Filmarchiv

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Flee

Flugt
Jonas Poher Rasmussen
Wettbewerb um den Publikumspreis 2021
Dokumentarfilm
Dänemark,
Frankreich,
Schweden,
Norwegen
2021
86 Minuten
Dänisch,
dari,
Russisch,
Englisch
Untertitel: 
Englisch

Amin konnte viele Jahre nicht über seine Fluchterfahrung sprechen. Erst jetzt findet er den Mut und öffnet sich seinem Schulfreund, dem Filmemacher Jonas Poher Rasmussen. Seit seiner frühesten Kindheit war Amins Leben geprägt von politischen Unruhen in seinem Geburtsland Afghanistan und bald auch vom Erwachsenwerden ohne ein stetes Zuhause. Seine schmerzhaften Erinnerungen werden in eindrücklichen Animationen dargestellt und mit dokumentarischem Material verwoben.

Dass eine Flucht nicht von Punkt A nach Punkt B verläuft und dann einfach endet, ist keine neue Erkenntnis. Wie steinig und verworren es sich tatsächlich gestaltet, zeigt sich an Amins Geschichte, die von Afghanistan über Russland, Estland und einige andere Stationen nach Dänemark führt. Erst als sein Leben mit bevorstehender Hochzeit und guter Karriere in sicheren Bahnen verläuft, findet er die Kraft zu berichten, was er durchmachen musste, um heute dort zu sein, wo er ist. In einem fast psychoanalytisch anmutenden Setting erzählt der Protagonist – im Liegen – von seiner Vergangenheit. Die Narration bewegt sich spiralförmig zwischen Damals und Heute und ermöglicht immer wieder Atempausen zwischen den traumatischen Eindrücken, die durch ergreifende Animationen fast körperlich spürbar werden. Nicht von ungefähr kommt, dass „Flee“ bereits mehrfach preisgekrönt ist und schon jetzt als ein „instant classic“ gilt.
Kim Busch

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Jonas Poher Rasmussen
Buch
Jonas Poher Rasmussen, Amin
Schnitt
Janus Billeskov Jansen
Produktion
Monica Hellström, Charlotte De La Gournerie, Signe Byrge Sørensen
Musik
Uno Helmerson
Animation
Kenneth Ladekjær
Filmvertrieb
Shoshi Korman
Doc Alliance Selection 2021
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Gabi, Between Ages 8 and 13 Engeli Broberg
Fünf Jahre mit Gabi, die nicht daran glaubt, dass wesentliche Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen bestehen. Ein sensibles Porträt über die Herausforderung, man selbst zu sein.
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Gabi, Between Ages 8 and 13

Gabi, mellan åren 8 till 13
Engeli Broberg
Doc Alliance Selection 2021
Dokumentarfilm
Schweden
2021
75 Minuten
Schwedisch,
Englisch
Untertitel: 
Englisch

Gabi, acht Jahre alt, interessiert sich nicht für „Mädchenkram“, sondern für Lego und Fußball. Viele Monate später hat sich daran wenig geändert. Dennoch fällt Gabi, jetzt mit Cap und Shorts, stärker auf. Die einsetzende Pubertät schürt Ängste, wirft neue Fragen auf. Wieder sitzt Gabi beim Friseur, wird das Haar ein wenig kürzer. Das Problem „Frisur“ stellt sich regelmäßig, denn die Mutter wünscht sich, dass die Tochter sich gelegentlich etwas femininer gäbe. Fehlanzeige. Gabi ist überzeugt, dass bis auf ein paar Hormone keine Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen bestehen. Sensibel beobachtet Engeli Broberg diesen jungen Menschen über fünf Jahre bei dem Versuch, sich treu zu bleiben.

Carolin Weidner

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Engeli Broberg
Kamera
Tommy Olsson
Schnitt
Kalle Lindberg, Engeli Broberg
Produktion
Anna J Ljungmark
Co-Produktion
Kari Anne Moe, Gudmundur Gunnarsson
Musik
Sofia Hallgren, Kjetil Schjanderluhr
Filmstill Kusunda

Kusunda

Kusunda
Felix Gaedtke, Gayatri Parameswaran
Extended Reality 2022
XR
Deutschland,
Nepal,
Schweden,
Schweiz,
Taiwan
2021
23 Minuten
Englisch,
Nepali,
Kusunda

Der nepalesische Schamane Lil Bahadur und seine Enkelin Hima widmen sich der Wiedererweckung seiner Muttersprache Kusunda. Es geht um mehr als Kommunikation, nämlich Identität, Tradition und Bewusstsein für die eigene Geschichte. Die interaktive Sprachsteuerung der VR-Erfahrung erlaubt uns, selbst Kusunda zu lernen. Wir Lernenden werden zu menschlichen Archiven einer fast verlorenen indigenen Sprache.

Lars Rummel

Credits DOK Leipzig Logo

Co-Produktion
Sönke Kirchhof, Philipp Wenning, Emma Creed, Aliki Tsakoumi, Kuan-Yuan Lai
Ausführende Produktion
René Pinnell
Kreative Produktion
Felix Gaedtke, Gayatri Parameswaran, Mia von Kolpakow
Produktionsfirma
NowHere Media
Animation
Moritz Mayerhofer
VR Entwicklung
Tobias Wehrum
Ton
Mads Michelsen, David Segal
Key Collaborator
Gyani Maiya Kusunda, Lil Bahadur Kusunda, Hima Kusunda
Regie
Felix Gaedtke, Gayatri Parameswaran
Re-Visionen 2020
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Slaves David Aronowitsch, Hanna Heilborn
Zwei südsudanesische Kinder berichten rückblickend von ihren Erlebnissen in der Sklaverei. Die authentische Tonaufnahme von 2003 greift aus in den Kinderwelt-farben animierten Raum.
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Slaves

Slavar
David Aronowitsch, Hanna Heilborn
Re-Visionen 2020
Animationsfilm
Schweden,
Norwegen,
Dänemark
2008
16 Minuten
Englisch,
Dinka
Untertitel: 
Englisch

Die neunjährige Abuk und der fünfzehnjährige Machiek haben ein Martyrium überstanden. Wie viele südsudanesische Kinder wurden sie von Milizen geraubt und versklavt. 2003, nach der Befreiung, besuchen sie Schweden und berichten von ihren Erlebnissen. Die authentische Tonaufnahme greift aus in den animierten Raum und legt sich als Voiceover über Kinderwelt-farbene Angst- und Erinnerungsbilder.

Ralph Eue

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
David Aronowitsch, Hanna Heilborn
Produktion
David Aronowitsch, Hanna Heilborn
Co-Produktion
Medieoperatørene, Pausefilm ApS
Ton
Anders Nyström, Peter Albrechtsen
Animation
Mats Johansson, Magnus Östergren
Produktionsfirma
Story AB
Filmstill The Gullspång Miracle

The Gullspång Miracle

Miraklet i Gullspång
Maria Fredriksson
Publikumswettbewerb 2023
Dokumentarfilm
Schweden,
Norwegen,
Dänemark
2023
108 Minuten
Norwegisch,
Schwedisch
Untertitel: 
deutsche Untertitel für Menschen mit eingeschränkter Hörfähigkeit, Englisch

Kari und May begegnen im schwedischen Gullspång einer Frau, die ihrer vor mehr als 30 Jahren verstorbenen Schwester Lita täuschend ähnlich sieht. Kein Zufall: Olaug wurde am selben Tag wie Lita im ländlichen Norden von Norwegen geboren; ein DNA-Test bestätigt, dass die beiden als Zwillingsschwestern zur Welt kamen. Die freudige Wiedervereinigung mit Kari, May und dem Rest der Familie bekommt jedoch bald Risse. Mit 80 Jahren ist Olaug in ihrer Identität erschüttert. Warum gaben ihre Eltern sie fort? Passt sie zu ihrer neuen, tiefreligiösen Verwandtschaft? An göttliche Offenbarungen glaubt sie nicht. Stattdessen treibt sie Litas vermeintlicher Selbstmord um – und tatsächlich stellt ihre detektivische Recherche deren Todesumstände zunehmend infrage.

An mindestens einer Stelle ist Regisseurin Maria Fredriksson hinter der Kamera hörbar verblüfft. Was wie ein Feel-good-Film beginnt, wird zur Charakterstudie über Identität, dann zu einer Art True-Crime- und schließlich zur Mystery-Story. Die Inszenierung setzt noch eine Schippe drauf, mal mit dramatischem, mal mit durchaus komischem Effekt: Die perfekt ausgeleuchteten Landhäuser mit Porträtfotos an den Wänden und der ironisch-suggestive Musikeinsatz erinnern an „Twin Peaks“. Manchmal schreibt das Leben die verrückteren Plot-Twists.

Jan-Philipp Kohlmann

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Maria Fredriksson
Buch
Maria Fredriksson
Kamera
Pia Lehto
Schnitt
Mark Bukdahl, Orvar Anklew
Produktion
Ina Holmqvist
Sound Design
Rune Hansen
Musik
Jonas Colstrup
Filmvertrieb
Jenny Bohnhoff
Kids DOK 2021
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The Voice Break Choir Ina Holmqvist, Martina Carlstedt
Jungen, die seit früher Kindheit im Chor gesungen haben, sind nun in die Pubertät gekommen. Im „Stimmbruch-Chor“ warten sie, bis auf ihre veränderten Stimmen wieder Verlass ist.
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The Voice Break Choir

Målbrottskören
Ina Holmqvist, Martina Carlstedt
Kids DOK 2021
Dokumentarfilm
Schweden
2021
28 Minuten
Schwedisch
Untertitel: 
deutsche Untertitel für Menschen mit eingeschränkter Hörfähigkeit

Jungen, die seit früher Kindheit im Chor gesungen haben, sind nun in die Pubertät gekommen. Sie müssen im „Stimmbruch-Chor“ warten, bis auf ihre Stimmen wieder Verlass ist – um mit den Männern weitersingen zu können. Sie erzählen in Interviews und mit Gesangseinlagen von persönlichen Veränderungen und Identitätssuchen. Ein Film über die Schwelle zwischen Junge-Sein und Mann-Werden.

Lina Dinkla

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Ina Holmqvist, Martina Carlstedt
Kamera
Martina Carlstedt, Ina Holmqvist
Schnitt
Matti Kentrschynskyj, Ina Holmqvist, Martina Carlstedt
Produktion
Martina Carlstedt, Ina Holmqvist
Musik
Ted Krotkiewski, Per Egland