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Deutscher Wettbewerb 2021
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Jedermann und Ich Katharina Pethke
Wie nah ist zu nah? Der Versuch, das Porträt eines Schauspielers zu drehen, wird zu einem Kampf zwischen Nähe und Distanz und einem Balanceakt zwischen Fiktion und Realität.
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Jedermann und Ich

Jedermann und Ich
Katharina Pethke
Deutscher Wettbewerb 2021
Dokumentarfilm
Deutschland
2021
65 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Englisch, deutsche Untertitel für Menschen mit eingeschränkter Hörfähigkeit

Ist es möglich, einem Menschen nahezukommen, der seine Lebensaufgabe darin sieht, sich in seinen Rollen zu verlieren? Wie kann ein Filmporträt entstehen, wenn jedes Bild nur zur weiteren Fiktionalisierung beiträgt? Wer steht sich gegenüber, wenn die Grenze zwischen Fakt und Fiktion verschwimmt? Katharina Pethke blickt zurück und seziert die Vergangenheit und ihre widersprüchlichen Gefühle zum gefeierten Schauspieler Philipp Hochmair entlang der eigenen künstlerischen wie persönlichen Zweifel.

Die großartigen schwarz-weißen Aufnahmen lenken den Blick von den Oberflächen auf die Details, deren Bedeutung die Regisseurin in ihrem subjektiven, tastenden Off-Kommentar ergründet und hinterfragt. Der Film bewahrt sich die Rauheit einer unabgeschlossenen Überlegung, ohne im Ungefähren stecken zu bleiben. Nach und nach gelingt so die ehrliche Bestandsaufnahme eines Begehrens, das nur in der delikaten Balance zwischen Anziehung und Abstoßung funktionieren konnte und von dem sich Katharina Pethke durch die Einnahme einer Position künstlerischer Distanz befreit. Ihre teils selbstironischen Kommentare werden flankiert von dramatischen Gitarrenriffs (die Hochmairs Bandprojekt „Die Elektrohand Gottes“ liefert) und unterfüttert mit filmischen Verweisen, die alle um das Bildermachen und das Verhältnis von Realität und Imagination kreisen.
Luc-Carolin Ziemann

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Katharina Pethke
Kamera
Katharina Pethke
Schnitt
Katharina Pethke
Produktion
Katharina Pethke
Co-Produktion
Fünferfilm UG, Julia Cöllen, Frank Scheuffele, Karsten Krause
Ton
Clemens Endreß
Musik
Die Elektrohand Gottes
Filmstill Johnny & Me

Johnny & Me

Johnny & Me
Katrin Rothe
Internationaler Wettbewerb Animationsfilm 2023
Animationsfilm
Deutschland,
Schweiz,
Österreich
2023
100 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Englisch

Während eines Ausstellungsbesuchs ziehen die Fotocollagen des als „Monteurdada“ berühmt gewordenen Antifaschisten John Heartfield eine Grafikdesignerin in den Bann. Durch einen Strudel aus Papier- und Fotoschnipseln fällt Stefanie in ein altmodisch anmutendes Atelier. Eine Schere – ein analoges Arbeitsgerät, welches sie selbst kaum noch nutzt – erregt ihre Aufmerksamkeit. Sie beginnt, aus Karton eine Figur auszuschneiden, eine Miniaturversion des Künstlers, die alsbald zu ihr spricht und mit ihr gemeinsam sein Leben und Werk erkundet. Das Atelier entpuppt sich als lebendiges Archiv, das fortwährend Dokumente und Informationen zu und über Johnny hervorbringt. Stefanie, von ihrem Job gestresst und enttäuscht, findet durch die Recherche neue Motivation und den Mut, sich als Gestalterin anders auszurichten.

Beide Protagonist*innen üben den gleichen Beruf aus und sehen sich mit den gleichen Fragen nach Bedeutung und Anerkennung ihrer Arbeit konfrontiert. Beide kämpfen auf ihre Weise mit Frustrationen und Ängsten, ausgelöst durch die verschiedenen sozialen und politischen Gegebenheiten ihrer Generation. Die unterschiedlichen Elemente dieses animierten Dokumentarfilms fügen sich zu einer dialogischen Collage, die die Aufgabe der Kunst, ihre aufklärerische und kritische Kraft sowie ihr Potenzial zum Anstoß von Veränderung in unserer Gesellschaft durchdenken.

Franka Sachse

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Katrin Rothe
Buch
Katrin Rothe
Kamera
Thomas Eirich-Schneider, Richard Marx, Manon Pichón
Schnitt
Hannes Starz
Produktion
Gunter Hanfgarn, Andrea Ufer, Ralph Wieser, Sereina Gabathuler, Werner Schweizer
Co-Produktion
Rolf Bergmann, Carolin Mayer, Gabriela Bloch Steinmann
Ton
Stephanie Stremler, Manuel Harder, Michael Hatzius, Dorothee Carls
Sound Design
Lukas Brandes
Musik
Micha Kaplan, Thomas Mävers
Animation
Lydia Günther, Caroline Hamann, Tonina Matamalas, Anne-Sophie Raemy, Benjamin Swiczinsky
Filmvertrieb
Elina Kewitz
Deutscher Filmverleih
Joachim Kühn
Künstlerisches Design
Amelie Couchet, Malte Stein, Lisa Neubauer, Wolf Matzl, Birgit Scholin, Rosanne Janssens, Jonatan Schwenk, Kerstin Zemp, Werner Kernebeck, Gyula Szabó, Cornelia Freche, Lisa Sinram, Theresa Grysczok, Mandy Müller, Melanie Hauff, Edoardo Pasquini, Cornelia Diomis