Filmarchiv

Land (Film Archive)

Doc Alliance Award 2023
Filmstill 07:15 – Blackbird
07:15 – Blackbird Judith Auffray
In einer Hütte im Wald lauschen Jean und Mana verschiedensten Tierarten und katalogisieren Stimmaufnahmen. Als sie unbekannte Laute hören, ist die Neugier geweckt, ein Geheimnis zu lüften.
Filmstill 07:15 – Blackbird

07:15 – Blackbird

7h15 – merle noir
Judith Auffray
Doc Alliance Award 2023
Dokumentarfilm
Frankreich
2021
30 Minuten
Französisch
Untertitel: 
Englisch

Schauplatz und Figurenaufstellung wirken wie der Auftakt für ein ungewöhnliches Märchen. Ein älterer Mann, Einsiedler in einer abgeschiedenen Hütte, bekommt Besuch von einer jungen Frau, fast noch ein Mädchen, das die Sprache der Vögel verstehen und nachahmen kann. Tief in den Wäldern nehmen Jean und Mana die Stimmen der verschiedenen Arten auf und katalogisieren sie Tag für Tag, Nacht für Nacht. Doch dann hören sie den Laut eines unbekannten Tieres und machen sich auf die Suche.

Im Zentrum stehen die Vogelstimmen und ihre Zuordnung. Anstatt aber die pedantische Analyse von Klangereignissen wie ein verschrobenes Hobby aussehen zu lassen, regt der Film zum genauen Zuhören an. Die unaufgeregte Neugier der beiden Wissenschaftler*innen steckt an. Beim Zuschauen überträgt sich nach und nach nicht nur ihre Begeisterung für das Forschungsobjekt, sondern auch die kindliche Lust, ein Geheimnis zu lüften.

Lina Dinkla

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Judith Auffray
Buch
Judith Auffray
Kamera
Mario Valero, Raimon Gaffier
Schnitt
Judith Auffray
Produktion
François Bonenfant, Luc-Jérôme Bailleul
Co-Produktion
Gaël Teicher
Ton
Stéphane Debien, Kilian Fanget
-
Joséphine Auffray, Victor Auffray
Filmstill 1976: Search for Life

1976: Search for Life

1976: Search for Life
Tess Martin
Internationaler Wettbewerb Animationsfilm 2023
Animationsfilm
Niederlande
2023
11 Minuten
Englisch
Untertitel: 
deutsche Untertitel für Menschen mit eingeschränkter Hörfähigkeit

Ein frisch gebackener Familienvater begibt sich mit Frau und Tochter auf eine Reise nach Schottland in die Geburtsstadt seiner Mutter. Es ist 1976 – dasselbe Jahr, in dem die NASA-Raumsonden Viking 1 und 2 auf der Marsoberfläche landen. Aus ferner Distanz senden sie Bilder aus einem nur vage erforschten Gebiet und erlauben einen ersten Einblick in die Geschichte eines fremden Planeten. So wie die Wissenschaftler*innen der NASA erhofft sich auch die kleine Familie durch ihre Reise Erkenntnisgewinn über vergangene Zeiten, Verständnis der gegenwärtigen Situation und vielleicht sogar die Möglichkeit, die Zukunft zu erahnen.

Texte aus dem Reisetagebuch des Vaters, Fotos und Videoaufnahmen verweben sich mit Bild- und Tonmaterial aus NASA-Archiven zu einer vielschichtigen Erzählung, die mehrere Dekaden Familiengeschichte, kosmologische Fragen und philosophische Überlegungen durchwandert. Vor uns entfaltet sich ein filmisches Multiversum, dessen Elementarteilchen zwischen den Zeiten und Welten, zwischen Realität und Fiktion schwingen.

Franka Sachse

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Tess Martin
Kamera
Matija Pekić
Nominiert für: mephisto 97.6-Publikumspreis
Animation Night 2023
Filmstill 1976: Search for Life – Installation
1976: Search for Life – Installation Tess Martin
Das dokumentarische Video zur installativen Version des Kurzfilms „1976: Search for Life“ nimmt uns mit auf den Mars. Dort zeigt ein kleiner Fernsehapparat eine ganz persönliche Geschichte.
Filmstill 1976: Search for Life – Installation

1976: Search for Life – Installation

1976: Search for Life – Installation
Tess Martin
Animation Night 2023
Dokumentarfilm
Niederlande
2023
11 Minuten
Englisch
Untertitel: 
Keine

Das dokumentarische Video zur installativen Version des Kurzfilms „1976: Search for Life“ nimmt uns mit auf den Mars. Dort – zwischen großen Gesteinsbrocken und im roten Licht unseres Geschwisterplaneten – befindet sich ein kleines Fernsehgerät. Mit Kopfhörern und in intimer Atmosphäre lässt uns Tess Martin an einer ganz persönlichen Erinnerung an ein bedeutendes historisches Ereignis teilhaben.

Franka Sachse

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Tess Martin
Filmstill 27

27

27
Flóra Anna Buda
Internationaler Wettbewerb Animationsfilm 2023
Animationsfilm
Frankreich,
Ungarn
2023
11 Minuten
Ungarisch
Untertitel: 
Englisch

Heute ist der 27. Geburtstag von Alice. Sie lebt in ihrem alten Kinderzimmer in der Wohnung ihrer Eltern. Ihre Mutter umhegt sie wie ein Kind. Ihr kleiner Bruder geht ihr auf die Nerven. Raum für Selbstverwirklichung und das Ausleben sexueller Bedürfnisse gibt es höchstens in ihrer eigenen Fantasie. Aus ökonomischen Gründen ist ihr und vielen anderen jungen Menschen verwehrt, ein unabhängiges Leben in eigenen vier Wänden zu führen. So muss Alice die Enge erdulden.

Am Abend ihres Geburtstages zieht sie mit ihrem Kumpel um die Häuser und tanzt sich bei einer Party auf dem Dach eines Hochhauses endlich für einige Momente frei. Der Blick über die nächtliche Stadt und die Ernüchterung nach all der Ausgelassenheit bringen das Dilemma jedoch ins Bewusstsein zurück: Wo ist ihr privater Rückzugsort, an dem sich Körper und Geist unbeobachtet entfalten können? Eindringlich, farbenfroh, mit fantastischem Sound und voller Erotik beschreibt dieser Film die bedrückende Lage einer ganzen Generation.

Franka Sachse

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Flóra Anna Buda
Buch
Flóra Anna Buda
Schnitt
Albane du Plessix
Produktion
Emmanuel-Alain Raynal, Pierre Baussaron, Gábor Osváth, Péter Benjámin Lukács
Ton
Péter Benjámin Lukács
Musik
Mári Mákó, Rozi Mákó
Animation
Zoltán Koska, Gábor Mariai, Luca Tóth, Borbála Zétényi, Flóra Anna Buda
Filmvertrieb
Annabel Sebag
Künstlerisches Design
Natália Andrade, Melinda Kádár
Nominiert für: mephisto 97.6-Publikumspreis
Filmstill 30 Kilometres per Second
Filmstill 30 Kilometres per Second

30 Kilometres per Second

30 kilometriä sekunnissa
Jani Peltonen
Internationaler Wettbewerb Dokumentarfilm 2023
Dokumentarfilm
Finnland
2023
23 Minuten
Englisch,
Finnisch
Untertitel: 
Englisch

Die Erzählerin des Films hat von ihrer Physiotherapeutin die Diagnose einer gestörten Propriozeption erhalten: Ihr fehlt ein normales Bewusstsein ihres Körpers im Raum und damit ein Bezug zur Welt um sie herum. Als Therapie könnte Tanzen helfen. Stattdessen führt sie eine Geisterfahrt in die TV-Geschichte Finnlands, in die 1960er Jahre, als Verordnungen spontanes Tanzen aufgrund eines mittelalterlichen Dekrets untersagten.

Jugendliche waren ihres Körperbewusstseins beraubt, Finnland, mit seiner eigenartigen Stellung zwischen den Blöcken im Kalten Krieg, stand quasi ungebunden in der politischen Geografie der Zeit. Bezüge ergaben sich über das Fernsehen, Schweizer Kampagnen für die Unabhängigkeit der westafrikanischen Provinz Biafra, die schwerelose Mondlandung, US-amerikanische Stars aus Seifenopern und Westernserien zu Besuch. Reisen, ohne sich zu bewegen. Haben Geister Propriozeption? Würden sie ansonsten nicht aus der Welt schweben? Oder werden sie durch Film- und Fernsehaufzeichnung am Boden gehalten?

Jan Künemund

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Jani Peltonen
Buch
Jani Peltonen
Kamera
Jani Peltonen
Schnitt
Anni Tiainen, Julia Matinniemi
Produktion
Joona Mielonen
Sound Design
Saku Anttila
Musik
Emil Sana
Sprecher*in
Emmi Parviainen
Ausgezeichnet mit: Silberne Taube Kurzfilm (Internationaler Wettbewerb Dokumentarfilm)
Retrospektive 2023
Filmstill 17 June in Saarland
Der 17. Juni im Saarland Sven Trittelvitz
Wann genau war nochmal der Volksaufstand in der DDR? Und der Mauerbau? Eine Fernsehreportage über einen „Feiertag” im Saarland, von dem kaum jemand weiß, warum es ihn gibt.
Filmstill 17 June in Saarland

Der 17. Juni im Saarland

Der 17. Juni im Saarland
Sven Trittelvitz
Retrospektive 2023
Dokumentarfilm
BRD
1964
9 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

Eine von vielen Gedenkstunden, elf Jahre nach dem Volksaufstand in der DDR. Die nachdenkliche Rede eines saarländischen Politikers kombiniert der Beitrag mit idyllischen Aufnahmen einer ausgelassenen Bevölkerung: im Freibad, beim Kartenspielen oder auf dem Campingplatz. „Wissen Sie, woran wir uns heute erinnern?“, fragt der Reporter. Die Antworten irritieren nachhaltig.

Katharina Franck, Andreas Kötzing

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Sven Trittelvitz
Produktion
Saarländischer Rundfunk