Filmarchiv

Filmstill Pink Mao

Pink Mao

Pink Mao
Tang Han
Animation Perspectives 2022
Dokumentarfilm
Deutschland,
China
2020
22 Minuten
Chinesisch
Untertitel: 
Englisch

Eine investigative Untersuchung in den Farbräumen des 100-Yuan-Scheins kommt einem Paradigmenwechsel auf die Spur. Von der staatlichen Notenbank offiziell als rot deklariert, ist der Geldschein mit Mao-Porträt physikalisch genau genommen pink. Das hat Konsequenzen für Chinas politisches Narrativ, wie Tang Hans filmische Versuchsanordnung kompromisslos präzise und erfrischend klug erzählt.

André Eckardt

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Regie
Tang Han
Buch
Tang Han
Schnitt
Tang Han
Produktion
Tang Han
Ton
Tang Han
Genius Loci 2020
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Pioniere, Dampf gemacht! Renate Müller, Frank Schumann, Matthias Heyn
Eine vermutlich aus der BRD kommende Dame in der Pioniereisenbahn: Humorvoll wird ihr Befremden über Kinder ausgedrückt, die sie allen Ernstes nach einer gültigen Fahrkarte fragen.
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Pioniere, Dampf gemacht!

Pioniere, Dampf gemacht!
Renate Müller, Frank Schumann, Matthias Heyn
Genius Loci 2020
Dokumentarfilm
DDR
1963
5 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

Eine vermutlich aus der BRD kommende Dame tritt eine Ausflugsfahrt in der Schmalspureisenbahn an. Ihr Befremden über den Betrieb der Anlage durch Junge Pioniere ist nicht zu übersehen. „Unerhört“ wie sie mit kindlichem Ernst nach der Fahrkarte gefragt wird! Entstanden ist dieser Film im engagierten und äußerst produktiven Pionierfilmstudio „Iskra“ an der 31. Oberschule in Leipzig-Probstheida.

Konstantin Wiesinger

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Regie
Renate Müller, Frank Schumann, Matthias Heyn
Buch
Renate Müller, Frank Schumann, Matthias Heyn
Kamera
Christian Dieckmann, Diethard Wommer
Schnitt
Christian Dieckmann, Renate Müller, Stephan Mücke, Karola Hoffmann
Produktion
Pionierfilmstudio Iskra, Leipzig
Spotlight on: Docudays UA 2022 2022
Filmstill Plai. A Mountain Path
Plai. A Mountain Path Eva Dzhyshyashvili
Eine Familie, die in den Bergen täglichen Ritualen nachgeht, unbehelligt von der Außenwelt. Doch auch dieses vermeintlich ruhige Leben ist vom Krieg in der Ostukraine bestimmt.
Filmstill Plai. A Mountain Path

Plai. A Mountain Path

Plai
Eva Dzhyshyashvili
Spotlight on: Docudays UA 2022 2022
Dokumentarfilm
Ukraine
2021
75 Minuten
Ukrainisch
Untertitel: 
Englisch

Eva Dzhyshyashvili zeigt uns eine Familie, die in den Bergen ihren täglichen Ritualen nachgeht. Auf den ersten Blick ist dieses Leben einfach und ruhig, unbehelligt von der Außenwelt. Doch als sich der Blick weitet, sehen wir, dass der Großvater in der Ostukraine verwundet wurde, und hören unzählige Gespräche über diesen Krieg. Das Gefühl, dass es keinen Ort gibt, an dem man sich vor der militärischen Aggression verstecken kann, ist unübersehbar. Aber das Ende gibt einen Funken Hoffnung.

Daria Badior

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Regie
Eva Dzhyshyashvili
Kamera
Eva Dzhyshyashvili
Schnitt
Eva Dzhyshyashvili
Produktion
Oksana Ivanyuk
Ton
Andrii Rohachov
Musik
Erik Shved
Nominiert für: MDR-Filmpreis
Kids DOK 2023
Filmstill Planet B
Planet B Pieter Van Eecke
Wie kann man auf einem Planeten aufwachsen, der von der Menschheit zerstört wird? Die Freundinnen Bo und Luca sind enthusiastische Klimakämpferinnen, die der Film vier Jahre lang begleitet.
Filmstill Planet B

Planet B

Planet B
Pieter Van Eecke
Kids DOK 2023
Dokumentarfilm
Belgien,
Niederlande
2023
78 Minuten
Niederländisch
Untertitel: 
deutsche Untertitel für Menschen mit eingeschränkter Hörfähigkeit

Wie kann man auf einem Planeten aufwachsen, der von der Menschheit zerstört wird? Der Film geht auf die Suche nach Antworten auf diese dringende Frage und stellt uns Bo und Luca vor. Die engen Freundinnen sind enthusiastische Klimakämpferinnen und einander in ihrem Aktivismus verbunden. Wir begleiten die beiden Teenager vier Jahre lang beim widersprüchlichen und überraschenden Erwachsenwerden.

Lina Dinkla

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Regie
Pieter Van Eecke
Kamera
Johan Legraie
Schnitt
Sandrine Deegen
Produktion
Hanne Phlypo
Co-Produktion
Katja Draaijer
Ton
Olmo van Straalen, Mark Glynne
Musik
David Poltrock
Filmvertrieb
Marcella Jelić
Extended Reality 2023
Filmstill Plastisapiens
Plastisapiens Miri Chekhanovich, Édith Jorisch
In dieser „surrealen Ökofiktion“ verschmelzen wir mit Plastik zu hybriden Wesen, deren Identität und DNA umgeformt wurde. Wir werden zu dem Material, das uns alle verbindet.
Filmstill Plastisapiens

Plastisapiens

Plastisapiens
Miri Chekhanovich, Édith Jorisch
Extended Reality 2023
XR
Kanada,
Israel
2022
15 Minuten
Englisch

Mikroplastik ist überall: in der Luft, im Boden und im Wasser. In dieser „surrealen Ökofiktion“ leben Plastik und Umwelt in friedlicher Koexistenz. Sie erfindet eine tröstliche Welt, in der wir mit Plastik zu hybriden Wesen verschmelzen, ausgestattet mit neuer Identität und DNA. In der Plastisphäre werden wir zu dem Material, das uns alle verbindet – wenn man ihm endlich erlaubte, uns umzuformen.

Lars Rummel

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Produktion
Isabelle Repelin, Raphaëlle Sleurs, Marie-Pier Gauthier
Ausführende Produktion
Louis-Richard Tremblay
Produktionsfirma
Dpt., National Film Board of Canada, Lalibela Productions
Künstlerisches Design
Dpt.
Sound Design
Ori Alboher
Buch
Miri Chekhanovich, Édith Jorisch
Sprecher*in
Miri Chekhanovich
Regie
Miri Chekhanovich, Édith Jorisch
Camera Lucida 2023
Filmstill Play Dead!
Play Dead! Matthew Lancit
Diabetes: Matthew Lancit lebt in ständiger Furcht vor den Komplikationen seiner Erkrankung. Also nimmt er den Body-Horror einfach selbst vorweg. Das Ergebnis ist so humorvoll wie verstörend.
Filmstill Play Dead!

Play Dead!

Fais le mort!
Matthew Lancit
Camera Lucida 2023
Dokumentarfilm
Frankreich,
Portugal
2023
80 Minuten
Englisch,
Französisch
Untertitel: 
Englisch

Wenn es einen Menschen gibt, der Matthew Lancit nachhaltig beschäftigt, dann ist das sein Onkel Harvey. Die Augen dunkel umrandet, blass, blind, die Beine amputiert. Wie Harvey leidet auch der Filmemacher an Diabetes. Die Erkrankung hat er grundsätzlich unter Kontrolle, doch stets treibt ihn die Frage um: Wie lange noch? Verlässlich kreist seine Langzeit(selbst)beobachtung um die Angst vor Siechtum und Verstümmelung. Den befürchteten Body-Horror überführt er ins Filmische, inszeniert sich als Zombie, Vampir, desolate Figur. Lancit nimmt seinen potenziellen Verfall also spielerisch vorweg und fährt dafür ein ganzes Arsenal an Effekten auf, die – Videoaufnahmen beweisen es – bis in seine Jugend zurückreichen. Dabei erinnert das „dead“ im Titel nicht umsonst auch an „dad“. Denn „Play Dead!“ verhandelt auch die eigene Vaterrolle.

Lancit bezieht seine Familie intensiv in seine Fantasien mit ein, lässt sie zu Dämonen werden und gemeinsam durchs Wohnzimmer wanken. Die Dokumentierung der eigenen Diabetes erlaubt so zugleich einen Einblick in ein modernes Pariser Familienleben samt zweier kleiner Kinder und einer Partnerin, die das Treiben ihres Mannes zumeist wohlwollend begleitet. Lancits Herangehensweise überschreitet bewusst Grenzen, öffnet Körper, Seele und Haustür. Ergebnis ist ein humorvolles und bisweilen verstörendes Selbstzeugnis.

Carolin Weidner

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Regie
Matthew Lancit
Buch
Matthew Lancit
Kamera
Matthew Lancit
Schnitt
Ariane Mellet
Produktion
Simon P.R. Bewick
Ton
Jules Wisocki
Sound Design
Jan Vysocky, Stéphane Rives
Musik
Etienne Nicolas
Broadcaster
ARTE/LA LUCARNE
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Play Me, I’m Yours

Play Me, I’m Yours
Julia Palmieri Mattison
Internationaler Wettbewerb Kurzfilm 2020
Dokumentarfilm
Belgien
2020
14 Minuten
Französisch
Untertitel: 
Englisch

Eine filmische Familienaufstellung, in der wir, einer scheinbar zufälligen Bewegung folgend, durch ein Konglomerat privater Fotos, Videoaufnahmen, Notizen, Gedanken, Sounds und Texte geführt werden. Erst nach und nach kristallisieren sich Erzählstränge, werden verworfen, wieder aufgenommen und schließlich in ihrer Vieldeutigkeit stehen gelassen. Es geht um die großen Fragen des Lebens, um Liebe[n], Familie[n], Beziehungen, Tod und gutes Essen. Nicht mehr – und auf keinen Fall weniger.

Luc-Carolin Ziemann

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Regie
Julia Palmieri Mattison
Kamera
Julia Palmieri Mattison
Schnitt
Julia Palmieri Mattison
Produktion
Julia Palmieri Mattison
Ton
Julia Palmieri Mattison
Musik
Louise Nurry, Louise Nurry
Kids DOK 2022
Filmstill Playground
Playground Samaneh Fazlollah Asadi
Langweilig sind die Tage im Krankenhaus, lustlos liegt das Mädchen im Bett und starrt stundenlang aus dem Fenster. Eines Tages jedoch erhält sie ein ganz besonderes Geschenk.
Filmstill Playground

Playground

Zamine bazi
Samaneh Fazlollah Asadi
Kids DOK 2022
Animationsfilm
Iran
2022
8 Minuten
ohne Dialog
Untertitel: 
Keine

Langweilig sind die Tage im Krankenhaus, die Eintönigkeit wird nur unterbrochen durch Besuche der Eltern. Lustlos liegt das Mädchen im Bett und starrt stundenlang aus dem Fenster. Eines Tages jedoch erhält sie ein ganz besonderes Geschenk. Langsam erholt sie sich und ihre Verletzungen heilen … Die in weichen, hellen Farben animierte Geschichte erzählt davon, dass der Glaube bei der Genesung hilft.

Lina Dinkla

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Regie
Samaneh Fazlollah Asadi
Buch
Samaneh Fazlollah Asadi
Kamera
Samaneh Fazlollah Asadi
Schnitt
Samaneh Fazlollah Asadi
Produktion
Fatemeh Mohseni
Ton
Hootan Poorzaki
Musik
Mehdi Ghashghaei
Animation
Samaneh Fazlollah Asadi
Filmstill Playing Men

Playing Men

Playing Men
Matjaž Ivanišin
Fokus: Slowenische Dokumentarfilme nach 1991 2023
Dokumentarfilm
Slowenien,
Kroatien
2017
60 Minuten
Italienisch,
Deutsch,
Kroatisch,
Slowenisch
Untertitel: 
Englisch

Ein Film über Männer und Spiele, irgendwo im Mittelmeerraum, inszeniert von einem slowenischen Meister des Spielerischen, irgendwo zwischen spekulativer und pseudodokumentarischer Form. Ölige Körper im Ringkampf, hakelnde Finger, ein durchs Dorf gerollter Käselaib – all dies sind archaische Zeitvertreibe von gar nicht zu überschätzender Bedeutung. Akribisch fängt der Filmemacher das Geschehen ein, bis ihn eine enorme kreative Blockade überkommt. Von jetzt ab wird er seine Umgebung als Teil des Spiels erleben. Kindheitserinnerungen und die Aufnahmen des unvollendeten Filmprojekts verschmelzen nahtlos zu einer Ode an die Absurdität der Geste.

Simon Popek

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Regie
Matjaž Ivanišin
Buch
Matjaž Ivanišin
Kamera
Gregor Božič
Schnitt
Matic Drakulić
Produktion
Marina Gumzi, Vanja Jambrovic, Tibor Keser
Sound Design
Borna Buljević
Filmstill Projekt

Projekt

Projekt
Dane Komljen
Deutscher Wettbewerb Dokumentarfilm 2023
Dokumentarfilm
Deutschland,
Nigeria
2023
25 Minuten
Englisch,
Yoruba,
Igbo,
Pigdin
Untertitel: 
Deutsch, Englisch

Zu Beginn ein knappes geschichtliches Resümee: Erbaut wurde die Lagos International Trade Fair Mitte der 1970er Jahre. Sie sollte den blockfreien Staaten als Handelsplatz dienen. Archivaufnahmen und Inserts wechseln einander abrupt ab. Haben die damaligen Nachrichtenbilder einen eher propagandistischen Tonfall, liefern die Schrifttafeln nüchtern die Fakten.

Rund fünfzig Jahre später stehen weite Teile der Messehallen unter Wasser – ein idealer Ort für Farne und andere feuchtigkeitsliebende Pflanzen. Die zunächst statische Kamera setzt sich in Bewegung. Junge Handwerker haben einen Trakt des gigantischen Komplexes zu Werkstätten umfunktioniert. Es wird gehämmert, geschreinert, Fahrräder werden repariert, Mahlzeiten zubereitet. Auch rund um das weitläufige Gelände mit seinem künstlichen See herrscht reges Treiben, wird weiter gehandelt, sind alle mit irgendetwas beschäftigt. Eine Frauenstimme erinnert sich an frühere Zeiten, während zwei junge Männer mit einem Fahrrad durch eine leere Messehalle fahren. Ein Gebäude mag seinen ursprünglichen Sinn verloren haben, doch neues Leben und Eigenleben ist eingezogen. Ein offener transhistorischer Raum entsteht.

Anke Leweke

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Regie
Dane Komljen
Buch
Dane Komljen
Kamera
Dane Komljen, Kendo Osakawe
Schnitt
Dane Komljen
Produktion
Zsuzsanna Kiràly
Sound Design
Jakov Munižaba
Filmstill Pryvoz

Pryvoz

Pryvoz
Eva Neymann
Spotlight on: Docudays UA 2022 2022
Dokumentarfilm
Ukraine
2021
72 Minuten
Ukrainisch
Untertitel: 
Englisch

Eine sentimentale Reise über den größten Markt von Odesa. Um den Prywos ranken sich Mythen. Er wird in Liedern und Büchern erwähnt, ist Herz dieser verwirrenden Stadt mit komplizierter Geschichte. Neymann betrachtet die dort Wohnenden mit Empathie: verlorene Seelen in den Körpern von Menschen, Hunden oder Katzen. Der Opernsoundtrack verleiht dem alten, lebendigen Prywos ein Gefühl von Untergang, das Realität werden wird. Seit Februar 2022 steht Odesa unter russischem Beschuss.

Daria Badior

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Regie
Eva Neymann
Kamera
Eva Neymann, Saša Oreškovic
Schnitt
Pavel Zalesov
Produktion
Gennady Kofman, Olga Beskhmelnytsina
Ton
Valentyn Pynchuk, Ivo Heger
Nominiert für: MDR-Filmpreis
Kids DOK 2023
Filmstill Puffling
Puffling Jessica Bishopp
Wenn Papageientaucher auf Vestmannaeyjar ihr Nest verlassen, verirren sie sich oft. Birta und Selma haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Nestflüchtlinge zurück zur Klippe zu bringen.
Filmstill Puffling

Puffling

Puffling
Jessica Bishopp
Kids DOK 2023
Dokumentarfilm
UK,
Island
2023
20 Minuten
Isländisch,
Englisch
Untertitel: 
deutsche Untertitel für Menschen mit eingeschränkter Hörfähigkeit

Wenn Papageientaucher auf Vestmannaeyjar ihr Nest verlassen, verirren sie sich oft in der Siedlung, irritiert von all den Lichtern. Birta und Selma leben auf dieser kleinen Insel einige Kilometer vor Islands Küste. Sie und andere Jugendliche haben es sich zur Aufgabe gemacht, die kleinen Nestflüchtlinge zu finden und am nächsten Tag zurück zur Klippe zu bringen, wo sie zum ersten Mal fliegen.

Lina Dinkla

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Regie
Jessica Bishopp
Kamera
Anna MacDonald
Schnitt
Xanna Ward Dixon
Produktion
Alice Hughes, Gannesh Rajah
Co-Produktion
Ada Benjamínsdóttir
Sound Design
Mike Bovill
Musik
Jófríður Ákadóttir
Animation Perspectives 2020
Media Name: 6073e7a1-f104-4fda-a9f1-73daf72e438e.png
Pyramid Aaron Jablonski
Der Kameraflug um einen freistehenden Felsen verfängt sich in der Bildbewegung. Datenschlieren und Artefakte lagern sich als Sedimentschichten ab und bilden neue Formationen.
Media Name: 6073e7a1-f104-4fda-a9f1-73daf72e438e.png

Pyramid

Pyramid
Aaron Jablonski
Animation Perspectives 2020
Animationsfilm
Deutschland
2019
1 Minute
ohne Dialog
Untertitel: 
Keine

Im Schwebeflug umkreist der Blick einen freistehenden Felsen in weiter Ebene. Die Aufnahme verfängt sich. In immer kürzeren Abständen bricht sich das Gesteinsmassiv aus dem erstarrenden Hintergrund heraus, bis sich Datenschlieren und Artefakte als feine digitale Sedimentschichten ablagern und zu neuen Formationen verfestigen. Die Videosignalstörung wirkt wie eine Urkraft der Erdgeschichte.

André Eckardt

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Regie
Aaron Jablonski
Animation
Aaron Jablonski
Coding
Aaron Jablonski
Wettbewerb Publikumspreis 2020
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The Painting Andrés Sanz Vicente
Betrachten wir ein Bild oder betrachtet es uns? Rund um Velázquez‘ überlebensgroßes Gemälde „Las Meninas“ entspinnt sich ein fesselnder Exkurs über Schaulust und gebannte Blicke.
Media Name: 42165374-3b2a-4a99-b05d-4bb2745ff1f9.jpg

The Painting

El cuadro
Andrés Sanz Vicente
Wettbewerb um den Publikumspreis 2020
Dokumentarfilm
Spanien
2019
107 Minuten
Englisch,
Spanisch
Untertitel: 
Deutsch

Über den Barockmaler Diego Velázquez heißt es, er habe nicht Figuren, sondern die Luft und das Licht zwischen ihnen gemalt. Über diesen Film könnte man sagen, dass eben nicht Velázquez‘ überlebensgroßes Gemälde „Las Meninas“ sein Gegenstand sei, sondern der bohrende Blick, mit dem es auf seine Betrachter zurückschaut. Rund um die vielen klugen Köpfe, die sich hier zum Künstler und zum vertrackten Aufbau der Bildkomposition äußern, traumwandelt die Schaulust höchstselbst.

„Gemälde sind keine Filme, sondern eben Gemälde“, insistiert die Kunstkritikerin und -historikerin Svetlana Alpers. Natürlich hat sie damit recht – und doch auch wieder nicht. Sie gehört zu den renommierten Talking Heads, die Regisseur Andrés Sanz Vicente zum Verhör bittet, um ein Verbrechen aufzuklären. Aber wer oder was ist eigentlich gestorben? Vielleicht die Fähigkeit zu sehen, wie Alpers behauptet? Diego Velázquez‘ Gemälde setzt sich seit etwa 400 Jahren den Augen seines Publikums, den Analysen seiner wissenschaftlich avancierten Kritiker aus, die sich darüber den Kopf zerbrechen, wer auf der Leinwand warum durch welche Tür tritt. „The Painting“ ist eine Fortsetzung dieser Bild-Augen-Begegnung mit den Mitteln des Kinos. Die Luft und das Licht zwischen dem Konkreten und seiner vor Leidenschaft glühenden Aura werden gebannt. Darin, aber nur darin kann ein Gemälde eben doch auch Film sein.
Sylvia Görke

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Andrés Sanz Vicente
Buch
Andrés Sanz Vicente
Kamera
Javier Ruiz Gómez
Schnitt
Andrés Sanz Vicente
Produktion
Antonio Gómez-Olea
Ton
Micky López
Musik
Santiago Rapallo
Animation
Andrés Sanz Vicente
Animation Perspectives 2021
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The Park Randa Maroufi
Ein stillgelegter Vergnügungspark bietet für Jugendliche in Casablanca einen klandestinen realen Rückzugsort. Sie haben sich für die Kamera in Tableaux vivants aufgestellt.
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The Park

Le Park
Randa Maroufi
Animation Perspectives 2021
Experimentalfilm
Frankreich
2015
14 Minuten
Arabisch,
Französisch
Untertitel: 
Englisch

Ein stillgelegter Vergnügungspark bietet für Jugendliche in Casablanca einen klandestinen realen Rückzugsort. Digital entfliehen sie der restriktiven Gesellschaft ins Internet, um internationale Trends aufzusaugen und sich selbst darzustellen. Eine Kamera durchschwebt die Tableaux vivants, in denen sie sich aufgestellt haben. Ihre Blicke sind eingefroren, die selbstgewählten Posen wirken wie untot.

André Eckardt

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Randa Maroufi
Kamera
Luca Coassin
Schnitt
Randa Maroufi
Produktion
Eric Prigent
Ton
Randa Maroufi, Jérémy Morelle
Produktionsfirma
Le Fresnoy
VFX Artist
Raphael Thibault
Doc Alliance Award 2022
Filmstill The Pawnshop
The Pawnshop Łukasz Kowalski
Dem einst sehr erfolgreichen Pfandhaus im polnischen Bytom droht der Bankrott. Was kann helfen? Tränen trocknen, Suppe verteilen, Marketing ertüchtigen, Geschenke machen?
Filmstill The Pawnshop

The Pawnshop

Lombard
Łukasz Kowalski
Doc Alliance Award 2022
Dokumentarfilm
Polen
2022
81 Minuten
Polnisch
Untertitel: 
Englisch

Die Gegend um Bytom war einst bekannt für ihre Steinkohlereviere. Doch der Strukturwandel machte auch hier nicht halt. Anschaulich wird der Niedergang der Region im Pfandhaus der schlesischen Großstadt. Wohl der größte seiner Art in Polen, hat der Laden die besten Tage hinter sich. Jola und Wiesiek, das eigenwillige Betreiberpärchen versucht auf je eigene Weise, der Krise zu begegnen und dem Geschäft wieder auf die Sprünge zu helfen.

Die Schließung der Minen und die daraus resultierende Arbeitslosigkeit ließ all jene in Bytom zurück, die den Anschluss an die neue Zeit nicht finden konnten. Sie legen zunehmend absurde und wertlose Gegenstände auf den Tresen der riesigen Halle. Der einst lukrative Handel mit Schmuck, Elektrogeräten und Möbeln ist heute heruntergekommen. Egal, wie sehr sich das Personal anstrengt: Die Kasse bleibt leer. Die Leitungen sind marode, die Nerven liegen blank und der Ton untereinander wird rauer. Unversehens verwandelt sich das Kleinunternehmen in eine Art Seelsorgezentrum: Tränen trocknen, Suppe verteilen und statt Waren verkaufen sie verschenken. Jola im voluminösen Pelzmantel hält immer ein offenes Ohr oder eine warme Decke bereit. Wiesiek kommt mit einer Marketingidee nach der anderen um die Ecke. Aber reicht das, um das Geschäft zu retten? Ein dokumentarischer Bericht aus dem „polnischen Detroit“: fein und mit rabenschwarzem Humor beobachtet.
Lina Dinkla

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Łukasz Kowalski
Buch
Łukasz Kowalski
Kamera
Stanislaw Cuske
Schnitt
Adriana Fernández Castellanos, Filip Kowalski, Jakub Darewski, Kosma Kowalczyk
Produktion
Anna Mazerant, Łukasz Kowalski
Ton
Katarzyna Szczerba
Musik
Krzysztof Aleksander Janczak
Filmvertrieb
Aleksandar Govedarica