Filmarchiv

Retrospektive 2021
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Das leere Haus Miriam Pfeiffer
Nach der Wiedervereinigung wächst die Israelitische Religionsgemeinde Leipzig – sie braucht Platz. Doch das neue Domizil bleibt vorerst leer: benachbarte Grundeigentümer klagen.
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Das leere Haus

Das leere Haus
Miriam Pfeiffer
Retrospektive 2021
Dokumentarfilm
Deutschland
2004
30 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

Die Israelitische Religionsgemeinde Leipzig ist nach der Wende durch Zuzug auf eine stattliche Größe angewachsen, zu groß für die angestammten Räume. Das Ariowitsch-Haus, in den 1920ern als Israelitisches Altenheim errichtet, soll einem großzügiger dimensionierten Kultur- und Begegnungszentrum Obdach geben – und gleichzeitig an die 1942 nach Theresienstadt deportierte Heimbewohnerschaft erinnern. Doch der Ausbaubeginn verzögert sich: benachbarte Grundbesitzer klagen. Miriam Pfeiffer schaltet sich in die laufende öffentliche Debatte ein und befragt Bürgerinnen und Bürger der Stadt zu ihren Vermutungen über Gründe für die Verweigerung, die dem zuständigen Gericht vielleicht noch nicht bekannt sind.

Sylvia Görke

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Miriam Pfeiffer
Kamera
Miriam Pfeiffer, Alexandra Czok
Schnitt
Maurice Hünsni
Produktion
Schulmuseum Leipzig
Ton
Anja Hempel, Gert Blumhagen
Musik
Chor der Israelitischen Religionsgemeinschaft zu Leipzig
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Light Years

Lata świetlne
Monika Proba
Internationaler Wettbewerb Kurzfilm 2021
Dokumentarfilm
Polen
2021
28 Minuten
Russisch,
Polnisch
Untertitel: 
Englisch

Witali und Łukasz haben das orthodoxe Seminar absolviert. Um das Priesteramt anzutreten, müssen sie eine Familie gründen oder Mönch werden. Doch die beiden Freunde leben lieber in den Tag hinein, sinnieren, philosophieren und singen. Voller Empathie schaut die Kamera zu, gibt den beiden Männern Raum und Zeit, sich ihrer Situation zu stellen. Ein beobachtender Dokumentarfilm wird zum Thriller: Kann die zärtliche Freundschaft den religiösen Verpflichtungen, den Erwartungen der Familie standhalten?

Anke Leweke

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Monika Proba
Buch
Monika Proba
Kamera
Zvika Gregory Portnoy
Schnitt
Adriana Fernández Castellanos, Monika Proba
Produktion
Ewa Jastrzebska, Jerzy Kapuscinski, Magdalena Borowiec, Tatiana Matysiak, Daria Zienowicz
Ton
Lucyna Wielopolska-Lorenc
Filmvertrieb
Katarzyna Wilk
Kids DOK 2021
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Little Singer Hao Yu
Die kleine Sängerin tritt nach vorn, ein letztes Räuspern, dann … Sie wird doch nicht etwa das Mikrofon anlecken wie ein Eis? Eine Idee, die bestimmt jeder schon einmal hatte!
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Little Singer

Little Singer
Hao Yu
Kids DOK 2021
Animationsfilm
Deutschland
2021
1 Minute
ohne Dialog
Untertitel: 
Keine

Vorhang auf, Bühne frei, das Mikrofon ist an, die Vorstellung kann beginnen. Die kleine Sängerin tritt nach vorn und alle sind gespannt, welche Gesangskünste gleich erklingen werden. Noch ein letztes Räuspern und dann geht es los. Doch was ist das? Sie wird doch nicht etwa das Mikrofon anlecken wie ein Eis? Eine Idee, die bestimmt jeder schon einmal hatte!

Lina Dinkla

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Hao Yu
Produktion
Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF
Musik
Ilja Gussarov, MOE - Valeriia Khazan, Steven Müller, Nico Pavlovic, Fabian Zeidler
Animation
Hao Yu
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Lo que queda en el camino

Lo que queda en el camino
Jakob Krese, Danilo do Carmo
Wettbewerb um den Publikumspreis 2021
Dokumentarfilm
Brasilien,
Deutschland,
Mexiko
2021
93 Minuten
Spanisch
Untertitel: 
deutsche Untertitel für Menschen mit eingeschränkter Hörfähigkeit, Englisch

2018 machten sich Tausende Menschen aus Lateinamerika auf den Weg. Gemeinsam flohen sie vor Perspektivlosigkeit, Armut und Gewalt Richtung USA. Auch die alleinerziehende Mutter Lilian aus Guatemala wagte es, ihren gewalttätigen Ehemann zu verlassen. Die Karawane war ihre einzige Chance, den Kraftakt zu schaffen. Dennoch: 4.000 Kilometer mit vier kleinen Kindern zu Fuß, per Anhalter und auf „La Bestia“, dem Güterzug gen Norden, bleiben lebensgefährlich.

Der Film setzt der medialen Berichterstattung einen sensiblen Blick entgegen, der sich ganz bewusst auf eine Familie konzentriert. Er registriert unfassbare Härten, aber auch große Hilfsbereitschaft, Lilians Durchhaltevermögen und ihre Fähigkeit, die Strapazen für ihre Kinder – zumindest manchmal – wie eine Abenteuerreise wirken zu lassen. Doch trotz aller Leichtigkeit bleibt die Anstrengung genauso präsent wie die Tatsache, dass die USA zeitgleich eine Mauer errichten, die jeden Grenzübertritt verhindern soll. Als Lilian und ihre Kinder nach Wochen der Angst an der Grenze ankommen, bricht sie zusammen. Plötzlich stellt sich die Frage, ob ihr Ziel wirklich dieses reiche Land ist. Geht es nicht vielmehr darum, sich endlich gegen männliche Dominanz und traditionelle Geschlechterrollen zu behaupten? Ganz offensichtlich kam Lilian auf dem beschwerlichen Weg etwas abhanden: Die Angst ist einem neuen Selbstbewusstsein gewichen.
Luc-Carolin Ziemann

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Jakob Krese, Danilo do Carmo
Kamera
Arne Büttner, Danilo do Carmo
Schnitt
Sofia A. Machado
Produktion
Annika Mayer
Co-Produktion
Bruna Epiphanio
Ausgezeichnet mit: Lobende Erwähnung (im Rahmen des DEFA-Förderpreis)
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Looking for Horses

Looking for Horses
Stefan Pavlović
Doc Alliance Selection 2021
Dokumentarfilm
Niederlande,
Bosnien und Herzegowina,
Frankreich
2021
88 Minuten
Bosnisch,
Englisch
Untertitel: 
Englisch

Zwei Männer unter sich: Zdravko, Kriegsveteran mit Hörschädigung, der als Fischer in der Einöde lebt, und Stefan, Regisseur mit bosnischen Wurzeln, der seine Muttersprache vergessen hat. Vor einer kargen wie geheimnisvollen Kulisse nimmt die unwahrscheinliche Freundschaft ihren Lauf. Denn während Stefan seine Gedanken in Textform über die Aufnahmen legt, sendet Zdravko mit einem Holzstab Geräusche in die Tiefe. Sie sollen Welse anlocken, die inmitten eines Sees ihre Runden drehen. Dabei beschwören sich beide Männer gewissermaßen gegenseitig, bringen Verschüttetes hervor, verbrüdern sich, überwinden innere Barrieren.

Carolin Weidner

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Stefan Pavlović
Kamera
Stefan Pavlović
Schnitt
Sabine Groenewegen, Stefan Pavlović
Produktion
Koštana Banović
Co-Produktion
Eyal Sivan
Ton
Stefan Pavlović
Musik
Karsten Fundal
Filmvertrieb
Anna Berthollet
Deutscher Wettbewerb 2021
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Los cuatro vientos Anna-Sophia Richard
Eine Region der Dominikanischen Republik lebt von Arbeitsmigration, von Geld aus der Ferne. Eindrücke von entfremdeten Familien auf der Suche nach Glück – in träumerischen Bildern.
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Los cuatro vientos

Los cuatro vientos
Anna-Sophia Richard
Deutscher Wettbewerb 2021
Dokumentarfilm
Deutschland
2021
98 Minuten
Englisch,
Deutsch,
Spanisch
Untertitel: 
Englisch

Fast alle Bewohner von Fondo Negro haben Verwandte im Ausland. In der Region im Südwesten der Dominikanischen Republik ist Arbeitsmigration, also der von fern mit den Ansässigen geteilte Lohn, seit den 1980er Jahren eine der wichtigsten Einnahmequellen. Besonders junge Frauen gehen nach Europa und in die USA, um mit Hilfsarbeiten den Lebensunterhalt ihrer Familien zu sichern. Regisseurin Anna-Sophia Richard zeigt in ihrem berückend schönen Film, wie sich das auf die Zurückbleibenden auswirkt.

Als sie sich auf die Reise nach Europa machte, wusste sie nicht, was sie erwarten würde, sagt eine der sieben Porträtierten. Es war, als würde sie in den Urlaub fahren: ein Urlaub, der nun schon mehr als dreißig Jahre andauert. Andere haben ihre Familien seit über fünfzehn Jahren nicht gesehen – nur per Telefon und Videochat stehen sie in Kontakt. Die Bürgermeisterin von Fondo Negro, selbst die erste Arbeitsmigrantin aus der Region, bemüht sich darum, die Frauen im Ort zu halten. Doch der Sog der Arbeit anderswo ist groß. Was bleibt, sind getrennte Familien, Kinder, die ohne Eltern aufwachsen, und Paare, die sich entfremden. Wie im Vorbeigehen zeigt die Regisseurin in farbenfrohen, träumerischen Bildern, wie sich Übergangslösungen manifestieren und die Lebensrealität der Menschen nachhaltig formen. Das Glück liegt nur acht Flugstunden entfernt – und bleibt trotzdem unerreichbar.
Kim Busch

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Anna-Sophia Richard
Kamera
Jonas Schneider
Schnitt
Felix Schmerbeck, Anselm Koneffke, David Kuruc
Produktion
Gerrit Klein, Adrian Goiginger
Co-Produktion
Südwestrundfunk, Filmakademie Baden-Württemberg
Ton
Claudio Demel
Musik
Berend Intelmann
Broadcaster
Marcus Vetter
Kids DOK 2021
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Louis’ Shoes Théo Jamin, Kayu Leung, Marion Philippe, Jean-Géraud Blanc
Louis, ein autistischer Junge, stellt sich seiner neuen Klasse vor und erzählt von seinen Besonderheiten. Doch die anderen Kinder scheinen damit kein Problem zu haben.
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Louis’ Shoes

Les chaussures de Louis
Théo Jamin, Kayu Leung, Marion Philippe, Jean-Géraud Blanc
Kids DOK 2021
Animationsfilm
Frankreich
2020
5 Minuten
Französisch
Untertitel: 
Englisch

Louis, acht Jahre alt, ist ein autistischer Junge, der gerade in einer neuen Schule anfängt. Er tritt vor die Klasse und stellt als erstes sich und seine Besonderheiten vor, die gelegentlich zu Missverständnissen führen können. Überhaupt geht es manchmal ganz schön kompliziert in Louis’ Kopf zu. Doch wie es scheint, hat seine neue Klasse überhaupt kein Problem damit.

Lina Dinkla

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Théo Jamin, Kayu Leung, Marion Philippe, Jean-Géraud Blanc
Produktion
Anne Brotot Brotot
Musik
Lolita del Pino
Filmvertrieb
François Heiser
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Love, Dad

Love, Dad
Diana Cam Van Nguyen
Wettbewerb um den Publikumspreis Kurzfilm 2021
Animationsfilm
Tschechische Republik,
Slowakei
2021
13 Minuten
Tschechisch
Untertitel: 
Englisch

Eine junge Frau hält nach langer Zeit erneut Briefe in der Hand, die ihr Vater ihr vor fünfzehn Jahren geschrieben hat, als er im Gefängnis saß. Seine Worte sind voller Liebe und Zuneigung: So nah seien sie sich danach nie wieder gewesen, resümiert die Tochter heute. Was ist passiert? Das versucht sie, in einem Brief an ihn zu beantworten, und schreibt auf, was bislang nicht gesagt werden konnte. Die komplexe Beziehung zwischen Vater und Tochter in Form eines fragmenthaften Animationsfilms.

Lina Dinkla

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Diana Cam Van Nguyen
Buch
Diana Cam Van Nguyen, Lukáš Janičík
Kamera
Matěj Piňos, Kryštof Melka
Schnitt
Lukáš Janičík
Produktion
Karolína Davidová
Co-Produktion
Jakub Viktorín, Tomáš Šimon
Ton
Viera Marinová
Musik
Viera Marinová
Animation
Vojtěch Domlátil, David Štumpf, Barbora Halířová, Diana Cam Van Nguyen
Filmvertrieb
Luce Grosjean
Ausgezeichnet mit: Silberne Taube (Wettbewerb um den Publikumspreis Kurzfilm)