Filmarchiv

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A Solar Dream

Un rêve solaire
Patrick Bokanowski
Animation und Musique Concrète 2021
Animationsfilm
Frankreich
2016
63 Minuten
Französisch
Untertitel: 
Englisch

Patrick Bokanowski unterzieht eigene frühe Schmalfilmaufnahmen einer magischen optischen Verwandlung. Im gleißenden Nieselregen elektronischer Klänge und unter dem tiefen Grollen von Drone-Wellen von Michèle Bokanowski entfalten sich Lichteruptionen, Farbrauschen und schattenhafte Erscheinungen, durch welche die Originalaufnahmen durchschimmern. Ein Tagebuch des wachen träumenden Beobachtens.

André Eckardt

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Patrick Bokanowski
Buch
Patrick Bokanowski
Kamera
Patrick Bokanowski
Schnitt
Patrick Bokanowski
Produktion
Patrick Bokanowski
Musik
Michèle Bokanowski
Deutscher Wettbewerb 2021
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A Sound of My Own Rebecca Zehr
Visuell und auditiv herausragender Film über die Musikerin Marja Burchard, Leiterin der legendären Band „Embryo“. Eine Ode ans Hören, ans Experimentieren und an die Inspiration.
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A Sound of My Own

A Sound of My Own
Rebecca Zehr
Deutscher Wettbewerb 2021
Dokumentarfilm
Deutschland
2021
52 Minuten
Englisch,
Deutsch
Untertitel: 
Englisch

Mit elf stand sie das erste Mal mit dem legendären Krautrock-Ensemble „Embryo“ auf der Bühne. Ihr Vater, Christian Burchard, gründete die Band 1969 und leitete sie bis 2016. Heute – mit Mitte 30 – ist Marja Burchard die Bandleaderin in diesem Projekt, das für sie auch ein Stück weit Familie wurde. Doch was so einfach und organisch scheint, ist in einer stark männlich dominierten Sphäre längst nicht selbstverständlich, wie Rebecca Zehr in ihrem exakt beobachteten und präzise gestalteten Film zeigt.

Die streng und dennoch voller Leichtigkeit komponierte Melange besteht aus Archivaufnahmen, psychedelischen Animationssequenzen und alltäglichen Beobachtungen einer Musikerinnen-Normalität zwischen Organisation und Inspiration. Weil die visuelle Ebene schwarz-weiß gehalten, also ganz bewusst zurückgenommen ist, richtet sich die Aufmerksamkeit umso stärker auf den Sound. Der – wen wundert’s?! – herausragende Score nimmt dabei aber die Musik nie als „gegeben“ hin, sondern arbeitet offensiv mit unserer Wahrnehmung. Dass der Film trotz dieser Konzentration aufs Hören ungeheuer haptisch bleibt, liegt an den klaren, unaufgeregten Bildern und an der immer im Hier und Jetzt verankerten Erzählweise. Rebecca Zehr geht es nicht um das Porträt einer Musiklegende, sondern darum zu zeigen, wie es aussieht und sich anfühlen könnte, Musik nicht nur zu machen, sondern in ihr zu leben.
Luc-Carolin Ziemann

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Regie
Rebecca Zehr
Kamera
Felix Press
Schnitt
Melanie Jilg
Produktion
Rebecca Zehr, Katharina Rabl, University of Television and Film Munich (HFF)
Ton
Rebecca Zehr
Musik
Marja Burchard
Filmvertrieb
Tina Janker
Ausgezeichnet mit: Goldene Taube (Deutscher Wettbewerb)
Publikumswettbewerb 2023
Filmstill A Still Small Voice
A Still Small Voice Luke Lorentzen
Mati, eine angehende Krankenhausseelsorgerin in New York, muss bei der Betreuung von Patient*innen auch auf sich und ihre eigenen Kräfte achten. Ein intimer Einblick, nah dran und feinfühlig.
Filmstill A Still Small Voice

A Still Small Voice

A Still Small Voice
Luke Lorentzen
Publikumswettbewerb 2023
Dokumentarfilm
USA
2023
93 Minuten
Englisch
Untertitel: 
deutsche Untertitel für Menschen mit eingeschränkter Hörfähigkeit

Das Mount Sinai Hospital in New York ist eines der ältesten und größten Krankenhäuser der Vereinigten Staaten. Hier arbeitet Mati, eine angehende Krankenhausseelsorgerin. Sie steht kurz vor dem Abschluss ihrer einjährigen Assistenzzeit in der Abteilung für „Spiritual Care“, einem Teilbereich der Palliativmedizin. Patient*innen, die mit Ungewissheit, Trauma und Trauer zu kämpfen haben, bekommen hier emotionale Unterstützung und werden spirituell betreut. 2020 und 2021 begleitet der Film Mati und ihre Kolleg*innen, in den Jahren mit den meisten Toten in der Geschichte der USA. Mati muss selbst täglich dafür kämpfen, ihr Gleichgewicht zu finden. Denn wenn, wie es ihr Supervisor ausdrückt, die eigene Bandbreite verbraucht sei, bleibt einfach kein Platz mehr für die härteren Dinge. Ein wichtiger Teil der Arbeit als Seelsorgerin ist es daher, selbst Unterstützung und Anleitung zu bekommen.

Luke Lorentzen betrachtet diesen Kosmos sehr feinfühlig und, bei aller Nähe, gleichzeitig angenehm zurückhaltend. Die ruhige Kamera bleibt oft auf Abstand, gerade in den Momenten des Zweifelns oder beim Beobachten von Konflikten im Team. Ein Film ohne Angst vor Intimität, der einen nachdenklich stimmenden Bogen schlägt: zwischen Fragen des Glaubens, des Verlusts und der beruflichen Nachhaltigkeit.

Lina Dinkla

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Regie
Luke Lorentzen
Kamera
Luke Lorentzen
Schnitt
Luke Lorentzen
Produktion
Kellen Quinn, Luke Lorentzen
Co-Produktion
Ashleigh McArthur, Robina Riccitiello
Ton
César González Cortés, Javier Quesada
Filmvertrieb
Andrea Hock
Deutscher Wettbewerb Kurzfilm 2020
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Der Schornsteinsegler Frédéric Schuld
England, Mitte des 19. Jahrhunderts: Kinder sorgen in engen, verrußten Kaminabzügen für freie Abluft. Der Bericht eines Essenkehrers jener Zeit wird durch Zeichenanimation lebendig.
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Der Schornsteinsegler

Der Schornsteinsegler
Frédéric Schuld
Deutscher Wettbewerb Kurzfilm 2020
Animationsfilm
Deutschland
2020
5 Minuten
Englisch
Untertitel: 
Deutsch

Mitte des 19. Jahrhunderts bildet ein gigantischer Kamin das zentrale Prunkstück eines jeden herrschaftlichen Hauses in England. Kinder sind wendig genug, um in der Enge der dunklen Essen für freie Abluft zu sorgen. Ihre junge Haut schabt sich an den verrußten Steinwänden blutig. Ihre Angst vor dem Absturz ist ebenso groß wie die vor dem züchtigenden Meister. Schwarz-braun-rote Zeichenstiftschraffuren und ungewöhnliche Kameraperspektiven verlebendigen den Bericht eines Essenkehrers jener Zeit.

André Eckardt

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Regie
Frédéric Schuld
Buch
Frédéric Schuld, Fabian Driehorst
Schnitt
Frédéric Schuld
Produktion
Fabian Driehorst
Ton
Alex Müller-Welt
Musik
Frédéric Schuld
Animation
Rebecca Blöcher, Alba Dragonetti, Frédéric Schuld
Filmvertrieb
Daniela Conrad
Funding institution
FFHSH
Sprecher*in
Henry Holland, Joschua Zühlke
Retrospektive 2023
Filmstill Ballad of the Matches
Die Streichholzballade Johannes Hempel
In der DDR sind die Streichhölzer alle! Die Arbeiter drohen auf die Barrikaden zu gehen. Ein harmloser Puppentrickfilm? Die Satire entstand kurz nach dem Aufstand vom 17. Juni 1953.
Filmstill Ballad of the Matches

Die Streichholzballade

Die Streichholzballade
Johannes Hempel
Retrospektive 2023
Animationsfilm
DDR
1953
16 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

Sichtlich erbost reagieren die Menschen, darunter erstaunlich viele Arbeiter*innen, auf den plötzlichen Mangel an Streichhölzern – und drohen auf die Barrikaden zu gehen. Das Problem wird gelöst, natürlich. Aber ist der Zorn der Bevölkerung damit auch beigelegt? Der Puppentrickfilmregisseur Johannes Hempel schuf die Satire nach einer Vorlage von Wolfgang Kohlhaase – zeitgleich zum Volksaufstand vom 17. Juni 1953.

Katharina Franck, Andreas Kötzing

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Regie
Johannes Hempel
Buch
Wolfgang Kohlhase, Johannes Hempel
Kamera
Rolf Sperling
Schnitt
Manfred Porsche
Produktion
DEFA-Studio für populärwissenschaftliche Filme
Musik
H. W. Wiemann
Animation
Johannes Hempel, Herbert K. Schulz, Rosemarie Küssner
Retrospektive 2021
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Die Stürmer Dagobert Loewenberg, Peter Voigt
Ein empörtes Filmpamphlet nimmt die westdeutsche Berichterstattung über den Sechstagekrieg zum Anlaß, um einen verbalen Rundumschlag gegen die Bonner Republik zu führen.
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Die Stürmer

Die Stürmer
Dagobert Loewenberg, Peter Voigt
Retrospektive 2021
Dokumentarfilm
DDR
1967
10 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

„Wer stürmen will, greift zu Stürmer-Methoden“, heißt es hier in direkter Bezugnahme auf das berüchtigte antisemitische Hetzblatt der NS-Zeit. Dieses empörte Filmpamphlet zu schrillen Trompetenklängen nimmt, so scheint es, den drastischen Jargon der „westdeutschen Monopolpresse“, insbesondere der Springerpresse in der Berichterstattung über den Sechstagekrieg zwischen Israel und dem arabischen Bündnis aus Ägypten, Jordanien und Syrien auseinander. Dabei greift es den geschmähten Duktus für die eigene Argumentation auf. Unter Federführung der DEFA-Kinowochenschau-Redaktion „Der Augenzeuge“ entsteht aus Nachrichtenbildern und eingeblendeten Zeitungsartikeln ein Rundumschlag gegen die Bonner Republik.

Sylvia Görke

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Regie
Dagobert Loewenberg, Peter Voigt
Buch
Dagobert Loewenberg
Kamera
Dieter Frycia
Produktion
DEFA-Studio für Dokumentarfilme
Musik
Kurt Zander
Genius Loci 2020
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S-Bahn Leipzig [Ausschnitt] Ralph Kollowa
Die Leipziger S-Bahn wurde 1968/69 als hochmodernes Mobilitätsangebot für die Bevölkerung eingeweiht. Die bis heute erkennbare Herzform der Linienführung geht auf diese Zeit zurück.
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S-Bahn Leipzig [Ausschnitt]

S-Bahn Leipzig [Ausschnitt]
Ralph Kollowa
Genius Loci 2020
Dokumentarfilm
DDR
1969
9 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

Zum Jahreswechsel 1968/69 wird die Einführung der Leipziger Stadtschnellbahn beschlossen, um als „attraktives Personennahverkehrssystem den innerstädtischen Verkehr zu entlasten“. Eine vorausschauende verkehrspolitische Maßnahme, die – in einer Zeit, da die autogerechte „City“ noch das dominante stadtplanerische Konzept war – ein reizvolles Mobilitätsangebot für die Bürger Leipzigs darstellte.

Konstantin Wiesinger

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Regie
Ralph Kollowa
Produktion
Filmstudio Kulturhaus der Eisenbahner Leipzig
Internationaler Wettbewerb Kurzfilm 2021
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Saint Marietta Ben Young
Cleveland, Nordengland: Schauplatz einer Missbrauchswelle, die als Skandal der falschen Anschuldigungen in die Geschichte einging. Ben Young erkundet Zeit und Ort – eigenwillig.
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Saint Marietta

Saint Marietta
Ben Young
Internationaler Wettbewerb Kurzfilm 2021
Dokumentarfilm
UK
2021
13 Minuten
Englisch
Untertitel: 
Englisch

Den Ausgangspunkt dieser dokumentarischen Erkundung bildet ein Missbrauchsskandal aus den 1980er Jahren in Cleveland, Nordengland, der sich als Skandal falscher Anschuldigungen herausstellt. Auf seine spezifisch persönliche und literarisch bemerkenswerte Art verhandelt Ben Young aus dem Off diese historische Begebenheit. Zu sehen sind überraschende, zeitgenössische Aufnahmen aus der Gegend. Bild und Ton vereinen sich im eigensinnigen Bestreben, ein Stück lokaler Geschichte filmisch zu erfassen.

Borjana Gaković

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Ben Young
Buch
Ben Young
Schnitt
Theo Watkins
Produktion
Ben Young
Ton
Jack Eyres
Musik
Blessed are the Hearts that Bend
Kids DOK 2021
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Saka sy Vorona – Katze und Vogel Franka Sachse
Eine simple und doch rasante Scherenschnittanimation: Die Welt von schwarzer Katze und weißem Vogel gerät aus den Fugen, als sie sich in den Bereich des anderen wagen.
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Saka sy Vorona – Katze und Vogel

Saka sy Vorona – Katze und Vogel
Franka Sachse
Kids DOK 2021
Animationsfilm
Deutschland
2021
8 Minuten
ohne Dialog
Untertitel: 
Keine

Schwarz und Weiß, Weiß und Schwarz. Zunächst geht alles ganz ordentlich zu in dieser zweifarbigen Welt. Die schwarze Katze lebt im weißen Feld, der weiße Vogel im schwarzen. Jeder ist an seinem Platz. Doch als die beiden sich in den Bereich des anderen wagen, bleibt nichts, wie es ist, und ihre Welt gerät aus den Fugen. Eine rasante Scherenschnittanimation.

Lina Dinkla

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Franka Sachse
Produktion
Uli Seis
Ton
Christian Schunke, Florian Marquardt
Musik
Andreas Kuch
Animation
Franka Sachse, Aline Helmcke
Funding institution
MDM, Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, BKM
Camera Lucida 2022
Filmstill Salamone, Pampa
Salamone, Pampa Heinz Emigholz
Betongewordene Hybris ragt in der argentinischen Pampa rund um Buenos Aires gen Himmel. Die Bauten des Francisco Salamone (1897–1959) künden von einer unbarmherzigen Moderne.
Filmstill Salamone, Pampa

Salamone, Pampa

Salamone, Pampa
Heinz Emigholz
Camera Lucida 2022
Dokumentarfilm
Deutschland
2022
62 Minuten
ohne Dialog
Untertitel: 
Keine

Schlachthäuser mit aufgesetzten Betonklingen, monumentale Friedhofsportale auf flachem Land: Architekt Francisco Salamone (1897–1959) prägte das Bild der argentinischen Pampa rund um Buenos Aires. In Teil 34 seiner Filmreihe „Photographie und jenseits“ tastet Heinz Emigholz einmal mehr Baukunst auf biografische Spuren ab. Salamone, als Kind aus Sizilien eingewandert, verwirklichte seine Ideen zwischen 1936 und 1940 – als Mussolinis Italien die Architektur als ideologisches Gewerk neuentdeckte.

Beim Rathaus von Coronel Pringles scheinen Äxte in die Fassaden zu schlagen. Anderswo wachsen steinerne Baumpilze. Und vorm Friedhof von Saldungaray formiert sich, von der Rückseite aus betrachtet, ein gigantischer Pfannkuchen oder eine Satellitenschüssel, während vorn ein leidender Jesuskopf aus dem Beton hängt. Monumentale Entwürfe, hier und da mit Elementen des Art déco oder des italienischen Futurismus versehen, die hoch in den Himmel ragen und Bedeutung markieren. Francisco Salamone wirkte in den Jahren der „Década infame“, jenes berüchtigte Jahrzehnt, auf das wenig später die Präsidentschaft Juan Peróns folgte. Ungastlich und voller Hybris muten die Gebäude an. Von Moderne und Fortschritt sollten sie künden und erhoben sich doch schreckensgleich über die Bauernschaft des Landes. Heinz Emigholz dokumentiert die einschüchternden Bauwerke aus allen erdenklichen Winkeln.
Carolin Weidner

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Heinz Emigholz
Buch
Heinz Emigholz
Kamera
Heinz Emigholz, Till Beckmann
Schnitt
Till Beckmann, Heinz Emigholz
Produktion
Irene von Alberti, Frieder Schlaich
Ton
Esteban Bellotto, Christian Obermaier, Jochen Jezussek
Filmvertrieb
Frieder Schlaich
Filmstill Salute to the Sun

Salute to the Sun

Pozdrav suncu
Darko Masnec
Wettbewerb um den Publikumspreis Kurzfilm 2022
Animationsfilm
Kroatien
2022
9 Minuten
ohne Dialog
Untertitel: 
Keine

Im All ist es einsam, und wärmen kann einen nur die Sonne. Darko Masnec erweckt in seinem fantasievollen 2D-Animationsfilm Linien zum Leben und haucht abstrakten geometrischen Figuren Atem ein, als feierte Paul Klee mit den Shadoks ein farbenfrohes Bankett der Metamorphosen. Aus stilisierten Formen sprießen leuchtende organische Verbindungen, die von einer berührenden Lovestory im Weltraum erzählen.

Christoph Terhechte

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Darko Masnec
Buch
Darko Masnec, Lana Cirkveni
Kamera
Darko Masnec
Schnitt
Darko Masnec
Produktion
Stjepan Milas
Ton
Luka Smetiško
Sound Design
Luka Smetiško
Musik
Luka Smetiško
Animation
Darko Masnec, Anita Kos, Stjepan Milas
Filmvertrieb
Vanja Andrijević
Nominiert für: mephisto 97.6-Publikumspreis
Extended Reality: DOK Neuland 2021
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Samsara Hsin-Chien Huang
Die Erde ist zerstört, Zeit ist reine Illusion. Im Weltall erkunden wir unser neues kollektives Bewusstsein und nehmen Formen an, die unsere DNA ursprünglich nicht vorgesehen hatte.
2021
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Samsara

Lun hui
Hsin-Chien Huang
Extended Reality 2021
-
Taiwan
2021
21 Minuten
Englisch

Was passiert, wenn wir die zerstörte Erde verlassen müssen? Die VR-Erfahrung nimmt uns mit ins Weltall: Unser Bewusstsein wird kollektiv und unsere DNA wird zu neuen Lebensformen modifiziert. Hier ist Zeit nichts als Illusion – Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verschmelzen. Wir landen dort, wo wir angefangen haben, doch in welcher Form und wann? Ein Kreislauf endloser Reinkarnation.

Lars Rummel

Credits DOK Leipzig Logo

Produktion
Hsiao-Yue Tsau
Ausführende Produktion
Chung-Hsien Chen
Produktionsfirma
Virtual and Physical Media Integration Association of Taiwan
Schnitt
Hsin-Chien Huang
Interaktives Design
Wei-Chieh Chiu
Künstlerisches Design
Guan-Yi Li, Zu-Wei Chen
Creative Technologist
Wei-Chieh Chiu, Hua-Lun Wu, Chun-Yen Yu, Pei-Yang Yeh
Motion Capture
4DViews
Ton
Jason Binnick
Musik
Jason Binnick
Regie
Hsin-Chien Huang
Deutscher Wettbewerb Dokumentarfilm 2023
Filmstill Showhouse
Schauhaus Anna Lauenstein, Max Hilsamer
„Die Welt in einem Garten“ – mit diesem Allmachtsanspruch begann der Bau des Botanischen Gartens in Berlin-Dahlem. Je tiefer man vordringt, desto deutlicher werden die Spuren imperialen Denkens.
Filmstill Showhouse

Schauhaus

Schauhaus
Anna Lauenstein, Max Hilsamer
Deutscher Wettbewerb Dokumentarfilm 2023
Dokumentarfilm
Deutschland
2023
30 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Englisch

Aus der Ferne erinnert das gläserne Gewächshaus an ein Raumschiff. Es könnte schon vor Jahrzehnten oder gerade erst gelandet sein. Ohnehin scheint der Botanische Garten in Berlin aus der Zeit gefallen. Eine Gruppe jüngerer Menschen erkundet, ertastet Pflanzen, Bäume und das Gebäude nach ganz eigenen Kriterien. Sind sie Aliens? Imitieren sie die Expeditionen deutscher Forscher während der Kolonialzeit?

Der Kommentar sinniert über die Historie des Ortes: Ende des 19. Jahrhunderts begann die Arbeit an dem Bau der neuen Gewächshäuser für den Botanischen Garten in Dahlem, um die Welt in einen Garten zu bringen. Diese Idee formuliere auch einen Allmachtsanspruch. Im weiträumigen Park stößt die Kamera auf die naturalistische Statue eines fast nackten Mannes, der Pflanzensamen aussät. Sie stammt von dem unter den Nazis erfolgreichen Bildhauer Hermann Joachim Pagels. Je tiefer der Film in das Dickicht des Gartens vordringt, desto deutlicher kommen die Spuren imperialen und kolonialen Denkens zum Vorschein. Doch der Botanische Garten ist auch ein utopischer Ort. Was wäre, wenn das Gewächshaus-Raumschiff wieder in ferne Sphären abheben würde? Könnten die Pflanzen auf anderen Planeten das Fortleben unserer Spezies gewährleisten? Aber vielleicht haben sie einen anderen Plan, ein Eigenleben?

Anke Leweke

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Anna Lauenstein, Max Hilsamer
Kamera
Max Hilsamer
Schnitt
Max Hilsamer, Anna Lauenstein
Ton
Adrian Gutzelnig
Musik
Sebastian Eppner
-
Martina Weber
Nominiert für: Gedanken-Aufschluss-Preis
Deutscher Wettbewerb 2022
Filmstill Slaughterhouses of Modernity
Schlachthäuser der Moderne Heinz Emigholz
Von der argentinischen Pampa über das bolivianische Hochland bis in Berlins Mitte: eine messerscharfe Kritik deutscher Geschichte in ihrer sichtbarsten Ausprägung, der Architektur.
Filmstill Slaughterhouses of Modernity

Schlachthäuser der Moderne

Schlachthäuser der Moderne
Heinz Emigholz
Deutscher Wettbewerb 2022
Dokumentarfilm
Deutschland
2022
80 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Englisch

Ein argentinischer Baumeister, der in der Pampa Rathäuser, Friedhofsportale und Schlachthäuser wie vom modernistischen Fließband gebaut hat. Dann ein bolivianischer Architekt, dessen grellbunte Zweckbauten im Hochland jeder Beschreibung und Vorstellung spotten. Schließlich mitten in Berlin ein neuer alter Palast. Zusammenhänge gibt es in Hülle und Fülle, erbaulich sind sie alle nicht. Heinz Emigholz nutzt sie für ein Pamphlet wider Stilvergessenheit und Geschichtsfälschung.

1983 erschien der erste Film in Heinz Emigholz’ Reihe „Photographie und jenseits“; mit den beiden Arbeiten, die DOK Leipzig in diesem Jahr in der Festivalsektion Camera Lucida zeigt, sind es bereits 35. Doch obwohl „Schlachthäuser der Moderne“ zahlreiche Sequenzen der anderen beiden Werke verwendet, hat er in Form und Duktus wenig mit ihnen gemein. Kommen die genannten, eher minimalistischen Filme ohne Kommentar und teils ohne Inserts aus, so zeichnet sich dieser durch seine kantigen Monologe und seinen Mut zum Stilbruch aus. Polemik und schwarzer Humor sind nichts Ungewöhnliches in Emigholz’ Universum. Doch so vergnügt auf Krawall gebürstet wie in dieser überaus facettenreichen Auseinandersetzung mit deutscher Geschichte und ihren hässlichen Ausprägungen hat man ihn bisher nicht erlebt. Kein Alterswerk, eher ein neuer Aufbruch.
Christoph Terhechte

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Heinz Emigholz
Buch
Heinz Emigholz
Kamera
Till Beckmann, Heinz Emigholz
Schnitt
Heinz Emigholz, Till Beckmann
Produktion
Frieder Schlaich, Irene von Alberti
Co-Produktion
Rolf Bergmann
Ton
Esteban Bellotto, Rainer Gerlach, Christian Obermaier, Jochen Jezussek
Musik
Kiev Stingl
Filmvertrieb
Frieder Schlaich
Key Collaborator
Angel Cordero Siles
Sprecher*in
Susanne Bredehöft, Heinz Emigholz, Kiev Stingl, Stefan Kolosko, Arno Brandlhuber
Nominiert für: VER.DI Preis für Solidarität, Menschlichkeit und Fairness
Kids DOK 2023
Filmstill Spin Cycle
Schleudergang Gurli Bachmann
Beim Schleudergang der Waschmaschine verliert sich ein Sockenpaar aus den Augen. Plötzlich allein, ergeben sich neue Begegnungen und stellen die Sockenfreundschaft auf eine harte Probe.
Filmstill Spin Cycle

Schleudergang

Schleudergang
Gurli Bachmann
Kids DOK 2023
Animationsfilm
Deutschland
2022
7 Minuten
ohne Dialog
Untertitel: 
Keine

Ein Paar Socken war bisher unzertrennlich und lebte in der Schublade wie ein Herz und eine Seele. Doch beim Schleudergang der Waschmaschine verlieren sich die beiden aus den Augen. Wie furchtbar, plötzlich ganz allein zu sein, denkt die eine Socke. Doch zum ersten Mal nimmt sie all die anderen Kleider um sich herum wahr. Die neuen Begegnungen stellen die Sockenfreundschaft auf eine harte Probe.

Lina Dinkla

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Gurli Bachmann
Produktion
Gurli Bachmann
Ton
Tiago Tobias Cabral Fernandes
Sound Design
Arzu Saglam
Animation
Gurli Bachmann, Leonard Ermel
Genius Loci 2020
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Schrankenspiele Ralph Kollowa
Ein ironischer Kurzfilm zur Musik von Schlagerstar Chris Doerk: Das scheinbar endlose Warten an Eisenbahnschranken führt zu Pärchenbildung und anderen schicksalhaften Ereignissen.
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Schrankenspiele

Schrankenspiele
Ralph Kollowa
Genius Loci 2020
Dokumentarfilm
DDR
1970
5 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

Die Eisenbahn aus der Sicht von Leuten, die per Fahrrad, zu Fuß oder im Auto unterwegs sind: Eine Schlager-Musikaufnahme mit der DDR-Sängerin Chris Doerk wird vielfach neu geschnitten und unterlegt die endlos erscheinende Wartezeit an einer Bahnschranke. Unterdessen kommen junge Menschen zueinander, Liebespaare bilden sich. Sogar die Geburt eines Kindes findet in diesem ironischen Kurzfilm Platz.

Konstantin Wiesinger

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Ralph Kollowa
Produktion
Amateurfilm Studio VEB Flachglaskombinat Torgau