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Filmstill Togoland Projections

Togoland Projektionen

Togoland Projektionen
Jürgen Ellinghaus
Deutscher Wettbewerb Dokumentarfilm 2023
Dokumentarfilm
Frankreich,
Deutschland,
Togo
2023
96 Minuten
Französisch,
Deutsch,
Englisch,
Ife,
Tem,
Anufo,
Bassar,
Kabiyé,
Dagbani,
American Sign Language,
Konkomba
Untertitel: 
Deutsch, Englisch

Auf den Spuren des Hamburger Filmregisseurs Hans Schomburgk, der mit seiner Gefährtin und Darstellerin Meg Gehrts 1913 die deutsche Kolonie Togo von Lomé bis in den Norden bereiste, führt Jürgen Ellinghaus die damals entstandenen Aufnahmen an ihren Drehorten im heutigen Togo vor. Schomburgks affirmative Bilder zeigen Sklav*innenarbeit, Erniedrigung und den Hochmut der Kolonialmacht. Kontrastiert wird das Material durch Gehrts’ verklärende Tagebuchaufzeichnungen und andere Kolonialberichte, die oft von einer entsetzlichen Kälte zeugen.

Die Vorführungen des nie zuvor in Togo gezeigten Materials geben ihrem Publikum Anlass für Reflexionen über Traditionen, Klischees, über den „weißen Blick“. In den Dörfern rufen die kolonialen Bilder Erinnerungen an überlieferte Geschichten wach. In der Großstadt Lomé beklagen junge Filmenthusiast*innen, dass ihnen diese Bilder bis heute vorenthalten blieben, und diskutieren, in welchen Kontexten man sie vorführen soll. „Togoland Projektionen“ zeigt aber nicht nur, wie sehr diese schmerzvollen Dokumente und Texte im heutigen Togo gebraucht werden, weil sie zur Geschichte des Landes gehören. Der Film demonstriert auch, dass sie in Deutschland gebraucht werden, damit wir Verantwortung für unsere unter den Teppich gekehrte Geschichte übernehmen und dem eigenen Rassismus begegnen können – dem damaligen und dem heutigen.

Christoph Terhechte

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Jürgen Ellinghaus
Buch
Jürgen Ellinghaus
Kamera
Rémi Jennequin
Schnitt
Nina Khada
Produktion
Frédéric Féraud
Co-Produktion
Peter Roloff, Madjé Ayité
Ton
Caled Boukari
Sound Design
Anders Wasserfall
Filmvertrieb
Stephan Riguet
Redaktion
Rolf Bergmann
Funding institution
nordmedia Film- und Mediengesellschaft mbH Niedersachsen/Bremen, Centre national du cinéma et de l'image animée
Sprecher*in
Jürgen Ellinghaus
Nominiert für: Dokumentarfilmpreis des Goethe-Instituts, Filmpreis Leipziger Ring, VER.DI Preis für Solidarität, Menschlichkeit und Fairness