Filmarchiv

Publikumswettbewerb 2023
Filmstill A Still Small Voice
A Still Small Voice Luke Lorentzen
Mati, eine angehende Krankenhausseelsorgerin in New York, muss bei der Betreuung von Patient*innen auch auf sich und ihre eigenen Kräfte achten. Ein intimer Einblick, nah dran und feinfühlig.
Filmstill A Still Small Voice

A Still Small Voice

A Still Small Voice
Luke Lorentzen
Publikumswettbewerb 2023
Dokumentarfilm
USA
2023
93 Minuten
Englisch
Untertitel: 
deutsche Untertitel für Menschen mit eingeschränkter Hörfähigkeit

Das Mount Sinai Hospital in New York ist eines der ältesten und größten Krankenhäuser der Vereinigten Staaten. Hier arbeitet Mati, eine angehende Krankenhausseelsorgerin. Sie steht kurz vor dem Abschluss ihrer einjährigen Assistenzzeit in der Abteilung für „Spiritual Care“, einem Teilbereich der Palliativmedizin. Patient*innen, die mit Ungewissheit, Trauma und Trauer zu kämpfen haben, bekommen hier emotionale Unterstützung und werden spirituell betreut. 2020 und 2021 begleitet der Film Mati und ihre Kolleg*innen, in den Jahren mit den meisten Toten in der Geschichte der USA. Mati muss selbst täglich dafür kämpfen, ihr Gleichgewicht zu finden. Denn wenn, wie es ihr Supervisor ausdrückt, die eigene Bandbreite verbraucht sei, bleibt einfach kein Platz mehr für die härteren Dinge. Ein wichtiger Teil der Arbeit als Seelsorgerin ist es daher, selbst Unterstützung und Anleitung zu bekommen.

Luke Lorentzen betrachtet diesen Kosmos sehr feinfühlig und, bei aller Nähe, gleichzeitig angenehm zurückhaltend. Die ruhige Kamera bleibt oft auf Abstand, gerade in den Momenten des Zweifelns oder beim Beobachten von Konflikten im Team. Ein Film ohne Angst vor Intimität, der einen nachdenklich stimmenden Bogen schlägt: zwischen Fragen des Glaubens, des Verlusts und der beruflichen Nachhaltigkeit.

Lina Dinkla

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Regie
Luke Lorentzen
Kamera
Luke Lorentzen
Schnitt
Luke Lorentzen
Produktion
Kellen Quinn, Luke Lorentzen
Co-Produktion
Ashleigh McArthur, Robina Riccitiello
Ton
César González Cortés, Javier Quesada
Filmvertrieb
Andrea Hock
Retrospektive 2023
Filmstill Ballad of the Matches
Die Streichholzballade Johannes Hempel
In der DDR sind die Streichhölzer alle! Die Arbeiter drohen auf die Barrikaden zu gehen. Ein harmloser Puppentrickfilm? Die Satire entstand kurz nach dem Aufstand vom 17. Juni 1953.
Filmstill Ballad of the Matches

Die Streichholzballade

Die Streichholzballade
Johannes Hempel
Retrospektive 2023
Animationsfilm
DDR
1953
16 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

Sichtlich erbost reagieren die Menschen, darunter erstaunlich viele Arbeiter*innen, auf den plötzlichen Mangel an Streichhölzern – und drohen auf die Barrikaden zu gehen. Das Problem wird gelöst, natürlich. Aber ist der Zorn der Bevölkerung damit auch beigelegt? Der Puppentrickfilmregisseur Johannes Hempel schuf die Satire nach einer Vorlage von Wolfgang Kohlhaase – zeitgleich zum Volksaufstand vom 17. Juni 1953.

Katharina Franck, Andreas Kötzing

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Regie
Johannes Hempel
Buch
Wolfgang Kohlhase, Johannes Hempel
Kamera
Rolf Sperling
Schnitt
Manfred Porsche
Produktion
DEFA-Studio für populärwissenschaftliche Filme
Musik
H. W. Wiemann
Animation
Johannes Hempel, Herbert K. Schulz, Rosemarie Küssner
Deutscher Wettbewerb Dokumentarfilm 2023
Filmstill Showhouse
Schauhaus Anna Lauenstein, Max Hilsamer
„Die Welt in einem Garten“ – mit diesem Allmachtsanspruch begann der Bau des Botanischen Gartens in Berlin-Dahlem. Je tiefer man vordringt, desto deutlicher werden die Spuren imperialen Denkens.
Filmstill Showhouse

Schauhaus

Schauhaus
Anna Lauenstein, Max Hilsamer
Deutscher Wettbewerb Dokumentarfilm 2023
Dokumentarfilm
Deutschland
2023
30 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Englisch

Aus der Ferne erinnert das gläserne Gewächshaus an ein Raumschiff. Es könnte schon vor Jahrzehnten oder gerade erst gelandet sein. Ohnehin scheint der Botanische Garten in Berlin aus der Zeit gefallen. Eine Gruppe jüngerer Menschen erkundet, ertastet Pflanzen, Bäume und das Gebäude nach ganz eigenen Kriterien. Sind sie Aliens? Imitieren sie die Expeditionen deutscher Forscher während der Kolonialzeit?

Der Kommentar sinniert über die Historie des Ortes: Ende des 19. Jahrhunderts begann die Arbeit an dem Bau der neuen Gewächshäuser für den Botanischen Garten in Dahlem, um die Welt in einen Garten zu bringen. Diese Idee formuliere auch einen Allmachtsanspruch. Im weiträumigen Park stößt die Kamera auf die naturalistische Statue eines fast nackten Mannes, der Pflanzensamen aussät. Sie stammt von dem unter den Nazis erfolgreichen Bildhauer Hermann Joachim Pagels. Je tiefer der Film in das Dickicht des Gartens vordringt, desto deutlicher kommen die Spuren imperialen und kolonialen Denkens zum Vorschein. Doch der Botanische Garten ist auch ein utopischer Ort. Was wäre, wenn das Gewächshaus-Raumschiff wieder in ferne Sphären abheben würde? Könnten die Pflanzen auf anderen Planeten das Fortleben unserer Spezies gewährleisten? Aber vielleicht haben sie einen anderen Plan, ein Eigenleben?

Anke Leweke

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Regie
Anna Lauenstein, Max Hilsamer
Kamera
Max Hilsamer
Schnitt
Max Hilsamer, Anna Lauenstein
Ton
Adrian Gutzelnig
Musik
Sebastian Eppner
-
Martina Weber
Nominiert für: Gedanken-Aufschluss-Preis
Kids DOK 2023
Filmstill Spin Cycle
Schleudergang Gurli Bachmann
Beim Schleudergang der Waschmaschine verliert sich ein Sockenpaar aus den Augen. Plötzlich allein, ergeben sich neue Begegnungen und stellen die Sockenfreundschaft auf eine harte Probe.
Filmstill Spin Cycle

Schleudergang

Schleudergang
Gurli Bachmann
Kids DOK 2023
Animationsfilm
Deutschland
2022
7 Minuten
ohne Dialog
Untertitel: 
Keine

Ein Paar Socken war bisher unzertrennlich und lebte in der Schublade wie ein Herz und eine Seele. Doch beim Schleudergang der Waschmaschine verlieren sich die beiden aus den Augen. Wie furchtbar, plötzlich ganz allein zu sein, denkt die eine Socke. Doch zum ersten Mal nimmt sie all die anderen Kleider um sich herum wahr. Die neuen Begegnungen stellen die Sockenfreundschaft auf eine harte Probe.

Lina Dinkla

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Regie
Gurli Bachmann
Produktion
Gurli Bachmann
Ton
Tiago Tobias Cabral Fernandes
Sound Design
Arzu Saglam
Animation
Gurli Bachmann, Leonard Ermel
Panorama: Mittel- und Osteuropa 2023
Filmstill Self-Portrait Along the Borderline
Self-Portrait Along the Borderline Anna Dziapshipa
Abchasien, für die Regisseurin Erinnerungsort und blinder Fleck zugleich. Von Georgien aus kaum mehr betretbar, nähert sie sich dem abgespaltenen Gebiet assoziativ und persönlich.
Filmstill Self-Portrait Along the Borderline

Self-Portrait Along the Borderline

Avtoportreti zghvarze
Anna Dziapshipa
Panorama: Mittel- und Osteuropa 2023
Dokumentarfilm
Georgien
2023
50 Minuten
Georgisch,
Russisch
Untertitel: 
Englisch

Wie aus einem Horrorfilm wirken Teile des Wohnhauses, das Regisseurin Anna Dziapshipa in ihrer autobiografischen Durchwanderung der Vergangenheit aufspürt: von Spinnweben durchzogen, dunkel, verfallen. Es befindet sich in Abchasien, jenem für Georgier*innen offiziell nicht mehr betretbaren Gebiet, das von Russland protegiert und von der internationalen Staatengemeinschaft nicht als autonome Republik anerkannt wird.

Eine Hälfte von Dziapshipas Familie stammt von hier, unter anderem ein Fußballspieler, seinerzeit Leistungsträger bei Dinamo Tbilisi. In „Self-Portrait Along the Borderline“ montiert die Filmemacherin Aufnahmen seiner sportlichen Aktivitäten, zeigt aber auch die Pracht des einstigen sowjetischen Urlaubsparadieses. Es ist ein persönliches, assoziatives Herantasten, in welchem Dziapshipa ihre eigenen Erfahrungen als Kind mit sowohl georgischem als auch abchasischem Familienstrang verarbeitet und reflektiert. Diskriminierendes spielt dabei ebenso eine Rolle wie Feierliches, Verstörendes. Und immer wieder krabbeln Spinnen durchs Bild, weben ihre Netze und damit Verbindungen.

Carolin Weidner

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Regie
Anna Dziapshipa
Kamera
Anna Dziapshipa
Schnitt
Eka Tsotsoria
Produktion
Anna Dziapshipa
Co-Produktion
Niko Mikadze
Ton
Anna Dziapshipa
Sound Design
Paata Godziashvili
Musik
Nika Paniashvili
Nominiert für: MDR-Filmpreis
Filmstill Sewing Love

Sewing Love

Sewing Love
Xu Yuan
Internationaler Wettbewerb Animationsfilm 2023
Animationsfilm
Japan
2023
8 Minuten
ohne Dialog
Untertitel: 
Keine

Wie füreinander gemacht sind die zwei Hauptcharaktere dieses Films. Sie passen buchstäblich zueinander, gehen ineinander auf, verschmelzen zu einer farbenfrohen, psychedelisch wabernden Einheit. Sie funktionieren zusammen, bis einer der beiden sich aus der Verbindung entfernt. Der Wahnsinn des Farbrausches verwandelt sich in einen düsteren Albtraum, als der Zurückgelassene sich den anderen Menschen mit Gewalt erneut einverleibt. Gegen ihren Willen muss sich die Abtrünnige nun an ihren Partner annähen lassen. Die einst blühende Beziehung verkommt zu einem visuell und auditiv irritierenden Chaos aus aggressiv zuckenden Zeichnungen und zerschlagenen Klängen. Aufgespießt auf einen knorrigen Baum, verwittern die Körper des Paares. Während sie vergehen, wandelt sich die Dunkelheit in Licht und frische Blüten öffnen sich auf den bleichen Knochen.

Franka Sachse

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Regie
Xu Yuan
Produktion
Tomokazu Nomura
Sound Design
Nanami Sato
Animation
Xu Yuan
Nominiert für: Gedanken-Aufschluss-Preis, mephisto 97.6-Publikumspreis
Filmstill Sick Girls

Sick Girls

Sick Girls
Gitti Grüter
Deutscher Wettbewerb Dokumentarfilm 2023
Dokumentarfilm
Deutschland
2023
79 Minuten
Deutsch,
Schweizerdeutsch
Untertitel: 
Englisch

In den letzten Jahren stieg die Zahl der Diagnosen von Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörungen sprunghaft an. Was sind die Gründe dafür? Sortiert die effizienzorientierte Gesellschaft unter dem Label ADHS immer schneller aus, wer sich ihrem Raster widersetzt? Welche Folgen hat es, dass die Behandlung mit Medikamenten fast alltäglich geworden ist? Sind Ritalin und Konsorten vielleicht sogar das Doping der Leistungsgesellschaft?

Mit diesem sehr persönlichen Dokumentarfilm macht sich Gitti Grüter, selbst seit der Pubertät mit ADHS diagnostiziert, auf die Suche nach Antworten. Mit fünf Frauen, denen die Medizin ebenjene Störung bescheinigte, spricht Grüter über Konzentrationsschwächen, Impulsivität, Reizüberflutung, Beziehungsprobleme, Depressionen und Schlaflosigkeit. Im Verlauf der offenen Gespräche wird immer deutlicher, wie schwer es gerade Frauen mit ADHS haben, weil soziale Stereotype des Weiblichen die richtige Diagnose oft verhindern oder verzögern. Durch den gezielten Einsatz filmischer Mittel gelingt es, dem Publikum tatsächlich ein Gefühl für die permanente Überwältigung durch inneres und äußeres Chaos zu vermitteln. Gekonnt und mit einer gehörigen Dosis Ironie nimmt Grüter die Stigmatisierung von Menschen mit ADHS – und nicht zuletzt die Rolle, die Gender-Klischees in diesem Prozess spielen – in den Blick. Das Finale ist überraschend und ermutigend.

Luc-Carolin Ziemann

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Regie
Gitti Grüter
Buch
Gitti Grüter
Kamera
Lenn Lamster
Schnitt
Dan Gatzmaga
Produktion
Christoph Holthof, Daniel Reich, Norman Bernien
Co-Produktion
Sara Günter, ZDF Das kleine Fernsehspiel, Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF
Ton
Simon Ferber
Sound Design
Larissa Kischk, Eva Perhácová, Simon Schüler
Musik
Valeriia Khazan, Felix Römer
Deutscher Filmverleih
Luna Selle
Nominiert für: Dokumentarfilmpreis des Goethe-Instituts, Gedanken-Aufschluss-Preis, DEFA Förderpreis, VER.DI Preis für Solidarität, Menschlichkeit und Fairness
Doc Alliance Award 2023
Filmstill Silent Sun of Russia
Silent Sun of Russia Sybilla Tuxen
Der Film begleitet drei junge Russinnen nach dem Angriff auf die Ukraine. Bleiben oder gehen? Ein eindringlicher Blick auf eine Generation im heutigen Russland und ihr Leben auf dem Sprung.
Filmstill Silent Sun of Russia

Silent Sun of Russia

Vi er Rusland
Sybilla Tuxen
Doc Alliance Award 2023
Dokumentarfilm
Dänemark
2023
71 Minuten
Russisch,
Georgisch,
Spanisch,
Englisch
Untertitel: 
Englisch

Aljona, Alika und Katja gehören zu einer Generation von jungen Russ*innen, die einfordern, was man ihnen nicht zugesteht. Sie sind Teil einer globalen Jugend, die von Selbstbestimmung und Freiheit träumt. Sybilla Tuxen begleitete ihre Protagonistinnen zwischen 2018 und 2022, bis in die Zeit nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine, in der sich die drei jungen Frauen in einer neuen Realität wiederfinden. Jetzt erst recht bäumen sie sich auf gegen Putins Staat und leben seitdem ein Leben auf dem Sprung.

Eine hat es nach Georgien geschafft, eine andere geht nach Spanien, während die dritte in der Heimat bleibt. Über Smartphone und soziale Medien halten sie Kontakt. Aus ihren Gesprächen hört man, dass sie wie viele nicht daran glauben, politisches Engagement könne etwas ändern. Ihr Widerstand besteht vielmehr darin, ein modernes und westliches Leben zu führen, in dem Geschlecht, Sexualität, Popmusik und Identitätsfragen eine wichtige Rolle einnehmen. Tuxens düster-poetischer Debütfilm spielt nachts in Autos, Wohnungen und Hinterhöfen. Der Transit, in dem sich die drei befinden, wird physisch erlebbar. Durch ihre Geschichten bekommen wir einen seltenen Einblick in eine fast unsichtbare Seite des heutigen Russlands und in die Komplexität des gelebten Widerspruchs.

Lina Dinkla

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Regie
Sybilla Tuxen
Kamera
Sybilla Tuxen
Schnitt
Enis Saraçi
Produktion
Rikke Tambo Andersen, Maria Møller Christoffersen
Sound Design
Mathias Dehn Middelhart
Retrospektive 2023
Filmstill Sitis
Sitis Rainer Schade
Sein Leben lang versucht ein Mensch, eine Mauer zu überwinden. Vergeblich. Als sich endlich unverhofft doch noch ein Tor öffnet, scheint es zu spät, um den Weg in die Freiheit zu gehen.
Filmstill Sitis

Sitis

Sitis
Rainer Schade
Retrospektive 2023
Animationsfilm
DDR
1989
11 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

In einer kargen, unwirtlichen Gegend steht eine Mauer, unüberwindbar. Während die Vögel unaufhaltsam durch die Luft ziehen, müht sich ein Mensch vergeblich, ein Tor in der Mauer zu öffnen. Erst als Kleinkind, dann als Erwachsener, schließlich als Greis. Als das Tor endlich unerwartet den Weg freigibt, ist es scheinbar zu spät. Eine düstere Allegorie des Leipziger Malers und Grafikers Rainer Schade.

Katharina Franck, Andreas Kötzing

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Regie
Rainer Schade
Buch
Rainer Schade
Kamera
Helmut Krahnert
Schnitt
Anita Uebe, Renate Ritter
Produktion
DEFA-Studio für Trickfilme
Ton
Heinz Kaiser, Thomas Weiß
Musik
Simone Danaylowa
Animation
Ralf Kukula, Wolf-Ulrich Reichel, Erika Wahl
Kids DOK 2023
Filmstill Skate the City
Skate the City Lies Van der Auwera
Pippa und Victoria skaten für ihr Leben gern. Aber an jeder Ecke stehen Schilder: „NO SKATING“. Ein Street-Contest muss her, um Verbündete zu finden und die Straßen zurückzuerobern.
Filmstill Skate the City

Skate the City

Skate the City
Lies Van der Auwera
Kids DOK 2023
Dokumentarfilm
Belgien
2023
15 Minuten
Niederländisch
Untertitel: 
deutsche Untertitel für Menschen mit eingeschränkter Hörfähigkeit

Pippa und Victoria machen nichts lieber als zu skaten. Doch in der Stadt tauchen ständig neue Schilder mit der frustrierenden Aufschrift „NO SKATING“ auf. Die beiden lassen sich nicht unterkriegen und schmieden einen Plan, um die Straßen zurückzuerobern. Sie wollen einen Street-Contest organisieren, um noch mehr Verbündete zu finden – und endlich wieder zu skaten!

Lina Dinkla

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Regie
Lies Van der Auwera
Kamera
Jef Van de Langenbergh
Schnitt
Leen Anthonissen
Produktion
Katleen Goossens
Co-Produktion
Wim AH Goossens
Ton
Sarah Vanheuckelom
Sound Design
Marius Heuser
Musik
Mick Lemaire
-
Manu Van Hove
Filmstill Slices of Time

Slices of Time

Rezine časa
Neven Korda Andrič, Zemira Alajbegović Pečovnik
Fokus: Slowenische Dokumentarfilme nach 1991 2023
Dokumentarfilm
Slowenien
2001
60 Minuten
Slowenisch
Untertitel: 
Englisch

Ein wunderbares Beispiel für einen Fernsehdokumentarfilm, der den begrenzten Rahmen des TV-Bildschirms transzendiert. „Slices of Time“ erzählt von zwei Frauen, die während des Ersten Weltkriegs geboren wurden, die die Österreichisch-Ungarische Monarchie zusammenbrechen und einen neuen Staat sich gründen sahen: Jugoslawien. Die beiden Großmütter der Autorin Zemira Alajbegović Pečovnik lebten in unterschiedlichen kulturellen und religiösen Sphären – die eine im muslimisch geprägten Bosnien, die andere im christlich geprägten Slowenien – und waren sich doch durch ihre Kinder und Enkel verbunden. Welt- und persönliche Geschichte, Kindheit, Liebe und Kriege verflechten sich.

Simon Popek

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Regie
Neven Korda Andrič, Zemira Alajbegović Pečovnik
Buch
Zemira Alajbegović Pečovnik
Produktion
Zavod ZANK
Co-Produktion
VPK - Videoprodukcija Kregar
Musik
Aldo Ivančič
Filmstill Smoke of the Fire

Smoke of the Fire

O fumo do fogo
Daryna Mamaisur
Panorama: Mittel- und Osteuropa 2023
Dokumentarfilm
Portugal,
Ukraine,
Belgien,
Ungarn
2023
22 Minuten
Portugiesisch (Portugal),
Ukrainisch
Untertitel: 
Englisch

Das Erlernen einer Fremdsprache ist wie das Erschaffen eines anderen Selbst. Wie kann man sie sprechen, ohne seinen eigenen Klang zu verlieren, ohne sich ganz darin aufzulösen – und trotzdem Gehör und Beachtung finden? Dieser Film ist ein charmanter und intellektuell akribischer Versuch, sich durch die Komplexitäten von Sprache, Identität und Trauma zu navigieren.

Dafür schöpft die Filmemacherin aus der eigenen Biografie. Denn als sich die aus Kyjiw stammende Daryna Mamaisur im Rahmen des Graduiertenstudiums Doc Nomads in Portugal aufhielt, überfiel Russland die Ukraine. Heimat und die Suche danach wurden bestimmend für diese Arbeit, ebenso die traumatische Erfahrung, der schwierigen Situation nur aus der Ferne „beiwohnen“ zu können. Sie, die Ukrainerin in Portugal, lernt Portugiesisch. Sie lässt sich die neuen Vokabeln für „Krieg“, „Explosion“ und „Angriff“ über die Zunge rollen. Sie vergleicht sie mit dem weichen, intimen Klang ihrer Muttersprache, mit dem Klang von Kyjiw. Freund*innen schicken Ton- und Bildaufzeichnungen aus der Ukraine, die sich mit Animationen zu einem vielschichtigen Essay verbinden und schließlich zum Zeugnis werden – für die Widerstandsfähigkeit von Sprache und Kultur, ganz gleich, wo sie gesprochen und gelebt werden, nicht zuletzt auch für die Kraft des künstlerischen Dokumentarfilms, der Sprechen und Klingen möglich zu machen vermag.

Victoria Leshchenko

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Daryna Mamaisur
Kamera
Shaheen Ahmed, Daryna Mamaisur, Svitlana Vostrikova
Schnitt
Daryna Mamaisur
Produktion
Frederik Nicolai, Daryna Mamaisur
Ton
Ghada Fikri, Juliette Menthonnex, Tetiana Usova
Sound Design
Anna Khvyl
Filmvertrieb
Valentina Zalevska
Kids DOK 2023
Filmstill Somni
Somni Sonja Rohleder
Im Urwald geht die Sonne unter. Der kleine Affe schaukelt von Blatt zu Blatt. Seine Träume sind bunt und wild … Ein filmisches Wiegenlied, bei dem bestimmt niemand einschlafen wird.
Filmstill Somni

Somni

Somni
Sonja Rohleder
Kids DOK 2023
Animationsfilm
Deutschland
2023
3 Minuten
ohne Dialog
Untertitel: 
Keine

Im Urwald geht langsam die Sonne unter. Der kleine Affe macht die Augen zu. Von einem grünen Blatt zum nächsten schaukelt er und gleitet sanft in den Schlaf. Doch was ist das? Plötzlich wird die Welt der Träume dunkler, bunter und wilder. Mysteriöse Pflanzen, Kreaturen und Formen säumen den Weg durch die Nacht … „Somni“ ist ein filmisches Wiegenlied. Doch einschlafen wird hier wohl niemand.

Lina Dinkla

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Sonja Rohleder
Buch
Sonja Rohleder
Kamera
Sonja Rohleder
Produktion
Sonja Rohleder
Ton
Michał Krajczok
Musik
Jens Heuler
Animation
Sonja Rohleder
Filmvertrieb
Cord Dueppe
Deutscher Filmverleih
Cord Dueppe
-
Katharina Trentau
Retrospektive 2023
Filmstill Soviet Troops in Prague and Budapest (Panorama, 29.7.1968)
Sowjetische Truppen in Prag und Budapest (Panorama, 29.7.1968) anonymous
Ein neugieriger Blick auf das sozialistische Reform-Experiment in Prag, mit skeptischen Untertönen: Endet alles wie in Ungarn 1956? An der Grenze der ČSSR fahren bereits sowjetische Panzer auf.
Filmstill Soviet Troops in Prague and Budapest (Panorama, 29.7.1968)

Sowjetische Truppen in Prag und Budapest (Panorama, 29.7.1968)

Sowjetische Truppen in Prag und Budapest (Panorama, 29.7.1968)
anonymous
Retrospektive 2023
Dokumentarfilm
BRD
1968
15 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

Prag im Juli 1968. Das westdeutsche TV-Magazin Panorama berichtet über die Situation in der ČSSR und zieht Parallelen zur Entwicklung in Budapest 1956. Neugierig und zugleich skeptisch spürt der Beitrag den Möglichkeiten einer unabhängigen Reformbewegung nach, analysiert aber zugleich nüchtern, dass die Sowjetunion dies nicht dulden wird. An der Grenze warten bereits die Panzer.

Katharina Franck, Andreas Kötzing

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
anonymous
Produktion
ARD
Matinee Sächsisches Staatsarchiv 2023
Filmstill SSSR. 50 Let – 50 Years USSR [fragment]
SSSR. 50 Let – 50 Jahre UdSSR [Fragment] anonymous
„Kommunismus – das ist Sowjetmacht plus Elektrifizierung des ganzen Landes“, so Lenin. Das größte Land der Erde, vorgestellt in gewaltigen Bildern, die in Ehrfurcht erstaunen lassen sollen.
Filmstill SSSR. 50 Let – 50 Years USSR [fragment]

SSSR. 50 Let – 50 Jahre UdSSR [Fragment]

SSSR. 50 Let – 50 Jahre UdSSR [Fragment]
anonymous
Matinee Sächsisches Staatsarchiv 2023
Dokumentarfilm
UdSSR
1972
10 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

Sankt Petersburg als Wiege der Oktoberrevolution 1917, Moskau als Geburtsort der Sowjetunion 1922: Gemäß Lenins Diktum „Kommunismus – das ist Sowjetmacht plus Elektrifizierung des ganzen Landes“ wird die Beherrschung der Naturkräfte und die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen in eindrucksvollen Bildern belegt – unter Betonung der Eigenständigkeit und Brüderlichkeit aller Sowjetrepubliken.

Konstantin Wiesinger

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
anonymous
Animation Night 2023
Filmstill Still Life with Woman, Tea and Letter
Still Life with Woman, Tea and Letter Tess Martin
Ein Foto, welches zwischen verschiedenen anderen Dingen auf einem Küchentisch aufgestellt ist, erwacht zum Leben und eröffnet ein Fenster durch Raum und Zeit zum Außerhalb.
Filmstill Still Life with Woman, Tea and Letter

Still Life with Woman, Tea and Letter

Still Life with Woman, Tea and Letter
Tess Martin
Animation Night 2023
Animationsfilm
Niederlande
2022
3 Minuten
ohne Dialog
Untertitel: 
Keine

Ein Küchentisch, auf dem verschiedene Gegenstände abgestellt sind, steht still. Aber die Zeit sorgt für Bewegung. Eine Kerze brennt in rasender Geschwindigkeit ab, ein auf dem Tisch drapiertes Foto erwacht zum Leben. Es zeigt eine junge Frau, die eine Tasse Tee zubereitet. Alte Hände nähern sich dem Tisch und betasten den Brief, der darauf liegt. Das Leben im Foto kommt zum Stillstand.

Franka Sachse

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Tess Martin
Buch
Tess Martin
Kamera
Matija Pekić
Produktion
Denis Vaslin, Fleur Knopperts
Sound Design
Jorick Bronius
Musik
Jorick Bronius
Animation
Tess Martin, Marike Verbiest