String Pieces
Das einsame Leben einer Studentin in Incheon. Sie schickt spätnachts Aufsätze ab, geht aus ihrer beengten Wohnung zum Rauchen auf die Straße, scrollt durch alte Werbefilme im Internet. Auf ihrem USB-Stick entdeckt sie zufällig eine MPEG-Datei. Per Klick löst sie ein Gespräch mit ihren Großeltern aus. Die zwei berichten von ihrem Leben in exakt jenem Stadtviertel, in dem die Enkelin jetzt wohnt. Einmal freigesetzt, sind die Stimmen nicht mehr zum Schweigen zu bringen, schleichen sich in ihren Alltag und ihre Träume ein. Während sie von Vorurteilen gegen nordkoreanische Flüchtlinge erzählen, von der über Nacht gebauten Behelfsunterkunft aus Pappresten von einem US-Militärstützpunkt, vom Handel mit selbst gemachten Malztoffees, werden all diese Unternehmungen in Stop-Motion-Sequenzen lebendig, die – wie die Erzählstimmen selbst – aus einer anderen Zeit zu kommen scheinen. Doch dies ist nur eine von vielen visuellen Ideen und Animationstechniken, die hier Anwendung finden. Zu sehen sind Handzeichnungen in verschiedensten Ausführungen, 3D-Scans zur raffiniert unvollkommenen Nachbildung der städtischen Architektur, echte Fotos und Realfilmszenen, die an einer Stelle sogar die Menschen hinter den Stimmen zeigen. Die Geschichte schweigt nie; hier sehen wir sie in all ihren sich überlagernden Schichten.
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