Retrospektive 2021: Programme und Podiumsgäste

Retrospektive 2021: Programme und Podiumsgäste

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Die Juden der Anderen. Geteiltes Deutschland, verteilte Schuld, zerteilte Bilder

Mit der deutschen Teilung verschwand das Hitlerreich endgültig von der Landkarte. Doch in den neuen Staaten lebten die alten Deutschen: Täter und unbeteiligte Zuschauer des Massenmords an den Juden Europas. Für DDR wie BRD wurde der Umgang mit dem Holocaust moralischer Prüfstein – mit dem man sich und den Nachbarn examinierte. Wir schauen auf deutsch-deutsche Wechsel- und Gegenblicke, auf Filme über Schuld, auf Bilder des „Jüdischen“, die „Deutsches“ zeigen. 

Die Retrospektive umfasst insgesamt sechs Programme. Zu allen Filmgesprächen sind Gäste mit (film-) historischer Expertise geladen, die wir Ihnen im Folgenden vorstellen.

Gast
Frank Stern

Frank Stern wurde nach Studien in Berlin und Jerusalem 1989 mit der Dissertation „Im Anfang war Auschwitz. Antisemitismus und Philosemitismus im deutschen Nachkrieg“ an der Universität Tel Aviv promoviert. Nach Professuren in den USA, in Israel und Deutschland ist er zurzeit Professor für Zeitgeschichte an der Universität Wien. Deutsch- und österreichisch-jüdische Filmgeschichte stehen im Zentrum seiner Arbeit. Zuletzt veröffentlichte er 2017 „Filmische Visionen. Deutsch-österreichisch-jüdische Metamorphosen im israelischen Kino“. Seit 2008 ist er Co-Leiter des Jüdischen Filmclubs Wien.

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Gäste
Jörg Frieß

Jörg Frieß war nach Studien in Köln, Nijmegen und Berlin von 1998 bis 2004 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ in Potsdam-Babelsberg. Von 2004 bis Juli 2006 nahm er eine Gastprofessur im Studiengang Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation an der Universität der Künste Berlin wahr. Seit August 2006 leitet er das Zeughauskino und die filmhistorischen Sammlungen der Kinemathek des Deutschen Historischen Museums in Berlin.

Tobias Hering

Tobias Hering studierte Philosophie in Frankfurt am Main und Berlin und arbeitet als unabhängiger Kurator und Publizist zu gesellschafts- und bildpolitischen Fragestellungen im historischen und zeitgenössischen Film. Neben der regelmäßigen Programmarbeit für die Berliner Kinos Arsenal und Zeughauskino kuratiert er Filmprogramme für europäische Kunstinstitutionen. Von 2018 bis 2021 war er kuratorischer Leiter des Rechercheprojekts „re-selected“ und 2020 Mitherausgeber der Schriften von Danièle Huillet und Jean-Marie Straub.

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Gäste
Olaf Möller

Olaf Möller ist Autor zahlreicher monografischer und thematischer Publikationen zum historischen und zeitgenössischen Film. 2016 kuratierte er die Retrospektive „Geliebt und verdrängt. Das Kino der jungen Bundesrepublik Deutschland von 1949 bis 1963“ im Rahmen des Festival del film Locarno. Viele Jahre gehörte er zur Festivalkommission der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen und verantwortet seit 2020 die Sektion Cinema Regained des Internationalen Filmfestivals Rotterdam. Er lehrt als außerordentlicher Professor für Filmgeschichte und -theorie an der Aalto-Universität in Helsinki.

Katharina Rauschenberger

Katharina Rauschenberger ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fritz Bauer Institut in Frankfurt am Main und Redakteurin des Instituts-Bulletins „Einsicht“. 2001 wurde sie an der Technischen Universität Berlin mit der Arbeit „Jüdische Tradition im Kaiserreich und in der Weimarer Republik“ promoviert. 2015/2016 war sie Gastkuratorin am Jüdischen Museum Frankfurt am Main. Im Rahmen ihrer Forschungen publiziert sie regelmäßig zur Geschichte, Wirkung und juristischen respektive politischen und gesellschaftlichen Aufarbeitung des Holocaust.

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Gast
Wolfgang Jacobsen

Wolfgang Jacobsen forscht und publiziert seit den 1980er Jahren zur deutschen und internationalen Filmgeschichte. 1991 bis 2002 verantwortete er Konzeption und Organisation der filmhistorischen Retrospektiven der Berlinale und leitete 2002 bis 2018 die Abteilung Forschung und Publikationen der Deutschen Kinemathek. Bis 2005 war er Herausgeber der Zeitschrift FilmExil, bis 2007 Mitherausgeber der CineGraph-Buchreihe und ist aktuell Mitherausgeber der Reihe „Film & Schrift“. Zuletzt veröffentliche er 2021 das Kompendium „Der Film im Nationalsozialismus“.

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Auf dem Podium
Ralph Eue
Kurator der Retrospektive

Ralph Eue ist Filmhistoriker, Publizist und Kurator. Er studierte Germanistik, Politikwissenschaften, Romanistik und Architektur in Marburg, Paris und Frankfurt am Main und war bis 1984 Redakteur der Zeitschrift „Filmkritik“. 2005 kuratierte er die Retrospektive der Berlinale. Von 2010 bis 2012 war er künstlerischer Leiter des Projekts „Provokation der Wirklichkeit. 50 Jahre Oberhausener Manifest“. 2014 initiierte er das Film-, Publikations- und Veranstaltungsprojekt „Susan Sontag Revisited“. 2017, 2018 und 2019 war er Initiator und Kurator der Retrospektiven bei DOK Leipzig.

Sylvia Görke
Kuratorin der Retrospektive

Sylvia Görke gehörte noch während des Studiums in Leipzig 1999 zum Gründungsteam der Agentur cut-FilmPresse & MovieEvents, für deren seither erscheinendes Monatsmagazin „Player“ sie regelmäßig Filmkritiken verfasst. Von 2001 bis 2011 war sie Autorin, Redakteurin und Lektorin des „Allgemeinen Künstlerlexikons“ und verfasste zahlreiche Beiträge zu vor allem zeitgenössischen bildenden und intermediären Künstlern. Neben Lektoraten für Galerie- und Museumspublikationen leitet sie seit 2011 die Printredaktion von DOK Leipzig.

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Gast
Miriam Pfeiffer

Miriam Pfeiffer ist Filmemacherin und Programmkino-Betreiberin. Sie wuchs in der DDR als Tochter eines Theaterregisseurs mit tschechoslowakisch-jüdischen Wurzeln auf. Noch vor der Wende begann sie in Leipzig eine Schwesternausbildung, wurde relegiert, machte nach der Wende Abitur und übersiedelte nach Berlin. 1997 kehrte sie nach Leipzig zurück, um die Kinobar Prager Frühling als zunächst subalterne lokale Filmspielstätte zu etablieren. Seit 2006 betreibt sie die Kinobar in eigener geschäftlicher und programmatischer Verantwortung.

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