Rebellinnen – Fotografie. Underground. DDR.

Filmstill Rebels

Rebellinnen – Fotografie. Underground. DDR.

Rebellinnen – Fotografie. Underground. DDR.
Pamela Meyer-Arndt
Wettbewerb um den Publikumspreis 2022
Dokumentarfilm
Deutschland
2022
88 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Englisch

Die rauen, ungepflegten Fassaden im Prenzlauer Berg – als hätte man den Häusern die Haut abgezogen, meint Fotografin Tina Bara. In einer Platte aufgewachsen, zog es sie als junge Frau nach Ostberlin. In Konflikt mit dem Staat geriet sie schnell, genauso wie die Künstlerinnen Cornelia Schleime und Gabriele Stötzer, die Regisseurin Pamela Meyer-Arndt in ihrem Film nach Erinnerungen, Traumata und schöpferischer Genese befragt.

Stötzer, Schleime, Bara – leicht hatte es keine von ihnen in der DDR. Die eine landete aufgrund einer Unterschriftenaktion im Gefängnis, der anderen setzte man mit nicht bewilligten Ausreiseanträgen zu, sie alle litten psychisch bis hin zu Schmerzzuständen. Bespitzelung, Misshandlung und Unterdrückung schlagen sich in den Werken der Frauen nieder. Tina Baras düstere Selbstporträts, aufgenommen in einer kargen Berliner Wohnung, Cornelia Schleimes als „Müllkunst“ verunglimpfte Bilder, Gabriele Stötzers Fotoserien mit Frauen in zerschnittenen Kleidern und verlaufener Schminke – Zeugnisse der Verzweiflung, aber auch Belege des Drangs zum unbedingten Selbstausdruck. Meyer-Arndt besucht die Künstlerinnen, entdeckt mit ihnen Orte der Vergangenheit wieder und beobachtet die Entstehung neuer Arbeiten. Die Erzählungen erschüttern, berühren und lösen zugleich Ehrfurcht vor den vehement beschrittenen Lebenswegen aus, die mehr als einmal direkt am Abgrund entlangführten.
Carolin Weidner

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Pamela Meyer-Arndt
Kamera
Lars Barthel
Schnitt
Andreas Zitzmann
Produktion
Andreas Schroth, Irene Höfer
Ton
Nic Nagel, Pamela Meyer-Arndt
Musik
Ulrike Haage
Nominiert für: DEFA Förderpreis, Gedanken-Aufschluss-Preis