Filmarchiv

Kids DOK 2023
Filmstill The Daughter of the Shaolin Master
Die Tochter des Shaolin-Meisters Therese Koppe
Mariella lebt mit ihrer Familie in Berlin. Ihr Vater leitet dort die Shaolin-Kung-Fu-Schule und bereitet sie und ihre Schwestern auf den nächsten Wettkampf vor. Die Aufregung ist groß.
Filmstill The Daughter of the Shaolin Master

Die Tochter des Shaolin-Meisters

Die Tochter des Shaolin-Meisters
Therese Koppe
Kids DOK 2023
Dokumentarfilm
Deutschland
2023
24 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

Mariella lebt mit ihrer siebenköpfigen Familie in Berlin. Ihr Vater wurde im chinesischen Shaolin-Kloster in der Kung-Fu-Kampfkunst ausgebildet. Jetzt leitet er die Kung-Fu-Schule in Berlin-Schöneberg und bereitet sie und ihre Schwestern auf das nächste Turnier vor. Das gehört schon seit vielen Jahren zu Mariellas Alltag. Doch die Aufregung vor jedem Wettkampf will nicht so recht verschwinden.

Lina Dinkla

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Regie
Therese Koppe
Kamera
Julia Geiß
Schnitt
Evelyn Rack
Produktion
Heike Kunze
Ton
Birte Gerstenkorn
Deutscher Wettbewerb 2022
Filmstill Dead Birds Flying High
Die toten Vögel sind oben Sönje Storm
Die Pflichten als Bauer vernachlässigte Jürgen Friedrich Mahrt (1882–1940) nur zu gern: für das hingebungsvolle Dokumentieren einer Natur, wie sie heute nicht mehr auffindbar ist.
Filmstill Dead Birds Flying High

Die toten Vögel sind oben

Die toten Vögel sind oben
Sönje Storm
Deutscher Wettbewerb 2022
Dokumentarfilm
Deutschland
2022
83 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Englisch

Auf einem norddeutschen Dachboden: Kisten voller aufgespießter Schmetterlinge, sorgsam von Hand kolorierte Fotografien der örtlichen Flora und Fauna, Hundertschaften ausgestopfter und eingestaubter Vögel – Jürgen Friedrich Mahrt (1882–1940) hat ganze Arbeit geleistet. Seine Sammlungen künden von einer nicht mehr existenten Gegenwart. Und doch verbergen sich in ihnen bereits alle Vorzeichen einer ökologischen Krise.

Tot oder lebendig? Den Aufnahmen von Jürgen Friedrich Mahrt wohnt ein unheimliches Moment inne: Nicht immer kann man sicher sein, ob das im Kader eingefangene Tier Ergebnis stundenlanger Warterei oder doch nur ein lebensecht inszeniertes Präparat ist. Da fehlen die Wellenbewegungen um die Ente im Teich, da blickt der Greifvogel verdächtig ruhig direkt in die Linse. Mahrt war ein Grenzgänger. Die bäuerlichen Pflichten opferte er dem Drang, Dokumentarist heute kaum noch vorzufindender Naturräume zu werden. Uralte Wälder, verwunschene Moore, Makroansichten dicker bunter Raupen – nahezu magische Bilder, die, ob der unwiederbringlich verlorenen Vielfalt, zugleich traurig stimmen. Urenkelin Sönje Storm lässt den Nachlass des ruhigen Exzentrikers von Fachkundigen analysieren, zeigt Torfstecher, ausgestorbene Spezies und ein sich veränderndes Land. Eine überaus anregende Exkursion, kongenial begleitet von verschrobenen Electronica-Klängen von Dominik Eulberg und Bertram Denzel.
Carolin Weidner

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Regie
Sönje Storm
Buch
Sönje Storm
Kamera
Alexander Gheorghiu
Schnitt
Halina Daugird
Produktion
Sönje Storm
Ton
Roman Pogorzelski
Musik
Dominik Eulberg, Bertram Denzel, Henry Reyels
Ausgezeichnet mit: Goldene Taube (Deutscher Wettbewerb)
Animation Perspectives 2020
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The Train, the Forest Patrick Buhr
Ein Hochspannungsmast wedelt mit seinen Tentakeln. Der Blick versucht, ein Linienwirrwarr zu ordnen, und skizziert neu, was sich aus den Resten der Wahrnehmung zusammenfügen lässt.
Media Name: ab2f00b3-2e0e-467e-a4b8-156462ecaa0d.jpg

The Train, the Forest

The Train, the Forest
Patrick Buhr
Animation Perspectives 2020
Animationsfilm
Deutschland
2017
3 Minuten
ohne Dialog
Untertitel: 
Keine

Der Blick schweift an Bäumen entlang und versucht, nahe und ferne Zweige optisch zu ordnen. Ein Linienwirrwarr lässt skizzenhaft zurück, was ist, und hält skizzenhaft fest, was aus den Resten der Wahrnehmung zusammengefügt werden kann. Mit digitalem Knacksen erobern handgezeichnete Striche die dritte Dimension. Ein Hochspannungsmast wedelt mit seinen Tentakeln.

André Eckardt

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Regie
Patrick Buhr
Produktion
Patrick Buhr
Ton
Patrick Buhr, Kaloyan Dimitrov
Animation
Patrick Buhr
Retrospektive 2021
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Theresienstadt. Ein Dokumentarfilm aus dem jüdischen Siedlungsgebiet Kurt Gerron, Karel Pečený
In Fragmenten überlieferte NS-Propaganda, die das Lager als Ruhesitz für jüdische „Aussiedler“ inszeniert. Der Häftling und zwangsverpflichtete Co-Regisseur Kurt Gerron starb im Gas.
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Theresienstadt. Ein Dokumentarfilm aus dem jüdischen Siedlungsgebiet

Theresienstadt. Ein Dokumentarfilm aus dem jüdischen Siedlungsgebiet
Kurt Gerron, Karel Pečený
Retrospektive 2021
Dokumentarfilm
Deutschland
1944
17 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

Ein nur in Fragmenten überlieferter NS-Propagandafilm, der seine Wirkung nie „erproben“ konnte. Erst intensive Forschungen identifizierten die verstreuten Reste, berichtigten den kolportierten Titel „Der Führer schenkt den Juden eine Stadt“ und klärten, wer den ursprünglich etwa 90-minütigen Betrugsversuch vor dessen Verschwinden überhaupt hatte sehen können. Die avisierte internationale Öffentlichkeit war 1944/1945 nicht mehr zu erreichen. Aber wäre sie von dem hier inszenierten Ruhesitz für „ausgesiedelte“ Jüdinnen und Juden überzeugt gewesen? Kurt Gerron, Film- und Theaterberühmtheit, im Getto interniert und als Co-Regisseur zwangsverpflichtet, wurde noch 1944 nach Auschwitz deportiert und vergast.

Sylvia Görke

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Regie
Kurt Gerron, Karel Pečený
Buch
Kurt Gerron
Kamera
Ivan Fric, Čeněk Zahradníček, Josef Cepelak, Karel Pečený
Schnitt
Ivan Fric
Produktion
Karel Pečený
Ton
Jaroslav Sechura, Josef Francek
Filmstill Togoland Projections

Togoland Projektionen

Togoland Projektionen
Jürgen Ellinghaus
Deutscher Wettbewerb Dokumentarfilm 2023
Dokumentarfilm
Frankreich,
Deutschland,
Togo
2023
96 Minuten
Französisch,
Deutsch,
Englisch,
Ife,
Tem,
Anufo,
Bassar,
Kabiyé,
Dagbani,
American Sign Language,
Konkomba
Untertitel: 
Deutsch, Englisch

Auf den Spuren des Hamburger Filmregisseurs Hans Schomburgk, der mit seiner Gefährtin und Darstellerin Meg Gehrts 1913 die deutsche Kolonie Togo von Lomé bis in den Norden bereiste, führt Jürgen Ellinghaus die damals entstandenen Aufnahmen an ihren Drehorten im heutigen Togo vor. Schomburgks affirmative Bilder zeigen Sklav*innenarbeit, Erniedrigung und den Hochmut der Kolonialmacht. Kontrastiert wird das Material durch Gehrts’ verklärende Tagebuchaufzeichnungen und andere Kolonialberichte, die oft von einer entsetzlichen Kälte zeugen.

Die Vorführungen des nie zuvor in Togo gezeigten Materials geben ihrem Publikum Anlass für Reflexionen über Traditionen, Klischees, über den „weißen Blick“. In den Dörfern rufen die kolonialen Bilder Erinnerungen an überlieferte Geschichten wach. In der Großstadt Lomé beklagen junge Filmenthusiast*innen, dass ihnen diese Bilder bis heute vorenthalten blieben, und diskutieren, in welchen Kontexten man sie vorführen soll. „Togoland Projektionen“ zeigt aber nicht nur, wie sehr diese schmerzvollen Dokumente und Texte im heutigen Togo gebraucht werden, weil sie zur Geschichte des Landes gehören. Der Film demonstriert auch, dass sie in Deutschland gebraucht werden, damit wir Verantwortung für unsere unter den Teppich gekehrte Geschichte übernehmen und dem eigenen Rassismus begegnen können – dem damaligen und dem heutigen.

Christoph Terhechte

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Jürgen Ellinghaus
Buch
Jürgen Ellinghaus
Kamera
Rémi Jennequin
Schnitt
Nina Khada
Produktion
Frédéric Féraud
Co-Produktion
Peter Roloff, Madjé Ayité
Ton
Caled Boukari
Sound Design
Anders Wasserfall
Filmvertrieb
Stephan Riguet
Redaktion
Rolf Bergmann
Funding institution
nordmedia Film- und Mediengesellschaft mbH Niedersachsen/Bremen, Centre national du cinéma et de l'image animée
Sprecher*in
Jürgen Ellinghaus
Nominiert für: Dokumentarfilmpreis des Goethe-Instituts, Filmpreis Leipziger Ring, VER.DI Preis für Solidarität, Menschlichkeit und Fairness
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Tönendes ABC

Tönendes ABC
László Moholy-Nagy
Animation und Musique Concrète 2021
Experimentalfilm
Deutschland
1933
2 Minuten
ohne Dialog
Untertitel: 
Keine

Kaum war die Lichttontechnik erfunden, schon wurde sie anders verwendet als gedacht. Geometrische Muster, verschlungene Linien, Gesichtsprofile und Buchstaben statt Sprachaufnahme und Musik – Moholy-Nagy gestaltet einfallsreich die optische Tonspur des Films. Die Fotozelle des Kinoprojektors übersetzt seine „tönende Handschrift“ in elektronisches Brummen und Piepen, entlang und neben der Tonleiter.

André Eckardt

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
László Moholy-Nagy