Filmarchiv

Jahr

Land (Film Archive)

Retrospektive 2021
Media Name: 4d723392-91a0-4cae-8a0c-32644664e2c6.jpg
Die Judengasse Peter Nestler
In Frankfurt am Main wurden Reste eines mittelalterlichen jüdischen Gettos entdeckt. Der bundesweite Protest gegen deren „Überbauung“ gab Anlass für diese filmische Befundsicherung.
Media Name: 4d723392-91a0-4cae-8a0c-32644664e2c6.jpg

Die Judengasse

Die Judengasse
Peter Nestler
Retrospektive 2021
Dokumentarfilm
BRD
1988
44 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Englisch

Gerade erst war man bei Schachtarbeiten in Frankfurt am Main auf archäologische Zeugnisse mittelalterlichen jüdischen Lebens gestoßen, schon sollten sie wieder „überbaut“ werden. Der zivile Protest weitete sich 1987 auf die ganze Bundesrepublik aus – und rief Peter Nestler auf den Plan. Sein Film unternimmt, was die Frankfurter Behörden umgehen wollten: eine gewissenhafte, kontextualisierende Befundsicherung. Er ordnet nicht „nur“ die entdeckten Baureste des jüdischen Gettos in die städtische und deutsche Geschichte ein, sondern legt auch die kulturhistorische und erinnerungspolitische Instinktlosigkeit der bundesrepublikanischen Gegenwart frei und bringt sie wie in einer Museumsvitrine zur Anschauung.

Sylvia Görke

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Peter Nestler
Buch
Peter Nestler
Kamera
Rainer Komers
Schnitt
Peter Nestler
Produktion
Südwestfunk (SWF)
Ton
Peter Nestler
Sprecher*in
Peter Nestler
Retrospektive 2022
Filmstill To Be Young, and What Else?
Jung sein – und was noch? Gitta Nickel
Die Jugendbrigade der Volkswerft Stralsund leistet, trotz ideologischer Mängel, Hervorragendes. Dennoch wird die Stadt zum Brennpunkt sozialistischer Wertschöpfungsverhältnisse.
Filmstill To Be Young, and What Else?

Jung sein – und was noch?

Jung sein – und was noch?
Gitta Nickel
Retrospektive 2022
Dokumentarfilm
DDR
1977
49 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

Hoch im Norden, in der Volkswerft Stralsund, trifft Gitta Nickel eine Jugendbrigade, deren Mitglieder sich unverblümt äußern: „Ich bin jetzt 27 Jahre alt. An meinem eigenen Beispiel kann ich sagen: außer Arbeit nichts gewesen, wirklich nichts. Das kann ich wirklich von mir stock und steif behaupten.“ Stralsund als Brennpunkt sozialistischer Wertschöpfungsverhältnisse: Zwar wird alle zwei Wochen ein Schiff fertiggestellt, jedoch keine Wohnungen, und an Freizeitangeboten mangelt es gleich ganz. Der Befund: Lebensqualität und Leistung stehen in keiner guten Relation zueinander. Der Zusammenhalt in der Brigade ist dennoch groß, auch wenn es, wie einige befinden, auf „ideologischem Gebiet“ noch hapert.

Carolin Weidner

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Gitta Nickel
Kamera
Niko Pawloff
Produktion
DEFA-Studio für Dokumentarfilme
Ton
Andreas Walter