Filmarchiv

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A Million

A Million
Arata Mori
Camera Lucida – Außer Konkurrenz 2021
Dokumentarfilm
Japan,
Deutschland
2021
65 Minuten
Japanisch
Untertitel: 
Englisch

Der Bericht einer Reise durch eine imaginäre Stadt, gedreht entlang der neuen Handelsrouten Chinas. Gleich dem fiktionalisierten Marco Polo aus Italo Calvinos „Die unsichtbaren Städte“ erzählt der Reisende des Films von Welten, die den uns bekannten Orten ähneln und doch ihren eigenen, manchmal unglaublich scheinenden Regeln folgen. Die Beobachtungen verdichten sich zu einer Meditation über das Wesen von Städten und die Transformation des Globalisierungsbegriffs.

Gedämpft dringt die Stimme des fremden Besuchers zu uns, als käme sie aus jener Höhle, deren Innenansichten den Film eröffnen. Immer wieder wandert der Blick dorthin zurück – doch die fluoreszierenden Felswände verwandeln sich bald in das Funkeln ferner Galaxien, die Enge der Höhle untrennbar von der Weite des Weltalls. Es ist ein Sinnbild für die den Film durchziehende Entkopplung von Zeichen und Bedeutung, von „echt“ und „falsch“, von Sinneseindrücken und ihrer eindeutigen geografischen Zuordnung: Daft Punk performen vor einem chinesischen Einkaufszentrum; der Eiffelturm steht zunächst in einer Wohnsiedlung, dann, auf einen Bruchteil seiner Größe zusammengefaltet, in Sichtweite zu Big Ben und Tower Bridge.
Felix Mende

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Regie
Arata Mori
Kamera
Arata Mori
Schnitt
Arata Mori
Produktion
Arata Mori
Co-Produktion
Andreas Hartmann, Lemohang Jeremiah Mosese
Ton
Philippe Ciompi
Musik
Yu Miyashita
Camera Lucida 2022
Filmstill Mamani in El Alto
Mamani in El Alto Heinz Emigholz
Die durch indigene Kultur geprägte, neoandine Architektur von Freddy Mamani Silvestre schmückt das bolivianische El Alto. Eine psychoaktiv wirksame Begehung in 4.000 Metern Höhe.
Filmstill Mamani in El Alto

Mamani in El Alto

Mamani in El Alto
Heinz Emigholz
Camera Lucida 2022
Dokumentarfilm
Deutschland
2022
95 Minuten
ohne Dialog
Untertitel: 
Keine

Als Pionier der neoandinen Architektur sorgt Freddy Mamani Silvestre nicht nur in Bolivien für Aufsehen. Seine nonkonformen Entwürfe sind von der Kultur der Aymara, der größten Bevölkerungsgruppe des Landes geprägt, greifen ihre Mythen und Muster auf. Zwischen 2008 und 2021 errichtete Gebäude werden von Heinz Emigholz umkreist, inspiziert und in Teil 35 der fortlaufenden Serie „Photographie und jenseits“ festgehalten.

Wie riesige Juwelen ragen die Cholets in den Himmel über dem bolivianischen El Alto, in 4.000 Metern Höhe. Cholets, eine Wortschöpfung aus Chalet und Cholo, dem lokal gebräuchlichen Begriff für Indigene, sind Kreationen des Architekten Freddy Mamani Silvestre, Jahrgang 1971. Mehrere Dutzend Bauten nach seinen Plänen schmücken die sonst wenig glamouröse Stadt, deren Straßenbild vornehmlich unverputzte rote Ziegelsteine bestimmen. Mamanis gebaute Fantasien aber sind auffällig, anmaßend und kühn. Außen scheinen sich Schlangen an ihnen emporzuwinden, an den Verglasungen haften vereinzelt Diamanten, und obenauf thront gelegentlich ein eigenständiges Wohnhaus. Vor allem aber werden die Cholets für Festivitäten genutzt, denn sie beherbergen die sogenannten „salones de eventos“. Emigholz erschließt psychoaktiv wirksame Orte, die an das Innenleben eines Flippers erinnern und in ihrer selbstbewussten Pracht über die reichere Nachbarstadt La Paz triumphieren.
Carolin Weidner

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Regie
Heinz Emigholz
Buch
Heinz Emigholz
Kamera
Heinz Emigholz, Till Beckmann
Schnitt
Till Beckmann, Heinz Emigholz
Produktion
Frieder Schlaich, Irene von Alberti
Ton
Ueli Etter, Christian Obermaier, Jochen Jezussek
Musik
Andreas Reihse
Filmvertrieb
Frieder Schlaich
Filmstill Marine Target

Marine Target

Marine Target
Lukas Marxt
Deutscher Wettbewerb Kurzfilm 2022
Dokumentarfilm
Österreich,
Deutschland
2022
10 Minuten
Englisch
Untertitel: 
Keine

Der vierte Film von Lukas Marxt über den südkalifornischen Saltonsee richtet seinen Fokus auf die Jahre 1944/45. Etwa 150 Attrappen, Replikas der Bomben von Hiroshima und Nagasaki, wurden dort damals für ballistische Tests abgeworfen. „Marine Target“ vermisst die Überreste der hölzernen Zielplattformen aus der Nähe und aus der Höhe. Den beklemmenden Soundtrack zu der bestechenden filmischen Studie liefert eine anschwellende Verfremdung des nigerianischen Hits „Atomic Bomb“ von William Onyeabor.

Christoph Terhechte

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Regie
Lukas Marxt
Kamera
Lukas Marxt
Schnitt
Lukas Marxt, Vanja Smiljanić
Produktion
Lukas Marxt
Ton
Marcus Zilz
Musik
Marcus Zilz
Filmvertrieb
Dietmar Schwärzler
Filmstill Mate to Measure

Mate to Measure

Zasukanec
Špela Čadež
Slowenische Animation 2022
Animationsfilm
Deutschland,
Slowenien
2004
7 Minuten
ohne Dialog
Untertitel: 
Keine

Der Alltag in der Schneiderei ist so turbulent, dass man manchmal ein wenig tricksen muss, um ihn zu bewältigen. Fantasie und Spontaneität reichen dafür nicht immer aus. Wenn sich der Schneider unbeobachtet fühlt, tendiert er dazu, seinen Verstand die ganze Arbeit machen zu lassen. Doch was passiert, wenn die Liebe ins Spiel kommt und die Gedanken außer Kontrolle geraten?

Lina Dinkla

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Regie
Špela Čadež
Buch
Špela Čadež
Kamera
Špela Čadež
Schnitt
Špela Čadež
Produktion
Kunsthochschule für Medien Köln
Musik
Mateja Starić
Animation
Špela Čadež
Kids DOK 2021
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Maxim der Größte Katja Fedulova
Maxim verlor er bei einem Unfall beide Beine und legt alle Wege auf dem Skateboard zurück. Sein Trainer hat eines Tages eine Überraschung für ihn. Doch geht das ohne Beine?
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Maxim der Größte

Maxim der Größte
Katja Fedulova
Kids DOK 2021
Dokumentarfilm
Deutschland
2021
25 Minuten
Deutsches Voice-Over
Untertitel: 
Keine

Maxim lebt mit Mutter und Schwester in Sankt Petersburg. Wie viele andere Kinder skatet er für sein Leben gern. Mit einem Unterschied: Maxim verlor bei einem Unfall beide Beine und bestreitet auch seinen Alltag auf dem Skateboard. Irgendwann einmal würde er gern bei den Paralympics teilnehmen. Als sein Trainer eine Überraschung für ihn hat, ist er unsicher, ob das ohne Beine zu schaffen ist.

Lina Dinkla

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Regie
Katja Fedulova
Kamera
Sergei Amirdzhanov
Schnitt
Katja Fedulova
Produktion
Heike Kunze, Tatjana Willms, Beate Andorff
Ton
Elena Petrosyan
Animation Perspectives 2023
Filmstill Megatrick
Megatrick Anne Isensee
In nur zwei Minuten und mit nur einer Linie das Leben durchschauen: Eine minimalistische Animation plädiert mit Witz und Tiefgang für Knicke und Abweichungen im Lauf der Dinge.
Filmstill Megatrick

Megatrick

Megatrick
Anne Isensee
Animation Perspectives 2023
Animationsfilm
Deutschland
2017
2 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Englisch

Manchmal braucht es wirklich nur zwei Minuten, um das Leben zu durchschauen. Anne Isensee kommt in ihrem minimalistischen Animationsfilm schnell und geradlinig zum Punkt. Sieht dann auch verlockend aus, was die direkte Linie so als Lebenskonzept umreißt. Nur schön, dass es dann doch ein, zwei Knicke gibt. Lässig, mit Witz und Tiefgang – und 2017 mit einer Goldenen Taube bei DOK Leipzig prämiert.

André Eckardt

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Regie
Anne Isensee
Buch
Anne Isensee
Produktion
Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF
Ton
Chandra Fleig
Sound Design
Dascha Dauenhauer, Felix Rösch, Robert Pilgram, Marcus Sander, Carl Ludwig Wetzig
Musik
Dascha Dauenhauer, Felix Rösch, Robert Pilgram, Marcus Sander, Carl Ludwig Wetzig
Animation
Anne Isensee
Filmvertrieb
interfilm Berlin Short Film Sales and Distribution
Kids DOK 2020
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Mein Bruder macht im Tonfilm die Geräusche Meike Fehre
Charlie und sein Opa Günter, der Zirkuselefant, erkunden die Musikgeschichte. Heute lernt er Opas Bruder Karl-Heinz kennen, der im Tonfilm für die seltsamsten Geräusche sorgt.
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Mein Bruder macht im Tonfilm die Geräusche

Mein Bruder macht im Tonfilm die Geräusche
Meike Fehre
Kids DOK 2020
Animationsfilm
Deutschland
2019
4 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

Opa Günter ist Zirkuselefant im Ruhestand. Gemeinsam mit seinem Enkel Charlie unternimmt er musikalische Ausflüge. In dieser Episode werden sie aus dem Schlaf gerissen, denn im sonst so ruhigen Wald ist plötzlich Lärm. Es ist Opas Bruder Karl-Heinz, der mit großer Freude sein Waldkino aufbaut. Singend beklagt sich Opa über die Störung und erzählt, was sein Bruder da eigentlich macht.

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Regie
Meike Fehre
Produktion
Meike Fehre
Kids DOK 2021
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Meine Wunderkammern Susanne Kim
Wenn Kindheit ein Ort ist: Wie fühlt man sich dort, was gibt es zu entdecken? Eine dokumentarische Reise in kindliche Köpfe, auf eigene Planeten und in persönliche Wunderkammern.
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Meine Wunderkammern

Meine Wunderkammern
Susanne Kim
Kids DOK 2021
Dokumentarfilm
Deutschland
2021
79 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Englisch

Vier Kinder von 12 bis 14 Jahren weihen uns ein in ihre Geheimnisse und Wünsche. Sie sprechen darüber, was ihr Leben prägt: Freundschaft, aber auch Mobbing und Ausgrenzung. Liebe, aber auch der Kampf mit Vorurteilen. Ein fantasievoller, sehr musikalischer, gemeinsam mit den Kindern gestalteter Film, der die Welt aus ihrer Sicht zeigt – ungeschönt schön, idealistisch und radikal ehrlich.

Luc-Carolin Ziemann

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Regie
Susanne Kim
Buch
Joline, Elias, Wisdom, Roya, Susanne Kim
Kamera
Emma Rosa Simon
Schnitt
Marion Tuor
Produktion
Holm Taddiken
Co-Produktion
KiKA, Alexander Herrmann
Ton
Lukas Scheigenpflug, Christoph Fleischer, Daniel Fischer
Musik
Cornelia F. Müller, Sylvia Gössel
Animation
Franziska Junge, Falk Johnke
Kids DOK 2022
Filmstill Meta
Meta Antje Heyn
Der schwarze Kreis wird ein rundes Wesen, wird ein Wal, wird eine Schwimmerin, wird ein kleiner Hirsch. Bunte Formen fließen spielerisch in- und auseinander und verwandeln sich.
Filmstill Meta

Meta

Meta
Antje Heyn
Kids DOK 2022
Animationsfilm
Deutschland
2022
4 Minuten
ohne Dialog
Untertitel: 
Keine

Der schwarze Kreis wird ein rundes Wesen, wird ein Wurm, wird ein Wal, wird eine Schwimmerin, wird ein kleiner Hirsch. Bunte Formen fließen spielerisch in- und auseinander und verwandeln sich. Doch bevor sich einem alles im Kopf zu drehen beginnt, blinzelt der kleine Hirsch und läuft davon. Ein Film, der zeigt, dass alles aus vielen Teilen besteht und wir letztlich alle miteinander verbunden sind.

Lina Dinkla

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Regie
Antje Heyn
Produktion
Antje Heyn
Ton
Moritz Busch
Sound Design
Moritz Busch
Musik
Peer Kleinschmidt
Animation
Alexander Isert, Johanna Hochholzer
Filmvertrieb
Stine Wangler
Sprecher*in
Andreas Euler
Animation Perspectives 2023
Filmstill Miles Davis: What’s Love Got to Do with It
Miles Davis: What’s Love Got to Do with It Irina Rubina
Durch das schwarze Nichts zieht ein farbig leuchtender Fluss. Geometrische Flächen umtanzen wundersame organische Gewächse. Tina Turners Hit in einer betörenden, animierten Jazzversion.
Filmstill Miles Davis: What’s Love Got to Do with It

Miles Davis: What’s Love Got to Do with It

Miles Davis: What’s Love Got to Do with It
Irina Rubina
Animation Perspectives 2023
Animationsfilm
Deutschland
2022
4 Minuten
Englisch

Durch das schwarze Nichts zieht ein farbig leuchtender Fluss. Geometrische Flächen umtanzen in kleinen Wiederholungsschleifen wundersame organische Gewächse. Die abstrakten Linien, Rechtecke und Halbkreise bilden kurz auflebende Figuren. Tina Turners Klassiker in der musikalischen Interpretation von Miles Davis und der animierten Bildwelt von Irina Rubina und Michelle Brand.

André Eckardt

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Regie
Irina Rubina
Buch
Irina Rubina
Produktion
Irina Rubina
Sound Design
Irina Rubina
Animation
Michelle Brand, Irina Rubina, Lewis Heriz, Anita Gill, Luca Tóth, Veronica Solomon
Kids DOK 2020
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Mishou Milen Vitanov
Als ein kleiner Hund mitten in der Eiswüste vergessen wird, kümmern sich vier Schneehasen rüh-rend um ihn. Doch was so ein Hund eigentlich braucht, wissen sie gar nicht genau.
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Mishou

Mishou
Milen Vitanov
Kids DOK 2020
Animationsfilm
Bulgarien,
Deutschland
2020
8 Minuten
ohne Dialog
Untertitel: 
Keine

Irgendwo im ewigen Eis. Weit und breit nur Schnee und angenehme Stille. Bis ein Hubschrauber landet und eine Gruppe von Touristen absetzt. Schnell werden ein paar Fotos geschossen und schon geht es weiter. Die ungebetenen Gäste hinterlassen einen Haufen Müll – und einen kleinen Hund, der auf einmal ganz verloren ist. Vier Schneehasen kümmern sich fortan rührend um ihn.

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Regie
Milen Vitanov
Buch
Milen Vitanov, Vera Trajanova
Kamera
Olaf Aue
Produktion
Vesela Kazakova, Milen Vitanov, ZDF
Ton
Michał Krajczok
Musik
Leonard Petersen
Animation Perspectives 2022
Filmstill Miss Ginkgo (Chapter 1)
Miss Ginkgo (Chapter 1) Tang Han
Nur weibliche Ginkgobäume bringen Früchte hervor. Mit Infografik, Klangkommentaren und sympathischer Sachlichkeit klärt Tang Han auf – über Botanik und kulturellen Wandel.
Filmstill Miss Ginkgo (Chapter 1)

Miss Ginkgo (Chapter 1)

Miss Ginkgo (Chapter 1)
Tang Han
Animation Perspectives 2022
Dokumentarfilm
Deutschland
2021
5 Minuten
Englisch
Untertitel: 
Keine

Ginkgobäume sind in Geschlechter getrennt, nur die weiblichen bringen Früchte hervor. Einst als natürliche Gesundheitsquelle hoch angesehen, stören sich Städter heutzutage an ihrem beißenden Geruch und bevorzugen die gärtnerisch unkomplizierten, wohlriechend „fruchtlosen“ männlichen Gewächse. Mit Infografik, treffend kurzen Klangkommentaren und sympathischer Sachlichkeit klärt Tang Han auf.

André Eckardt

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Tang Han
Buch
Tang Han
Kamera
Tang Han
Schnitt
Tang Han
Produktion
Tang Han
Ton
Tang Han
Deutscher Wettbewerb 2022
Filmstill Miyama, Kyoto Prefecture
Miyama, Kyoto Prefecture Rainer Komers
In drei Jahrzehnten ist Uwe Walter aus Gelsenkirchen Teil der japanischen Dorfgemeinschaft von Miyama geworden. Die bewegt ihn schließlich, Abschied von der Vergangenheit zu nehmen.
Filmstill Miyama, Kyoto Prefecture

Miyama, Kyoto Prefecture

Miyama, Kyoto Prefecture
Rainer Komers
Deutscher Wettbewerb 2022
Dokumentarfilm
Deutschland,
Japan
2022
97 Minuten
Deutsch,
Japanisch
Untertitel: 
Englisch

Kein anderer Gelsenkirchener dürfte je den Nō-Gesang und das Spiel der Shakuhachi-Flöte so authentisch beherrscht haben wie Uwe Walter. Seit drei Jahrzehnten lebt er im Bergdorf Miyama nördlich von Kyoto und tut es den Ortsansässigen gleich – ob sie ihren Lebensunterhalt nun auf dem Feld, mit der Viehzucht oder der Jagd bestreiten. Man bestellt seinen Garten, repariert Zäune, um Makaken fernzuhalten, und baut den eigenen Reis an. Uwe ist zum perfekten Japaner geworden, eins mit seiner Umgebung.

So sehr er sich auch als Identifikationsfigur eignet mit seinem Ruhrpottwitz – die Kamera hält respektvolle Distanz zu Uwe, zurückhaltender als er selbst. Nur einmal kommt sie ihm rührend nah, wenn er gezwungen ist, sich im Interesse der Dorfgemeinschaft von einem wesentlichen Teil seiner Vergangenheit zu verabschieden. Doch der eigentliche Gegenstand dieses Films ist nicht der graublond gelockte Deutsche, sondern eben jene Gemeinschaft, die Rainer Komers in bittersüßer Vielstimmigkeit porträtiert. Sie entsteht im Spiel der Kinder, in den Verrichtungen der Erwachsenen und den Erzählungen der Alten, in den sommerlichen Wolkenbrüchen der Regenzeit, im weißen Mond über dem nächtlichen Dorf und in den blutrot gefärbten Blättern im Herbst.
Christoph Terhechte

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Regie
Rainer Komers
Buch
Gregor Bartsch
Kamera
Rainer Komers
Schnitt
Gregor Bartsch
Produktion
Rainer Komers
Ton
Uwe Walter, Yuki Morimoto, Michel Klöfkorn, Oscar Stiebitz
Musik
Uwe Walter, Yuki Morimoto
Filmvertrieb
Joachim Kühn
Broadcaster
Doris Hepp
Key Collaborator
Hiroko Inoue
Nominiert für: VER.DI Preis für Solidarität, Menschlichkeit und Fairness
Filmstill Moderat – The Last Days

Moderat – The Last Days

Moderat – The Last Days
Alexandre Powelz, Elisa Mishto
Wettbewerb um den Publikumspreis Kurzfilm 2022
Dokumentarfilm
Deutschland
2022
21 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Englisch

Nach Jahren gemeinsamen Tourens beschließt die Berliner Supergroup „Moderat“ 2017, sich eine (kürzlich beendete) Auszeit zu gönnen. „The Last Days“ porträtiert die drei Protagonisten der „Intelligent Dance Music“ von ihrer menschlichen Seite. Schwarz-weiße Bilder, die um ihre letzte Konzerttournee herum entstanden, dienen als Projektionsfläche für Interviews im Off, in denen Sascha, Szary und Gernot sich gegenseitig beschreiben und dabei tiefe Einblicke in ihre künstlerische Dynamik zulassen.

Hinweis: In diesem Film werden Stroboskopeffekte verwendet.

Christoph Terhechte

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Alexandre Powelz, Elisa Mishto
Kamera
Timon Schäppi, Elisa Mishto
Schnitt
Robert Stuprich
Produktion
Helmut Hartl
Co-Produktion
Elisa Mishto
Ton
Daniel Nentwig
Animation
Florian Sebald
Nominiert für: Gedanken-Aufschluss-Preis
Kids DOK 2021
Media Name: c9c9698e-f6fe-4c5c-bbf1-2983185cd8bd.jpg
My Mother’s Hair Zeynep Sıla Demircioğlu
Eine türkische Frau geht als Gastarbeiterin nach Deutschland – zunächst ohne ihre Kinder. Die jüngste Tochter der Familie erzählt, wie es ist, ohne Mutter aufzuwachsen.
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My Mother’s Hair

My Mother’s Hair
Zeynep Sıla Demircioğlu
Kids DOK 2021
Animationsfilm
Deutschland
2020
3 Minuten
Türkisch
Untertitel: 
Deutsch

Um als Gastarbeiterin Geld zu verdienen, wandert eine türkische Frau in den 1970er Jahren nach Deutschland aus. Ihre Kinder müssen bei den Großeltern bleiben, und es dauert einige Jahre, bis die Mutter sie zu sich holen kann. In der Erinnerung fühlt sich diese Zeit fast unerträglich und unendlich an. Özgür, die jüngste Tochter der Familie, erzählt, wie es ist, ohne Mutter aufzuwachsen.

Lina Dinkla

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Zeynep Sıla Demircioğlu
Produktion
Rebecca Lohse
Animation
Zeynep Sıla Demircioğlu
Seelendinge 2022
Filmstill The Magical Dimension
The Magical Dimension Gudrun Krebitz
Weit streckt sie die Arme aus: Für den Übertritt von der unerträglichen Wirklichkeit in den Traum braucht es manchmal nur ein Fingerschnipsen, ein anderes Mal mehrere Liegestütze.
Filmstill The Magical Dimension

The Magical Dimension

The Magical Dimension
Gudrun Krebitz
Seelendinge 2022
Animationsfilm
Deutschland,
Österreich
2018
7 Minuten
Englisch
Untertitel: 
Keine

Weit streckt sie die Arme aus: „Ich will nach Hause gehen, träumen.“ Für den Übertritt von der unerträglichen Wirklichkeit in die magische Welt braucht es manchmal nur ein Fingerschnipsen, ein anderes Mal mehrere Liegestütze. Gudrun Krebitz’ poetische Arbeit aus Video und Animation empfiehlt, die Grabplatte wegzuschieben und in das Unterbewusstsein hinabzusteigen.

André Eckardt

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Gudrun Krebitz
Sound Design
Gudrun Krebitz, Marian Mentrup
Animation
Gudrun Krebitz