Filmarchiv

Land (Film Archive)

Matinee Sächsisches Staatsarchiv 2023
Filmstill Three Decades Later
Drei Jahrzehnte später Volker Kastius
Bei einem Besuch Wolgograds wird der Umgang mit der NS-Vergangenheit in der DDR exemplarisch erläutert: Deutsche werden zu Opfern und Widerstandskämpfer*innen gegen das NS-Regime erklärt.
Filmstill Three Decades Later

Drei Jahrzehnte später

Drei Jahrzehnte später
Volker Kastius
Matinee Sächsisches Staatsarchiv 2023
Dokumentarfilm
DDR
1977
15 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

Eine Vertreterin der Wolgograder Sektion der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft erinnert sich an deutsche „Genossen, die hier […] und an anderen Frontabschnitten gegen Hitler gekämpft haben“. An der Gedenkstätte Mamajew-Hügel wird die Gleichsetzung mit den Menschen der Sowjetunion vollendet: Die (deutschen) Besucher*innen gehen auf in den Hinterbliebenen, die um ihre Gefallenen trauern.

Konstantin Wiesinger

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Regie
Volker Kastius
Kamera
Willy Reitze
Produktion
Amateurfilmstudio VEB Elektromotorenwerk Wernigerode
Retrospektive 2022
Filmstill Diary of a German Woman
Du bist min. Ein deutsches Tagebuch Michael Englberger, Hans-Joachim Funk, Manfred Krause, Andrew Thorndike, Annelie Thorndike
Aus Annelie Thorndikes Tagebucheinträgen entspinnt sich eine leidenschaftliche Ode an Land und Leute der DDR. Gelegentlich schweift der Blick voll Schrecken und Wehmut gen Westen.
1969
Filmstill Diary of a German Woman

Du bist min. Ein deutsches Tagebuch

Du bist min. Ein deutsches Tagebuch
Michael Englberger, Hans-Joachim Funk, Manfred Krause, Andrew Thorndike, Annelie Thorndike
Retrospektive 2022
Dokumentarfilm
DDR
1969
111 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

Im Zentrum des persönlichsten Projekts der Thorndikes stehen die Tagebucheintragungen von Annelie: Ihre Geschichte sollte Ausgangspunkt sein für eine Art gesamtdeutschen Heimatfilm, der die utopische Kraft der DDR preist und bundesrepublikanisches Unrecht scharf verurteilt, erhabene Schönheit allerdings auf beiden Seiten der Mauer findet. Im Laufe der Realisierung wurde die visionäre Dimension des Unterfangens immer weiter gestutzt, bleibt jedoch auch in der kompromittierten Endfassung jederzeit spürbar: Die Intensität des Pathos ist zugleich erdrückend und betörend; einige historische Vergröberungen und ideologische Verbiegungen mögen haarsträubend sein, ihre Wirkung verfehlen sie nicht.

Felix Mende

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Regie
Michael Englberger, Hans-Joachim Funk, Manfred Krause, Andrew Thorndike, Annelie Thorndike
Buch
Annelie Thorndike, Andrew Thorndike
Kamera
Ernst Oeltze, Hermann Ihde, Christian Lehmann, Siegfried Mogel, Günter Ost, Siegfried Oschatz, Alexander Westlin
Schnitt
Christa Bramann
Produktion
DEFA-Gruppe 67
Ton
Werner Klein
Musik
Hans-Dieter Hosalla
Retrospektive 2022
Filmstill Remembering Means Living
Erinnern heißt Leben Róża Berger-Fiedler
Ein Gang über den Jüdischen Friedhof Berlin-Weißensee und durch die jüdische Geschichte der Stadt. Privates und Historisches, Vergangenes und Gegenwärtiges fließen ineinander.
Filmstill Remembering Means Living

Erinnern heißt Leben

Erinnern heißt Leben
Róża Berger-Fiedler
Retrospektive 2022
Dokumentarfilm
DDR
1987
59 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

Róża Berger-Fiedlers Gang über den Jüdischen Friedhof Berlin-Weißensee, das Grab der eigenen Großmutter suchend, wird auch zum Gang durch die vielfältige jüdische Geschichte der gesamten Stadt. Dazwischen: Impressionen der Chanukka-Festivitäten im „Nationalitätenrestaurant“ Café Moskau in der Ostberliner Karl-Marx-Allee, lichtdurchflutet und andächtig. Kunstvoll verwebt der Film Vergangenheit und Gegenwart aktiven jüdischen Lebens mit dem Gedenken an Vertreibung und Vernichtung, führt private und historische Perspektive zusammen und bewirkt so sensible Annäherung da, wo in der DDR lange formelle Distanz vorherrschte.

Felix Mende

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Regie
Róża Berger-Fiedler
Buch
Róża Berger-Fiedler
Kamera
Karl-Heinz Müller
Schnitt
Róża Berger-Fiedler
Produktion
DEFA-Studio für Dokumentarfilme
Ton
Eberhard Schwarz
DEFA in Person: Kurt Tetzlaff 2020
Media Name: bc9b6d10-78d5-4b8b-a157-f0869a1bba9d.jpg
Erinnerung an eine Landschaft – Für Manuela Kurt Tetzlaff
Im Süden Leipzigs verändert sich eine ganze Landschaft: Lebensläufe werden über den Haufen geworfen, Dörfer verschwinden – verbucht als Bauernopfer für den Braunkohletagebau.
Media Name: bc9b6d10-78d5-4b8b-a157-f0869a1bba9d.jpg

Erinnerung an eine Landschaft – Für Manuela

Erinnerung an eine Landschaft – Für Manuela
Kurt Tetzlaff
DEFA persönlich: Kurt Tetzlaff 2020
Dokumentarfilm
DDR
1983
84 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

Ein brisantes filmisches Gleichnis auf den Verlust von Heimat und die Zerstörung der Natur im Namen des industriellen Fortschritts: Im Zeitraum 1979 bis 1982 wird das Dorf Magdeborn, das der Braunkohleförderung im Süden von Leipzig als Hindernis gilt, abgerissen. Die Ortsansässigen siedelt man, überwiegend gegen ihren Willen, nach Grünau, Schönefeld und Borna um. Die in diesem filmischen Requiem Porträtierten nehmen selten ein Blatt vor den Mund, wenn sie sich als Bauernopfer und Manövriermasse für die wirtschaftlichen Bedürfnisse des Staates beschreiben. Von offizieller Seite wurde Tetzlaff und seinem Team eine nicht akzeptable emotionale Nähe zu den Menschen attestiert.

Ralph Eue

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Regie
Kurt Tetzlaff
Buch
Kurt Tetzlaff, Joachim Niebelschütz
Kamera
Karl Faber, Eberhard Geick
Schnitt
Manfred Porsche
Produktion
DEFA-Studio für Dokumentarfilme
Ton
Hartmut Haase
Musik
Gerhard Rosenfeld
Sprecher*in
Kurt Tetzlaff
Matinee Sächsisches Staatsarchiv 2021
Media Name: fe90ba50-23a8-4a78-a585-f3c3f21476e8.jpg
Es wächst das Gras nicht über alles F. Faust
Eine Sprecherstimme erläutert überlieferte Zeugnisse der Vorgänge auf dem Gelände des KZ-Außenlagers Langenstein-Zwieberge. Der Film schließt mit einem formelhaften Gedenkritual.
Media Name: fe90ba50-23a8-4a78-a585-f3c3f21476e8.jpg

Es wächst das Gras nicht über alles

Es wächst das Gras nicht über alles
F. Faust
Matinee Sächsisches Staatsarchiv 2021
Dokumentarfilm
DDR
1985
10 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

Eine Männerstimme erläutert zum titelgebenden Instrumental von Reinhard Lakomy fotografische und materielle Zeugnisse der Vorgänge auf dem Gelände des KZ-Außenlagers Langenstein-Zwieberge. Der audiovisuelle Rundgang schließt mit dem Besuch einer FDJ-Gruppe, die an der 1949 errichteten Mahn- und Gedenkstätte Kränze niederlegt. Der Sprecher ordnet das Gedenkritual unzweideutig in die Staatsraison ein.

Konstantin Wiesinger

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Regie
F. Faust
Buch
A. Faust
Kamera
R. Muschke
Schnitt
F. Faust
Produktion
Technische Hochschule Magdeburg, Bezirkskabinett für Kulturarbeit Magdeburg
Sprecher*in
J. Reinhardt
Filmstill Familie Butter

Familie Butter

Familie Butter
Matinee Sächsisches Staatsarchiv 2022
Dokumentarfilm
DDR
1967
6 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

Das Ehepaar Angelika und Horst Butter resümiert Erfolge und Rückschläge des gemeinsamen Amateurfilmschaffens. Inzwischen produzieren sie unter teils widrigen Umständen aufwendige Puppentrickfilme in ihren Privaträumen. Dabei setzen sie Stoffe aus der Märchen- und Fantasiewelt um, greifen aber auch aktuelle gesellschaftliche Themen auf, etwa in einer kurzweiligen Vision zum Internationalen Frauentag.

Konstantin Wiesinger

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Produktion
Deutscher Fernsehfunk (DFF)
DEFA Matinee 2022
Filmstill Lighters (DEFA-KINOBOX 1985/43)
Feuerzeuge (DEFA-KINOBOX 1985/43) Angelika Andrees
Feuerzeuge sind die Passion von Rolf Jarschel. Mit mehr als 3.000 Exemplaren verfügt er über die größte Sammlung Europas. Eine kleine Schau seiner eindrucksvollsten Exponate.
Filmstill Lighters (DEFA-KINOBOX 1985/43)

Feuerzeuge (DEFA-KINOBOX 1985/43)

Feuerzeuge (DEFA-KINOBOX 1985/43)
Angelika Andrees
DEFA Matinee 2022
Dokumentarfilm
DDR
1985
3 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

Feuerzeuge jeglicher Art sind die Passion von Rolf Jarschel. Mit mehr als 3.000 Exemplaren verfügt er über die größte Sammlung Europas. Vom Öllämpchen der Phönizier über die Döbereiner Zündmaschine bis hin zum solarbetriebenen Kleinflammenwerfer für den Alltagsgebrauch gewährt er Einblicke in seine imposante Kollektion, die als Wanderausstellung auch durch die Lande zieht.

Philip Zengel

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Regie
Angelika Andrees
Buch
Angelika Andrees
Kamera
Michael Halatsch, Jürgen Hoffmann, Wolfgang Randel
Produktion
DEFA-Studio für Dokumentarfilme
Retrospektive 2022
Filmstill Women in Neuruppin
Frauen in Neuruppin Karola Hattop
Ein unbedarft aufdringlicher Reporter reist in die Provinz, um herauszufinden, wie es mit der Gleichberechtigung in der Praxis aussieht. Ein Filmkuriosum von erhellender Absurdität.
Filmstill Women in Neuruppin

Frauen in Neuruppin

Frauen in Neuruppin
Karola Hattop
Retrospektive 2022
Dokumentarfilm
DDR
1972
29 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

Den vielen medial vermittelten Bildern von selbstbewusst werktätigen Frauen und den Männern, die sie unterstützen, stellt Karola Hattop einen unbedarften Reporter gegenüber, der herausfindet, dass es mit der Gleichberechtigung in der Praxis oft noch so eine Sache ist. Durchaus aufdringlich sucht er dabei Frauen im Frisiersalon und in der Abteilung für Umstandsmode auf, setzt sich zu Funktionären in den Wagen, sprengt Hochzeitsfeiern und schmuggelt sich unter Museumsführungen für Kinder. Ein aufschlussreiches Kuriosum voller salopp eingefangener Alltagstristesse, wie sie in Hochschulfilmen oft besser zur Geltung kommen konnte als in vergleichbaren DEFA-Produktionen.

Felix Mende

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Regie
Karola Hattop
Produktion
Hochschule für Film und Fernsehen der DDR
Matinee Sächsisches Staatsarchiv 2022
Filmstill Frauen unserer Zeit
Frauen unserer Zeit Hanna Emuth
Aufgabe eines betrieblichen Frauenausschusses sei „die ständige Einflussnahme auf systematisch weltanschaulich-politische und fachliche Qualifikation“, heißt es im Filmkommentar.
Filmstill Frauen unserer Zeit

Frauen unserer Zeit

Frauen unserer Zeit
Hanna Emuth
Matinee Sächsisches Staatsarchiv 2022
Dokumentarfilm
DDR
1969
15 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

Die Frauenausschüsse in den Betrieben der DDR fördern die fachliche und weltanschaulich-politische Qualifizierung der weiblichen Betriebsangehörigen. Defizite macht der Film jedoch im privaten Umfeld der Frauen aus, da die Männer an ihrer Seite diese berufliche Weiterentwicklung oft nur bedingt unterstützen und die Mehrfachbelastung der Frauen trotz staatlicher Unterstützung fortbesteht.

Konstantin Wiesinger

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Regie
Hanna Emuth
Buch
Günther Mehnert
Kamera
Wolfgang Niestradt
Schnitt
Hanna Kubin
Produktion
DEFA-Studio für Kurzfilme
Musik
Peter Gotthardt
DEFA Matinee 2022
Filmstill Peace Posters (DEFA-KINOBOX 1983/21)
Friedensplakate (DEFA-KINOBOX 1983/21) Angelika Andrees
Die Kunsthochschule Berlin rief 1981 zum Plakatwettbewerb „Frieden für die Welt“ auf. Die Ergebnisse werden auf dem U-Bahnhof am Berliner Alexanderplatz von Wartenden betrachtet.
Filmstill Peace Posters (DEFA-KINOBOX 1983/21)

Friedensplakate (DEFA-KINOBOX 1983/21)

Friedensplakate (DEFA-KINOBOX 1983/21)
Angelika Andrees
DEFA Matinee 2022
Dokumentarfilm
DDR
1983
5 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

„Wir stehen heute nicht mehr vor der Wahl zwischen Frieden und Krieg, sondern vor der Wahl zwischen Frieden und Untergang (Brecht 1947)“, heißt es auf einem der Plakate in der U-Bahnstation des Berliner Alexanderplatzes. Zum Plakatwettbewerb „Frieden für die Welt“ hatte die Kunsthochschule Berlin im Herbst 1981 aufgerufen. Die Kamera und damit der Zuschauende wird zum Wartenden und Betrachtenden.

Philip Zengel

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Regie
Angelika Andrees
Buch
Angelika Andrees
Kamera
Christian Lehmann, Harald Klix
Produktion
DEFA-Studio für Dokumentarfilme
DEFA Matinee 2022
Filmstill Friedrichstadtpalast
Friedrichstadtpalast Angelika Andrees
Wolfgang E. Struck, Intendant am Berliner Friedrichstadt-Palast, blickt mit Wehmut auf den nahenden Abriss seines Hauses. Ein Blick hinter die Kulissen der renommierten Bühne.
Filmstill Friedrichstadtpalast

Friedrichstadtpalast

Friedrichstadtpalast
Angelika Andrees
DEFA Matinee 2022
Dokumentarfilm
DDR
1980
20 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

Mit Wehmut blickt Wolfgang E. Struck, Intendant am Berliner Friedrichstadt-Palast, im Jahr 1980 auf den bevorstehenden Abriss seines Hauses aufgrund statischer Mängel. Angestellte schwärmen von der Arbeit an der geschichtsträchtigen Bühne, auf der internationale Stars wie Louis Armstrong oder Juliette Gréco auftraten. Unweit entfernt beginnen die Baumaßnahmen für den neuen Friedrichstadt-Palast.

Philip Zengel

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Regie
Angelika Andrees
Buch
Angelika Andrees
Kamera
Lars Barthel, Jürgen Brock
Schnitt
Christine Schrandt, Ingeborg Marszalek
Produktion
DEFA-Studio für Dokumentarfilme
Ton
Stefan Edler
DEFA Matinee 2022
Filmstill Home
Heim Angelika Andrees, Petra Tschörtner
Heimkinder berichten von Gewalt und Alkoholmissbrauch in ihren Familien – zu unverblümt für die DEFA, die den Film vor Fertigstellung stoppte. Der Mauerfall ermöglicht die Premiere.
Filmstill Home

Heim

Heim
Angelika Andrees, Petra Tschörtner
DEFA Matinee 2022
Dokumentarfilm
DDR
1978
26 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

Heimkinder im mecklenburgischen Mestlin: Ohne einordnenden Kommentar aus dem Off berichten die Jugendlichen von ihren Sorgen und Problemen, erzählen von Gewalt und Alkoholmissbrauch in ihren Familien – eine nicht hinnehmbare Unverblümtheit für die DEFA-Leitung. Im Zuge der Rohschnittabnahme wird die Fertigstellung der Produktion verboten. Erst nach dem Mauerfall kann der Film gezeigt werden.

Philip Zengel

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Regie
Angelika Andrees, Petra Tschörtner
Kamera
Thomas Plenert, Julia Kunert
Produktion
DEFA-Studio für Spielfilme
Matinee Sächsisches Staatsarchiv 2022
Filmstill Hilfe, ich bin eine Frau
Hilfe, ich bin eine Frau! Edith Schneider, Joachim Schneider
Mutter, Berufstätige, Hausfrau und Ehegattin in einer Person: Im eng getakteten Alltag scheint kaum Platz für die Entfaltung der Persönlichkeit abseits dieser Rollen zu bleiben.
1981
Filmstill Hilfe, ich bin eine Frau

Hilfe, ich bin eine Frau!

Hilfe, ich bin eine Frau!
Edith Schneider, Joachim Schneider
Matinee Sächsisches Staatsarchiv 2022
Spielfilm
DDR
1981
10 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

Die kreative und gekonnte Montage sowie dramaturgisch pointiert eingesetzte Geräusche und Musik vereinen sich in einer schwungvollen Handlung zu einem bissigen Kommentar über die verfassungsmäßig festgeschriebene Gleichstellung von Mann und Frau in der DDR. Auf dem 1982 in Aachen abgehaltenen Kongress der UNICA, der Union Internationale du Cinéma, wurde der Film mit einer Medaille bedacht.

Konstantin Wiesinger

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Regie
Edith Schneider, Joachim Schneider
Produktion
Betriebsfilmstudio Filmstudio VEB Bohrungen und Schachtbau Welzow
Retrospektive 2022
Filmstill Behind Windows
Hinter den Fenstern Petra Tschörtner
Drei Ehepaare aus unterschiedlichen Milieus, vereint hinter den Fenstern desselben Potsdamer Hochhauses – und in Petra Tschörtners Interviewfilm über Sehnsucht, Krise und Familie.
Filmstill Behind Windows

Hinter den Fenstern

Hinter den Fenstern
Petra Tschörtner
Retrospektive 2022
Dokumentarfilm
DDR
1984
43 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

Erst nach der Trennung von ihrem Mann sagt ihr ein anderer, wie wertvoll sie ist: Familie Chladek, sie Lehrerin, er Student. Die ersten Jahre habe es eigentlich nur gekracht: Familie Surau, er Klempner, sie Postangestellte. Sollte sie sich abends wirklich fortbilden wollen, dann könne er das nicht akzeptieren: Familie Lehmann, er Schlosser, sie Dozentin. Drei Ehepaare um die dreißig leben in jenem Potsdamer Hochhaus, hinter dessen Fenster Petra Tschörtner für ihren Abschlussfilm geblickt hat. Lange Interviews, die sofort die Oberfläche durchdringen, so aufschlussreich wie bedrückend – und bei den Westdeutschen Kurzfilmtagen in Oberhausen prompt mit einem Preis ausgezeichnet.

Carolin Weidner

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Regie
Petra Tschörtner
Buch
Petra Tschörtner, Fritz-Martin Barber
Kamera
Peter Ziesche
Produktion
Hochschule für Film und Fernsehen der DDR
Retrospektive 2022
Filmstill Hocus-Pocus Fidibus
Hokuspokus Fidibus Bärbl Bergmann
Tief beeindruckt von einer Zaubershow begeben sich zwei Jungen auf die lehrreiche Suche nach dem Magier: ein geheimnisvoller Film darüber, dass es keine Geheimnisse gibt.
Filmstill Hocus-Pocus Fidibus

Hokuspokus Fidibus

Hokuspokus Fidibus
Bärbl Bergmann
Retrospektive 2022
Dokumentarfilm
DDR
1957
15 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

Als erste Spielfilmregisseurin der DDR porträtierte Bärbl Bergmann in Werken wie „Rüpel“ (1962) Kinder in ihrem oft erbarmungslosen, aber auch aufrichtigen Umgang untereinander, wie es im Dokumentarfilm zu jener Zeit kaum möglich war. Doch auch den populärwissenschaftlichen Film wusste sie als Schule dafür zu nutzen, pädagogische Ziele mit kreativer Eigensinnigkeit zu verfolgen. So ist ihr Lehrstück über zwei Jungen, die herausfinden, dass auch hinter Magie harte Arbeit steckt, bei aller Rationalität keineswegs entzaubernd: Zu ihrer Erkenntnis gelangen die Protagonisten auf Umwegen, die sie durch geheimnisvolle Korridore, verstohlen durchblickte Schlüssellöcher und betörende Träume führen.

Felix Mende

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Regie
Bärbl Bergmann
Buch
Bärbl Bergmann
Kamera
Ernst Laude
Schnitt
Christel Wolfrum
Produktion
DEFA-Studio für populärwissenschaftliche Filme
Musik
Heinz Vogt
Retrospektive 2022
Filmstill Once I Was a Child
Ich war einmal ein Kind Tamara Trampe
So behutsame wie hellsichtige Alltagsbeobachtungen in einem Kindergarten: kindliche Fabulierfreude zwischen freier Entfaltung und der Einordnung ins gesellschaftliche Regelwerk.
Filmstill Once I Was a Child

Ich war einmal ein Kind

Ich war einmal ein Kind
Tamara Trampe
Retrospektive 2022
Dokumentarfilm
DDR
1986
17 Minuten
Deutsch
Untertitel: 
Keine

Die Interviews, die Tamara Trampe in einem Pankower Kindergarten führt, zeugen von dem seltenen Versuch, sich ganz auf die Erfahrungswelt der jungen Befragten einzulassen, ihren Erzählungen einen Raum zu geben, in dem sich Realität und Fantasie, Sorgen und Wünsche frei durchmischen können. Ein Raum, der im Kindergartenalltag nicht immer gegeben ist, wie der Film auch nach der Entschärfung durch die DEFA-Zensur wie beiläufig durchblicken lässt: Toiletten ohne Türen, gespenstische Geburtstagsfeiern und freundliche, aber unmissverständliche Maßregelungen, wenn die Kinder in die Grammatikübung zu viel Dialekt einbringen oder beim Soldatenmalen nicht wirklichkeitsgetreu genug arbeiten.

Felix Mende

Credits DOK Leipzig Logo

Regie
Tamara Trampe
Buch
Tamara Trampe
Kamera
Thomas Plenert
Produktion
DEFA-Studio für Dokumentarfilme
Ton
Peter Dienst, Eberhard Pfaff
Konzept
Annerose Richter