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Hommage Avi Mograbi 2021
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Z32 Avi Mograbi
Ein Ex-Soldat der israelischen Armee erklärt sich der Tötung von Palästinensern für mitschuldig. Er stellt sich einem filmischen Kreuzverhör, das Avi Mograbi singend kommentiert.
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Z32

Z32
Avi Mograbi
Hommage Avi Mograbi 2021
Dokumentarfilm
Israel,
Frankreich
2008
81 Minuten
Hebräisch
Untertitel: 
Englisch

Unter dem Akteneintrag Z32 ist die Aussage eines ehemaligen Elite-Soldaten der israelischen Armee bewahrt. Er bekennt, an der Tötung von Palästinensern beteiligt gewesen zu sein. War das ein Dienstvergehen aus Übermut, ein Kollateralschaden des israelisch-palästinensischen Konflikts oder die selbsterfüllende Prophezeiung jeder militärischen Zurichtung? Avi Mograbi nimmt das Zeugnis und die eigene Verstörung zum Anlass, den durch Bildmanipulationen anonymisierten Geständigen erneut zu befragen. Sein Kreuzverhör nennt er „dokumentarische Musical-Tragödie“. Denn er singt seinen Kommentar mitten hinein in den experimentellen Vernehmungsraum: „Oy, ich beherberge einen Mörder, oy, in meinem Film.“

Sylvia Görke

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Avi Mograbi
Buch
Avi Mograbi, Noam Enbar
Kamera
Philippe Bellaiche
Schnitt
Avi Mograbi
Produktion
Serge Lalou, Avi Mograbi
Ton
Dominique Vieillard
Musik
Noam Enbar
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Zaho Zay

Zaho Zay
Maéva Ranaïvojaona, Georg Tiller
Camera Lucida – Außer Konkurrenz 2020
Dokumentarfilm
Österreich,
Frankreich,
Madagaskar
2020
79 Minuten
Französisch,
Madagassisch
Untertitel: 
Englisch

„Zaho Zay!“, ich bin hier. Täglich salutieren so die Häftlinge im überfüllten madagassischen Gefängnis, dessen Wärterin in jedem neuen Gefangenen ihren verlorenen Vater sucht. Ihre Projektionen und Fantasien lassen die mystische, mörderische Vaterfigur in (alb-)traumhaften Sequenzen über die Insel streifen, begleitet von einem poetischen Voiceover. Eine hybride Erzählung: Sie spekuliert über die rätselhaften Wege und tiefgreifenden Traumata ihrer Landschaften und aller, die darin wandeln.

Ein Paar Würfel, ein stiller Mörder und seine Opfer, Spuren von Geschichte und magischem Realismus. Rituale und Rätsel, Rache, Reue und Gefangenschaft werden zwischen der brutalen Realität einer Haftanstalt, den Fantasien der fiktionalisierten Erzählerin und den weiten Naturräumen einer Insel aufgedröselt und neu verschachtelt – langsam und poetisch. Krisen, koloniale Gewalt und deren Kontinuitäten sind angedeutet und verdichtet. Die Montage von dokumentarischem Material und inszenierten Passagen referenziert Western und Film noir und entwickelt einen intensiven visuellen und erzählerischen Sog. Ein fast schon lyrischer Text und die präzise kadrierten Bilder zeugen von einer unmöglichen Suche, die im Grunde eine Heimsuchung ist. Sie verweisen auf individuelle wie kollektive Traumata und die seltsamen Kräfte, mit denen sich solche Erschütterungen in Narrative und Orte einschreiben.
Djamila Grandits

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Maéva Ranaïvojaona, Georg Tiller
Buch
Maéva Ranaïvojaona, Georg Tiller
Kamera
Georg Tiller
Schnitt
Barbara Bossuet
Produktion
Georg Tiller, Maéva Ranaïvojaona
Co-Produktion
Thomas Lambert
Ton
André Fèvre, Térence Meunier, Herimandresy Randriambololona
Musik
André Fèvre