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Filmstill The Hamlet Syndrome

Das Hamlet-Syndrom

Das Hamlet-Syndrom
Elwira Niewiera, Piotr Rosołowski
Wettbewerb um den Publikumspreis 2022
Dokumentarfilm
Deutschland,
Polen
2022
85 Minuten
Ukrainisch,
Russisch
Untertitel: 
Englisch

Fünf junge Menschen aus der Ukraine sprechen über ihr Leben nach der Maidan-Revolution 2014. Nicht alle kämpften im Russisch-Ukrainischen Krieg, aber allen zerschmetterte er Lebenspläne. Als „Generation Maidan“ stehen sie vor der Frage, wie sie Gewalterfahrungen verarbeiten, wie sie weitermachen können. Die Theaterregisseurin Roza Sarkisian inszeniert mit ihnen eine Hamlet-Adaption, in der sie sich in Shakespeares Tragödienfigur spiegeln und Traumata auf der Bühne neu begegnen.

Für sie ist Hamlets Frage nach dem „Sein oder Nichtsein“ nicht nur historischer Text, sondern ein aktuelles und existenzielles Dilemma ohne eindeutige Antwort. Der Film verfolgt den Clash der unterschiedlichen Biografien, Selbstentwürfe und politischen Haltungen bei den Proben: Ein Soldat trifft zum ersten Mal auf eine LGBT-Person, die Feministin hadert damit, dass der Krieg hart erkämpfte Emanzipationserfolge hinfällig macht. Reibungen und Differenzen treten zutage, Kompromisse werden mühsam ausgehandelt. Schließlich weitet der Film seinen Fokus und verlässt die Bühne, um die fünf auch als (mit sich ringende) Privatpersonen vorzustellen. Es entsteht ein vielschichtiges, dichtes Porträt einer zerrissenen und gleichzeitig kraftvollen ukrainischen Generation, die sich nur wenige Monate nach der Premiere des Theaterstückes durch den russischen Überfall erneut im Kriegszustand befindet.
Luc-Carolin Ziemann

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Elwira Niewiera, Piotr Rosołowski
Kamera
Piotr Rosołowski
Schnitt
Agata Ciernak
Produktion
Andreas Banz, Matthias Miegel, Magdalena Kaminska, Agata Szymanska, Robert Thalheim
Ton
Marcin Lenarczyk, Jaroslaw Sadowski, Andrii Nidzelskyi
Sound Design
Jonathan Schorr
Musik
John Gürtler, Jan Miserre
Filmvertrieb
Katarzyna Wilk
Broadcaster
Eva Witte-Toetzke, Beata Ryczkowska, Alicja Gancarz
Redaktion
Eva Witte-Toetzke
Nominiert für: MDR-Filmpreis, Filmpreis Leipziger Ring
Panorama Kurzfilm 2022
Filmstill Headprickles
Headprickles Katarzyna Miechowicz
In dieser existenzialistischen Animationsverrücktheit wandeln am Absurden Leidende durch ein gutes Dutzend lakonische Momentminiaturen. Sie suchen, was nicht zu finden ist: Sinn.
Filmstill Headprickles

Headprickles

Szczypigłówki
Katarzyna Miechowicz
Panorama Kurzfilm 2022
Animationsfilm
Polen
2022
8 Minuten
ohne Dialog
Untertitel: 
Keine

Ein Mann duscht in Socken und zerfließt. Ein Greifautomat, in dem man nichts greifen kann, wird mit Geld gefüttert. Eine Nixe stellt Skulpturen von Füßen her. Eine Frau packt eine Banane in eine Plastiktüte, dann in noch eine und noch eine und … Lauter am Absurden leidende Figuren wandeln durch ein gutes Dutzend lakonisch gezeichnete Momentminiaturen. Sie suchen ohne Unterlass, was nicht zu finden ist: Sinn. Katarzyna Miechowiczs animierte Verrücktheit kribbelt, sogar existenzialistisch.

Sylvia Görke

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Katarzyna Miechowicz
Buch
Katarzyna Miechowicz
Schnitt
Piotr Baryła
Produktion
Agata Golańska
Ton
Piotr Baryła
Musik
Katarzyna Miechowicz
Animation
Katarzyna Miechowicz
Filmvertrieb
Marta Świętek
Nominiert für: mephisto 97.6-Publikumspreis