Filmarchiv

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Scum Mutation

Scum Mutation
Ov
Internationaler Wettbewerb Kurzfilm 2021
Animationsfilm
Frankreich
2020
10 Minuten
Englisch,
Französisch,
Italienisch,
Spanisch
Untertitel: 
Englisch

Im schwarzen Nichts taumeln marionettengleich vier Wesen. Eine fremde Macht versucht, sie zu beherrschen, Polizeistimmen schlagen zu wie Knüppel. Gekrümmt, mit wulstigen und fadendünnen Gliedmaßen, die Hautinnenseite nach außen gekehrt – die menschliche Anatomie ist mutiert. Doch die verletzlichen Körper setzen zur Gegenwehr an … „Scum Mutation“ führt ungeschützt in die Kampfzone, in ein unauslöschbares Energiefeld des radikalen feministischen Protests – und wird lautes Fanal der Rückeroberung.

André Eckardt

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Ov
Buch
Ov
Schnitt
Ov
Produktion
Le Fresnoy – Studio national des arts contemporains
Ton
Ov, Raphaëlle Duquesnoy
Musik
Ivvvo
Animation
Ov, Paul Guilbert, Jeremy Waulter
Kids DOK 2022
Filmstill Soon May the Musifants Come
Seebärenlied Meike Fehre
Ahoi, die Musifanten sind wieder unterwegs! Charlie und Opa Günter bekommen Post vom kleinen grünen Kaktus aus Neuseeland. Sie stechen in See und singen dabei das Seebärenlied.
Filmstill Soon May the Musifants Come

Seebärenlied

Seebärenlied
Meike Fehre
Kids DOK 2022
Animationsfilm
Deutschland
2022
4 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

Ahoi, die Musifanten sind zurück! Diesmal bekommen Charlie und Opa Günter Post vom kleinen grünen Kaktus aus Neuseeland und stechen mit Fuchs und Kapitän Krause in See. Unterwegs fischen sie Wildschweinchen Svenja aus dem Meer und singen das Seebärenlied. Hoch schlagen die Wellen, wenn der Zirkuselefant im Ruhestand musikalische Ausflüge in die Liedersammlung der 1920er und 1930er Jahre unternimmt.

Lina Dinkla

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Meike Fehre
Kamera
Sabine Dully
Schnitt
Thomas Schmidl
Produktion
Meike Fehre
Co-Produktion
Nina Paysen
Ton
Günter Röhn
Musik
Eike Hosenfeld, Moritz Denis
Animation
Vera Lalyko
Filmvertrieb
Sara Cooper
Broadcaster
RBB Rundfunk Berlin-Brandenburg
Kids DOK 2020
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Seepferdchen Nele Dehnenkamp
Hanan findet, ihr kleiner Bruder sollte schwimmen können. Als sie in einem Schlauchboot nach Europa kam, hatte Hanan panische Angst vor Wasser. Heute ist sie Schwimmlehrerin.
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Seepferdchen

Seepferdchen
Nele Dehnenkamp
Kids DOK 2020
Dokumentarfilm
Deutschland
2020
16 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

„Weißt du, was wir heute machen? Schwimmen üben.“ Hanan begleitet ihren Bruder zu einem Kurs ins Schwimmbad. Das erste Abzeichen heißt Seepferdchen, erklärt der Lehrer. Weil es im Wasser „steht“ und nicht ertrinkt. Als Hanans Familie in einem Schlauchboot nach Europa kam, konnte sie nicht schwimmen. Um die Erlebnisse zu vergessen, lernte sie, im Wasser nicht unterzugehen – wie ein Seepferdchen.

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Regie
Nele Dehnenkamp
Kamera
Tobias Winkel, Sina Diehl
Schnitt
Jana Briesner
Produktion
Christine Duttlinger, Nele Dehnenkamp
Ton
Johann Meis, Simon Droessler
Musik
Paul Chriske
Animation Perspectives 2021
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Self Claudia Larcher
Die Haut umhüllt das Selbst. Ein Streifzug entlang an einem glänzenden Höhenzug über einen Vorsprung in eine schattige Klamm – „Self“ setzt die gewohnte Landschaft neu zusammen.
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Self

Self
Claudia Larcher
Animation Perspectives 2021
Animationsfilm
Österreich
2015
8 Minuten
ohne Dialog
Untertitel: 
Keine

Nichts ist uns näher als unsere Haut. Mit ihren schönen und weniger schönen Seiten umhüllt sie das Selbst, grenzt es von anderem ab. Ein Streifzug an nackten Körperpartien entlang führt von einem glänzenden Höhenzug über einen abgerundeten Vorsprung in eine schattige Klamm. Ein Hals. Ein Bauch…ohr. Ein Fauchnohr? Fotos, Videoclips und Geräusche bilden eine irritierende Körpercollage.

André Eckardt

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Regie
Claudia Larcher
Kamera
Claudia Larcher
Produktion
Claudia Larcher
Ton
Constantin Popp
Panorama: Mittel- und Osteuropa 2023
Filmstill Self-Portrait Along the Borderline
Self-Portrait Along the Borderline Anna Dziapshipa
Abchasien, für die Regisseurin Erinnerungsort und blinder Fleck zugleich. Von Georgien aus kaum mehr betretbar, nähert sie sich dem abgespaltenen Gebiet assoziativ und persönlich.
Filmstill Self-Portrait Along the Borderline

Self-Portrait Along the Borderline

Avtoportreti zghvarze
Anna Dziapshipa
Panorama: Mittel- und Osteuropa 2023
Dokumentarfilm
Georgien
2023
50 Minuten
Georgisch,
Russisch
Untertitel: 
Englisch

Wie aus einem Horrorfilm wirken Teile des Wohnhauses, das Regisseurin Anna Dziapshipa in ihrer autobiografischen Durchwanderung der Vergangenheit aufspürt: von Spinnweben durchzogen, dunkel, verfallen. Es befindet sich in Abchasien, jenem für Georgier*innen offiziell nicht mehr betretbaren Gebiet, das von Russland protegiert und von der internationalen Staatengemeinschaft nicht als autonome Republik anerkannt wird.

Eine Hälfte von Dziapshipas Familie stammt von hier, unter anderem ein Fußballspieler, seinerzeit Leistungsträger bei Dinamo Tbilisi. In „Self-Portrait Along the Borderline“ montiert die Filmemacherin Aufnahmen seiner sportlichen Aktivitäten, zeigt aber auch die Pracht des einstigen sowjetischen Urlaubsparadieses. Es ist ein persönliches, assoziatives Herantasten, in welchem Dziapshipa ihre eigenen Erfahrungen als Kind mit sowohl georgischem als auch abchasischem Familienstrang verarbeitet und reflektiert. Diskriminierendes spielt dabei ebenso eine Rolle wie Feierliches, Verstörendes. Und immer wieder krabbeln Spinnen durchs Bild, weben ihre Netze und damit Verbindungen.

Carolin Weidner

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Anna Dziapshipa
Kamera
Anna Dziapshipa
Schnitt
Eka Tsotsoria
Produktion
Anna Dziapshipa
Co-Produktion
Niko Mikadze
Ton
Anna Dziapshipa
Sound Design
Paata Godziashvili
Musik
Nika Paniashvili
Nominiert für: MDR-Filmpreis
Tanz in der Dunkelheit 2022
Filmstill Serpentine Dance
Serpentine Dance Louis Lumière, Auguste Lumière
In der Frühzeit des Kinos war das Publikum hungrig nach Bildern voller Lebendigkeit. Der Serpentinentanz mit anmutigen Bewegungsformen und in Farbe erfüllte diesen Wunsch.
Filmstill Serpentine Dance

Serpentine Dance

Danse serpentine
Louis Lumière, Auguste Lumière
Tanz in der Dunkelheit 2022
Dokumentarfilm
Frankreich
1897
1 Minute
ohne Dialog
Untertitel: 
Keine

Bewegung, Bewegung: In der Frühzeit des Kinos war das Publikum hungrig nach Bildern voller Lebendigkeit. Sujet par excellence für viele Filmpioniere war der Serpentinentanz, bei dem mit weiten Schleiern anmutige Bewegungsformen entstanden. Die Lumières ließen zusätzlich Filmbild für Filmbild per Hand kolorieren – die Farbeffekte verstärken den plastischen Ausdruck der dynamischen Körpergeometrien.

André Eckardt

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Louis Lumière, Auguste Lumière
Kamera
Louis Lumière, Auguste Lumière
Produktion
Louis Lumière, Auguste Lumière
Extended Reality 2022
Filmstill Seven Grams
Seven Grams Karim Ben Khelifa
Smartphones sind aus dem digitalen Alltag nicht mehr wegzudenken. Aber welche natürlichen und menschlichen Ressourcen braucht die Tech-Industrie für diese Innovation?
Filmstill Seven Grams

Seven Grams

Seven Grams
Karim Ben Khelifa
Extended Reality 2022
XR
Frankreich,
USA,
UK
2021
24 Minuten
Englisch,
Französisch,
Deutsch

Smartphones sind aus dem digitalen Alltag nicht mehr wegzudenken. Weltweit befinden sich mehr als fünf Milliarden solcher Geräte in Umlauf. Jedes davon wird sogar mehr als 2.600 Mal am Tag berührt. Die AR-Erfahrung führt uns in die ungesehene Geschichte dieser Technologie und damit in die Demokratische Republik Kongo. Welche natürlichen und menschlichen Ressourcen braucht die Tech-Industrie für ihre Innovationen?

Lars Rummel

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Ausführende Produktion
Chloé Jarry, Opeyemi Olukemi
Produktionsfirma
Lucid Realities
Animation
TT Hernandez
AR Entwicklung
Novelab
Ton
Frank Weber
Buch
Karim Ben Khelifa, Juan B. Diaz
Key Collaborator
Quentin Noirfalisse
Regie
Karim Ben Khelifa
Filmstill Sewing Love

Sewing Love

Sewing Love
Xu Yuan
Internationaler Wettbewerb Animationsfilm 2023
Animationsfilm
Japan
2023
8 Minuten
ohne Dialog
Untertitel: 
Keine

Wie füreinander gemacht sind die zwei Hauptcharaktere dieses Films. Sie passen buchstäblich zueinander, gehen ineinander auf, verschmelzen zu einer farbenfrohen, psychedelisch wabernden Einheit. Sie funktionieren zusammen, bis einer der beiden sich aus der Verbindung entfernt. Der Wahnsinn des Farbrausches verwandelt sich in einen düsteren Albtraum, als der Zurückgelassene sich den anderen Menschen mit Gewalt erneut einverleibt. Gegen ihren Willen muss sich die Abtrünnige nun an ihren Partner annähen lassen. Die einst blühende Beziehung verkommt zu einem visuell und auditiv irritierenden Chaos aus aggressiv zuckenden Zeichnungen und zerschlagenen Klängen. Aufgespießt auf einen knorrigen Baum, verwittern die Körper des Paares. Während sie vergehen, wandelt sich die Dunkelheit in Licht und frische Blüten öffnen sich auf den bleichen Knochen.

Franka Sachse

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Regie
Xu Yuan
Produktion
Tomokazu Nomura
Sound Design
Nanami Sato
Animation
Xu Yuan
Nominiert für: Gedanken-Aufschluss-Preis, mephisto 97.6-Publikumspreis
Animation Perspectives 2022
Filmstill Shape of Appetite [excerpt]
Shape of Appetite [excerpt] Tang Han, Xiaopeng Zhou
Prächtige Kunstwerke, aus Früchten geformt, verliehen der chinesischen Gastronomie einst strahlenden Glanz. Heute stehen sie im Schatten einer stark ökonomisierten Esskultur.
Filmstill Shape of Appetite [excerpt]

Shape of Appetite [excerpt]

Shi yu de xing zhuang [excerpt]
Tang Han, Xiaopeng Zhou
Animation Perspectives 2022
Dokumentarfilm
China
2017
5 Minuten
Chinesisch
Untertitel: 
Englisch

Eine gigantische Berglandschaft aus Ingwer, gefertigt von fünf Köchen in einer Woche: In der chinesischen Restaurantwelt wurden einst prächtige kulinarische Kunstwerke geformt. Essen war mit Reichtum an Geld und Zeit verbunden. Die Welt ist heute kurzlebig, die Kundschaft hat sich vereinzelt. Chefköche berichten vom Zusammenhang zwischen Esskultur und sozioökonomischem Wandel in China.

André Eckardt

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Regie
Tang Han, Xiaopeng Zhou
Produktion
Tang Han, Xiaopeng Zhou
Kids DOK 2022
Filmstill Shirampari: Legacies of the River
Shirampari: Legacies of the River Lucía Flórez
Ricky ist ein Junge der Ashéninka, der mit seiner Familie im Amazonas-Urwald von Peru lebt. Er möchte seine Ängste überwinden und geht auf die Jagd nach einem riesigen Wels.
Filmstill Shirampari: Legacies of the River

Shirampari: Legacies of the River

Shirampari: Herencias del río
Lucía Flórez
Kids DOK 2022
Dokumentarfilm
Peru,
Spanien,
USA
2022
15 Minuten
Ashéninka
Untertitel: 
Englisch, Deutsch (Overvoice)

Ricky ist ein Junge aus dem Volk der Ashéninka, der mit seiner Familie tief im Amazonas-Urwald von Peru lebt. Doch auch hier gucken die Kinder am liebsten Handyvideos. Eines Tages steht Ricky vor der Aufgabe, seine Ängste zu überwinden und auf die Jagd nach einem riesigen Wels zu gehen, der nur mit einem Haken zu fangen ist. Hier beginnt seine Reise zum Erwachsenwerden.

Lina Dinkla

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Lucía Flórez
Kamera
Diego Pérez
Schnitt
Dana Bonilla
Produktion
Chémi Pérez
Ton
Irazema Vera
Sound Design
Martin Baus
Musik
Martin Baus
Filmstill Sick Girls

Sick Girls

Sick Girls
Gitti Grüter
Deutscher Wettbewerb Dokumentarfilm 2023
Dokumentarfilm
Deutschland
2023
79 Minuten
Deutsch,
Schweizerdeutsch
Untertitel: 
Englisch

In den letzten Jahren stieg die Zahl der Diagnosen von Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörungen sprunghaft an. Was sind die Gründe dafür? Sortiert die effizienzorientierte Gesellschaft unter dem Label ADHS immer schneller aus, wer sich ihrem Raster widersetzt? Welche Folgen hat es, dass die Behandlung mit Medikamenten fast alltäglich geworden ist? Sind Ritalin und Konsorten vielleicht sogar das Doping der Leistungsgesellschaft?

Mit diesem sehr persönlichen Dokumentarfilm macht sich Gitti Grüter, selbst seit der Pubertät mit ADHS diagnostiziert, auf die Suche nach Antworten. Mit fünf Frauen, denen die Medizin ebenjene Störung bescheinigte, spricht Grüter über Konzentrationsschwächen, Impulsivität, Reizüberflutung, Beziehungsprobleme, Depressionen und Schlaflosigkeit. Im Verlauf der offenen Gespräche wird immer deutlicher, wie schwer es gerade Frauen mit ADHS haben, weil soziale Stereotype des Weiblichen die richtige Diagnose oft verhindern oder verzögern. Durch den gezielten Einsatz filmischer Mittel gelingt es, dem Publikum tatsächlich ein Gefühl für die permanente Überwältigung durch inneres und äußeres Chaos zu vermitteln. Gekonnt und mit einer gehörigen Dosis Ironie nimmt Grüter die Stigmatisierung von Menschen mit ADHS – und nicht zuletzt die Rolle, die Gender-Klischees in diesem Prozess spielen – in den Blick. Das Finale ist überraschend und ermutigend.

Luc-Carolin Ziemann

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Gitti Grüter
Buch
Gitti Grüter
Kamera
Lenn Lamster
Schnitt
Dan Gatzmaga
Produktion
Christoph Holthof, Daniel Reich, Norman Bernien
Co-Produktion
Sara Günter, ZDF Das kleine Fernsehspiel, Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF
Ton
Simon Ferber
Sound Design
Larissa Kischk, Eva Perhácová, Simon Schüler
Musik
Valeriia Khazan, Felix Römer
Deutscher Filmverleih
Luna Selle
Nominiert für: Dokumentarfilmpreis des Goethe-Instituts, Gedanken-Aufschluss-Preis, DEFA Förderpreis, VER.DI Preis für Solidarität, Menschlichkeit und Fairness
Filmstill Silent Love

Silent Love

Silent Love
Marek Kozakiewicz
Panorama Mittel- und Osteuropa 2022
Dokumentarfilm
Deutschland,
Polen
2022
72 Minuten
Polnisch
Untertitel: 
Englisch

Im ländlichen Polen sind die Regeln klar: Zu jedem Mann gehört eine Frau, zu jedem Tänzer eine Tänzerin. Der pubertierende Miłosz empfindet hier Sicherheit, insbesondere nach dem Tod seiner Mutter. Schwester Agnieszka, die mit ihrer Freundin Majka eine Fernbeziehung unterhält, setzt alles daran, das Sorgerecht für den kleinen Bruder zu erhalten. Sukzessive offenbart sich das neue Familienmodell, das Marek Kozakiewicz als so zurückhaltenden wie entschlossenen Versuch dokumentiert.

Stetig drehen die Windränder hinter den Häusern ihre Kreise, stehen an Ort und Stelle, markieren Beständigkeit. Doch in das Leben von Miłosz und seiner 35-jährigen Schwester ist Unruhe geraten. Ein behördlicher Marathon steht beiden bevor, um Agnieszka rechtmäßig zum Vormund zu erklären: Seit einigen Monaten sind beide verwaist. Regisseur Marek Kozakiewicz erzählt von der Etablierung einer neuen Familie, für die man im konservativen Polen kaum Beifall erwarten kann. Denn zaghaft manifestiert sich für Agnieszka und ihre zehn Jahre ältere Partnerin der Entschluss, ein Zusammenleben zu probieren. Ohne Küsse, ohne Feierlichkeit wird die Entscheidung fast beiläufig Realität – die Frauen schürfen an der Grenze zwischen platonischer Zärtlichkeit und erzwungener Heimlichkeit. Und auch Miłosz scheint erst spät zu dämmern, in welchem Verhältnis Majka und Agnieszka wirklich zueinander stehen.
Carolin Weidner

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Marek Kozakiewicz
Buch
Marek Kozakiewicz
Kamera
Marek Kozakiewicz
Schnitt
Anna Garncarczyk, Agata Cierniak
Produktion
Agnieszka Skalska, Alexandre Tondowski
Co-Produktion
Ira Tondowski
Ton
Marek Kozakiewicz
Musik
Bartosz Bludau
Broadcaster
Thomas Beyer, Catherine Le Goff
Ausgezeichnet mit: MDR-Filmpreis
Doc Alliance Award 2023
Filmstill Silent Sun of Russia
Silent Sun of Russia Sybilla Tuxen
Der Film begleitet drei junge Russinnen nach dem Angriff auf die Ukraine. Bleiben oder gehen? Ein eindringlicher Blick auf eine Generation im heutigen Russland und ihr Leben auf dem Sprung.
Filmstill Silent Sun of Russia

Silent Sun of Russia

Vi er Rusland
Sybilla Tuxen
Doc Alliance Award 2023
Dokumentarfilm
Dänemark
2023
71 Minuten
Russisch,
Georgisch,
Spanisch,
Englisch
Untertitel: 
Englisch

Aljona, Alika und Katja gehören zu einer Generation von jungen Russ*innen, die einfordern, was man ihnen nicht zugesteht. Sie sind Teil einer globalen Jugend, die von Selbstbestimmung und Freiheit träumt. Sybilla Tuxen begleitete ihre Protagonistinnen zwischen 2018 und 2022, bis in die Zeit nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine, in der sich die drei jungen Frauen in einer neuen Realität wiederfinden. Jetzt erst recht bäumen sie sich auf gegen Putins Staat und leben seitdem ein Leben auf dem Sprung.

Eine hat es nach Georgien geschafft, eine andere geht nach Spanien, während die dritte in der Heimat bleibt. Über Smartphone und soziale Medien halten sie Kontakt. Aus ihren Gesprächen hört man, dass sie wie viele nicht daran glauben, politisches Engagement könne etwas ändern. Ihr Widerstand besteht vielmehr darin, ein modernes und westliches Leben zu führen, in dem Geschlecht, Sexualität, Popmusik und Identitätsfragen eine wichtige Rolle einnehmen. Tuxens düster-poetischer Debütfilm spielt nachts in Autos, Wohnungen und Hinterhöfen. Der Transit, in dem sich die drei befinden, wird physisch erlebbar. Durch ihre Geschichten bekommen wir einen seltenen Einblick in eine fast unsichtbare Seite des heutigen Russlands und in die Komplexität des gelebten Widerspruchs.

Lina Dinkla

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Sybilla Tuxen
Kamera
Sybilla Tuxen
Schnitt
Enis Saraçi
Produktion
Rikke Tambo Andersen, Maria Møller Christoffersen
Sound Design
Mathias Dehn Middelhart
Filmstill Silver Bird and Rainbow Fish

Silver Bird and Rainbow Fish

Silver Bird and Rainbow Fish
Lei Lei
Wettbewerb um den Publikumspreis 2022
Animationsfilm
USA,
Niederlande
2022
104 Minuten
Chinesisch
Untertitel: 
Englisch

Die turbulenten 1960er Jahre in China als Collage aus Archivbildern, Knetfiguren und Interviews. Lei Lei lässt seinen Vater und seinen Großvater ins Gespräch kommen, von Fahrrädern und Bankangestellten, vom Leben auf dem Land, von Umerziehung und Klassenfeinden erzählen. Aus ihren Erinnerungen entsteht eine quietschbunte, surreale Welt, die auf betörende Weise die Zeit vor und während der Kulturrevolution imaginiert.

Auch in seinem zweiten Langfilm nimmt sich der Künstler und Animationsfilmemacher Lei Lei Erfahrungen seiner Familienmitglieder an und legt über das Private ein Stück Landesgeschichte frei. Über sechs Jahre sammelte er Familienfotos, Postkarten, Propagandabilder und alte Filme. Auf ihnen formt und bewegt er seine Charaktere aus kaugummipastelliger Modelliermasse, deren farbenfrohe, fast kindliche Anmutung den Eindruck unterstützt, hier male sich ein Enkel die anekdotischen Memoiren seiner Vorväter aus. Doch die fantasievolle Animation ist alles andere als naiv: Sie nimmt sich Zeit für die Schwenker und Pausen der Erzählung und entführt uns – auch mithilfe der zurückgenommenen Klanglandschaft – ganz tief in ein Universum, in dem man sich verlieren kann.
Marie Kloos

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Lei Lei
Buch
Lei Lei
Kamera
Lei Lei
Schnitt
Lei Lei, Patrick Minks
Produktion
Isabelle Glachant, Lei Lei
Co-Produktion
Bruno Felix, Janneke van de Kerkhof, Femke Wolting
Musik
Tessa Rose Jackson, Darius Timmer
Animation
Lei Lei
Filmvertrieb
Lya Li
Kids DOK 2022
Filmstill Sister
Sister Kasia K. Pieróg
Zwei Schwestern reisen auf einem Papierflieger durch das Reich der Wolken, auf der Suche nach dem großen Baum mit dem goldenen Blatt. Langsam kommen sie einander und dem Ziel näher.
Filmstill Sister

Sister

Siostra
Kasia K. Pieróg
Kids DOK 2022
Animationsfilm
Polen
2022
12 Minuten
ohne Dialog
Untertitel: 
Keine

Zwei Schwestern reisen auf einem Papierflieger durch das Reich der Wolken. Sie sind auf der Suche nach dem großen Baum mit dem goldenen Blatt. Immer wieder muss der Flieger geflickt werden und die große Schwester ist voller Sorgen. Als sie erkrankt, übernimmt die Kleine das Steuer. Langsam kommen sie auf ihrer mühsamen Reise einander und dem Ziel immer näher.

Lina Dinkla

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Kasia K. Pieróg
Schnitt
Kasia K. Pieróg
Produktion
Marcin Podolec
Ton
Kacper Zamar
Musik
Hubert Zemler
Animation
Kasia K. Pieróg, Jakub Baniak, Agnieszka Czachór, Przemysław Świdada, Dudek Pulit, Michalina Musialik, Adrianna Matwiejczuk, Karolina Kajetanowicz, Alicja Grotuz
Retrospektive 2023
Filmstill Sitis
Sitis Rainer Schade
Sein Leben lang versucht ein Mensch, eine Mauer zu überwinden. Vergeblich. Als sich endlich unverhofft doch noch ein Tor öffnet, scheint es zu spät, um den Weg in die Freiheit zu gehen.
Filmstill Sitis

Sitis

Sitis
Rainer Schade
Retrospektive 2023
Animationsfilm
DDR
1989
11 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

In einer kargen, unwirtlichen Gegend steht eine Mauer, unüberwindbar. Während die Vögel unaufhaltsam durch die Luft ziehen, müht sich ein Mensch vergeblich, ein Tor in der Mauer zu öffnen. Erst als Kleinkind, dann als Erwachsener, schließlich als Greis. Als das Tor endlich unerwartet den Weg freigibt, ist es scheinbar zu spät. Eine düstere Allegorie des Leipziger Malers und Grafikers Rainer Schade.

Katharina Franck, Andreas Kötzing

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Rainer Schade
Buch
Rainer Schade
Kamera
Helmut Krahnert
Schnitt
Anita Uebe, Renate Ritter
Produktion
DEFA-Studio für Trickfilme
Ton
Heinz Kaiser, Thomas Weiß
Musik
Simone Danaylowa
Animation
Ralf Kukula, Wolf-Ulrich Reichel, Erika Wahl