Filmarchiv

Jahr

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Stay Up

Reste debout
Aïssata Ouarma
Internationaler Wettbewerb Kurzfilm 2021
Dokumentarfilm
Burkina Faso,
Südafrika
2021
38 Minuten
Französisch
Untertitel: 
Englisch

Die Eingangsszene zeigt die Wut: Es geht um Vergewaltigung. Der beobachtende Dokumentarfilm von Aïssata Ouarma ist aber eher gefasst. Er konzentriert sich auf den Umgang mit dem Trauma und die Versuche, es durch Kunst zu verarbeiten. Die hochschwangere Mariam besucht einen theaterpädagogischen Workshop. Die Kamera begleitet sie und ihren einfühlsamen Trainer in Momenten mentaler und körperlicher Anstrengung, die ihre Seele – und die ihres ungeborenen Kindes – langfristig befreien sollen.

Borjana Gaković

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Aïssata Ouarma
Buch
Aïssata Ouarma
Kamera
Abdul Aziz Diallo, Barou Ouédraogo
Schnitt
Djibril Sanogo, Ernest Kabore
Produktion
Don Edkins, Tiny Mungwe
Co-Produktion
Sékou Traoré
Ton
Issiaka Diallo
Musik
Féïçale Diara
Filmvertrieb
Bérénice Hahn
Filmstill Where Zebus Speak French

Where Zebus Speak French

Sitabaomba
Nantenaina Lova
Internationaler Wettbewerb Dokumentarfilm 2023
Dokumentarfilm
Burkina Faso,
Frankreich,
Deutschland,
Madagaskar
2023
103 Minuten
Französisch,
Madagassisch
Untertitel: 
Englisch

Ob Bauer Ly etwas mit den Chinesen zu tun habe, die sich neuerdings an der Infrastruktur des Dorfes Sitabaomba, unweit der madagassischen Hauptstadt Antananarivo, zu schaffen machen, fragt Regisseur Nantenaina Lova so unverblümt wie verschmitzt. Ly verneint. Dass die verschiedenen Entwicklungsmaßnahmen, häufig eingeleitet von ausländischen Initiativen und befeuert durch korrumpierte Politik, jedoch auch ihn betreffen, wird im Verlauf von „Where Zebus Speak French“ immer klarer.

Fokussiert auf Sitabaomba, zeigt Lova über mehrere Jahre hinweg den Versuch der Dorfbevölkerung, ihr Ackerland zu verteidigen. Ihr Kampf erinnert an den von David gegen Goliat, führt jedoch nicht zu Verzagtheit. Denn in Madagaskar wird seit jeher auch eine sehr eigenständige Form des künstlerischen Ausdrucks, insbesondere des sprachlichen, gepflegt, der es im besten Fall vermag, eine innere Unabhängigkeit zu bewahren. So liefert den Kommentar zum Geschehen eine Stimme im Stil der „Kabary“. Diese höfliche, rhetorisch ausgefeilte und bisweilen spöttische Rede umschifft direkte Kritik elegant und trägt sie damit umso deutlicher vor. Auch ein Künstler besucht wiederholt das Dorf, bringt mit Kindern Steine zum Sprechen und festigt so eine Haltung, die Nantenaina Lova selbst folgendermaßen beschreibt: „Über Ungerechtigkeit lachen, statt zu weinen, Widerstand leisten, statt sich zu bemitleiden.“

Carolin Weidner

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Nantenaina Lova
Buch
Nantenaina Lova, Eva Lova-Bély
Kamera
Nantenaina Lova, Nantenaina Fifaliana
Schnitt
Nantenaina Lova, Emmanuel Roy
Produktion
Eva Lova-Bély, Candy Radifera
Co-Produktion
Nicole Gehards, Nina Fernandez, Michel Zongo
Ton
Jonathan Narlysh Rafidiarison, Nantenaina Fifaliana
Sound Design
Julien Verstraete
Musik
Various Malagasy Music Bands
Animation
Herizo Ramilijaonina
Sprecher*in
Claudia Tagbo
Ausgezeichnet mit: Filmpreis Leipziger Ring