa Arsheed, Haian Arsheed