Filmarchiv

Wettbewerb Publikumspreis Kurzfilm 2020
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“Hello,” We Lied Laura Gamse
Gefälschte Nachrichten sind im Mainstream angekommen. Mitverantwortlich ist der „Fake-News-König“ Jestin Coler. Ein Film zwischen Journalismus, Meme, Wahrheit und Lüge in den USA.
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“Hello,” We Lied

“Hello,” We Lied
Laura Gamse
Wettbewerb um den Publikumspreis Kurzfilm 2020
Dokumentarfilm
USA
2020
12 Minuten
Englisch
Untertitel: 
Englisch

Der Journalismus in den USA ist in der Krise. Jestin Coler, auch bekannt als „Fake-News-König“, hat höchstwahrscheinlich dazu beigetragen. Schlagzeilen seiner Satireseite wurden vom Mainstream aufgegriffen und geglaubt. Coler bezeichnet Fake News als Einstiegsdroge – und ironischerweise als Gegenmittel zugleich. Regisseurin Laura Gamse scrollt sich in ihrem Film durch Nachrichten und Memes und gibt damit einen eindrucksvollen Kommentar zum Zustand westlicher Gesellschaften ab.

Kim Busch

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Laura Gamse
Produktion
Daydream Reels
Musik
Mike Diva, Steven O’Brien, Lostboyevsky, Sony Cleveland, Greg Sinibaldi, Jesse Canterbury
Animation
Mike Diva, Bernard Myburgh
Genius Loci 2020
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[Leipzig, Bahnhofsvorplatz] Stadtkabinett für Kulturarbeit Leipzig
Die hektische Stimmung auf dem Bahnhofsvorplatz hat sich in all den Jahren nicht verändert. Der unwirtliche Ort wurde schon 1988 mit allerschnellsten Schritten durchquert.
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[Leipzig, Bahnhofsvorplatz]

[Leipzig, Bahnhofsvorplatz]
Stadtkabinett für Kulturarbeit Leipzig
Genius Loci 2020
Dokumentarfilm
DDR
1988
3 Minuten
ohne Dialog
Untertitel: 
Keine

Romantische Eisenbahnfahrten? In schnellen Schnitten und Kameraschwenks zeigt sich der profane, hektische Alltag einer Großstadt, die für Romantik keine Zeit hat. Die „letzte Meile“ zum Ort des eigentlichen Aufbruchs wird im Laufschritt absolviert – per Taxi, Straßenbahn oder Bus. Ernste, müde und in sich gekehrte Gesichter wollen den unwirtlichen Bahnhofsvorplatz eilig hinter sich lassen.

Konstantin Wiesinger

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Regie
Stadtkabinett für Kulturarbeit Leipzig
Produktion
Stadtkabinett für Kulturarbeit Leipzig
Re-Visionen 2020
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100 Jahre Kino Heinrich Sabl
Ein kurzer und kurzweiliger Streifzug durch 100 Jahre internationaler Kinogeschichte: Der Spaziergang eines bewegten Mannes führt aus der Zaubertrommel in legendäre Filmszenen.
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100 Jahre Kino

100 Jahre Kino
Heinrich Sabl
Re-Visionen 2020
Animationsfilm
Deutschland
1994
3 Minuten
ohne Dialog
Untertitel: 
Keine

Das Kino wurde 100. Als wollte er Anlauf nehmen, ging Heinrich Sabl mit seiner Hommage einen kurzen Schritt zurück in die Vorgeschichte der Kinematografie. In einem Praxinoskop – 1877 von Émile Reynaud erfunden – geraten Einzelbilder in Bewegung. Ein Fußgänger nimmt diesen Trug zum Anlass, aus der Zaubertrommel hinaus durch Szenen der internationalen Filmgeschichte zu spazieren.

Ralph Eue

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Regie
Heinrich Sabl
Buch
Heinrich Sabl
Kamera
Hans Moser
Produktion
Heinrich Sabl
Animation
Sven Pannicke
Deutscher Wettbewerb 2020
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80.000 Schnitzel Hannah Schweier
Monika hat einen neuen Traum: Unermüdlich kämpft sie um den Fortbestand des maroden Gast- und Bauernhofs ihrer Großmutter. Eine Familienchronik und ein Film über Ziele im Leben.
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80.000 Schnitzel

80.000 Schnitzel
Hannah Schweier
Deutscher Wettbewerb 2020
Dokumentarfilm
Deutschland
2020
102 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Englisch

Das geliebte „Zollhaus“ von Oma Berta steht kurz vor dem Ruin. Ihr ganzes Leben hat sie dem Gast- und Bauernhof gewidmet. Nun soll ihre Enkelin Monika, die Schwester der Filmemacherin, den hoch verschuldeten Familienbetrieb in der Oberpfalz übernehmen. Was bringt Monika dazu, ihre bisherigen Pläne aufzugeben und aufs Land zur Großmutter zu ziehen? Die Regisseurin beschließt, ihre Schwester bei diesem vermeintlichen Sisyphus-Unterfangen ein Jahr lang zu begleiten.

Monika steckt ihre gesamte Energie in den maroden Hof und ist immer wieder konfrontiert mit dessen Geschichte: Oma Bertas Schnitzel waren legendär. Doch von ausgelassenen Abenden im voll besetzten Gasthaus ist allein noch die Musikbox übrig geblieben. Berta musste ihren Mann, zwei ihrer Söhne und einen Enkel beerdigen. Sie ist keine Frau der zarten Worte und schonungslos direkt. Das führt bald zu Konflikten. Die Regisseurin schaut ihrer unermüdlichen Schwester dabei anfangs fassungslos zu. Aber immer besser versteht sie, dass Monika mit dem Zollhaus einen neuen Traum gefunden hat. So gelingt ihr ein intimer Einblick in eine Familienchronik. Der Film konfrontiert uns mit der universellen Frage, wann es an der Zeit ist, Träume zu leben, und wie schnell diese Zeit vorbei sein kann.

Annina Wettstein

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Regie
Hannah Schweier
Kamera
Stefanie Reinhard
Schnitt
Romy Steyer
Produktion
Stefan Sporbert
Co-Produktion
ZDF
Ton
Johannes Kunz
Musik
Ella Zwietnig
Sprecher*in
Hannah Schweier
Ausgezeichnet mit: ver.di Preis für Solidarität, Menschlichkeit und Fairness
Wettbewerb Publikumspreis 2020
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A Black Jesus Luca Lucchesi
Im sizilianischen Städtchen Siculiana legt man sein Schicksal in die Hände eines schwarzen Christus, traut den afrikanischen Flüchtlingen aber nicht so richtig über den Weg.
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A Black Jesus

A Black Jesus
Luca Lucchesi
Wettbewerb um den Publikumspreis 2020
Dokumentarfilm
Deutschland
2020
92 Minuten
Englisch,
Französisch,
Italienisch
Untertitel: 
Englisch

In Siculiana, einem sizilianischen Städtchen mit abblätternden Fassaden, wird Religiosität selbstverständlich gelebt. Und selbstverständlich ist die hier verehrte Jesus-Christus-Figur schwarz, schon immer. An die dunkelhäutige Nachbarschaft im Flüchtlingslager können sich manche allerdings nicht gewöhnen. Die Kamera begleitet Einheimische und Gestrandete auf ihren Wegen, die oft zur Kirche, aber nicht unbedingt zusammenführen, und zeichnet dabei eine Art Stadtkarte in Schwarz-Schwarz-Kontrasten.

Es sei still geworden in Siculiana, erzählt ein Ortsansässiger. Die lauten Demonstrationen gegen die zum Auffanglager für Flüchtlinge umgewidmete Villa Sikania meint er nicht. Und schon gar nicht das bunte Treiben, das die Stadt alljährlich erfasst, wenn sich die Gläubigen auf das Fest der Kreuzauffindung vorbereiten. Dann hängt man das „Benvenuti“-Schild auf. Aber für wen gilt dieses Willkommen? Pomp und Circumstance der Feierlichkeiten stehen im Zentrum eines filmischen Gemeinschaftsporträts, in dem das vorgeblich Gemeinsame in Stimm- und Hautfarben zerfällt: zwischen den Schwarzen aus der Fremde und dem Schwarzen am Kreuz, der sich – so eine ältere Dame – zwecks Inkorporation der menschlichen Sünden habe „verdunkeln“ müssen. Zwischen einer zur Kulisse stilisierten, vergreisenden Stadt und Gottes zugereisten, Zukunft versprechenden Kindern, die wieder Leben in die Gassen bringen könnten.
Sylvia Görke

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Regie
Luca Lucchesi
Buch
Hella Wenders, Luca Lucchesi
Kamera
Luca Lucchesi
Schnitt
Luca Lucchesi, Edoardo Morabito
Produktion
Léa Germain, Wim Wenders
Co-Produktion
Eric Friedler, Silke Schütze
Ton
Francesco Vitaliti
Musik
Roy Paci
Filmvertrieb
Christa Auderlitzky
Broadcaster
Eric Friedler
Funding institution
Nordmedia
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A New Shift

Nová šichta
Jindřich Andrš
Wettbewerb um den Publikumspreis 2020
Dokumentarfilm
Tschechische Republik
2020
90 Minuten
Tschechisch
Untertitel: 
deutsche Untertitel für Menschen mit eingeschränkter Hörfähigkeit, Englisch

Für Tomáš ist die Mine neben Fußball, seinen Kindern und dem gemütlichen Feierabendbier das Zentrum seines Lebens. 21 Jahre lang arbeitet der 44-Jährige als Bergmann, bis die Mine aus wirtschaftlichen Gründen schließen muss. Tomáš macht daraufhin eine Umschulung zum Programmierer im passend benannten Bildungsangebot „Neue Schicht“. Was er noch nicht weiß: Seine neuen Kenntnisse allein werden noch nicht aus der Krise führen. Ein Film vom Tauziehen mit dem Schicksal und dem Arbeitsmarkt.

Im ständigen Auf und Ab der Jobsuche beweist Tomáš ein beeindruckendes Durchhaltevermögen, auch kritischen Stimmen in seinem Umfeld zum Trotz. Seine hoffnungsvolle Art führt dazu, dass er von den Lokalnachrichten immer wieder als Positivbeispiel für gelungene Reintegration gezeigt wird – lange bevor vom Gelingen überhaupt die Rede sein kann. Der erste abendfüllende Film von Jindřich Andrš ist eine ebenso ruhige wie mitreißende Beobachtung. Er begleitet seinen liebenswerten Protagonisten auf behutsame Weise und schafft es, die verzwickte Jobsituation mit Würde und Mitgefühl darzustellen. Es wird deutlich, dass Arbeitslosigkeit und Jobmangel längst keine Phänomene mehr sind, die nur am Rande unserer Gesellschaften auftreten. Sie gehören zu einer Normalität, mit der sich ein Großteil der Menschen auseinandersetzen muss.
Kim Busch

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Regie
Jindřich Andrš
Buch
Jindřich Andrš
Kamera
Tomáš Frkal
Schnitt
Lukáš Janičík
Produktion
Miloš Lochman, Augustina Micková
Co-Produktion
FAMU, Studio Bystrouška, Czech Television
Ton
Šimon Herrmann
Musik
Eliška Cílková
Ausgezeichnet mit: Goldene Taube (Publikumswettbewerb), MDR-Filmpreis
Re-Visionen 2020
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Achilles Barry Purves
Stellungskrieg um Troja, die Helden sind bekannt. Die von antiker Formensprache inspirierte Anverwandlung einer Sage des Klassischen Altertums wagt explizite Bilder für Erwachsene.
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Achilles

Achilles
Barry Purves
Re-Visionen 2020
Animationsfilm
UK
1995
11 Minuten
Englisch
Untertitel: 
Keine

Der Gewinner der ersten goldenen „Animationstaube“: Neun Jahre Krieg zwischen Griechen und Trojanern sind ins Land gezogen. Der impulsive Patroklos, Waffen- und Bettgefährte des eher kampfesmüden Achill, glaubt, dass der Sieg anders zu erringen sei. Die Tragödie nimmt ihren Lauf – so, wie sie uns die Sagen des Klassischen Altertums überlieferten, aber ergänzt um das, was dort unausgesprochen blieb.

Ralph Eue

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Regie
Barry Purves
Buch
Barry Purves
Schnitt
Leo Casserley
Produktion
Glenn Holberton
Musik
Nigel Hess
Animation
Barry Purves
Produktionsfirma
Channel Four, Bare Boards Productions
Internationaler Wettbewerb Kurzfilm 2020
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Ain’t No Time for Women Sarra El Abed
Ein tunesischer Frisiersalon für Damen wird im Präsidentschaftswahlkampf zur Arena der politischen Auseinandersetzung. Spitzen schneiden und Spitzen austeilen zugleich. Wunderbar!
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Ain’t No Time for Women

Y’a pas d’heure pour les femmes
Sarra El Abed
Internationaler Wettbewerb Kurzfilm 2020
Dokumentarfilm
Kanada
2020
19 Minuten
Arabisch,
Französisch
Untertitel: 
Englisch

Der Frisiersalon „Saïda“ ist ein Raum, in dem offen gesprochen, gelacht und gestritten wird. Dabei geht es nur selten um Haare. Als die Präsidentschaftswahlen in Tunesien anstehen, entwickelt sich der Laden zur politischen Arena, in der sich die Frauen – egal ob jung oder alt, konservativ oder modern eingestellt – Diskussionen über das Für und Wider der Amtsanwärter hingeben. Ihre klugen und humorvollen Einlassungen spiegeln eine junge Demokratie mit all ihren Rissen und Verwerfungen.

Luc-Carolin Ziemann

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Sarra El Abed
Kamera
Catherine Lefebvre
Schnitt
Jordan Choinière
Produktion
Isabelle Grignon-Francke
Ton
Ilyaa Ghafouri
Musik
Ilyaa Ghafouri
Filmvertrieb
Pierre Brouillette-Hamelin
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AIVA

AIVA
Veneta Androva
Deutscher Wettbewerb Kurzfilm 2020
Animationsfilm
Deutschland
2020
13 Minuten
Englisch
Untertitel: 
Englisch

AIVA ist Künstlerin, belebt durch Algorithmen. Vor allem aber ist sie die ernüchternd beschränkte männliche Tech-Vision davon, wie mehr Diversität im Kunstbetrieb aussehen könnte. In ihrer Malerei bevorzugt AIVA die Vertikale, man feiert Erfolge. Eine „Kunst-Doku“ lässt an ihrem Schaffen teilhaben und nimmt blauäugig jedes Klischee mit. Präzise beobachtet, mit reduzierten Gesten und zielsicherem Witz reflektiert Veneta Androva in ihrer computeranimierten Zukunftsfiktion einen Istzustand.

André Eckardt

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Regie
Veneta Androva
Buch
Veneta Androva
Schnitt
Veneta Androva
Produktion
Veneta Androva
Musik
Nadia D’Alò, Benedikt Frey
Animation
Veneta Androva
Sprecher*in
Vivienne Pettitt
Internationaler Wettbewerb Kurzfilm 2020
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Alice’s Four Stories Myriam Jacob-Allard
Alices Erinnerungen sind Anlass für eine doppelbödige Auseinandersetzung mit der Darstellung traumatischer Ereignisse, mit kollektiver und individueller Wahrnehmungsrepräsentation.
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Alice’s Four Stories

Les quatre récits d’Alice
Myriam Jacob-Allard
Internationaler Wettbewerb Kurzfilm 2020
Dokumentarfilm
Kanada
2019
5 Minuten
Französisch
Untertitel: 
Englisch

Zeugenschaft versus „prosthetic memory“: Die Regisseurin synchronisiert vor einem Greenscreen die über zehn Jahre gesammelten Tonaufnahmen ihrer Großmutter, in denen die alte Dame rekapituliert, wie sie als Kind einem Wirbelsturm begegnete. Während sich die Details ihrer Erinnerung durch wiederholtes Erzählen im Lauf der Zeit verändern, suggeriert das Found-Footage aus Spiel- und Katastrophenfilmen, Wetterberichten und Landschaftsbildern das mediale Miterleben der Ereignisse.

Borjana Gaković

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Regie
Myriam Jacob-Allard
Buch
Myriam Jacob-Allard
Kamera
Myriam Jacob-Allard
Schnitt
Myriam Jacob-Allard
Produktion
Myriam Jacob-Allard
Ton
Bruno Bélanger, Claire Jacob, Myriam Jacob-Allard
Sprecher*in
Alice Gervais
Deutscher Wettbewerb Kurzfilm 2020
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Appropriation Takes You on a Weird Ride Nina Fischer, Maroan el Sani
Eine medienhistorische Befragung der deutschen Faszination für das kolonialistische Konstrukt „Indianer“, die bis hin zu dessen Instrumentalisierung durch die „Neue Rechte“ führt.
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Appropriation Takes You on a Weird Ride

Appropriation Takes You on a Weird Ride
Nina Fischer, Maroan el Sani
Deutscher Wettbewerb Kurzfilm 2020
Dokumentarfilm
Deutschland
2020
20 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Englisch

Teils rhetorisch, teils ironisch, teils tiefgründig wird die merkwürdige, dreihundert Jahre alte Beziehung der Deutschen zu ihrer stereotypen Vorstellung von der Urbevölkerung Amerikas verhandelt. Dazu gehört auch die Frage, wie die Zuschauenden selbst zu diesem ominösen Faszinosum stehen. Als Kulisse und Ausgangspunkt einer schwebenden Fahrt durch die Geschichte vielfältiger Klischees dient die Ruine der ehemaligen US-Botschaft in Ostberlin, in der 1986 eine Ausstellung zum Thema stattfand.

Borjana Gaković

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Nina Fischer, Maroan el Sani
Buch
Maroan el Sani, Nina Fischer
Kamera
Matthias Biber
Schnitt
Nina Fischer, Maroan el Sani
Produktion
Nina Fischer, Maroan el Sani
Ton
Hannes Hoelzl, Jochen Jezussek, Bruno Gola
Animation
Kathrin Hunze
Funding institution
Edith Russ Haus for Media Art
Sprecher*in
Britt Tully, Christoph Bach
Wettbewerb Publikumspreis 2020
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Areum Married Areum Parkkang
Areum Parkkang hat geheiratet und legt Teil zwei ihres autobiografischen Filmprojekts vor. Das Privatleben als Filmsujet, in dem alle Kämpfe offen ausgetragen werden.
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Areum Married

Parkkangareum gyeolhonhada
Areum Parkkang
Wettbewerb um den Publikumspreis 2020
Dokumentarfilm
Südkorea
2019
86 Minuten
Englisch,
Französisch,
Koreanisch
Untertitel: 
Englisch

Ein paar Jahre nach ihrer Heirat mit Seongman beschließt Areum, zum Studieren nach Frankreich zu gehen, um endlich die Art von Filmen machen zu können, die in Korea so nicht möglich sind. Seongman hat in Frankreich jedoch nichts zu tun, und da er auch kein Französisch versteht, wird er langsam depressiv. Ein gemeinsames Projekt soll gegen das Heimweh helfen. Sie eröffnen das Ein-Tisch-Restaurant „Oegil“, um Expats aus Südkorea mit kulinarischen Erinnerungen an die Heimat zu versorgen.

Zum Filmemachen kommt Areum so natürlich nicht. Als sie schwanger wird, droht endgültig das große Chaos auszubrechen. Nach der Geburt konzentriert sie sich endlich auf ihr Studium und Seongman übernimmt die Rolle des Hausmanns – die ihn so überfordert, dass er in Streik tritt. In diesem herausfordernden Alltag gilt es, sich als Frau, Künstlerin, Mutter und Ehepartnerin zu behaupten. Das feministische Narrativ bestimmt den Blick, mit dem Areum Parkkang in diesem zweiten Teil ihres autobiografischen Filmprojekts ihr eigenes Leben, dessen Komik, Tragik und Planungsunsicherheit unter die Lupe nimmt. Der Tonfall bleibt durchgehend charmant, und die Energie der reflektierten Selbstbeschau ist mitreißend. Offensiv lässt Areum teilhaben am Hin und Her einer selbstständigen Filmemacherin zwischen Festival-Pitchings, Heimweh und Wickeltisch.
Lina Dinkla

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Areum Parkkang
Buch
Areum Parkkang, Moonkyung Kim
Kamera
Areum Parkkang, Seong Heo
Schnitt
Areum Parkkang
Produktion
Moonkyung Kim
Ton
Nayoon Lim
Musik
Lang Lee, De_bong
Animation
Areum Parkkang
Kids DOK 2020
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Arshan – Der kleine Sopran Nora Ehrmann, André Hörmann
Arshan ist zehn Jahre alt und träumt davon, Opernsänger zu werden. Als in seiner Stadt die Proben für eine Opernaufführung beginnen, geht er mit klopfendem Herzen zum Casting.
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Arshan – Der kleine Sopran

Arshan – Der kleine Sopran
Nora Ehrmann, André Hörmann
Kids DOK 2020
Dokumentarfilm
Deutschland
2019
25 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

Klassische Musik ist super, findet der zehnjährige Arshan. Er lebt mit seiner Familie auf einer Ranch in Kalifornien. Er hilft, die Kühe zu füttern, er unterstützt im Haushalt. Doch in jeder freien Minute trainiert er seine Stimme. Arshans großer Traum ist es, Opernsänger zu werden. Als in seiner Stadt Mitwirkende für eine Opernaufführung gesucht werden, geht er mit klopfendem Herzen zum Casting.

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Nora Ehrmann, André Hörmann
Kamera
Fridolin Schöpper, Mikki Willis
Schnitt
Vincent Assmann
Produktion
Heike Kunze
Musik
Mathias Ludwig
Broadcaster
KiKA, RBB Rundfunk Berlin-Brandenburg
Deutscher Wettbewerb 2020
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Atomkraft Forever Carsten Rau
Bildgewaltige und gleichzeitig nüchterne Bestandsaufnahme zum Nullsummenspiel zwischen Klimawandel und nuklearem Gau: ohne jede Dramatisierung und dennoch zutiefst verstörend.
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Atomkraft Forever

Atomkraft Forever
Carsten Rau
Deutscher Wettbewerb 2020
Dokumentarfilm
Deutschland
2020
94 Minuten
Französisch,
Deutsch
Untertitel: 
deutsche Untertitel für Menschen mit eingeschränkter Hörfähigkeit

Dieser genaue und nüchterne Blick auf das Thema Atomkraft beginnt da, wo Deutschland steht: beim Abschalten. Gerade weil dem Film jeder Alarmismus fehlt, wird das Alarmierende der Situation deutlich. Der nukleare Albtraum ist nicht zu Ende, eine sichere Endlagerung nicht in Sicht. Dennoch scheint die „saubere“ Kernenergie, befördert durch den Kohleausstieg, für viele wieder eine Option zu sein. Der Schrecken des Klimawandels sticht den Schrecken des atomaren GAUs. Ein Nullsummenspiel.

Carsten Rau gelingt es meisterhaft, die aufgeheizte Debatte in aller Ruhe zu sondieren. Er spricht mit Menschen, die alle von und mit der Atomkraft leben. Sehr bewusst setzt er sie, egal ob Ingenieur, Wissenschaftlerin oder Wirtin, mit genau der gleichen Mischung aus Ernsthaftigkeit und Nonchalance in Szene. Erzählt wird ohne Dramatisierung, aber mit bestechend „schönen“ Bildern, die durchaus die Faszination für diese Technologie nachvollziehbar machen. Wenn sich dann noch hippe französische Atomingenieure in die Front der Klimaschützer einreihen wollen, zeigt sich, wie falsch die Rede von einem „alternativlosen Weg“ heute ist und immer schon war. Es formt sich das Porträt einer Gesellschaft, die sehenden Auges eine Sackgasse betreten hat und erst langsam realisiert, dass sie sich mit jedem Schritt weiter vom Ausgang entfernt.
Luc-Carolin Ziemann

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Carsten Rau
Buch
Carsten Rau
Kamera
Andrzej Krol
Schnitt
Stephan Haase
Produktion
Hauke Wendler, Carsten Rau
Co-Produktion
SWR Südwestrundfunk, NDR Norddeutscher Rundfunk
Ton
Augusto Castellano
Musik
Ketan Bhatti, Vivan Bhatti
Filmvertrieb
Georg Gruber
Redaktion
Kai Henkel, Timo Grosspietsch
Kids DOK 2020
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Autumn Winds, Spring Winds and Two Doves Sadegh Javadi Nikjeh
Ein Junge begibt sich auf eine beschwerliche Reise zu seiner Freundin. Eine Taube und ein Pferd helfen ihm dabei, an sein Ziel zu kommen. Nach einem iranischen Kinderbuch.
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Autumn Winds, Spring Winds and Two Doves

Badhaye paeezi, badhaye bahari va do kabootar
Sadegh Javadi Nikjeh
Kids DOK 2020
Animationsfilm
Iran
2020
8 Minuten
ohne Dialog
Untertitel: 
Keine

Eine poetische Reise, basierend auf einem iranischen Kinderbuch. Ein Junge und ein Mädchen sind weit voneinander entfernt und vermissen sich. Mit dem Schiff will er zu ihr fahren, doch dann bringt der Herbststurm alles durcheinander. Die Taube wartet nicht bis zum Frühling und hilft, damit Junge und Mädchen sich finden. Auch das Pferd versucht, die beiden wieder zueinander zu führen.

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Sadegh Javadi Nikjeh
Produktion
Mohammadreza Karimisaremi

Avalon

Dan sak sit
Thunska Pansittivorakul
Camera Lucida – Außer Konkurrenz 2020
Dokumentarfilm
Thailand
2020
63 Minuten
Thai
Untertitel: 
deutsche Untertitel für Menschen mit eingeschränkter Hörfähigkeit

Perth hat den Kontakt zu Poon abgebrochen. Geblieben sind Aufnahmen, die das Sexleben der beiden Männer zeigen. Perth war Poons zwanzig Jahre jüngerer Kameramann. Dessen Bilder, so imposant wie intim, beinhalten Anfang und Ende einer Beziehung, denen sich Thunska Pansittivorakul für „Avalon“ erneut stellt. Eine schmerzliche Rückschau, die existenzielle Fragen aufwirft und unmittelbar ergreift.

„Sex gilt in Thailand als schändlich, sündig, widerwärtig und ist kein Gegenstand öffentlicher Gespräche. Sex ist ein persönliches und privates Mysterium, das sich nur denen offenbart, die gemeinsam an ihm teilnehmen.“ So kommentiert Thunska Pansittivorakul seinen Film, mit dem er genau jenes Tabu großzügig unterwandert. In ihm treffen nicht nur zwei Männer aufeinander, die sich in expliziten Posen vereinigen – auch Adolf Hitler und König Rama der VII. präsentieren sich auf einem Berliner Flughafen, die zarte Serenade eines Thai-Prinzen (angeblich Ausdruck der unerwiderten Liebe für eine ausländische Prinzessin) tritt in Dialog mit den überbordenden elektronischen Kompositionen des thailändischen Musikers Space360. Und immer wieder fliegen die Flugzeuge am Horizont, die von Ferne und Verlassen künden. „Du hast meinen Schwanz mal mehr gemocht. Erinnerst du dich nicht?“
Carolin Weidner

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Thunska Pansittivorakul
Buch
Thunska Pansittivorakul
Schnitt
Thunska Pansittivorakul
Produktion
Jürgen Brüning
Ton
Thunska Pansittivorakul
Musik
Space 360
Filmvertrieb
Jürgen Brüning