Filmarchiv

Extended Reality 2022
Filmstill [Posthuman Wombs]
[Posthuman Wombs] Anna Fries, Malu Peeters
Dieses autotheoretische Essay erkundet den Bauch eines Posthumans, befragt stereotype Vorstellungen von Schwangerschaft und spekuliert über nicht-binäre Reproduktionsszenarien.
Filmstill [Posthuman Wombs]

[Posthuman Wombs]

[Posthuman Wombs]
Anna Fries, Malu Peeters
Extended Reality 2022
XR
Deutschland,
Niederlande,
Schweiz
2021
20 Minuten
Englisch

Die stereotype Vorstellung von Schwangerschaft ist eine Herausforderung für Personen, die sich nicht nur als weiblich definieren. Dieses autotheoretische Essay beschäftigt sich mit der Zukunft von Familie und nicht-binären Reproduktionsszenarien, in denen alle Körper schwanger werden können. Wir reisen in den Bauch eines Posthumans und folgen Spekulationen zur Entfeminisierung des Kinder-Austragens.

Lars Rummel

Credits DOK Leipzig Logo

Produktion
Anna Fries, Malu Peeters
Animation
Lisa Kaschubat, Manuel Tozzi
VR Entwicklung
Ambrus Ivanyos
3D-Künstler*in
Lisa Kaschubat, Manuel Tozzi, Danielle Williams
Creative Technologist
Ambrus Ivanyos
Ton
Malu Peeters
Buch
Anna Fries
Musik
Malu Peeters
Performer
Brandy Butler, Anna Fries, Olivia Hyunsin Kim, Ncube as Bibi, Fercha Pombo, Kübra Uzun, Wheelymum
Regie
Anna Fries, Malu Peeters
Filmstill 1976: Search for Life

1976: Search for Life

1976: Search for Life
Tess Martin
Internationaler Wettbewerb Animationsfilm 2023
Animationsfilm
Niederlande
2023
11 Minuten
Englisch
Untertitel: 
deutsche Untertitel für Menschen mit eingeschränkter Hörfähigkeit

Ein frisch gebackener Familienvater begibt sich mit Frau und Tochter auf eine Reise nach Schottland in die Geburtsstadt seiner Mutter. Es ist 1976 – dasselbe Jahr, in dem die NASA-Raumsonden Viking 1 und 2 auf der Marsoberfläche landen. Aus ferner Distanz senden sie Bilder aus einem nur vage erforschten Gebiet und erlauben einen ersten Einblick in die Geschichte eines fremden Planeten. So wie die Wissenschaftler*innen der NASA erhofft sich auch die kleine Familie durch ihre Reise Erkenntnisgewinn über vergangene Zeiten, Verständnis der gegenwärtigen Situation und vielleicht sogar die Möglichkeit, die Zukunft zu erahnen.

Texte aus dem Reisetagebuch des Vaters, Fotos und Videoaufnahmen verweben sich mit Bild- und Tonmaterial aus NASA-Archiven zu einer vielschichtigen Erzählung, die mehrere Dekaden Familiengeschichte, kosmologische Fragen und philosophische Überlegungen durchwandert. Vor uns entfaltet sich ein filmisches Multiversum, dessen Elementarteilchen zwischen den Zeiten und Welten, zwischen Realität und Fiktion schwingen.

Franka Sachse

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Regie
Tess Martin
Kamera
Matija Pekić
Nominiert für: mephisto 97.6-Publikumspreis
Animation Night 2023
Filmstill 1976: Search for Life – Installation
1976: Search for Life – Installation Tess Martin
Das dokumentarische Video zur installativen Version des Kurzfilms „1976: Search for Life“ nimmt uns mit auf den Mars. Dort zeigt ein kleiner Fernsehapparat eine ganz persönliche Geschichte.
Filmstill 1976: Search for Life – Installation

1976: Search for Life – Installation

1976: Search for Life – Installation
Tess Martin
Animation Night 2023
Dokumentarfilm
Niederlande
2023
11 Minuten
Englisch
Untertitel: 
Keine

Das dokumentarische Video zur installativen Version des Kurzfilms „1976: Search for Life“ nimmt uns mit auf den Mars. Dort – zwischen großen Gesteinsbrocken und im roten Licht unseres Geschwisterplaneten – befindet sich ein kleines Fernsehgerät. Mit Kopfhörern und in intimer Atmosphäre lässt uns Tess Martin an einer ganz persönlichen Erinnerung an ein bedeutendes historisches Ereignis teilhaben.

Franka Sachse

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Regie
Tess Martin
Filmstill An Asian Ghost Story

An Asian Ghost Story

An Asian Ghost Story
Bo Wang
Internationaler Wettbewerb Dokumentarfilm 2023
Dokumentarfilm
Hongkong,
Niederlande
2023
37 Minuten
Kantonesisch,
Englisch
Untertitel: 
Englisch

Der leibhaftige Geist einer verstorbenen Echthaar-Spenderin erzählt. In der Nachkriegszeit trug der Export von Echthaar-Perücken zur Wirtschaftsentwicklung Asiens bei, mit Hongkong als bedeutendem Umschlagplatz. In der Blütezeit der 1960er Jahre war „asiatisches Echthaar“ bei wohlhabenden US-Amerikanerinnen beliebt, doch dann erließen die USA ein Embargo für das darauf als „kommunistisches Haar“ kategorisierte Produkt. Hier setzt die ausgefeilte und innovativ umgesetzte Geschichte ein: Ausgehend von komplexen ökonomischen und soziopolitischen Zusammenhängen webt sie den Faden durch historische und traumartig inszenierte Ebenen.

Hongkong war und ist ein Raum des Dazwischen – zwischen Ost und West, zwischen Kommunismus und Kapitalismus. Vielleicht seien deswegen so viele Gespenster in der Stadt, mutmaßt ein Protagonist. So wie der weit gereiste Geist, eine ewig wandelnde Entität und Zeitzeugin einer imperialen und kolonialistischen Vergangenheit.

Annina Wettstein

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Regie
Bo Wang
Buch
Bo Wang
Kamera
Yavuz Selim Isler, Fai Wan
Schnitt
Bo Wang
Produktion
Ruoyao Jane Yao, Jia Zhao
Ton
Franco van der Linde
Sound Design
Jeroen Goeijers
Sprecher*in
Jia Zhao, Hamza Junaid, Tommy Tse
Ausgezeichnet mit: Goldene Taube Kurzfilm (Internationaler Wettbewerb Dokumentarfilm)
Extended Reality 2023
Filmstill Elele
Elele Sjoerd van Acker
Wir überlassen unsere Hände der Musik von Max Cooper. Auf einer virtuellen, hypnotischen Bühne dürfen sie tanzen: intuitiv, spielerisch oder anmutig. Hier ist alles erlaubt.
Filmstill Elele

Elele

Elele
Sjoerd van Acker
Extended Reality 2023
XR
Niederlande
2022
7 Minuten
Englisch
Untertitel: 
Keine

Inmitten einer blauviolett getönten Bergkette befinden sich die Überreste eines verlassenen Pavillons. Begleitet durch die Musik von Max Cooper, wird die Szenerie zur Bühne für eine Tanzperformance – in der unsere Hände die Hauptrollen übernehmen. Intuitiv überlassen wir sie dem Rhythmus, bewegen sie spielerisch, formen anmutige Gesten. An diesem hypnotischen Ort ist den Tänzerinnen alles erlaubt.

Lars Rummel

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Produktion
Firat Sezgin, Ecegül Bayram
Produktionsfirma
Institute of Time
Künstlerisches Design
Tolga Tarhan, Gamze Yavuz
Musik
Max Cooper
Regie
Sjoerd van Acker
Animation Night 2023
Filmstill Ginevra
Ginevra Tess Martin
Eine junge Frau wird erwürgt. Die ergreifende Totenklage der Mutter – nach einem Gedicht von Percy Shelley – begleitet uns durch Aufbahrung und Wiederauferstehung ihrer Tochter Ginevra.
Filmstill Ginevra

Ginevra

Ginevra
Tess Martin
Animation Night 2023
Animationsfilm
USA,
Niederlande
2017
4 Minuten
Englisch
Untertitel: 
Englisch

Die aufgehende Sonne enthüllt ein grausames Verbrechen. In der orangeroten Morgendämmerung, zwischen Dünen und wogendem Meer, wird eine junge Frau zu Tode stranguliert. Die tiefen Abdrücke der Hände des Mörders zeichnen den Hals der Gemeuchelten. Die ergreifende Totenklage der Mutter – nach einem Gedicht von Percy Shelley – begleitet uns durch Aufbahrung und Wiederauferstehung ihrer Tochter Ginevra.

Franka Sachse

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Regie
Tess Martin
Produktion
Max Rothman
Sound Design
Jeremy Lloyd-Styles
Musik
Jeremy Lloyd-Styles
Animation
Tess Martin
Animation Night 2023
Filmstill How to Make a Phonotrope Video with Drawn Animation
How to Make a Phonotrope Video with Drawn Animation Tess Martin
Tess Martin führt in eine Verfahrenstechnik für Animationsloops ein: Man zeichne, man nehme eine sich drehende Scheibe, verbinde sie mit einer Kamera – und fertig ist das Phonotrop.
Filmstill How to Make a Phonotrope Video with Drawn Animation

How to Make a Phonotrope Video with Drawn Animation

How to Make a Phonotrope Video with Drawn Animation
Tess Martin
Animation Night 2023
Dokumentarfilm
Niederlande
2019
8 Minuten
Englisch
Untertitel: 
Keine

Durch die Kopplung der Umdrehungsgeschwindigkeit einer rotierenden Scheibe mit der Aufnahmebildrate einer Kamera entsteht eine Apparatur, welche die Illusion von Bewegung erzeugen kann. Dieses sogenannte Phonotrop ist eine zeitgenössische Variante des Phenakistiskops. Tess Martin erklärt in ihrem How-to-Video, wie diese Technik funktioniert und wie sie in ihrem Film „Orbit“ zur Anwendung kommt.

Franka Sachse

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Regie
Tess Martin
Kamera
Tess Martin, Oana Clitan
Produktion
Tess Martin
Musik
Podington Bear
Extended Reality: DOK Neuland 2021
Media Name: 96ff45ec-fb95-4c03-a562-51424249eecb.jpg
Infomorph Arash Akbari
Wir werden durch ein spekulatives posthumanistisches Szenario rund um die Beziehung zwischen Mensch, Maschine und Natur geleitet. Eine KI hilft beim Übergang ins Digitale.
Media Name: 96ff45ec-fb95-4c03-a562-51424249eecb.jpg

Infomorph

Infomorph
Arash Akbari
Extended Reality 2021
-
Iran,
Niederlande
2021
10 Minuten
Englisch

Wir treffen auf eine künstliche Intelligenz, die uns den Übergang ins Digitale erleichtern soll. Das Leben in der analogen Welt ist nicht länger möglich, noch nicht einmal nötig. Die VR-Erfahrung leitet durch ein spekulatives Szenario, das die Beziehung zwischen Mensch, Maschine und Natur im Posthumanismus beleuchtet. Text, Bild und Sound wurden mithilfe von KI und Algorithmen generiert.

Lars Rummel

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VR Entwicklung
Arash Akbari
Interaktives Design
Arash Akbari
Creative Technologist
Arash Akbari
Coding
Arash Akbari
Ton
Farzaneh Nouri
Musik
Farzaneh Nouri
Regie
Arash Akbari
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Lamentations of Judas

Les lamentations de Judas
Boris Gerrets
Camera Lucida – Außer Konkurrenz 2020
Dokumentarfilm
Niederlande,
Frankreich
2020
94 Minuten
Englisch,
Portugiesisch (Portugal)
Untertitel: 
Englisch

In einer verlassenen Asbestminenstadt am Rande der Wüste Kalahari widersetzt sich eine Gruppe alter Männer der Evakuation. Sie haben keinen Ort, an den sie gehen könnten, denn sie waren einst verrufen als Soldaten des berüchtigten südafrikanischen Bataillons 32, auch bekannt als „Die Schrecklichen“. Täter und Opfer der Geschichte zugleich, werden sie in Boris Gerrets’ ebenso verstörendem wie faszinierendem filmischen Vermächtnis zu Akteuren der biblischen Geschichte von Judas Iskariot.

Das Schauspiel unter gleißender Sonne konfrontiert die in bitterer Armut lebenden Männer mit ihrer unbewältigten Vergangenheit. Viele von ihnen waren im angolanischen Unabhängigkeitskampf gegen Portugal von den Widerstandsbewegungen FNLA und UNITA zwangsrekrutiert worden. Nach der Machtübernahme der kommunistischen MPLA fanden sie sich als Söldner an der Seite weißer Südafrikaner im Kampf gegen das eigene Volk wieder und verteidigten schließlich das Apartheid-Regime im kolonialen Kampf in Namibia und in den südafrikanischen Townships. Am Rande des surrealen Filmsets zwischen den verfallenden Gebäuden der alten Minenstadt geben sie erstmals Auskunft über ihre Lebensgeschichten, sprechen über Verrat, Schuld und Reue. Nachdem die Weltpolitik über sie hinweggerollt ist, sie zu Unerwünschten, Exilierten, Vergessenen, Verdrängten und Gebrochenen gemacht hat, werden sie vor der Kamera endlich wieder als Menschen sichtbar.
Christoph Terhechte

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Boris Gerrets
Kamera
Nic Hofmeyr
Schnitt
Boris Gerrets
Produktion
Iris Lammertsma, Boudewijn Koole
Co-Produktion
Eric Velthuis, Serge Lalou, Camille Laemle
Ton
President Kapa, Dominique Vieillard
Musik
Thuthuka Sibisi
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Looking for Horses

Looking for Horses
Stefan Pavlović
Doc Alliance Selection 2021
Dokumentarfilm
Niederlande,
Bosnien und Herzegowina,
Frankreich
2021
88 Minuten
Bosnisch,
Englisch
Untertitel: 
Englisch

Zwei Männer unter sich: Zdravko, Kriegsveteran mit Hörschädigung, der als Fischer in der Einöde lebt, und Stefan, Regisseur mit bosnischen Wurzeln, der seine Muttersprache vergessen hat. Vor einer kargen wie geheimnisvollen Kulisse nimmt die unwahrscheinliche Freundschaft ihren Lauf. Denn während Stefan seine Gedanken in Textform über die Aufnahmen legt, sendet Zdravko mit einem Holzstab Geräusche in die Tiefe. Sie sollen Welse anlocken, die inmitten eines Sees ihre Runden drehen. Dabei beschwören sich beide Männer gewissermaßen gegenseitig, bringen Verschüttetes hervor, verbrüdern sich, überwinden innere Barrieren.

Carolin Weidner

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Regie
Stefan Pavlović
Kamera
Stefan Pavlović
Schnitt
Sabine Groenewegen, Stefan Pavlović
Produktion
Koštana Banović
Co-Produktion
Eyal Sivan
Ton
Stefan Pavlović
Musik
Karsten Fundal
Filmvertrieb
Anna Berthollet
Filmstill Love Is Not an Orange

Love Is Not an Orange

Love Is Not an Orange
Otilia Babara
Panorama Mittel- und Osteuropa 2022
Dokumentarfilm
Belgien,
Moldawien,
Niederlande,
Frankreich
2022
73 Minuten
Rumänisch
Untertitel: 
Englisch

„Stell dir vor, diese Kamera ist deine Mutter“, sagt ein Vater zur Tochter. Etliche Familien aus der Republik Moldau begannen in den 1990er Jahren einen ritualisierten Postverkehr zwischen den aus ökonomischen Gründen migrierten Müttern und den Angehörigen in der Heimat: Erstere schickten Geld und Güter, letztere schickten Videotapes. Solche Amateuraufnahmen sind das Material dieses Films. Sie bezeugen die schmerzhaften Leerstellen der Abwesenden im Leben der Daheimgebliebenen.

Migration ist ein großer Faktor in postsozialistischen Staaten, die nach dem Ende der Sowjetunion von Rezession und Inflation gebeutelt waren – und in diesem Fall zusätzlich vom Bürgerkrieg um Transnistrien. Nach Daten von 2011/2012 hatten etwa dreißig Prozent der moldauischen Kinder einen Elternteil im Ausland. Auch in dem kleinen Land zwischen Rumänien und der Ukraine entscheidet sich ein höherer Anteil der Väter für Arbeitsmigration. Otilia Babara interessiert sich aber spezifisch für die Folgen von langjährig abwesenden Müttern, die etwa in Italien im Pflegedienst für den Unterhalt ihrer Familie sorgen und ihre Liebe in Carepaketen ausdrücken. Der gerade für Mädchen prägende Verlust der Verbindung zur Mutter – die jeweils abseits der Bilder bleibt – äußert sich in den Bruchstellen der inszenierten Homevideos, wenn abschweifende Blicke verraten, dass die Kinder an ihre Rückkehr nicht mehr glauben.
Jan-Philipp Kohlmann

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Otilia Babara
Buch
Otilia Babara
Schnitt
Pierpaolo Filomeno
Produktion
Hanne Phlypo
Co-Produktion
Christine Camdessus, Simone van den Broek, Otilia Babara
Ton
Mark Glynne
Sound Design
Olmo van Straalen
Nominiert für: MDR-Filmpreis
Animation Night 2023
Filmstill Mario
Mario Tess Martin
Ein makabres, hypnotisches Kinderlied vom Soldaten Mario und seiner enttäuschten Liebe kündet von einem brutalen Mord. Erinnerungsbilder fließen ineinander und lassen erschauern.
Filmstill Mario

Mario

Mario
Tess Martin
Animation Night 2023
Animationsfilm
Niederlande,
USA
2014
3 Minuten
Italienisch
Untertitel: 
Englisch

Ein makabres italienisches Kinderlied erzählt die Geschichte von Mario, einem Soldaten, der nach seiner Heimkehr aus dem Krieg erfahren muss, dass seine Freundin ihn für einen anderen Mann verlassen hat. Mario beschließt, sie zu töten. Der Film greift die ambivalente Stimmung des Liedes auf und verstärkt dessen Vibration im Raum zwischen unbedarftem Kinderspiel und brutalem Mord.

Franka Sachse

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Tess Martin
Produktion
Tess Martin
Musik
Jason Staczek
Animation
Tess Martin
Re-Visionen 2021
Media Name: 50969d83-f957-4e09-9d7b-6b4ce77eca55.jpg
Mother Dao, the Turtlelike Vincent Monnikendam
Ein „kinematografisches Bild Niederländisch-Indiens 1912 – ca. 1933“, montiert aus stummem Filmmaterial der Kolonialherren, lernt sprechen: in den Geschichten der Kolonialisierten.
Media Name: 50969d83-f957-4e09-9d7b-6b4ce77eca55.jpg

Mother Dao, the Turtlelike

Moeder Dao, de schildpadgelijkende
Vincent Monnikendam
Re-Visionen 2021
Dokumentarfilm
Niederlande
1995
88 Minuten
Niederländisch,
Indonesisch
Untertitel: 
Englisch

Als „kinematografisches Bild Niederländisch-Indiens 1912 – ca. 1933“ bezeichnet Vincent Monnikendam seinen Archivfilm im Nebentitel. Damit nähert er sich der umständlich-buchhalterischen Sprache der niederländischen Behörden, in deren Auftrag das von ihm remontierte Filmmaterial seinerzeit entstand. Er verdichtete rund 280.000 Meter Nitrofilm, professionell gedreht, aber weitgehend roh belassen, zu einer Kompilation über die indigenen Menschen und ihre zugereisten Herrscher in der ehemaligen Kolonie. Das ursprünglich stumme Material wird beredt – nicht durch einen einordnenden Kommentar, sondern in den Liedern und Geschichten der Kolonialisierten. Die Bilder bleiben unverändert. Aber lesen muss man sie neu.

Sylvia Görke

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Vincent Monnikendam
Buch
Vincent Monnikendam
Kamera
Vincent Monnikendam, Hans van der Marck
Schnitt
Licky Zydower, Albert Markus
Produktion
Rade Miličević
Musik
Jan-Dries Groenendijk
Publikumswettbewerb 2023
Filmstill My Father, Nour and I
My Father, Nour and I Wiam Al-Zabari
Vor zwanzig Jahren floh der Filmemacher mit seiner Familie aus Bagdad – warum, blieb immer ein Tabu. Für seinen Sohn bricht er mit dieser filmischen Familientherapie das Schweigen.
Filmstill My Father, Nour and I

My Father, Nour and I

Mijn vader, Nour en ik
Wiam Al-Zabari
Publikumswettbewerb 2023
Dokumentarfilm
Niederlande
2023
56 Minuten
Niederländisch,
Arabisch
Untertitel: 
deutsche Untertitel für Menschen mit eingeschränkter Hörfähigkeit, Englisch

Vor zwanzig Jahren floh der Filmemacher Wiam Al-Zabari mitten in der Nacht mit seiner Familie aus Bagdad. Sein Vater, ein regimekritischer ehemaliger Botschafter, war bereits aus dem Irak entkommen und wartete in den Niederlanden auf sie. Seitdem hat in der Familie niemand mehr über diese Ereignisse gesprochen. Was damals genau geschah, blieb immer ein Tabu. Jetzt, da Wiam selbst Vater ist, merkt er, dass sein früheres Leben ihn einholt und sich immer mehr Fragen auftun. Die größte von allen: Warum mussten sie überhaupt fliehen? Wiam möchte das endlich herausfinden. Zum ersten Mal bricht er das Schweigen und beginnt, der Vergangenheit im Dialog mit seinen Eltern und Geschwistern auf den Grund zu gehen. Vor allem möchte er verhindern, dass er diese traumatischen Erfahrungen an seinen Sohn weitergibt.

In dieser filmischen Familien-Therapie richtet er sich direkt an Nour, den kleinen Sohn. Diesen Film hat Wiam sich und ihm versprochen, um die viel zu lange verdrängten Themen so aufzuklären, dass der Junge, wenn er einmal erwachsen sein wird, festen Boden unter sich fühlt. Dabei ist er schonungslos ehrlich mit sich und seinen Verwandten und wählt manch ungewöhnlichen künstlerischen Kniff. So bringt er sich als Regisseur aus dem Off selbst mit ein und analysiert kritisch die eigene Position im Gefüge aus Sprechen und Schweigen: der Versuch eines Innenblicks von außen.

Lina Dinkla

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Wiam Al-Zabari
Kamera
Niels van Koevorden, Jefrim Rothuizen, Wiam Al-Zabari
Schnitt
Augustine Huijsser, Renko Douze, Wiam Al-Zabari
Produktion
Hasse van Nunen, Iris Lammertsma, Renko Douze, Boudewijn Koole
Ton
Tim van Peppen, Gideon Bijlsma
Sound Design
Jacob Oostra
Musik
Alaa Arsheed, Haian Arsheed
Filmstill On Taphonomy

On Taphonomy

On Taphonomy
Ana María Gómez López
Wettbewerb um den Publikumspreis Kurzfilm 2022
Dokumentarfilm
Niederlande
2021
9 Minuten
Englisch
Untertitel: 
Englisch

Ein Leben für den Verfall. Johannes Weigelt (1890–1948) war Paläontologe, Fotodilettant und Nazi, immer glühend. Dem Pionier der Fossilisationslehre widmet sich dieser Essay – nüchtern und zugleich aufregend in der Form. Drei Bildfelder füllen sich mit wechselnden Inhalten: Schwarz-Weiß-Dokumente von Tierleichenfeldern, ein Schnappschuss mit Göring, Texttafeln, kunstsinnige Fotomontagen. Sie laden sich gegenseitig auf und bergen eine in Bildern fossilisierte Biografie, die lebhaft schillert.

Sylvia Görke

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Ana María Gómez López
Kamera
Ana María Gómez López
Schnitt
Sasha Donkan
Produktion
Ana María Gómez López
Ton
Mayvand Kasem Dad
Animation Night 2023
Filmstill Orbit
Orbit Tess Martin
Zeichnungen auf rotierenden Scheiben führen durch den Kreislauf des Lebens auf der Erde, machen den Rhythmus der Natur spürbar und erzählen vom Ursprung des bewegten Bildes.
Filmstill Orbit

Orbit

Orbit
Tess Martin
Animation Night 2023
Animationsfilm
Niederlande
2019
7 Minuten
ohne Dialog
Untertitel: 
Keine

Beim Betrachten einzelner Details und ihres Zusammenspiels im großen Ganzen, vorgeführt auf rotierenden Scheiben, erhalten wir ein Fünkchen Einsicht über die Wechselwirkungen von Flora und Fauna auf der Erde und die Urkraft unseres Zentralgestirns, der Sonne. Zeitabhängigkeit, Rhythmus und Funktionsweise von Film sind zu erahnen. Ein Blick auf die Entstehung des Lebens und den Ursprung des bewegten Bildes.

Franka Sachse

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Tess Martin
Kamera
Matija Pekić
Musik
Jason Staczek
Animation
Tess Martin