Filmarchiv

DEFA Matinee 2022
Filmstill Peace Posters (DEFA-KINOBOX 1983/21)
Friedensplakate (DEFA-KINOBOX 1983/21) Angelika Andrees
Die Kunsthochschule Berlin rief 1981 zum Plakatwettbewerb „Frieden für die Welt“ auf. Die Ergebnisse werden auf dem U-Bahnhof am Berliner Alexanderplatz von Wartenden betrachtet.
Filmstill Peace Posters (DEFA-KINOBOX 1983/21)

Friedensplakate (DEFA-KINOBOX 1983/21)

Friedensplakate (DEFA-KINOBOX 1983/21)
Angelika Andrees
DEFA Matinee 2022
Dokumentarfilm
DDR
1983
5 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

„Wir stehen heute nicht mehr vor der Wahl zwischen Frieden und Krieg, sondern vor der Wahl zwischen Frieden und Untergang (Brecht 1947)“, heißt es auf einem der Plakate in der U-Bahnstation des Berliner Alexanderplatzes. Zum Plakatwettbewerb „Frieden für die Welt“ hatte die Kunsthochschule Berlin im Herbst 1981 aufgerufen. Die Kamera und damit der Zuschauende wird zum Wartenden und Betrachtenden.

Philip Zengel

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Regie
Angelika Andrees
Buch
Angelika Andrees
Kamera
Christian Lehmann, Harald Klix
Produktion
DEFA-Studio für Dokumentarfilme
Deutscher Wettbewerb 2022
Filmstill Pastor Lothar Stops
König hört auf Tilman König
Eine persönliche, angenehm kritische Würdigung des Jenaer Pfarrers und linken Aktivisten Lothar König, die das knurrige Original in seinen letzten Monaten im Kirchenamt begleitet.
Filmstill Pastor Lothar Stops

König hört auf

König hört auf
Tilman König
Deutscher Wettbewerb 2022
Dokumentarfilm
Deutschland
2022
85 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Englisch

Lothar König ist ein Original. Der langjährige Jugendpfarrer aus Jena passt in kein System. In der DDR wurde er von der Stasi beschattet, nach der Wiedervereinigung war er einer der unermüdlichsten Mahner vor dem erstarkenden Rechtsradikalismus. Bis heute geht er gegen Rechts auf die Barrikaden, oft in der ersten Reihe. Das Filmporträt seines Sohnes Tilman ist dennoch keine Hommage, sondern die kritische Würdigung eines streitbaren Charakters, der sich mit der Pensionierung neu erfinden muss.

Pfarrer König gilt nicht nur als Galionsfigur der linken Szene, die Punkkonzerte, Demos und Fußballturniere mit jungen Geflüchteten organisiert. Ihm eilt auch der Ruf einer durchaus herausfordernden Persönlichkeit voraus. Tilman König zeigt seinen Vater nur am Rande in seiner Rolle als kirchlicher Amtsträger. Vor allem stellt er einen Menschen vor, der mutig und entschlossen, aber auch dickköpfig und ungerecht sein kann. Sein Film interessiert sich angenehmerweise und zuallererst für das Hier und Jetzt dieses Mannes, für all jene Dinge, die Lothar noch zu bewältigen hat. Wie gelingt der Übergang in den Ruhestand nach einem unruhigen Leben zwischen Gemeindearbeit und politischem Aktivismus? Wie kann der rhetorische Haudegen unter eigentlich Gleichgesinnten bestehen, die sich im Denken, Sprechen und Handeln von ihm zu entfernen scheinen? Der Grenzgänger beschreitet unbekanntes Terrain.
Luc-Carolin Ziemann

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Regie
Tilman König
Kamera
Tilman König
Schnitt
Denise Lipfert, Tilman König
Produktion
Dietmar Güntsche, Martin Rohé
Co-Produktion
MDR, Tilman König
Ton
Frank Schubert
Sound Design
Frank Schubert
Musik
Christian Walter
Filmvertrieb
Nadine Trapp
Redaktion
Thomas Beyer
Funding institution
MDM
Ausgezeichnet mit: Filmpreis Leipziger Ring, ver.di Preis für Solidarität, Menschlichkeit und Fairness
Matinee Sächsisches Staatsarchiv 2021
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Menschen, die man nie vergißt H. von Oettingen, H. Hütte
Unter Berufung auf das revolutionäre Erbe der deutschen Bauernkriege im 16. Jahrhundert gestaltet die SED die Gesellschaft mit Unterstützung der Sowjetunion um.
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Menschen, die man nie vergißt

Menschen, die man nie vergißt
H. von Oettingen, H. Hütte
Matinee Sächsisches Staatsarchiv 2021
Dokumentarfilm
DDR
1970
21 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

Was 400 Jahre zuvor in den deutschen Bauernkriegen nicht zum Erfolg geführt hatte, schafft das unverbrüchliche Band mit der Sowjetunion anno 1945: Unter widrigen Umständen bauen Arbeiter und Bauern einen sozialistischen Staat auf. 1970, im Entstehungsjahr dieses Films, versichert sich die SED ihres aus der Vergangenheit begründeten Führungsanspruchs – sie geht voran auf dem „Weg vom Ich zum Wir“.

Konstantin Wiesinger

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Regie
H. von Oettingen, H. Hütte
Buch
H. von Oettingen, H. Hütte
Kamera
S. Zebisch, M. Seidel
Schnitt
D. Körner
Produktion
agra-Filmstudio
Re-Visionen 2020
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Pa Tak Hanna Nordholt, Fritz Steingrobe
Angeregt durch den Medientheoretiker Friedrich Kittler feiert die experimentelle Hommage drei Dichter und ihre Leidenschaft für Tonaufzeichnungen: Rilke, Burroughs und Pynchon.
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Pa Tak

Pa Tak
Hanna Nordholt, Fritz Steingrobe
Re-Visionen 2020
Animationsfilm
Deutschland
2002
4 Minuten
Englisch
Untertitel: 
Keine

Eine Collage in Schwarz-Weiß, in Positiv und Negativ, mit tanzender Lyrik, hüpfenden Gedanken und schlendernden Geräuschen. Angeregt durch den Medientheoretiker Friedrich Kittler feiert die experimentelle Hommage drei Dichter und ihre Leidenschaft für Tonaufzeichnungsapparate: Thomas Pynchon (Gedankenrekorder), William S. Burroughs (Tonbandgerät) und Rainer Maria Rilke (Phonograph).

Ralph Eue

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Regie
Hanna Nordholt, Fritz Steingrobe
Buch
Fritz Steingrobe, Hanna Nordholt
Kamera
Fritz Steingrobe, Hanna Nordholt
Schnitt
Fritz Steingrobe, Hanna Nordholt
Produktion
Fritz Steingrobe, Hanna Nordholt
Musik
Fritz Steingrobe, Hanna Nordholt
Animation
Fritz Steingrobe, Hanna Nordholt
Retrospektive 2021
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Paradies und Feuerofen Herbert Viktor
Sauber, adrett, emsig, geschäftstüchtig – der bundesdeutsche Blick beobachtet in Israel Ähnlichkeiten zur BRD der Wirtschaftswunderjahre. Ein Sympathie-Statement.
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Paradies und Feuerofen

Paradies und Feuerofen
Herbert Viktor
Retrospektive 2021
Dokumentarfilm
BRD
1958
78 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

Angelegt als Reisereportage über Israel, stellt Herbert Viktor Ähnlichkeiten zur BRD der Wirtschaftswunderjahre heraus: sauber, adrett, emsig, geschäftstüchtig. So habe sich etwa Haifa vom „Treffpunkt für arabische Karawanen und Räuberbanden“ zum modernsten Hafen der Levante gemausert. Auch der Willkommenskultur für Verfolgte aus aller Welt spricht Viktor seine Anerkennung aus. Welche Schicksale sie hinter sich haben, erläutert er nicht. Der mit inszenierten Intermezzi zum Sympathie-Statement zugespitzte Film lief 1959 unter der Schirmherrschaft von Willy Brandt in bundesdeutschen Kinos an. Auf israelische Leinwände ließ man ihn erst 1962, als das Todesurteil gegen Adolf Eichmann vom Berufungsgericht bestätigt worden war.

Sylvia Görke

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Regie
Herbert Viktor
Buch
Herbert Viktor
Kamera
Heinz Hölscher
Schnitt
Ludolf Grisebach
Produktion
Helmut Wisser
Ton
Reginald Beuthner
Musik
Bernhard Eichhorn
Sprecher*in
Herbert Viktor
Matinee Sächsisches Staatsarchiv 2023
Filmstill Paskutinis
Paskutinis Vladislovas Algimantas Blinstrubas
In der Litauischen SSR blickt ein Filmkünstler aus einer anderen Perspektive auf die jahrhundertelange Geschichte des Baltikums zurück: Der Raum öffnet sich für Schmerz und Trauer.
Filmstill Paskutinis

Paskutinis

Paskutinis
Vladislovas Algimantas Blinstrubas
Matinee Sächsisches Staatsarchiv 2023
Spielfilm
UdSSR
1970
9 Minuten
ohne Dialog
Untertitel: 
Keine

SOS – Hilfe! Eine klare und einfache Bildsprache, untermalt mit verstörenden Klängen. Der bedeutende litauische Film- und Theaterregisseur Vladislovas Algimantas Blinstrubas verdichtet die gewaltvolle jahrhundertelange Geschichte des Baltikums in zeitloser Metaphorik. Der nackte, verletzliche Mensch steht im Zentrum dieser filmischen Auseinandersetzung. Der Raum öffnet sich für Schmerz und Trauer.

Konstantin Wiesinger

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Regie
Vladislovas Algimantas Blinstrubas
Buch
Vladislovas Algimantas Blinstrubas
Animation und Musique Concrète 2021
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Patatap Cornelia Friederike Müller aka CFM
Eine App ordnet jedem Buchstaben der Computertastatur einen Klang mit grafischem Element zu. In einer Live-Improvisation kreiert die Leipziger Künstlerin CFM damit Muster und Brüche.
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Patatap

Patatap
Cornelia Friederike Müller aka CFM
Animation und Musique Concrète 2021
Live-Performance
UK
2021
4 Minuten
ohne Dialog
Untertitel: 
Keine

Eine App, die jedem Buchstaben der Computertastatur einen Klang und ein damit verbundenes grafisches Element zuordnet, bildet die Grundlage der Live-Improvisation von CFM. Das Spiel mit Pattern und Brüchen nutzt verschiedene Klang-Form-Kombinationen aus dem Baukasten von Jono Brandel, um Takte, Loops und Musik sowie ein begleitendes Video zu kreieren.

Cornelia Friederike Müller aka CFM

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Regie
Cornelia Friederike Müller aka CFM
Ton
Plaid
Künstlerisches Design
Jono Brandel
Seelendinge 2022
Filmstill Pauline Oliveros: Bye Bye Butterfly
Pauline Oliveros: Bye Bye Butterfly
Eine Collage, deren Töne undefinierbar und doch organisch wirken. Pauline Oliveros’ Stück bedarf keiner Bilder. Intuitiv erscheinen sie von selbst vor unserem geistigen Auge.
Filmstill Pauline Oliveros: Bye Bye Butterfly

Pauline Oliveros: Bye Bye Butterfly

Pauline Oliveros: Bye Bye Butterfly
Seelendinge 2022
Akustischer Film
USA
1967
8 Minuten
ohne Dialog
Untertitel: 
Keine

Eine rein akustische Collage, deren Töne in ihrer Natur undefinierbar und doch irgendwie organisch wirken. Sie ziehen uns in ihren Bann, lassen uns zuweilen vor etwas Unbekanntem erschauern. Die Schwerkraft scheint auszusetzten. Dieses Stück bedarf keiner Bilder, denn intuitiv werden sie sich ganz von selbst wie Tausende von Halluzinationen vor unserem geistigen Auge materialisieren.

Malte Stein

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Musik
Pauline Oliveros
Extended Reality 2023
Filmstill Pause
Pause Michal Shoshan
Eine Reise in die Weiten der Leere: Wer sich auf das Spiel einlässt und nicht zu lange Pause macht, kann Verborgenes aufdecken und einen eigenen Weg mitten im Nirgendwo finden.
2020
Filmstill Pause

Pause

Pause
Michal Shoshan
Extended Reality 2023
XR
Israel
2020
20 Minuten
Englisch

In diesem Indie-Game begeben wir uns auf eine Reise in die Weiten der Leere. Wer mag, darf kontemplieren, ruhen, sich selbst beobachten. Wer Lust auf Bewegung verspürt, kann Schritt für Schritt durch den weißen Raum navigieren – oder eben einfach eine Pause machen … Aber nicht zu lange! Sonst verpasst man die Chance, Verborgenes aufzudecken und einen eigenen Weg mitten im Nirgendwo zu finden.

Lars Rummel

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Produktion
Michal Shoshan
Interaktives Design
Michal Shoshan
Künstlerisches Design
Michal Shoshan
Coding
Michael Berelejis
Sound Design
Shahar Shirly
Musik
Shahar Shirly
Regie
Michal Shoshan
Kids DOK 2021
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Pepe und die Welt der Insekten Bernadette Hauke
Insekten sind zwar nicht niedlich, aber sehr spannend, findet Pepe. Er weiß, dass viele Insektenarten aussterben, weil ihnen der Lebensraum genommen wird. Das möchte er ändern!
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Pepe und die Welt der Insekten

Pepe und die Welt der Insekten
Bernadette Hauke
Kids DOK 2021
Dokumentarfilm
Deutschland
2020
25 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Englisch

Insekten sind nicht niedlich und oft nicht schön, aber sehr spannend, findet Pepe. Seine Lieblingstiere sind Libellen, die ihre vier Flügel einzeln steuern und schneller starten können als ein Düsenjet. Aber wo gibt es diese Flugwunder überhaupt noch? Pepe weiß, dass in Deutschland viele Insekten aussterben, weil ihnen der Lebensraum genommen wird. Das möchte er ändern!

Lina Dinkla

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Regie
Bernadette Hauke
Kamera
Luana Knipfer
Schnitt
Sonja Baeger
Produktion
Matthias Kringe
Ton
Moritz Kerst, Tom Claudon
Internationaler Wettbewerb 2022
Filmstill Perhaps What I Fear Does Not Exist
Perhaps What I Fear Does Not Exist Corine Shawi
Vier Jahre verbringt Corine Shawis Vater in Krankenhäusern – eine Zeit, in der der Ausnahmezustand zum Alltag wird. Eine Zustandsbeschreibung, die vom Abfinden und Neufinden zeugt.
Filmstill Perhaps What I Fear Does Not Exist

Perhaps What I Fear Does Not Exist

Perhaps What I Fear Does Not Exist
Corine Shawi
Internationaler Wettbewerb 2022
Dokumentarfilm
Libanon
2022
73 Minuten
Arabisch,
Französisch
Untertitel: 
Englisch

Vier Jahre verbringt Corine Shawis Vater infolge einer plötzlichen Lähmung in Krankenhäusern und Rehabilitationseinrichtungen in Beirut – eine Zeit, in der der Ausnahmezustand zum Alltag und das Filmen zur Strategie wird: auf der Suche nach der richtigen Balance von Nähe und Distanz, auf der Suche nach der eigenen Position im Gefüge. Shawi macht sich zur Aufgabe zu dokumentieren, sich selbst ins Bild zu rücken, die Familie zusammenzuhalten und gleichzeitig Bewegung und Veränderung festzuhalten.

Das Familienleben verlagert sich in die Krankenzimmer. Es läuft das Radio, die Mutter raucht auf dem Balkon unzählige Zigaretten, streift mit Blicken und Fingern über Heiligenbilder, besucht in den wechselnden Einrichtungen die heilige Messe und teilt mit ihrem Mann und ihrer Tochter die Sorge um einen erwachsenen Sohn. Es wird gestritten, gelacht und manchmal ums Krankenbett getanzt. Zwischen die Familienkapsel und das Driften durch die Stadt – Beirut, Nacht, Friedhöfe, Sinnlichkeiten – montiert die Filmemacherin auf der Rückbank im fahrenden Auto inszenierte Interviewsequenzen mit ihren Geschwistern. Bewältigungs- und Abgrenzungsversuche, Einsamkeit in Gemeinschaft. Kurzzeitig übersetzen sich Wünsche und Projektionen von Mobilität experimentell in den virtuellen Raum – ein Vermessen von Möglichkeiten. Eine berührende Zustandsbeschreibung, die vom Abfinden und Neufinden zeugt.
Djamila Grandits

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Regie
Corine Shawi
Kamera
Corine Shawi
Schnitt
Halim Sabbagh, Corine Shawi
Produktion
Myriam Sassine, Corine Shawi
Co-Produktion
Jana Wehbe
Ton
Lama Sawaya
Musik
Joh Dagher
Nominiert für: Preis der Interreligiösen Jury, FIPRESCI Preis
Filmstill Persona

Persona

Gakjil
Sujin Moon
Internationaler Wettbewerb Kurzfilm 2022
Animationsfilm
Südkorea
2022
6 Minuten
ohne Dialog
Untertitel: 
Keine

Handy, Handy in der Hand, wer ist die Schönste im ganzen Land? Eine junge Frau schlüpft in eine zweite Haut. Sie geht aus, trinkt Bubbletea mit ihren Freundinnen. Selfies werden geschossen. Die Stimmung ist aufgekratzt. Doch wieder daheim verschmelzen sie und die äußere Hülle miteinander, ein Ich löst sich auf. Das eigene Spiegelbild wird zur Schimäre. Eine surreale Body-Horror-Animation über Schönheitsideale und den Zwang, ins Bild zu passen.

Anke Leweke

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Regie
Sujin Moon
Kamera
Sujin Moon
Schnitt
Sujin Moon
Produktion
Sujin Moon
Ton
Sujin Moon
Musik
Sujin Moon
Ausgezeichnet mit: Silberne Taube für den besten Film einer Nachwuchsregie (Internationaler Wettbewerb Kurzfilm)
Retrospektive 2022
Filmstill Petra’s Adventure
Petras Erlebnis Ingrid Reschke
Akkurat notiert Petra die Ereignisse dieses besonderen Tages, unterrichtet über Schnitzeljagd und Segelbootfahrt. Eines der ersten Filmhochschulerzeugnisse, reibungslos inszeniert.
Filmstill Petra’s Adventure

Petras Erlebnis

Petras Erlebnis
Ingrid Reschke
Retrospektive 2022
Dokumentarfilm
DDR
1956
6 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

Hinter Petra liegt ein ereignisreicher Tag: Gemeinsam mit anderen Kindern hat sie eine Schnitzeljagd absolviert, kleine Aufgaben gelöst, sich mit ihrem zugewiesenen Partner koordinieren müssen. Abenteuerliches war darunter, aber auch eine auf einer Wiese installierte Klassenzimmersituation, bei der es galt, das eigene Wissen über die heimische Flora unter Beweis zu stellen. Zum Abschluss besteigen alle Segelboote und gleiten in einen stimmungsvollen Abend. Ein Protokoll in Briefform, akkurat aufgesetzt im Pionierhaus Potsdam, fungiert dabei als Rahmen für einen der ersten vorgelegten Filme der gerade neu gegründeten Deutschen Hochschule für Filmkunst in Babelsberg.

Carolin Weidner

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Ingrid Reschke
Buch
Ingrid Reschke
Kamera
Kurt Marks
Produktion
Deutsche Hochschule für Filmkunst
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Philippe Arthuys: Boîte à musique

Philippe Arthuys: Boîte à musique
Animation und Musique Concrète 2021
Akustischer Film
Frankreich
1957
3 Minuten
ohne Dialog
Untertitel: 
Keine

Mit Hall, Filtern und rhythmischer Montage entsteht aus Klangfragmenten ein Hörstück über eine scheinbar eigenwillige Spieldose. Philippe Arthuys – Filmkomponist für Größen wie Rivette und Godard und selbst Filmemacher – variiert das Tempo von stotternd bis ruhig atmend, lässt überraschend Geräuschpartikel aus der Tiefe des Raumes auftauchen und wieder verschwinden. Ein Filmdramolett für die Ohren.

André Eckardt

Credits DOK Leipzig Logo

Musik
Philippe Arthuys
Filmstill Photophobia

Photophobia

Photophobia
Ivan Ostrochovský, Pavol Pekarčík
Panorama: Mittel- und Osteuropa 2023
Dokumentarfilm
Slowakei,
Tschechische Republik,
Ukraine
2023
71 Minuten
Ukrainisch,
Russisch
Untertitel: 
Englisch

Seit Wochen harren der 12-jährige Nikita und seine Familie in einer U-Bahnstation in Charkiw aus. Der Ort verspricht Schutz vor den russischen Angriffen, doch viel zu erleben gibt es hier unten nicht. Das grelle Licht und die provisorisch hergerichteten Waggons erzeugen eine surreale bis triste Atmosphäre, Haustiere streunen durch die Gänge, ein in die Jahre gekommener Musiker stimmt Lieder auf seiner Gitarre an.

Ivan Ostrochovský und Pavol Pekarčík verdichten die ersten Kriegsmonate in der Ukraine zu einer beklemmenden, aber nicht hoffnungslosen Erzählung, denn die Station ist auch eine Stätte der Begegnung. So trifft Niki rasch die gleichaltrige Wika, die den lethargisch gewordenen Jungen aus der Reserve lockt. Gemeinsam unternehmen sie Streifzüge durch die Unterwelt. Doch während es Wika erlaubt ist, zumindest hin und wieder die Erdoberfläche zu betreten, endet Nikis Bewegungsradius an den Treppen, auf die manchmal etwas Sonnenlicht fällt. Dennoch existiert ein Außen, das die beiden Regisseure über einzeln eingestreute Super-8-Aufnahmen sichtbar machen. Sie zeigen ein versehrtes Charkiw: zerstörte Fahrzeuge, ein verkohltes Bett, notdürftig verbarrikadierte Denkmäler. „Photophobia“ ist ein hybrider, in sich gekehrter Film, der inmitten einer unwirklichen Situation so etwas wie zarte Romantik aufzuspüren vermag.

Carolin Weidner

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Ivan Ostrochovský, Pavol Pekarčík
Buch
Marek Leščák, Ivan Ostrochovský, Pavol Pekarčík
Kamera
Ivan Ostrochovský, Pavol Pekarčík
Schnitt
Ivan Ostrochovský, Pavol Pekarčík, Martin Piga
Produktion
Ivan Ostrochovský, Albert Malinovský, Katarína Tomková, Tomáš Michálek, Kristýna Michálek Květová
Co-Produktion
Helena Osvaldová, Denis Ivanov, Jakub Mahler, Pavol Pekarčík
Ton
Dušan Kozák, Jakub Jurásek
Sound Design
Jakub Jurásek
Musik
Roman Kurhan, Michal Novinski
Filmvertrieb
Michaela Čajková
Nominiert für: MDR-Filmpreis, Filmpreis Leipziger Ring
Hommage Peter Mettler 2023
Filmstill Picture of Light
Picture of Light Peter Mettler
Die Filmcrew macht sich auf die Suche nach den Nordlichtern. Ausgestattet mit einer ausgeklügelten Spezialkamera, geben sie sich dem Warten, den Umständen und den Menschen vor Ort hin.
Filmstill Picture of Light

Picture of Light

Picture of Light
Peter Mettler
Hommage Peter Mettler 2023
Dokumentarfilm
Kanada
1994
87 Minuten
Englisch
Untertitel: 
Deutsch

Zusammen mit dem Fotografen Andreas Züst und einer kleinen Filmcrew macht sich Peter Mettler auf die Suche nach den Nordlichtern. Um dieses Naturwunder überhaupt auf Filmbildern erfassen zu können, hat das Team eine Spezialkamera angefertigt, die den klimatischen Extrembedingungen standhalten muss. Vor Ort geben sie sich geduldig dem Zustand des Wartens hin. Sie befinden sich im Grenzbereich zwischen geografischem Norden und besiedeltem Süden. In seiner formalen Struktur bewegt sich der Film wiederum zwischen trancehaftem Essay und analytischer Forschungsreise. Und dem Filmemacher bleibt die Grundsatzfrage, ob die Erfahrung des spektakulären Naturphänomens überhaupt gefilmt werden kann.

Annina Wettstein

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Peter Mettler
Buch
Peter Mettler
Kamera
Peter Mettler
Schnitt
Peter Mettler, Mike Munn
Produktion
Andreas Züst, Peter Mettler, A. Gill
Sound Design
Peter Mettler, Peter Bräker, A. Gill, Leon Johnson, Gaston Kyriazi