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Zaho Zay

Zaho Zay
Maéva Ranaïvojaona, Georg Tiller
Camera Lucida – Außer Konkurrenz 2020
Dokumentarfilm
Österreich,
Frankreich,
Madagaskar
2020
79 Minuten
Französisch,
Madagassisch
Untertitel: 
Englisch

„Zaho Zay!“, ich bin hier. Täglich salutieren so die Häftlinge im überfüllten madagassischen Gefängnis, dessen Wärterin in jedem neuen Gefangenen ihren verlorenen Vater sucht. Ihre Projektionen und Fantasien lassen die mystische, mörderische Vaterfigur in (alb-)traumhaften Sequenzen über die Insel streifen, begleitet von einem poetischen Voiceover. Eine hybride Erzählung: Sie spekuliert über die rätselhaften Wege und tiefgreifenden Traumata ihrer Landschaften und aller, die darin wandeln.

Ein Paar Würfel, ein stiller Mörder und seine Opfer, Spuren von Geschichte und magischem Realismus. Rituale und Rätsel, Rache, Reue und Gefangenschaft werden zwischen der brutalen Realität einer Haftanstalt, den Fantasien der fiktionalisierten Erzählerin und den weiten Naturräumen einer Insel aufgedröselt und neu verschachtelt – langsam und poetisch. Krisen, koloniale Gewalt und deren Kontinuitäten sind angedeutet und verdichtet. Die Montage von dokumentarischem Material und inszenierten Passagen referenziert Western und Film noir und entwickelt einen intensiven visuellen und erzählerischen Sog. Ein fast schon lyrischer Text und die präzise kadrierten Bilder zeugen von einer unmöglichen Suche, die im Grunde eine Heimsuchung ist. Sie verweisen auf individuelle wie kollektive Traumata und die seltsamen Kräfte, mit denen sich solche Erschütterungen in Narrative und Orte einschreiben.
Djamila Grandits

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Maéva Ranaïvojaona, Georg Tiller
Buch
Maéva Ranaïvojaona, Georg Tiller
Kamera
Georg Tiller
Schnitt
Barbara Bossuet
Produktion
Georg Tiller, Maéva Ranaïvojaona
Co-Produktion
Thomas Lambert
Ton
André Fèvre, Térence Meunier, Herimandresy Randriambololona
Musik
André Fèvre
Internationaler Wettbewerb Kurzfilm 2020
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Zwischen mir und der Welt / Aufräumen Michaela Schwentner
Michaela Schwentner geht dem Phänomen Autismus-Spektrum-Störung (auch Asperger-Syndrom genannt) auf erfrischend verständnisvolle und hellsichtige Art und Weise auf den Grund.
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Zwischen mir und der Welt / Aufräumen

Zwischen mir und der Welt / Aufräumen
Michaela Schwentner
Internationaler Wettbewerb Kurzfilm 2020
Dokumentarfilm
Österreich
2020
24 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Englisch

Die Mengenlehre, ein Grundstein der Mathematik, dient hier als Metapher für „soziale Gefüge als räumliche Anordnung“, wie bereits die erste Sequenz des Films verrät. Die visuelle Spielerei wird zunächst zur Erkundung der Zwei- und Dreidimensionalität, bis sie sich schließlich als fundierte Reflexion gesellschaftlicher Machtverhältnisse entpuppt. Die Suche nach einer vermeintlich richtigen „Ordnung der Dinge“ triggert das Zwanghafte bei manch Zuschauenden. Wer hat (keine) Angst vorm Anderssein?

Borjana Gaković

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Michaela Schwentner
Buch
Michaela Schwentner
Kamera
Michaela Schwentner
Schnitt
Michaela Schwentner
Produktion
Michaela Schwentner
Ton
Nik Hummer
Filmvertrieb
Gerald Weber